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Zitat von Kruemel_68:
Vielleicht noch ein Nachtrag - das betrifft jetzt nicht unbedingt das Toleranzfenster, sondern ganz generell alles, was wir versuchen, damit es uns besser geht:


Erstmal Danke für den Thread.
Die Mechanik ist nur wenigen bekannt. Aber gerade das kennen von Mechaniken ist elementar wichtig. Denn wenn wir uns etwas erklären können und wissen wie die Mech ablaufen, sind wird in der Lage gezielt etwas dagegen zu tun.

Jede einzelne Entspannungstechnik (welche wir als Skill haben) hat Einfluss auf unseren inneren Anspannungspegel und somit auch auf den Punkt wo wir uns im WOT befinden.

Bei Menschen mit Traumahintergrund können noch weitere Dinge einen erheblichen Einfluss darauf haben. Wie z.B. die Teile der emotionalen Instabilität. Damit meine ich das Stressoren einen steileren und höheren Anstieg der inneren Anspannung bewirken und diese erheblich länger braucht um sich wieder auf ein normales Level herabzusenken. Oft ist überhaupt nur bewusstem Eingriff möglich (Skillstraining) diesen Pegel zu senken.
Erneute Stressfaktoren vor dem Absenken, heben den Pegel dann weiter nach oben und man kann über den oberen Rand des WOT kommen.

Darüber gibt es auf YT auch Clips. Auf Wunsch stelle ich die hier ein.

@fourofour
Hi!
Ja. Gerne die Clips hier teilen. Lieben Dank

A


Das Stress-Toleranz-Fenster

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Zitat von fourofour:
Auf Wunsch stelle ich die hier ein.


Sehr gern!

@Tigerlilie ja die Seite macht das anschaulicher und ich habe einiges an wichtigen Infos die kein Therapeut mir erklären konnte mitgenommen.

@blue1979 für mich ist das auch die Erklärung, warum es bei mir nicht funktioniert, in Situationen zu bleiben bis eine Panikattacke vorbei ist. Ich komme einfach nicht wieder runter.
Da macht nun einiges Sinn.

Zitat von Kruemel_68:
Sehr gern!


Der eine oder die andere kennt vielleicht den Kanal vonDami Charf schon. Sie hat eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Die Clips sind schon ne Weile alt, dennoch finde ich sie hilfreich.





Hallo,
habe mir die Videos angeschaut, die Frau spricht gut, eine sympathische Erscheinung, es fällt leicht ihr zu folgen.
Ich merke nur, dass ich nicht die Zielgruppe bin, meine Traumatisierung in der Kindheit liegt viele Jahre zurück, seitdem arbeite ich an der Verarbeitung und habe heute mit Entspannung in der Meditation gelebt, keine Probleme. Aber ich weiß, wovon sie spricht, das über oder unter dem Toleranzfenster sein ist mir aus der akuten Phase bekannt. Auch was das soziale Nervensystem angeht, kann ich ihre Ausführungen nachvollziehen. Jedoch analysiere ich mein Verhalten nicht in so einem Fachjargon, ich will in meinem Verhalten auf Normalität hinaus und benenne es auch so. Dann ist völlig klar, wenn ich einen angespannten Gesichtsausdruck habe, dass mich andere fragen, was ist los, da stimmt etwas nicht. Dann kann ich erzählen, dass ich vorhin an der Straße eine kleine Panikattacke hatte und mir es negative Gefühle beschert hat. Dieses Berichten normalisiert die außergewöhnliche Situation und entkräftet die Bedrohung. Der Gesichtsausdruck wird lockerer.

Zitat von Tigerlilie:
Habe gerade auch mal was zu dem Thema gelesen und bin auf diese Seite gestoßen. Kann mir vorstellen, dass hier viele (mich eingeschlossen) so ein verschobenes Fenster haben.

Danke, die Seite finde ich sehr informativ.
Und ja, das verschobene kenne ich auch. Interessant dass da beschrieben wird, dass das nicht fühlen / dissoziieren mit Entspannung und grüne Phase verwechselt wird.

Ich weiß nur, dass einige Dinge, die für andere entspannend wirken, mich nicht entspannen, sondern unangenehm sind.
Oder sie entspannen halt von ganz ganz unangenehm = tot stellen = relativ angenehm etwas weiter runter zu total unruhig und angespannt und im Verhältnis unangenehmer als vorher. Das ist paradox.

