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Hallo,

ich möchte hier kurz aufzeigen, wie ich eine neue Phobie entwickelte und wie ich da wieder raus kam.

Vor etwas 2 Jahren entwickelte die starke Angst und Illusion, Krebs zuhaben.

Ich war damals mit meiner Partnerin zusammen und bezog meine erste, gemeinsame Wohnung mit ihr.
Diese Wohnung befand sich in einem Sozialen Brennpunkt, mit mobbenden Nachbarn und starker Schimmelbildung. (ich weiß nicht, ob das meine Angst beeinflusste, könnte sein)

Zudem war ich seit längerer Zeit Arbeitslos, hatte einige Dramatiken in meinem Leben hinter mir und war seit ein paar Monaten von meiner Ha. Sucht weg und clean.

Dafür begann ich mit dem Konsum von Alk., und zwar ziemlich heftig.
In meinem Leben, was ich führte, fühlte ich mich insgesamt ziemlich ungesund und minderwertig zugleich. (Ein weiterer Faktor, der Ängste hervorrufen kann)

Zudem kam die Tatsache, dass meine Partnerin voll in ihrem Job aufging und meine Beziehung allmählich kaputt ging, was ich durchaus bemerkte.
Zudem machte ich mir Sorgen um meinen enormen Nikotin-Konsum und die mögliche Folge von Lungenkrebs.

Da ich meinen Lebensstil als ungesund, schwer und perspektivlos betrachtete, fing ich an, mich selbst zu bemitleiden und mich selbst zu betrachten:

Dann der Schock: ich bemerkte kleine Beulen an meinem Hals. Meine Lymphknoten waren geschwollen.

Ich machte den GROßEN Fehler, mich im Internet nach der Ursache dafür zu erkundigen. Das traurige Ergebnis:

Geschwollene Lymphknoten sind ein „eindeutiges“ Anzeichen für Krebs.

Es passte also eins zum anderen: meine schlechte Verfassung, die geschwollenen Lymphknoten, der Haschisch- Zig. – und Alk..

Es stand also für mich fest: ich habe Krebs. Zahlreiche Arztbesuche waren das Ergebnis. Die Zahlreichen Ärzte verhielten sich stets gelassen und versicherten mir, dass meine Sorgen umsonst sind.

Dann bekam ich zudem Herzrasen/Herzstolpern. Ich stand unter innerlichen Druck und zerfloss in Selbstmitleid.

Der zweite Schock:
Aufgrund meines enormen Zig. bekam ich Husten mit Blutbeimengungen im Schleim.
Jetzt war für mich endgültig klar: ich habe Lungenkrebs.


An dieser Stelle mache ich es Kurz:

Aufgrund meines Selbstmitleides und meiner Ängste konnte meine Partnerin die Beziehung nicht mehr ertragen und ging mir Fremd. Anschließend verzieh ich ihr und wir suchten uns eine Neue Wohnung. Meine Ängste behielt ich bei.
Einige Zeit später lernte sie erneut einen anderen kennen und verließ mich.

Mein Weg hinaus:

Der Verlust meiner Freundin war ein einschneidendes Erlebnis:

Ich hatte zwar immer noch geschwollene Lymphknoten, Bluthusten und Herzrasen, ABER….

….mein innerlicher Kummer war plötzlich von mir abgewandt.

Ich verlor alles, zumal meine Familie zu dem Zeitpunkt für immer Deutschland verließ.

Ich blieb zurück in einer leeren Wohnung, mit dem Gewissen, das einzig Gute in meinem verloren zuhaben, meine Freundin und meine Familie.

Ich war es nun leid, immer wieder zu Ärzten zu rennen, mein Leben erschien mir ohnehin schwer, sinnlos und brutal.

Das Gute an der Sache:

Ich sah ein, dass mein Selbstmitleid die Beziehung zerstörte.

Ich erkannte, dass Sorge und Selbstmitleid nur noch mehr dafür sorgen, dass ich allein mit meinem Kummer zurückbleibe.

Die Angst um mich selbst verlor somit ihren Sinn.

Wozu sollte ich Angst um mich haben, wenn mein Leben ohne meine Liebsten sowieso nichts Wert wäre?

Ich fing an, mein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Solange ich keine Diagnose für meine Krankheit hätte, brauchte ich mich auch nicht vom Leben abzuwenden.

Ich fing an aus Langeweile Sport zu treiben, weniger zurauchen. Siehe da:

Mein Husten klang ab, mein Bluthusten verschwand.

Ich fing an, mich wieder beruflich zu engagieren: siehe da, meine leicht geschwollenen Lymphknoten verloren an Beachtung

Ich fing an, mir eine neue Wohnung zu suchen, eine neue Arbeit zu suchen, Sport zu treiben:

Siehe da, meine Herzrhythmusstörungen waren weg.

Es ging mir eine ganze Zeit körperlich gut. Ich hatte keinen einzigen Gedanken mehr an meine Phobie verschwendet.

So ging es über ein Jahr lang, bis ich meine EX Freundin wieder gewann.
Ich wusste nun, dass meine Angst vor Krankheiten andere Gründe hatten, so real sie auch erschienen.

Aktuell bin ich wieder mit meiner damaligen Partnerin zusammen. Die Belastungen der alten Zeit sind teilweise wieder aufgekeimt.

Und so beginnt langsam der mein Gefühl für „Krankheiten“ wieder aufzublühen.

Doch diesmal weiß ich, was ich tun muss.

25.04.2011 20:11 • 25.04.2011 #1


1 Antwort ↓

D
Gratuliere

25.04.2011 21:11 • #2





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