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M
Hallo ihr,
ich hätte mal eine Frage, könnte man nachdem man 4 Wochen stationär in einer psychosomatischen Klinik war wieder zurück?
Ich habe irgendwie gemerkt das es mir doch nicht wirklich besser geht und zuhause fühle ich mich eh nicht mehr wohl.
Eigentlich wollte ich ab Montag in Tagesklinik, aber ich bin mir einfach so unsicher ob das das richtige jetzt in meiner Situation ist.
Ich habe in der Klinik so liebe Menschen kennengelernt und schnell Anschluss gefunden und das alles hätte ich Zuhause nicht mehr.
Ich habe zwar noch mit einer Patientin Kontakt, doch sie ist momentan noch in der Klinik und kommt erst in 3-4 Wochen wieder raus.

Nun frage ich mich echt ob es ein Fehler war, nach so kurzer Zeit wieder Nachhause zu fahren.

08.05.2021 18:24 • 12.05.2021 #1


18 Antworten ↓


Lottaluft
Hast du keinen ambulanten Therapeuten ?
Ich habe nach abgeschlossener stationärer Behandlung erstmal eine Sperre

08.05.2021 18:26 • #2


A


Nach Entlassung zurück in die Klinik möglich?

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M
Zitat von Lottaluft:
Hast du keinen ambulanten Therapeuten ? Ich habe nach abgeschlossener stationärer Behandlung erstmal eine Sperre


Nein, leider nicht. Ich habe wie gesagt ab Montag einen Termin in der Tagesklinik

08.05.2021 18:28 • #3


S
Zitat von mherrmann2000b:
Ich habe in der Klinik so liebe Menschen kennengelernt und schnell Anschluss gefunden und das alles hätte ich Zuhause nicht mehr.

Das glaub ich Dir gerne aber es soll ja nur eine vorübergehende Hilfe sein und hinter der ganzen Sache steht halt, dass Du Dein Leben schnellst- und bestmöglich alleine leben kannst.

Ich war in der TK und wir haben uns oft am WE getroffen, mal hier, mal da.

TK ist ein weiter Erfolg nach stationär, dann irgendwann gehst Du nur noch 3x die Woche und irgendwann gar nicht mehr aber hast noch Therapie ambulant.

08.05.2021 19:08 • x 1 #4


P
Zitat von mherrmann2000b:
Ich habe irgendwie gemerkt das es mir doch nicht wirklich besser geht und zuhause fühle ich mich eh nicht mehr wohl.


Kann es sein, dass du vor deinem zuhause/Alltag flüchten willst?
Selbst, wenn du nochmal stationär gingest, ist das doch zeitlich sehr begrenzt. Wird es danach besser gehen zuhause?
Du schreibst auch, du hast so liebe Menschen kennengelernt. Insgesamt macht es den Eindruck, dass du dahin zurück möchtest, weil du dich dort sehr wohl gefühlt hast. Aber das darf kein Grund für so eine Maßnahme sein.

Ich war 2 Wochen stationär, dann 4 Wochen zuhause und bin dann nochmal 2 Wochen stationär gegangen. Mir ging es aber bei zweiten Mal noch schlechter als beim ersten. Ich kam zuhause alleine, wenn mein Mann arbeiten war, gar nicht mehr klar.

08.05.2021 20:53 • #5


silverleaf
Hallo,

zunächst (bevor ich zu dem großen Aber komme):
Die Gefühle, die Du jetzt hast, sind ganz normal. Ganz, ganz viele Patienten vermissen die vollstationäre Klinik erstmal schmerzlich und haben Schwierigkeiten, zuhause wieder Fuß zu fassen.
Ich denke schon, dass Du Dich grundsätzlich wieder anmelden kannst, das müsstest Du mit Deiner Krankenkasse klären. Aber wenn Dein Psychiater eine erneute akut-Einweisung gut begründen kann, ist es nicht ausgeschlossen. Es hängt auch maßgeblich von den Diagnosen ab, die Du hast. Ich hatte auch einmal einen Aufenthalt, nach welchem ich gar nicht klar kam, der Psychiater hat mich dann wieder in die Klinik überwiesen. Das war 4 Wochen, nachdem ich wieder zuhause war, mit dem ganzen Genehmigungs- und Anmeldeverfahren war ich dann 8 weitere Wochen später wieder dort (es lagen also insgesamt ca. 12 Wochen zwischen meinem Entlass-Tag und meinem erneuten Wiederaufnahme-Tag).
Bei anderen Patenten habe ich solche Abstände auch schon mitbekommen, manchmal ging es sogar noch schneller. Das ist also grundsätzlich machbar. (Allerdings nur, wenn die Krankenkasse keine Tagesklinik genehmigt hat, dazu sage ich weiter unten mehr).
Zusätzlich zu dem Gespräch mit der Krankenkasse solltest Du auf jeden Fall mit der Klinik telefonieren. Wie war denn die Vereinbarung, wann Du wiederkommen sollst, gab es Gespräche darüber? Normalerweise sprechen die Ärzte und Therapeuten das zum Ende des Aufenthalts an, wenn sie es für sinnvoll erachten, dass man wiederkommt (meistens so nach 6 bis 12 Monaten).
Die Tatsache, dass Du nur 4 Wochen da warst, kann Dir bei der Krankenkasse helfen (das ist ja wirklich sehr kurz für einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik), wirft aber andererseits die Frage auf, warum der Aufenthalt so kurz war. Wie kam es dazu? Hat die Klinik auf Dich eingewirkt, länger zu bleiben, oder hat Dein/e Therapeut/in gesagt, dass 4 Wochen ausreichen? Gab es Probleme bei der Beantragung einer Verlängerung oder wurde gemeinsam vereinbart, gar nicht weiter zu verlängern? All das sind Faktoren, die bei einer eventuellen neuen Anmeldung eine Rolle spielen werden.