Ja ich dachte auch das Dissoziation gleich Ruhezustand ist aber es ist kein Ruhezustand.
Da wird bei mir extrem viel an Botenstoffe ausgeschüttet mit Anspannung etc. damit ich nichts fühlen muss.
Jetzt erfahre ich abundzu was Ruhe ist und da bin ich Eger präsent und Gegenteil von dissoziation.
Aber Schritt 1 bleibt das Erkennen in welchem Nervensystem ich grad bin- wenn man zu lange darin lebt dann fühlen sich die fehlregulierte Zustände schon gewohnt an.
Erst dann habe ich eine Chance daran etwas zu ändern.

Danke fourofour für die damit charf Videos. Ich höre das nicht gern das man Unruhe zulassen soll aber dahin führt irgendwann kein Weg vorbei solange man sich innerhalb seiner händelbaren Zone aufhalten kann.

Ich denke diese teils umkontrollierbare Anspannungsanstieg ist ein Hauptproblem was viele nicht nachvollziehen können. Entspann dich mal , trink mal Tee, atme 4 6 8 Tips usw. mag bei mittlerer Anspannung helfen aber ab hoher Anspannung bin ich schnell in Ausnahmezustände die man auch so von aussen wahrnimmt. Manchmal denje ich das ist bei mir ein Pendant zu autistischen Einbrüchen/meltdowns

Leider braucht es viel Zeit um sein eigenes Tolersnzfenster zu erweitern. Ich habe da keine Lösung gefunden ausser Notfallskills und Medis wobei jch eigentlich meinem Gehirn keinen Notfall vorspielen will .

Ich fühle mich meinen Stresshormonen und deren Anstieg eher hilflos. Das Abfluten dauert teils Tage bis Wochen und meine Kognition ist einfach abgeschaltet.

Spannendes Thema aber ich finde da seit Jahren keine Lösung für mich . Mein komisches Nervensystem ist seit Geburt Hochtourig angelehnt und ist somit auch Teil meines Lebens.

Zitat von blue1979:
Jetzt erfahre ich abundzu was Ruhe ist und da bin ich Eger präsent und Gegenteil von dissoziation.

Das klingt gut, wenn du solche Erfahrungen machen kannst. Unterschiede wahrnehmen und auch mal den entspannten Zustand.

Ich wollte jetzt im Urlaub auch mal gucken, dass ich mehr den entspannten Zustand erforsche und zulasse.
Wie eben mal noch zwei Stunden auf ner Bank sitzen, neben mir Frauen mit Kindern, viel grün, die Ziegen daneben hören (das eine hört sich an als wärs noch ganz klein mit so einem fiepigen Gemecker, total süß)....auch mal nur ins weite schauen, das war entspannt. Fluss ist auch bei mir immer ganz gut.
Oder Brücken fotographieren.

Im Urlaub bin ich auch anders drauf als wenn noch die Arbeit dazukommt. Da (Arbeit) hab ich Mechanismen die mich eher ins hochtourige bringen (funktionieren, reagieren, weniger fühlen). Ich muss mir da richtig ne Erinnerungsuhr machen dass ich durchatme mich zurücklehne oder mal über den Flur watschle Kaffee machen. Mittags geh ich aber immer raus.

Viel zu oft baller ich mich auch einfach mit Medien voll. Von Musik zu TV usw usf....das ist auch nicht gerade der Fühlen zustand. Das ist so der Fake Entspannungszustand. Oder fake fight je nachdem.
Deswegen...mein Ziel ist es jetzt, wieder unten anzukommen so im basalen.

Meinen Zustand einschätzen kann ich auch, wenn ich mein Essverhalten beobachte. Alles gehetzt, getrieben, alte Spuren oder bereit für neues, langsam, mit den Händen was zubereiten, mit Zeit, und es dann auch genießen.

Und es war eigentlich dort (im entspannten) auch immer schön...trotzdem kann das auch Angst machen weil so ungewohnt...oder man denkt, kann ich dem Frieden glauben....sind ja auch paar Introjekte die einen wieder in den Krieg treiben. Weil das gewohnt war.

