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54

S
Zitat von Hotin:
Wie schnell Du Dich besser fühlst, das hängt davon ab, wie schnell Du bereit und in der Lage bist, zu verstehen. 1. Warum es Dir so schlecht geht. ...

Ja , mein Problem ist es dass ich mich selber kennenlernen und entfalten möchte, und ich glaube dass es in einer Therapie wo man mir Pläne macht und mir sagt was ich zu machen hätte nicht das richtige wäre.
Ich denke dadurch würde sich ja nur diese Zwanghafte Persönlichkeit verstärken.
Aufjedenfall bin ich dabei mein Verhalten oftmals zu hinterfragen, beispielsweise wenn ich sauer bin frage ich mich wieso ist das nun der Fall, und wie könnte ich meinem Partner vielleicht auf eine nettere Weise zeigen was gerade mein Problem ist.
Solche Gedankensansätze mache ich die letzten Tage.
Anfangs der Therapie dachte ich dass die Heilung darin besteht einfach zu sprechen und zu fühlen, jetzt habe ich so einigermaßen verstanden dass es auch bedeutet dass man an sich arbeiten und viel hinterfragen und nachdenken muss.
Da ich eine sehr neugierige Person bin ist mir das Wieso nämlich sehr wichtig.
LG

20.05.2023 18:36 • x 1 #41


S
@Grace_99
Vielen Dank für deine Antwort.
Medikamente möchte ich keine nehmen, da ich sehr sensibel darauf reagiere und die bei mir nichts geholfen haben.

20.05.2023 18:39 • #42


A


Zwangsgedanken, Schuldgefühle und Psychoanalyse

x 3


K
Ich denke, dass das Wichtigste für Dich ist, dass Du jetzt mal andere Fachleute mit anderen Methoden und einer anderen Einstellung zu psychischen Erkrankungen kennenlernst. Du kannst ja danach entscheiden, wie Du weiter vorgehen willst.

Vielleicht findet sich ja jemand, mit dem Du sehr gut kannst und wo das alles Hand und Fuß hat.

Ohne Vergleichsmöglichkeiten zu haben, kann man sowas nicht vernünftig beurteilen.

Dann hättest Du vielleicht die Chance mit jemandem Therapie zu machen, der moderner und jünger ist und der besser Prioritäten setzen kann, der kapiert hat, worauf es wirklich ankommt.

20.05.2023 19:26 • #43


S
Zitat von Kosmos:
Ich denke, dass das Wichtigste für Dich ist, dass Du jetzt mal andere Fachleute mit anderen Methoden und einer anderen Einstellung zu psychischen ...

Darf man fragen wieso du eigentlich so gegen die Psychoanalyse bist, hast du selbst denn selbst schon Erfahrung damit gemacht?

20.05.2023 20:02 • #44


E
Zitat von Sunshine0800:
@Grace_99 Vielen Dank für deine Antwort. Medikamente möchte ich keine nehmen, da ich sehr sensibel darauf reagiere und die bei mir nichts geholfen ...

Ist ja auch deine Entscheidung

Rede mit deinem Therapeuten über deine Gedanken, stelle ihm 1.000 Fragen, hör auf dein Bauchgefühl.

Keiner hier ist wie du, daher kannst nur du wissen was gut für dich ist, das kann kein anderer für dich entscheiden.

Meine Therapeutin ist z. B. 67. Das weiß ich nur, weil es ihr mal herausgerutscht ist.

Ich arbeite sehr gern und gut mit ihr.

Mich persönlich würde es irre machen, wenn ich mich nach anderen Therapeuten umsehen sollte. Warum auch, wenn es einem gut geht wo man ist.

Da ist aber auch jeder anders.

Anfangs ging es mir in der Therapie auch nicht gut. Kein Wunder, meine Themen waren offen gelegt, der ganze Schmerz war da. Ich hätte manches Mal abbrechen wollen, weil ich die Nase so voll hatte ob der ganzen Emotionen.

Es wurde immer etwas besser, in kleinen Schritten. Man benötigt auch Geduld und die ist meist nicht da. Heilung geht aber nicht über Nacht.