Jetzt aber zu dem Aber:
Nachdem, was Du so geschrieben hast, kann ich mich meinen Vorrednern nur absolut anschließen, meiner Meinung nach sind die Gründe, die Du hier aufgeführt hast, alles andere als sinnvoll, sogar nicht ganz ungefährlich.
Ich halte die Tagesklinik für Dich für die bessere Option.
Die Gefahr ist groß, dass Du Dich von dem Gefühl des Aufgehobenseins, das man in einer vollstationären Klinik hat, davon abhalten lässt, Dich zuhause wieder einleben zu wollen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es einem nach der Klinik so geht (gerade wenn es vielleicht der erste Aufenthalt war), dieses Gefühl von guter therapeutischer Betreuung und der Gemeinschaft unter den Patienten kann einem so gut tun, dass man es möglichst schnell zurückhaben und wieder fühlen möchte. Aber da besteht auch gerade die große Gefahr, zu einer Dauer-Patientin zu werden (Kliniken nennen solche Patienten Drehtür-Patienten (kaum entlassen, schon wieder drinnen)).
Ich habe einige dieser Patienten kennengelernt, und glaube mir: Das ist kein Weg, den Du gehen möchtest!

Man muss sich klar machen: Die Käseglocke, unter der man in der Klinik lebt, hat mit der Realität des realen Lebens nicht viel zu tun. Man hat wenig Verantwortung, es wird sich um einen gekümmert, alle nehmen Rücksicht aufeinander....Das alles ist schön, aber es ist nicht die Realität des Lebens. Aufenthalte enden, und dann musst Du wieder in Dein Leben zurück und Dich dort zurechtfinden. Das wird auch nach Deinem nächsten Aufenthalt so sein.
Versuche es lieber mit der Tagesklinik. Der Alltag dort und die Gemeinschaft unter den Patienten sind sehr vergleichbar mit der stationären Klinik, aber man entfernt sich nicht so weit von seinem normalen Alltagsleben.
Es ist eine gute Übergangsphase, um danach wieder besser ganz ohne Klinik klarzukommen.

Und Du kannst davon ausgehen, dass Deine Krankenkasse von Dir verlangen wird, es erstmal mit der Tagesklinik zu versuchen!
Tagesklinik ist ein teil-stationärer Aufenthalt, der auch genehmigt werden muss. Wenn die Krankenkasse also die Tagesklinik gerade genehmigt hat, wird sie auch erwarten (und verlangen), dass Du den Aufenthalt dort antrittst. Es haben ja gerade Ärzte/Therapeuten diese Maßnahme für Dich beantragt, halten Dich also für stabil genug, es dort zu schaffen. Dass wird die Krankenkasse vermutlich als Argument gegen die Genehmigung eines vollstationären Aufenthalts ins Feld führen (es sollen ja immer erst ambulante Maßnahmen genutzt werden), immer auch im Hinterkopf habend, dass Du bei einer vollständigen Dekompensation ja ohne Genehmigung als Notfall in die Psychiatrie gehen kannst.

Konzentrier' Dich erstmal in aller Ruhe auf den Start in der Tagesklinik, zieh' die erstmal durch. Wenn die Therapeuten dort das Gefühl haben, dass Du wieder vollstationär gehen solltest, werden sie Dir das sagen und dann kannst Du mit den Therapeuten dort alles weitere in die Wege leiten. Aber jetzt lass' Dich erstmal auf die Tagesklinik ein.

