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Hallo,

ich weiß grad nicht ob mein Thema hier in diesem Bereich so richtig ist, falls nicht möge es bitte jemand von der Administration verschieben. Gewählt habe ich diesen Bereich da meine Angstattacken hauptsächlich aus Angst vor Krankheiten bestehen.

Ok.

Seit meiner letzten Angstattacken-Phase (EHEC) befinde ich mich bei einer Therapeutin in Behandlung. Ich war vorher noch nie in einer Therapie.

Mit der Therapeutin verstehe ich mich sehr gut. Wir reden über alles, Gott und die Welt, Arbeit, Familie, Ansichten zu verschiedenen Themen, auch über Ängste aber meiner Meinung nach nicht sonderlich zielorientiert. Also - ich geh da schon gern hin, und es sind immer nette Unterhaltungen und Diskussionen, teils über Stunden, aber so richtig therapiert fühle ich mich nicht.

Dank Citalopram geht es mir auch wieder bestens (besser als vor den Angstattacken muss ich gestehen, auch was Antrieb und Entscheidungsfreude angeht).

Nun hatte ich aber eigentlich von der Therapie erwartet das ich dort lerne Strategieen zu entwickeln um mit Angst und Stimmungstiefs besser umzugehen. Ich hab das auch schon mal angesprochen bzw. öfter mal versucht das Gesprächsthema darauf zu lenken, aber irgendwie schweifen wir immer wieder ab.

Nun frage ich mich, ist das normal das die Kennenlernzeit sich so zieht?
Am Anfang der Therapie sollte ich schriftlich Ziele definieren, was ich von der Therapie erwarte usw. Nur hab ich den Eindruck das da nicht so sehr drauf eingegangen wird.
Wie lange dauert so eine Therapie durchschnittlich eigentlich?

Für eure Erfahrungen und Ratschläge bin dankbar

11.08.2011 23:56 • 13.08.2011 #1


4 Antworten ↓


hallo strandläufer!

ich finde es ehrlich gesagt schwierig, dass zu beurteilen. ich kannte auch mal eine therapeutin, die unglaublich viel über sich selbst erzählt hat. irgendwann hat sie mir gesagt, dass sie dadurch versucht hat, mir einen alternativ-weg aufzuzeigen. verstehst du wie ich meine? manchmal sollen dinge, die der therapeut über sich erzählt, eine lehrreiche nachricht für den zuhörer enthalten.

die frage ist nun, worüber redet ihr? ist es möglich, dass sie mit den gesprächen versucht etwas bestimmtes zu erreichen?

im zweifelsfall würde ich sie einfach darauf ansprechen. es ist ja schließlich DEINE therapie und DIR soll geholfen werden. es gibt auch unter den therapeuten haufenweise schwarze schafe... auf der anderen seite, ist ja eine therapie eine manchmal langwierige sache und braucht zeit und geduld...vielleicht erwartest du zu schnell zu viel?!

die dauer ist sehr von dir abhängig. ich schätze, du hast eine kurzzeittherapie von deiner kk bewilligt bekommen. damit hast du...eine gewisse anzahl an stunden frei. hat sich bis dahin keine besserung eingestellt, dann muss dein therapeut einen zweiten antrag stellen usw.

A


[Therapie] Macht das so Sinn?

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Hi zimtsternlein,

danke für deine Antwort

Wir reden eigentlich über Gott und die Welt, auch über Ängste natürlich, Ernährung, Sport, Familie, meine anstehende Vermählung, Arbeit usw. Auch haben wir schon Kartoffeln und Äpfel aus unseren jeweiligen Gärten ausgetauscht, selbst über meine anfängliche sexuelle Unlust wegen Citalopram hab ich mit ihr gesprochen. Ich versuch da also wirklich offen zu sein.

Irgendwie fehlen mir aber konkrete Vorschläge oder Maßnahmen, Vielleicht erwarte ich zuviel oder das Falsche? Ich hatte mir eine Therapie immer als eine Art Coaching vorgestellt, nicht als netten Kaffeeplausch.

Ich geh da wirklich gern hin, ist immer nett da und auch interessant. Ich denke auch nicht, das meine Therapeutin ein schwarzes Schaf ist, aber irgendwie fehlt mir halt die Zielorientiertheit grade. Oder ich seh das Ziel noch nicht

Hallo Strandläufer,

ich musste ein wenig lachen, als ich deine Schilderung gelesen hab. Mir gehts nämlich sehr ähnlich.

Oft fragte ich mich nach der Therapiestunde, was die für einen erkennbaren Wert für mich gehabt haben soll. Ausser angenehmer, sehr wohl auch interessanter Gespräche ... für meine Problematik? - scheinbar Null! Auch fragte ich mich, ob denn meine Therapeutin wirklich was taugt.

Dann aber sagte ich mir, wenn ich für mich selbst ein Ziel erreichen möchte, dann muss ich das selbst definieren, der Therapeutin unterbreiten und sie fragen, was ihr denn dazu einfällt, wie ich dahin kommen kann, bzw. ihre konkrete Unterstützung einfordern - schließlich wird sie dafür bezahlt.

Und wenn sie in Plauderei abdriftet, muss ICH sie drauf aufmerksam machen, dass es mir darum jetzt nicht geht.

Das hab ich mir fest vorgenommen und ich werd das auch tun. Wenn ich das nicht mache, muss ich halt mit dem interessanten, unterhaltsamen Gespräch zufrieden sein.

Kurzum:
Ein Coach wäre gut, aber ich denke, wir selbst sind schon auch ein gutes Stück für unsere Zieldefinitionen und Zieldurchsetzungen verantwortlich.
Und letztlich ist MIR das eigentlich auch lieber, ich würde nicht einfach so jedem Fachmann folgen, wie ein dummes Schaf.

Alles Gute dir bei deiner Therapie + LG
Capri

Auch mir geht es so. Meine Therapeutin erzählt mir auch alles von sich, wir tauschen uns über Urlaube aus, Sprechen über Erfahrungen, irgendwie wie eine Freundin.

Manchmal denke ich auch, das erzähl ich auch mit meiner Freundin, wie soll sie mir da helfen können? Was soll ich lernen?

Was mich immer wieder motiviert ist, das sie Psychiaterin ist und so bekomme ich auch Tabletten. Anfangs musste ich in ihre Sprechstunde und da habe ich gut eine Stunde immer gewartet. Nun mache ich noch die Theraoie und ich komme immer pünktlich dran. Red mit ihr eine Stunde und bekomm noch meine Tabletten.... Hört sich komisch an, aber da rede ich lieber mit ihr eine Stunde als das ich eine Stunde im Wartezimmer sitze.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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