20.05.2023 20:36 • #45


K
Zitat von Sunshine0800:
Darf man fragen wieso du eigentlich so gegen die Psychoanalyse bist, hast du selbst denn selbst schon Erfahrung damit gemacht?

Ich kenne Psychoanalyse in- und auswendig.

Entweder macht man da eine psychoanalytische Traumatherpapie oder eine klassisch angehauchte psychoanalytische Therapie.

Da Du bisher nichts über Traumatherapie schreibst und nur die klassischen Argumentationsstränge aus der psychoanalytischen Therapieschule hier runtergelaiert wurden, gehe ich davon aus, dass er eine typische pa Therapie macht.

Das ist die mieseste Therapieform, die man machen könnte. Und dann noch bei der Problematik. Du siehst doch, wie es Dir nach 3 Monaten damit geht. Die große Wunderheilung sehe ich nicht kommen. Du fühlst Dich verlassen. Du hast als Kind schon massive Probleme gehabt (!). Ganz, ganz übel. Ich frage mich, wie er das reparieren will? Und es kommt doch auch gar nichts von ihm als Lösung. Noch mehr drüber reden, noch tiefer graben, noch mehr durcheinander bringen ... Aber eine Lösung stellt er nicht vor.

Deine ganzen Posting sind voller Hinweise, die nix Gutes verheißen. Z.B. vermehrter Streit mit dem Partner. Aggressionen gegen das Kind nehmen zu. Mann bleibt zu Hause? Warum denn bitte, wenn der PA Dir so gut tut. Bisher war das doch auch nicht nötig. Warum jetzt?

Tabletten wirken bei Dir gar nicht oder dann extrem.... Sowas hat einen Grund.

Ich hab's selbst erlebt und ich habe es bei anderen oft genug gesehen, dass diese Therapieform ganz katastrophal nach hinten losgeht. Allen hat man das Gleiche erzählt wie Dir. Das ist der Standard, mit dem Gesäusel werden die Patienten in diese Therapien reingeholt und anschließend verheizt.

Ich kann daneben liegen, klar. Aber ich gehe davon aus, dass Du genauso damit baden gehen wirst, wie so viele andere vor Dir auch. Jetzt könnte man meinen, die anderen Patienten vorher wären alle doof gewesen, hätten sich nicht genug angestrengt.... Nein, sie waren durch die Bank eher die Leute, wo man gedacht hätte, die müssten gut da rauskommen.

Wenn man älter ist und viele Therapielaufbahnen mitbekommen hat, dann waren nach 10 oder 20 Jahren alle weiter gekommen, die in VT waren und die anderen sind eher mies gelandet. Die VT-Therapeuten sind bei Gott nicht alle gut und manche können noch nicht viele Verfahren. Da gibt es auch schlechte Leute, totale Anfänger... Du solltest Dir einen suchen, der was kann. Wenn Du vor so einem sitzt und mit ihm redest, dann wird es relativ schnell bei Dir Klick machen und Du weißt dann, dass Du beim richtigen Therpeuten sitzt. Aber das muss man erleben und nicht erzählt bekommen.

Wenn man in ein SH-Forum geht und schaut, wer von diesen Patienten im Leben die meisten zwischenmenschlichen Probleme hat und am meisten kränkbar ist, sind es die, die am meisten psychodynamische Therapie hatten. Und das sind auch die, die übermäßig oft in Depressionen hängen bleiben, verbittert sind. Regelhaft sind sie überempfindlich, entweder ständig total gefühlsdusselig oder sie sind ständig auf dem Kriegspfad und am Streiten, wenn ihnen wieder irgendwas nicht passt. Die Spaßbremsen sozusagen. Leute, die so sozialisiert werden von ihren Therapeuten kann man im Real Life nicht mehr integrieren. Die laufen in der normalen Welt der anderen, der Gesunden einfach nicht mehr rund.

Das tut den Leuten einfach nicht gut.