Mir hat diese damals sehr gut getan und mir beim Wiedereinfinden in mein reales Leben toll geholfen.

Viel Erfolg!

LG Silver

09.05.2021 01:33 • x 6 #6


M
Zitat von silverleaf:
Hallo, zunächst (bevor ich zu dem großen Aber komme): Die Gefühle, die Du jetzt hast, sind ganz normal. Ganz, ganz viele Patienten ...


Ja, ich werde es jetzt erst mal mit der Tagesklinik versuchen. Leider sind die Zeiten ja aufgrund Corona immer nur auf 3 Stunden täglich begrenzt... aber zur Not kann ich ja nach der Tagesklinik Freunde/Familie besuchen, dann bin ich nicht ganz so alleine.

Der nächste Schritt wäre jedoch, in ein betreutes Wohnen erst mal zu ziehen, da wäre ich zb auch wieder in Gesellschaft, aber ganz alleine leben ist im Moment nicht gut für mich und das habe ich schnell gemerkt.

Und falls das mit dem betreuten Wohnen noch dauern sollte, gehe ich halt vorübergehend zu einer Bekannten, sie meinte ich könnte auch jederzeit zu ihr wenn was ist.

Da bin ich schon mal beruhigter...

10.05.2021 17:08 • #7


M
Zitat von Pauline333:
Kann es sein, dass du vor deinem zuhause/Alltag flüchten willst? Selbst, wenn du nochmal stationär gingest, ist das doch zeitlich sehr begrenzt. ...


Genau, das war auch der Grund!
Ein betreutes Wohnen wäre für mich denke ich mal das allerbeste, und falls dies noch dauern sollte bis da ein Platz frei ist, würde ich zur aller Not bei einer Bekannten erst mal ünterkommen. Sie hätte sogar noch ein Gästezimmer frei.

10.05.2021 17:10 • #8


M

11.05.2021 14:34 • #9


S
@mherrmann2000b ich denke schon. Ich hatte 2 Tage frei, um zu Vorstellungsgesprächen zu gehen. War zum Ende des Aufenthaltes dort .... einfach fragen u ggfs. schriftliche Bestätigung mitbringen.

11.05.2021 15:24 • #10


M
Zitat von portugal:
@mherrmann2000b ich denke schon. Ich hatte 2 Tage frei, um zu Vorstellungsgesprächen zu gehen. War zum Ende des Aufenthaltes dort .... einfach ...


Redest du von der Tagesklinik?
Also ich hatte vorhin angerufen um für morgen abzusagen, es hieß aber ich sei verpflichtet zu kommen oder ich soll mir gut überlegen ob ich weiterhin in die Tagesklinik möchte.
Das hieße, nur weil ich mal an einem Tag aus privaten Gründen nicht kommen kann das ich meinen Platz riskiere?!

11.05.2021 15:42 • x 1 #11


silverleaf
Meine Erfahrung deckt sich mit der von @portugal, bei guter Begründung durften Patienten an einzelnen Tagen außer-klinische Termine wahrnehmen, wenn es wichtig war, das musste aber therapeutisch/ärztlich gut begründet sein.

Unproblematisch sind spontane Erkrankungen, Erkrankungen von Personen, für die Du verantwortlich bist, Not- oder Unfälle etc., aber bei allem Planbaren kann die Sache schwierig werden. Ich musste mich damals auch an zwei Tagen (war 6 Wochen da) spontan krankmelden, weil ich einfach flachlag und nicht konnte, das war kein Problem, ein Anruf am Morgen und das Thema war durch.

Man darf aber nicht vergessen:
Es gilt ja als teil-stationärer Aufenthalt, und da muss die Klinik dem Kostenträger gegenüber eine therapeutisch/ärzliche Begründung für Freistellungen haben.
Also grundsätzlich geht das schon, es muss aber auf jeden Fall vorher mit der Klinik geklärt und von dieser genehmigt werden.

Ein bisschen Sorge macht mir bei Dir der Zeitfaktor. Alles, was kein spontaner Notfall ist, muss oftmals im Vorfeld geklärt und genehmigt werden (was genau meinst Du denn mit: etwas dazwischengekommen?)

Es hängt ein bisschen von der Klinik ab, wie streng das dann gehandhabt wird. In der, in der ich war, mussten planbaren Sachen (also keine medizinischen Notfälle o.ä.) schriftlich beim Bezugstherapeuten beantragt werden (Formulare dafür hat die Klinik), der musste das vom Chefarzt (manchmal auch vom Team und dem Chefarzt) genehmigen lassen und deshalb ging das nicht von heute auf morgen.
(Ich erinnere mich an eine Patientin, die tatsächlich ein Vorstellungsgespräch, das sich spontan ergeben hatte, verschieben musste.)
Aber ich habe auch von Kliniken gehört, wo das nicht ganz so kompliziert und streng läuft.

