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Nun habe ich mich doch mal registriert - hat mich Überwindung gekostet

Ich habe seit einiger Zeit immer mal wieder Angst vor Tollwut - ich lebe in einem Gebiet, in dem viele Fledermäuse wohnen, auch bei uns an den Häusern.
Eigentlich haben wir mit den Tierchen kaum Kontakt und daher hatte ich das alles einigermaßen im Griff. Keine Berührungspunkte - keine Gefahr. Klappte bis vor kurzem gut.

Vor ein paar Tagen nun hatten wir eine Fledermaus auf unserem Laubengang sitzen. Bzw eher rumlaufen.
Ist immer wieder irgendwo in einer Ritze verschwunden. Selbst mit einem Experten habe wir sie nicht wiedergefunden.
Leider. Hätten wir sie gefunden, wäre sie auf Tollwut getestete werde wie alle Fundtiere.

Ihr ahnt es:
Seitdem verfolgt mich die Tollwut.
Ich mache mir wahnsinnig Gedanken, dass das Tier in seinem Irrflug (verletzt oder Ähnliches) auf unserer Türklinke angekommen war und dort Speichel hinterlassen hat.
Wie der übliche Zufall es will hatte ich ausgerechnet an dem Tag natürlich 2 Wunden an der Hand und musste ja auch die Tür aufmachen.

Wenn ich mit der Geschichte zum Arzt gehe, ernte ich wahrscheinlich Kopfschütteln oder Gelächter.
Also dreht sich as Gedankenkarussell wie blöd und ich bin nun hier gelandet

Weiß echt nicht, ob ich nun echt durchdrehe und Gespenster sehe (die Türklinke als Gespenst) oder ob ich da wirklich einer realen Gefahr ausgesetzt war

05.07.2020 12:45 • 09.09.2020 #1


22 Antworten ↓

Calima
Zitat von Labelli:
Weiß echt nicht, ob ich nun echt durchdrehe und Gespenster sehe (die Türklinke als Gespenst) oder ob ich da wirklich einer realen Gefahr ausgesetzt war


Eine Infektion auf diesem Weg ist vollkommen unmöglich. Deutsche Fledermäuse sind Insektenfresser, keine Beutegreifer. Sie fliegen also nicht sabbernd wie ein Alien durch die Gegend. Niemals. Auch beim Jagen nicht.

Du hast also
- eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Fledermaus überhaupt an Tollwut erkrankt war. Nur ein sehr geringer Teil der Fledermäuse ist das.

- eine kaum vorhandene Wahrscheinlichkeit, dass die Fledermaus überhaupt in die Nähe der Türklinke gekommen ist.

- die absolute Sicherheit, dass kein Speichel auf dieser Türklinke oder sonstwo gelandet sein kann.

Das größte Risiko trägt die Person von der Wildtierhilfe beim Einfangen. Aber die weiß, was sie tut.

05.07.2020 13:25 • x 1 #2


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Tollwutphobie - wiederaufgeflammt

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Danke Calima

Ja, Du hast ja recht...nur irgendwie kommt es nicht so ganz an im Hirn.
Wenn ich Deinen Text so lese, würde ich sagen Ja klar, völliger Unsinn...und dann kommt die Phobie hoch...

Es ist zum Mäusemelken... ich bin eigentlich ein total rationaler Mensch, aber an dem Punkt hakt es aus.

Ich lese Deinen Beitrag jetzt noch 100x, vielleicht bekomme ich es ja in mein Hirn gemeißelt

05.07.2020 14:08 • x 1 #3


Calima
Zitat von Labelli:
ich bin eigentlich ein total rationaler Mensch, aber an dem Punkt hakt es aus.


Vielleicht hilft an dieser Stelle die Information, dass ich Tierärztin bin?

05.07.2020 14:26 • x 1 #4


L
Zitat von Calima:
Vielleicht hilft an dieser Stelle die Information, dass ich Tierärztin bin?


Das habe ich grad in Deinem Tagebuch gelesen und musste schmunzeln.
Passt gut.
Es mag einem ja keiner sagen, ob wir überhaupt flächendeckend tollwütige Fledermäuse haben.

Ich bin übrigens tatsächlich Biologin - was das Ganze für mich selbst ja noch verrückter macht
Allerdings lernt man im Studium nicht viel über Fledertiere

Von daher: Tierärztin klingt da sehr beruhigend

05.07.2020 14:32 • x 1 #5


L
@Calima Übrigens fand's ich den Vergleich mit sabbernden Aliens großartig
Das wäre ja mehr diese schlechte Horrorfilm-Variante.