Ich kann auch nicht hellsehen, was kommt. Aber dass man Dich vor dieser Therapieform dringend und ernsthaft warnen sollte, das finde ich notwendig und richtig. TfP ist auch nicht viel besser, aber die sind wenigstens ein bisschen vernünftiger und gemäßigter. Wenn es bei Euch vor Ort viel Auswahl an Therapeuten gibt, dann hast Du gute Chancen, jemanden zu finden, bei dem Du besser dran wärst. Wenn das Angebot dort schlecht bestellt ist, dann ist er vielleicht noch zu akzeptieren. Aber dem würde ich ganz klar sagen, dass ich VT-orientierte Therapie machen will. Das würde ich machen und mir von dem keine Flausen in den Kopf setzen lassen. Das ist nämlich genau, das, was da passiert. Luftschlösser bauen, abseits der realen Welt in philosophischen Themen schwelgen. Das kann er sich für seine Grabrede mal sparen. Dort kann er über den Sinn des Lebens was erzählen lassen. Aber in einer Therapie zählen nur echte Therapieerfolge. Und sorry, er liefert nicht ab, was er liefern sollte. 3 Monate nix Brauchbares geliefert, aber er findet es toll. Super. Dem würde ich die Meinung geigen, was er sich eigentlich vorstellt, wie das weitergehen soll. Das nächste Mal würde ich die Kleine mitnehmen und sie vor ihn hinsetzen und ihm sagen: SIE braucht eine gesunde Mutter! Und jetzt unternehmen Sie endlich mal was, was auch Erfolgsaussichten hat, anstatt mir den Schädel noch mehr deppert zu machen!.

Ganz so krass solltest Du es nich formulieren, sonst ist er sicher böse. . Aber dieses Rumeiern, was er da macht, bringt nix.

20.05.2023 21:37 • #46


E
Was ist eine psychodynamische Therapie?

20.05.2023 21:44 • #47


K
Zitat von Grace_99:
Was ist eine psychodynamische Therapie?

Psychodynamische Therapie umfasst grundsätzlich die Therapieschulen der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologischen Therapie.

Das ist es ganz vereinfacht gesagt.

Das Therapiengebäude, das die Grundlage der Therapie bildet, ist die Psychoanalyse, wenn es ganz streng zugeht, bezieht sich dies auf Sigmund Freud Lehren.

Natürlich gibt es viele Ausformungen davon, aber letztlich steckt das alte Gedankengut und die therapeutische Vorgehensweise Freuds bis heute da darin.

Ich sag's mal, was ich drüber denke: Veralteter total kranker Mist. Ganz viele Annahmen von Freud waren grottenflasch. Und diese Therapieschulen arbeiten immer noch damit. Natürlich hat es Modernisierungen gegeben und war manches richtig. Das Problem ist aber, dass man genau das, was daran nicht gut war, weitergeführt hat und die anderen guten Dinge hat man nicht weiter verfolgt.

Das, was dran gut ist, hat man längst in integrativen Verfahren aufgegeriffen und macht das dort viel, viel besser.

20.05.2023 21:53 • #48


E
Danke für die Erklärung, hatte diese Therapieart noch nie gehört.

20.05.2023 22:13 • #49


K
Ich habe mich verschrieben oben.

Ich meinte das Theoriengebäude, nicht das Therapiengebäude.

20.05.2023 22:26 • #50


S
@Kosmos
Ich denke bei uns in der Gegend gibt es schon eine Menge Therapeuten, damals hab ich wirklich fast alle abtelefoniert und die meisten hatten sehr sehr lange Wartezeit ich glaube der frühste Platz wäre in 6 Monaten gewesen.
An meinen jetzigen Therapie Platz bin ich durch meine Hausärztin gekommen, sie hat ihn mir vermittelt, da sie anscheinend schon sehr gute Erfahrung mit ihm gesammelt hat durch ihre Patienten.
Einen anderen Platz zu finden wird denke ich schwer werden außer einem ist die Wartezeit von 6 Monate-1Jahr egal, aber dann würde sich auch nichts an der Situation ändern.
Anfangs der Therapie ging es mir ja besser, erst jetzt wurde es erst schlechter, da ich jetzt viele meiner Probleme die ich vorher auch garnicht gesehen habe .
Zum Beispiel dachte ich immer andere wären Schuld und habe nie ein Fehlverhalten von mir eingesehen, anfangs der Therapie konnte man noch kein richtiges Verhaltensmuster erkennen bei mir (ich jedenfalls nicht).
Das einzige was mich stört ist dass ich keine Diagnose bekomme, und ich somit immer die Ungewissheit habe und nicht weiß was ich habe.
Ich habe mich selber ein wenig informiert und anhand der Symptome spricht vieles für eine Borderline Persönlichkeitsstörung, jedoch habe ich ansich kein selbstverletzendes Verhalten, und wohher die Zwangsgedanken kämen wüsste ich dann auch nicht, mein Therapeut sagt immer es wäre mein Ventil und ich möchte gesehen werden jedoch weiß ich nicht genau was er damit meint.

