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Ich habe vor kurzem abends selbst den Rettungsdienst gerufen, weil ich mich selbst (suizidale Absicht) verletzt habe.

Als die mich dann mitnehmen wollten, erinnerte ich mich, dass ich damals bereits in einer geschlossenen Station für ein paar Stunden und es grauenvoll war. Ich habe es in diesem Moment bereut den Rettungsdienst gerufen zu haben.

Nur mit Polizeibegleitung ging ich letztendlich freiwillig mit.

Ich habe in der Nacht max. 2h vor Ort geschlafen. Ein Patient hat die Nachtruhe gestört indem er ständig was auf den Boden mit Absicht hat fallen lassen. (Auch wenn das sehr deutsch klingt, doch die hatten in der Station einen Aushang, in der eine eindeutige Nachtruhe geregelt ist. Auch wenn ich weiß, dass dies in einer geschlossenen Station nicht immer möglich ist, hat die Mitarbeiter es nicht interessiert, dass man dort keinen Schlaf findet.)

Ein anderer Patient hat kurze Zeit vor meiner Entlassung mich beinahe mit einem Karate-Kick absichtlich getroffen (er wurde daraufhin entfernt und ich musste die restliche Zeit in meinem Zimmer verbringen).

Ein anderer Patient hat mich die ganze Zeit mit halb verwirrenden Sätzen angesprochen (habe zugehört, weil ich weiß, wie es ist, wenn einem keiner zuhört), aber das war dauerhaft sehr anstrengend und der Patient verfolgte mich die ganze Zeit.

Zusammengefasst habe ich nun die Befürchtung, dass bei so einem Rückfall ich nicht mehr den Notruf wählen werde, weil ich in der geschlossenen Station mich nicht gut gefühlt habe.

Tagesklinik-Gespräch findet erst noch statt und danach muss ich noch länger warten ehe ich dort teilnehmen darf.

Könnt ihr mir helfen, dass ich beim nächsten Mal (falls es soweit kommt, ich hoffe es aber nicht) ich nicht zögern werde den Notruf wieder zu wählen?

(Habe auch Angst, dass die mich dann länger als 1 Nacht behalten wollen.)

Heute 17:01 • 14.06.2025 #1


4 Antworten ↓


@AngelBritney ich denke nicht dass wir das können, für so akute Fälle ist das Forum eigentlich nicht da. Aber das Thema hattest du ja in einem anderen Beitrag schon und da wurde dir ja geraten auf eine offene Station zu gehen zur Überbrückung. Ich denke bei Suizidalität hast du auch dir selbst eine Verantwortung dir Hilfe zu suchen, die das Forum nicht übernehmen kann. Denn wenn wirklich was passiert dann will hier keiner die Verantwortung tragen dafür gibt es Psychiatrien. Es gibt Telefonnummern und Anlaufstellen, und die Frage ist ja ob du bei ständiger Suizidalität stabil genug für eine Tagesklinik bist. Da muss ja erst mal die Kuh vom Eis runter.

A


Angst vor Rückfall / Notruf

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@AngelBritney
Du wirst ihn wieder wählen. Sonst würdest du das hier gar nicht erst zur Frage stellen.
Aber unterbewusst willst du ihn wählen, also wirst du es auch tun.
Weil du selbst weißt, besser halt eine Nacht blöd als tot.

Klingt jetzt total abgedroschen, aber wenn du wirklich meinen würdest ihn nicht mehr rufen zu wollen würdest du keine Debatte darüber starten
Also absolut positiv gemeint, verlass dich auf deine Intuition sie lenkt dich in die richtige Richtung

@AngelBritney

Leider kann ich Dir nichts raten, da der Druck des Selbstverletzen ja nicht automatisch verschwindet.

Hast Du irgendwelche Skills bekommen?

Ich war auch mal 24 Std in der Geschlossenen. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich habe dort in der Nacht wieder zu rauchen begonnen. Nach 14 Jahren. Ich habe ähnliche Erefahrungen wie du gemacht. Es war ein Alptraum und dort wollte ich nie mehr hin (weder in diese Klinik noch sonst woanders in eine Geschlossene).

Ich habe in der Zeit KEIN einziges Gespräch mit einem Arzt oder einer Schwester gehabt. Ich bin die ganze Zeit auf mich allein gestellt gewesen und habe zur Nacht eine Schlaftablette bekommen (war auch das erste Mal überhaupt, dass ich sowas genommen habe). Mit meiner Mitpatientin im Zimmer habe ich kein einziges Wort gewechselt. Die war in ihrer ganz eigenen Welt. Ich mein Ja, ich weiß, wo ich da war. Ich sage: in der Hölle. Als ich am nächsten Tag raus kam, fühlte ich mich tatsächlich wie neu geboren und unbesiegbar (so nach dem Motto: Ich hab das hier überlebt. Mich kann nichts mehr umhauen. Leider hat das nicht so lange angehalten).

Zur Geschlossenen gibt es bei Suizidalität aber leider keine Alternative. Vielleicht ist der Gedanke daran aber so schrecklich, dass von Selbstmordgedanken absehen kannst... (mit einem kleinen Augenzwinkern zu lesen. Ich weiß, das ist grenzwertig, aber ich habe einen argen Galgenhumor manchmal).





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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