Als Tierärztin vielleicht für Dich interessant: es war ein Zwergfledermaus-Jungtier, wahrscheinlich aus einer unserer Wochenstuben. Hatte sich wohl verletzt, denn als wir sie/ihn das erste Mal sahen, hing der rechte Flügel beim laufen deutlich runter. Sie konnte 2 Stunden später zwar die Flügel ausbreiten, ist aber nicht höher als 20 cm gekommen.
Danach haben wir sie ewig gesucht, aber auch mit dem Fledermausschutz nicht mehr wiedergefunden

05.07.2020 17:38 • x 1 #6


Calima
Zitat von Labelli:
Sie konnte 2 Stunden später zwar die Flügel ausbreiten, ist aber nicht höher als 20 cm gekommen.


Vermutlich war die Nachbarskatze schneller. Wenn der Flügel gebrochen ist, überlebt sie nicht.

05.07.2020 18:01 • x 1 #7


L
Zitat von Calima:
Vermutlich war die Nachbarskatze schneller. Wenn der Flügel gebrochen ist, überlebt sie nicht.


Katze kommt hier oben nicht rein, aber zB Elstern natürlich. Wir werden es wohl nie erfahren.
Bin bei denen echt Zwiegestalten, wie Du merkst. sind eigentlich wirklich schöne Tiere...aber nun ja....

05.07.2020 18:03 • #8


Calima
Zitat von Labelli:
Bin bei denen echt Zwiegestalten, wie Du merkst. sind eigentlich wirklich schöne Tiere...aber nun ja..


Du warst und bist nicht in Gefahr. In diese könnte du nur durch einen Biss kommen - und einen solchen handelt man sich in der Regel nur ein, wenn man versucht, das Tier anzufassen. Erfreulicherweise leben wir nicht in tropischen Regionen, da hätten die Viecher noch ein paar nette andere Krankheiten im Repertoire .

05.07.2020 18:12 • x 1 #9


L
Zitat von Calima:
Du warst und bist nicht in Gefahr. In diese könnte du nur durch einen Biss kommen - und einen solchen handelt man sich in der Regel nur ein, wenn man versucht, das Tier anzufassen. Erfreulicherweise leben wir nicht in tropischen Regionen, da hätten die Viecher noch ein paar nette andere Krankheiten im Repertoire .


Ja, Du hast ja recht

Zum Anfassen kam ja gar keiner. Die Kleine hat sich ja immer irgendwo so versteckt und war selbst mit Detektor nicht zu orten.

05.07.2020 18:17 • #10


A
Ich hab auch schon jahrelang Angst vor Tollwut .Mein Hund ist jetzt mittlerweile 6 Jahre alt .Am Anfang war er nicht gegen Tollwut geimpft als Welpe.Es ist ein kleiner Hund die soll man ja nicht vor 5 bis 6 Monaten impfen lassen.War auch so in seiner Ahnentafel vom VDH empfohlen.Hab ihn dann mit 5 Monaten impfen lassen gegen Tollwut.Hab aber immer wieder diese Angstgedanken .Das er wie er noch nicht geimpft war mit einer Fledermaus Kontakt hatte.Wir waren da auch mal auf Feldern unterwegs. Hab Angst das im hohen gras eine gelegen war.Ich das nicht gesehen habe er dran geschnuppert hat .Oder das bei uns eine im Garten war und ich das nicht gesehen habe.Die Viecher sind ja nicht gerade sehr groß.Jetzt hat mich immer beruight das er schon jetzt 6 Jahre geimpft ist.Und bis jetzt ha nichts hat.Aber hab gelesen das man beim Menschen schon mal 7 Jahre Inkubationszeit bei Tollwut beobachtet hat.Und wen er mal nichts frisst oder so weil er krank ist .Denk ich halt gleich wieder der hat Tollwut .Das macht mich noch ganz verrückt .

14.08.2020 13:38 • #11


L
Der Hund ist doch geimpft... wie soll er da Tollwut bekommen?
Calima weiß sicher mehr über Inkubationszeiten - aber 7 Jahre halte selbst ich für etwas viel.

Wir haben hier schon immer viele Fledermäuse, da wir an ein Naturschutzgebiet grenzen. Mich hat das auch noch nie interessiert und ich wohne hier fast 30 Jahre.
Keine Ahnung, warum mir das plötzlich immer wieder in den Sinn kommt, weil eine verunglückte Fledermaus hier rumliegt/sitzt/krabbelt.
Bei meinem Hund habe ich mir nie Gedanken gemacht.