LG

20.05.2023 22:32 • #51


K
Ich würde es in dieser Situation so machen, dass ich bei ihm erst mal noch bleibe, aber die Probleme auf den Tisch bringe.

Wenn er VT kann, dann sollte er sich mal ein bisschen up-daten, damit er mal sieht, dass man da eben grade nicht von einer Dressur sprechen kann. Aber das kommt drauf an, wie man es umsetzt. Profis, den den Hintern nicht in der Hose haben, verstecken sich gerne hinter einem Verfahren. Die schmeißen dann mit Arbeitsblättern um sich und all so ein Zeug. Das macht ein guter VTler nicht. Der nutzt die Zeit für was Besseres.

Bei den anderen Therapeuten würde ich mich überall auf die Warteliste setzen lassen. Und wenn Du in ein paar Monaten siehst, dass er Dir nicht helfen kann, dann hast Du alternative Möglichkeiten eröffnet.

Wenn man wirklich von einer Borderline-Störung ausgeht, dann ist eine Psychoanalyse sogar kontraindiziert. Und das würde auch die Verschlechterung vollkommen erklären.

Schau' Dir mal bei Euch die Google-Bewertungen von Psychotherapeuten und Heilpraktiern an, wer bei Euch in der Gegend gut bewertet ist. Da hast Du die besten Chancen, fähige Leute zu treffen. Schau' Dir mal ihre HP an, was da steht. Da steht ganz bestimmt nicht Psychoanalyse.

Das kommt vielleicht in abgewandelter Form sogar mal wieder. Aber dann wird es komplett anders angewandt werden. Das, was die die letzten Jahrzehnte auf Patienten losgelassen haben, hat nur diese Menschen geschädigt. Und paar Patienten, die doch da halbwegs gut rausgekommen sind, die sind wirklich wenige. Und meine Erfahrung ist die, dass die auch privat viele Helfer hatten und viele andere Faktoren zum Tragen gekommen sind, die die immer rausrechnen.

Ich bin ein verantwortungsbewusster Menschen und wenn ich davon ausgehen könnte, dass diese Therapien zumindest beim ein oder anderen was Gutes bringen könnten, würde ich das sicher auch so schreiben. Aber so wie die bisher diese Therapieform praktizieren, würde ich mich da eher fernhalten. Was halt schön ist, sind die großen Stundenzahlen. Aber was nützt mir das, wenn ich da drin einen Totalschaden einfahren werde? Das rettet mich dann am Ende auch nicht.

Dass man vielleicht versucht, über Umwege beim Therapeuten wichtiger zu werden, das ist einfach was, das kann natürlich vorkommen. Aber im Prinzip heißt Zwangsgedanke ja nun mal, dass Du Dich dagegen nicht wehren kannst und dass Du darüber keine Kontrolle hast. Warum das so ist, kann man so oberflächlich betrachtet nicht sagen. Dafür brauchst Du Profis. Und deshalb, damit Du mehr Informationen bekommst, habe ich Dich zu anderen Therapeuten geschickt.

Mit Zwang kenne ich mich selbst leider nicht so gut aus, das ist einzige, was ich nicht habe. Aber mein Therapeut ist spezialisiert auf Zwangserkrankungen, hat da auch geforscht und ist sein Steckenpferdchen.... Den habe ich aber jetzt leider nicht griffbereit... Sorry.

Es muss auch nich alles heute entschieden werden. Aber wenn es einem dort immer schlechter geht, dann sollte man sich vorsehen. Und User, die Dich da immer weiter pushen, obwohl die Lage schlechter wird, tun Dir nicht wirklich einen Gefallen.

Ich denke auch, dass es bei Dir mehr als nur Borderline ist.... Da spricht einiges dafür.