Oder der Alltag fordert Kompensationsmechanismen und dann ist es schwerer, da den Raum zu finden. Aber ich glaub, wenn man das ganz bewusst mal setzt. Abends Cut machen, früher ins Bett, so sein Ritual, oder morgens (oder beides), das kann schon was bringen.

Zitat von blue1979:
braucht es viel Zeit um sein eigenes Toleranzfenster zu erweitern.

Das ist vollkommen richtig.

Die ganze Thematik umfasst ja so Dinge wie es eben ersteinmal zu fühlen und zu verstehen was es ist.
Dann eben es zu erweitern
die Schwankungsbandbreite zu verringern ( dem schwarz weiß fühlen Graustufen hinzufügen)
innere Achtsamkeit (Modul) um zu herauszufinden wo man gerade ist
ein an sich angepasstes Skilltstraining

Denke jeder hat da seinen Weg. Was bei anderen gut zu funktionieren scheint, muss nicht bei jedem funktionieren. Somatic Experiance und Zen Techniken (körperorientiert) funktionieren bei mir nur schlecht. Gerade das abklopfen des Körpers macht mich eher nervös.

Hingegen imaginative Verfahren sind für mich mein Mittel der Wahl.

Wie schon gesagt, finde ich es gut das dies in einem Thread angesprochen wurde. Denn erst wenn man das mal kennt, gehen einem selbst mehrere Lichter auf, bei den eigenen Symptomatiken. Die auch dann z.B. auch Angst oder Verzweiflung ausgelöst haben.

Richtig, für sich den eigenen Weg finden ist nun mal im Leben die persönliche Aufgabe, auch wenn der Start mit schlechtem Vorzeichen begann. Sich nicht beirren lassen, wenn es ganz persönliche Erfahrungen gibt, wie sich Traumatisierungen bewältigen lassen und was zu guter Entspannung geführt hat. (Alk., Dro., Medikamente mal in Klammern gesetzt)
Es sollten natürliche und authentische Entwicklungen sein, gerade in einer digitalen Zivilisation wie heute. Die Seele, die Empfindungen, das Gespür bleibt analog, dann sollten die Vorgänge, um sie hervorzurufen, es auch sein. Die Entspannung in der grünen Natur bleibt nach wie vor ganz oben auf der Erholungsskala, um aufzutanken. Der nächste Aspekt bei mir ist die Meditation in allen Variationen, um in die wohltuende Entspannung zu kommen. Bei der Arbeit ist das natürlich nicht möglich, sie bedeutet Anspannung, deshalb ist es Arbeit. Aber kurzfristige Anspannung oder positiver Stress verbessern die Resilienz.

Zitat von fourofour:
Die ganze Thematik umfasst ja so Dinge wie es eben ersteinmal zu fühlen und zu verstehen was es ist.
Dann eben es zu erweitern
die Schwankungsbandbreite zu verringern ( dem schwarz weiß fühlen Graustufen hinzufügen)
innere Achtsamkeit (Modul) um zu herauszufinden wo man gerade ist
ein an sich angepasstes Skilltstraining

Denke jeder hat da seinen Weg.

Ja das denke ich auch. Das ist ein eigener Weg, sich da selbst zu verstehen.
In meinem Fall gabs viele Missverständnisse. Oder auch Schicksalsglauben dies und das muss so sein, das
ist so, das war schon immer so.

Ich finde die Methode hilfreich, um nüchtern auf das ganze zu blicken.
Und dann eben rausfinden, wo bin ich, was gibt es noch, mit was komm ich wohin.
Denke ebenso, dass das für jeden anders ist, also die Wege dann.
Zitat von fourofour:
Wie schon gesagt, finde ich es gut das dies in einem Thread angesprochen wurde. Denn erst wenn man das mal kennt, gehen einem selbst mehrere Lichter auf, bei den eigenen Symptomatiken. Die auch dann z.B. auch Angst oder Verzweiflung ausgelöst haben.

Ich finde es auch super und es sagt mir was, da sortieren sich gleich ein paar Dinge.
Und es gibt mir eine Perspektive.

Sonst war ich immer verwundert wenn andere sagten, dass sie endlich die Diagnose wissen und plötzlich alles Sinn und Hand und Fuß bekommt. Das ging mir bei vielem nicht so.
Aber das hier hat für mich pragmatischen Bezug.
Aber wen was anspricht ist ja denke ich ebenso individuell.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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