14.08.2020 13:41 • #12


A
Am Anfang als Welpe war er nicht geimpft .Bis er so 5 Monate war.Früher wusste ich nicht das Fledermäuse Tollwut haben .Deswegen hatte ich keine Angst.Weiss das erst so ein paar Jahre .

14.08.2020 13:46 • #13


L
Verstehe ich nicht.
Hunde werden doch nach Standardimpfschema mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft.
Da spielt doch die Größe oder Rasse keine Rolle.

Ich weiß das mit den Fledermäusen und der Tollwut schon ewig - wenn mir da einer erklären könnte, warum das erst nach soviel Jahren zu solchen gednkane geführt hat .... bitte melden.

14.08.2020 13:49 • #14


A
Sehr kleine Hunde wie Chihuahua soll man erst später impfen.War sogar in seiner Ahnentafel so empfohlen. Weil sie die Impfung nicht so gut vertragen.

14.08.2020 13:52 • #15


L
Zitat von Ayano:
Sehr kleine Hunde wie Chihuahua soll man erst später impfen.War sogar in seiner Ahnentafel so empfohlen. Weil sie die Impfung nicht so gut vertragen.


@Calima ?
Warum ist das so?


Dann ist ja jede Hundeschule für diese Rassen tabu und bis die da reindürfen, ist der Sozialkontakt zu Gleichaltrigen ja total kompliziert

14.08.2020 13:56 • #16


A
Die wiegen mit 12 Wochen ja nicht viel so um 1200 Gramm.Da wäre so ne Tollwutimpfung schon ein richtiger Hammer.Mir haben aber schon genug Hundebesitzer erzählt.Das sie gar nicht mehr gegen Tollwut impfen .Was für mich nicht in Frage kommen würde .Da hätte ich zu viel Angst .

14.08.2020 14:01 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

A
Aber letztes Jahr zum Beispiel hat er sich was im Maul verbissen .Und konnte nichts mehr essen und trinken.Wusste das aber vor den Tierarzt Besuch nicht.Und dachte schon wieder Tollwut .Diese Angst macht mich fertig .Mussten ihn dann operieren lassen .Dann konnte er wieder fressen und trinken.

14.08.2020 14:10 • #18


L
Das verstehe ich zum Beispiel gar nicht.
Das Tier ist geimpft - fertig.

Und wenn mein Hund doch so ein Problem mit Nahrungsaufnahme hat - das Erste, was ich mache, ist doch ins Maul gucken.

Aber wie gesagt, bei mir ist es die Fledermauspopulation hier, die mir nach Jahren Angst machte und das Jungtier, was offenbar verletzt hier rumkrabbelte.

14.08.2020 14:13 • #19


Calima
Zitat von Ayano:
Denk ich halt gleich wieder der hat Tollwut


Das ist völlig unmöglich. Zum einen ist der Hund geimpft. Zum anderen ist bislang kein Fall einer Tollwutübertragung von Fledermäusen auf Hunde oder Katzen nachgewiesen.

Zitat von Labelli:
Warum ist das so?

Das ist ein wenig eine Glaubensfrage. Die geringe Größe des Hundes wird öfter als Argument für eine spätere Impfung - vor allem gegen Tollwut - angeführt. Aus meiner Erfahrung kann ich dieser Sorge nicht folgen. Katzenwelpen sind meist noch leichter und werden mit dem selben Impfstoff geimpft. Es gibt zwar tatsächlich Hunderassen, die vermehrt problematische Impfreaktionen zeigen - wie der Deutsche Pinscher - der Chihuahua gehört aber nicht zu diesen.

Es gibt natürlich immer wieder Impfreaktionen bei allen Hunderassen, die im Einzelfall auch zum Tod führen können, die Regel ist das aber nicht, im Gegenteil: Die Impfmüdigkeit, die in den letzten 10-12 Jahren auch bei Tierhaltern zu beobachten ist, führt zu viel mehr toten Hunden, die dann vor allem an Parvovirose und Staupe sterben.

Ganz grundsätzlich halte ich persönlich eine Trennung der TW-Impfung von den anderen Impfungen für eine gute Idee - unabhängig von der Rasse. Die Belastung für den Körper und die zu erwartenden Impfreaktionen sind in der Regel geringer. Darüber, dass es Sinn macht, Impfstoffe mit 3-Jahres-Zulassung zu verwenden, habe ich ja schon geschrieben.

14.08.2020 19:03 • #20


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