20.05.2023 23:05 • #52


S
@Kosmos
Ich habe das mit Ihm heute bereits besprochen, er hah gesagt er würde sich mit Verhaltenstherapie auch sehr gut auskennen und könnten in der nächsten Stunde darüber reden ob wir das eventuell probieren.
Er wollte mir nicht dazu sagen ob ich eventuell Borderline habe, aber die ganzen Symtome die ich im Internet gelesen habe stimmen zu 90% mit mir überein, bis auf die Selbstverletzung.
Ich habe mich einfach selber informiert da ich gerne Gewissheit haben würde.
Was meinst du mit nicht nur Borderline? Können denn Zwänge, Zwangsgedanken, und Stimmungsschwankungen Begleiterscheinungen sein?


LG

20.05.2023 23:22 • #53


K
Mein Therapeut ist übrigens VTler. Aber er ist einer von den richtig guten. Und natürlich werde ich nicht dressiert. Ganz im Gegenteil. In jeder Therapieform wird ein guter Therapeut immer danach fragen, was man selbst will. Ich habe innerhalb der Vorgespräche klare Ansagen bekommen, klarer Rahmen gesteckt, Diagnose erhalten und besprochen. Er hat gesagt, er stellt die Diagnose als Arbeitsdiagnose und wird Änderungen, die er sieht, jederzeit mit mir besprechen. Nichts geschieht ohne mein Einverständnis. Er sieht mich als gleichberechtigt und geht nur dann in eine übergeordnete Position als Behandler, wenn er das muss, weil es mir zu schlecht geht, zB. wenn ich dissoziiere. Alle Behandlungsschritte werden transparent erklärt und es wird keine elendiges Katz-und-Maus-Spiel veranstaltet, wo irgendwelche Nebeltaktiken und geheimnisvolle Kräfte wirken sollen, die man nicht sieht und nicht anfassen kann. Alle Methoden, die er anwendet, sind wissenschaftlich gut belegt.

Ich gebe zu, dass man so jemanden nicht einfach so finden kann und viel Glück braucht.

Aber an nahezu jedem Ort in der Bundesrepublik, wo es eine große Psychotherapieszene gibt, sind solche Leute vorhanden. Man muss suchen, bis man so jemanden gefunden hat. Das ist mühseelig und es geht oft im Leben viel vorher zu Bruch, weil man nicht die richtige Hilfe gefunden hat, als es nötig war. Aber so ist die Lage eben. Man muss versuchen, das Beste für sich zu finden, was verfügbar ist.

In den nächsten Jahren wird die Lage besser werden. Also, verfalle jetzt nicht in Weltuntergangsstimmung. Panik hilft nicht.

Auf Leute, die Dich weiter in dieses Ja, Du musst an Dir arbeiten und alles hinterfragen reintreiben, hörst Du lieber nicht., das haben so viele Leute versucht und sind damit nicht weitergekommen. Also sollte man das nicht überbewerten. Jeder, der psychisch krank ist, hat was durch, was ihn negativ geprägt hat. Man versucht eben, damit trotzdem zu leben. Das geht mal besser, mal schlechter. Man ist irritiert und kann ja auch nicht viel dagegen machen.

Ich denke, auf die Dauer wirst Du einen gangbaren Weg finden, auch wenn er sich jetzt nicht so offensichtlich zeigt. Aber vielleicht war es Dein Glück, dass Du hier und heute jemanden getroffen hast, der Therapien kennt, die anders ablaufen als Deine.

Wenn Du mit diesem Therapeuten weiterhin in die Verschlechterung rasselst, dann ist es Zeit, sich was Anderes zu suchen.

Du musst das mit der Zeit entscheiden, nicht jetzt sofort.

Was mir dazu einfällt, dass die Wut auf's Baby so groß ist, ist, dass da vielleicht Eifersucht im Raum steht, dass man sich um die Kleine kümmern muss, obwohl man selbst gerne jemanden hätte, der sich um einen kümmert. Für ein ehmalig vernachlässigtes Kind ist so ein Gefühl nur allzu natürlich. Dass man wütend wird, weil ein Kind einen dauernd braucht, man nicht kann und sich zu sehr überfordert fühlt, ist genauso wahrscheinlich. Meine eigene Schwester ist längst erwachsen, über 80 Jahre alt und lebt im Schmerz, als sie als Kind ein jüngeres Geschwisterkind verkraften musste. Bis heute hasst sie Kinder, ist eifersüchtig und hat nie einen Kinderwunsch entwickelt. Alles nur, weil sie als Kind nicht bekommen konnte, soviel sie gebraucht hätte. Kindheitserfahrungen sitzen tief. Aber Psychoanalyse kann sie nicht wirklich heilen. Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt.