LG Silver

11.05.2021 17:29 • x 4 #12


silverleaf
Ups, sorry, hatte Deinen letzten Post nicht gesehen.

Wenn es kein absoluter Notfall ist, kann die Klinik Dich tatsächlich dafür rausschmeißen.
Also ja, genau das heißt es.

LG Silver

11.05.2021 17:31 • x 3 #13


silverleaf
Es liegt daran, dass (wie ich oben schon schrieb, sorry für die Wiederholung) eine Tagesklinik ein teil-stationärer Aufenthalt ist.
Da sind die Grenzen dessen, was erlaubt ist, sehr eng gesetzt und ähneln im Zeitraum der Therapie-Zeit den Regeln eines stationären Aufenthalts (es muss dem Kostenträger gegenüber gerechtfertigt werden, es ergeben sich versicherungstechnische Fragen, und, und, und...)

LG Silver

11.05.2021 17:36 • x 4 #14


M
Zitat von silverleaf:
Meine Erfahrung deckt sich mit der von @portugal, bei guter Begründung durften Patienten an einzelnen Tagen außer-klinische Termine ...


Ich muss jemanden morgen aushelfen,weil diese Person gesundheitlich eingeschränkt ist. Hatte ich am Telefon auch mehrmals erwähnt, aber darauf ging man erst gar nicht ein. Mir ist das jedoch schon wichtig und es kommt ja auch nicht häufiger vor

11.05.2021 17:40 • #15


S
Das ist leider von der Person ihr eigenes Problem, dann muss sie sich jemand anderen zur Hilfe holen. Ein Tag in der TK kostet viel.

Bei mir hatte es dann mit dem Job auch letztendlich geklappt und ich bin nach dem Vorstellungsgespräch auch noch direkt in die Klinik gefahren.

Wenn Du jemand anderem hilfst, ist das ja nett aber bringt Dich in der Therapie nicht weiter.

11.05.2021 17:58 • x 4 #16


M
Zitat von portugal:
Das ist leider von der Person ihr eigenes Problem, dann muss sie sich jemand anderen zur Hilfe holen. Ein Tag in der TK kostet viel. Bei mir hatte es ...


Nun, leider hat sie sonst niemanden.

11.05.2021 18:07 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

silverleaf
Da wird sich trotzdem nicht viel machen lassen.

Was solche Dinge angeht, gilt : Ist man stationär, dann gilt man als in der Klinik, egal, ob voll- oder teilstationär, das macht bei der therapeutischen Freistellung für den jeweiligen Kostenträger wenig Unterschied. Es wurde ja die Maßnahme bewilligt und die Kosten werden übernommen, weil Du es nicht schaffst, ohne Klinik zurechtzukommen. Wenn dann plötzlich Energie und Kraft für solche pflegerischen Tätigkeiten da sind (für Personen, die Dir nicht pflegerisch anvertraut sind (Kinder, pflegebedürftige Eltern oder Partner, bei denen Du der Betreuer bist)), fragt sich der Kostenträger, ob die Maßnahme dann überhaupt sein muss und ob man den Platz dann nicht an jemand anderen geben sollte, der ihn wirklich dringend braucht.
So denken und argumentieren Krankenkassen/Rententräger. Das hat man uns in der Klinik und in der Tagesklinik erklärt.
Solange es in die Therapiezeit fällt, ist teil-stationäre Klinik= voll-stationäre Klinik.
Vielleicht hilft es Dir für Deinen Seelenfrieden (auch dieser Person gegenüber), Dich Folgendes zu fragen: Wärst Du morgen auch zu dieser Person gefahren, wenn Du vollstationär in einer Klinik wärst?

Ich weiß ja auch nicht, ob diese Person Dich gefragt hat, dann wäre die Frage: Hätte sie Dich auch gefragt, wenn Du in einer vollstationären Klinik wärst?

Anderer Gedanke:
Du schriebst ja auch, dass die Tagesklinik nur über 3 Stunden am Tag geht, vielleicht kannst Du ja danach zu dieser Person fahren?

11.05.2021 18:59 • x 7 #18


M
Zitat von silverleaf:
Da wird sich trotzdem nicht viel machen lassen. Was solche Dinge angeht, gilt : Ist man stationär, dann gilt man als in der Klinik, ...


Ja, durch Corona nur 3 Stunden!
Nein, habe mich jetzt sowieso krank gemeldet.

12.05.2021 10:36 • #19


A


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