Du wirst nur mit der Zeit eine Lösung finden.

20.05.2023 23:23 • #54


K
Zitat von Sunshine0800:
@Kosmos Ich habe das mit Ihm heute bereits besprochen, er hah gesagt er würde sich mit Verhaltenstherapie auch sehr gut auskennen und könnten in der nächsten Stunde darüber reden ob wir das eventuell probieren. Er wollte mir nicht dazu sagen ob ich eventuell Borderline habe, aber die ganzen Symtome die ich im ...

Bei Borderline würde ich die fehlende Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, als eins der wichtigsten Kernelemente sehen. Das andere ist, dass Borderliner ein sehr negatives Selbstbild haben. Und als drittes würde ich die Angst vorm Alleinsein und Wut, wenn sie mit Trennung rechnen müssen sehen. SV ist kein Muss.

Ich denke, das alles trifft bei Dir zu.

Aber was auffällt, ist, dass Medikamente nicht wirken oder dann zu arg. Das würde mich zu einer evtl. Traumagfolgestörung führen, weil da unterschiedliche Netzwerke aktiv sein könnten. Fast jedes psychische Symptom kann eine Sekundärproblematik sein. Ich denke, dass bei Dir Trauma im Hintergrund ist. Aber die Frage ist, was genau es ist. Und ich frage mich, was war da los. Warum hast Du im Kindergarten wochenlang geheult und was haben die Eltern gemacht in der Situation? Was ist mit Deinem Vater? Was war seine Rolle?

Warum die Putzerei? Welchen Dreck willst Du denn weg haben?

Warum hast Du Angst, Deinem Kind was zu tun? Hat man Dir als Kind was getan oder wie kommt man als stinknormaler Mensch auf die Idee, dass eine Mutter ihrem Kind was antun könnte? Sowas habe ich noch nie gedacht... Tja, viele Fragen. Aber diese würde Dir auch ein guter VT-Traumatherapeut stellen.

Was sagt denn Dein Therapeut zu evtl. vorhanden Traumata aus der Kindheit?

Wenn ein Kind in dem Alter, was Du genannt hast, schon solche Störungen zeigt, dann ist das ungewöhnlich früh. Wie kann sowas sein?

Du wirst Deinen Weg schon finden. Du bist klug. Das kannst Du gut nutzen, um Dich zu informieren und um weiter zu kommen und für Dich das zu suchen, was Du brauchst.

20.05.2023 23:31 • #55


S
Zitat von Kosmos:
Bei Borderline würde ich die fehlende Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, als eins der wichtigsten Kernelemente sehen. Das andere ist, dass ...

Mich selber zu beruhigen schaffe ich ansich das habe ich ja auch die ganze Zeit über in denen ich Beschwerden hatte und keinen Therapeuten an meiner Seite, also quasi seit meinem 7-8 Lebensjahr.
Ich bin auch nicht agressiv in dem Sinne was ich durch die Gegend schreihe, meistens sind die Worte ansich die ich sage einfach dann aus der Wut beleidigend.
Ich kriege dass dann auch meistens
auch nachdem ich dann kurz Ruhe hatte wieder hin mich herunterzufahren.
Ich habe in mir einfach schon eine extreme Grundgenervtheit sodass mich quasi dann alles auf die Palme bringen könnte, innerlich.
Es ist aber auch oft so dass wenn ich diese Anspannung nicht spüre also Angst dass es mich dann langweilt weil ich quasi immer aufgedreht bin und dann etwas „fehlt“
Sei es mir jemandem zu streiten oder sonst etwas.
Das ist eine gute Frage was mit als Kind passiert ist kann ich nicht beantworten da ich mich fast garnicht viel an meine Kindheit unter 7-8 erinnern kann.
Ich habe zu Therapie Beginn aus reinem Zufall eine alte Mitarbeiterin von der Kita getroffen, und wollte mich für meine Tochter informieren, da erzählte Sie mir dann dass ich dort wochenlang geweint habe und nur nach Hause wollte und dass ich das Kind mit den größten Anpassungsschwierigkeiten gewesen sei.
Ich wurde zuhause 3 Jahre von meiner Mutter erzogen, nie irgendwo hingegeben und dann wurde ich einfach ohne Einführungszeit in der Kita gelassen.
Vielleicht kann ich deshalb ja heutzutage sehr schlecht alleine sein da dann immer diese kindliche Verlustangst in mir sitzt.
Wieso die Zwangsgedanken unsw. kommen kann ich mir nicht erklären, jedoch beinhalten sie oft andere Dinge, kaum jagt einem das eine nichtmehr genug Angst ein kommt wieder ein anderes Thema.

Das mit dem putzen ist ganz einfach zu erklären meine Eltern haben auch einen extremen Putzfimmel ich sogar behaupten dass es auch ein Zwang ist, es musste immer alles ordentlich sein schon als Kind auf und es wurde immer nur geputzt ich denke das hat sich bei mir einfach eingebrannt weil ich es nicht anders kenne.
Und trotzdem dass ich diesen Zwang auch habe lasse ich meine Tochter spielen und toben auch im Matsch auch wenn es mir in dem Moment dann schwer fällt weiß ich dass mir das als Kind fehlte deshalb möchte ich es ihr umso mehr ermöglichen.

LG

21.05.2023 00:10 • #56


S
Zitat von Kosmos:
Bei Borderline würde ich die fehlende Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, als eins der wichtigsten Kernelemente sehen. Das andere ist, dass ...

Zum Selbstbild ist es schwierig mal gefalle ich mir selber und machmal nicht, es ist immer im Wechsel.

21.05.2023 00:12 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Zitat von Kosmos:
Bei Borderline würde ich die fehlende Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, als eins der wichtigsten Kernelemente sehen. Das andere ist, dass ...

Das mit dem Kind etwas antuen können ist ja nur eines der vielen Zwangsgedanken, und eigentlich total widersprüchlich denn viele empfinden mich als total überfürsorglich mit der Tochter.
Ich koche ihr jeden Tag frisches Mittagessen Gemüse viel Obst, tägliche Spaziergänge, regelmäßige Ausflüge in Tierparks oder Schwimmbäder etc.
Zuhause darf sie sich auch kreativ total austoben, Malen, Spielen, Basteln selbst wenn es manchmal viel Chaos und Unordnung macht, und das trotz meines Putzfimmels.
Ich bin dann auch vielleicht innerlich manchmal genervt wenn sie mal an die Wand gemalt hat aber trotzdem würde ich es ihr nie verbieten ihre Kreativität auszuleben.

21.05.2023 00:24 • #58


S
Zitat von Kosmos:
Mein Therapeut ist übrigens VTler. Aber er ist einer von den richtig guten. Und natürlich werde ich nicht dressiert. Ganz im Gegenteil. In jeder ...

Genauso hat mein Therapeut es auch gedeutet, wenn wir die Stunden haben rede ich meistens und er versucht es dann mit mir gemeinsam zu deuten, und das war eines seiner ersten Deutungen

21.05.2023 00:27 • #59


E
Das mit den Zwangsgedanken bzgl. Kind hat viel mit dem inneren Kind zu tun.

Ich habe das immer für totalen Quatsch gehalten und mich mit Händen und Füßen gegen dieses Thema gewehrt.

Seitdem aber alles bei mir quasi aufgeplatzt ist, hatte ich keine Wahl mehr und habe die Arbeit mit dem inneren Kind aufgenommen.

Das war die wirklich schlimmste Zeit in meinem Leben/Therapie, wo ich alles hinwerfen wollte, da ich das Gefühl hatte, ich halte diese Schmerzen nicht aus.

Ich bin am Ball geblieben und es war auch gut sich dem Thema endlich zu stellen.

Meine Therapeutin macht mit mir Trauma- sowie Schematherapie.

Keine Ahnung ob das etwas ist, was dein Therapeut auch macht/kennt?

21.05.2023 07:34 • #60


A


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