Aufmerksamkeitsbedürfnis durch soziale Medien

26.08.2020 19:24 • #41

Zitat von Nur_ein_Mensch:
Was aber bleibt (und, so glaube ich, in diesem Moment begonnen hatte) ist die beständige Angst dass mich jemand blöd findet, die mich in diesem Forum prägt.

Möchtest du tatsächlich von jedem Idioten gemocht werden? Möchtest du, dass Leute dich gut finden, deren Gesinnung und ethische Werte am entgegengesetzten Ende deines eigenen Universums angesiedelt sind?

Mir wäre das SEHR unangenehm. Ich finde es absolut erstrebenswert, wenn Leute, deren Ansichten ich unterirdisch finde oder die mir nicht mal ansatzweise das Wasser reichen können, aber meinen, mir ans Bein pinkeln zu müssen, mich verabscheuen . Dann hab' ich alles richtig gemacht.

Auf die Zuneigung von Deppen muss man keinen Wert legen.

26.08.2020 19:29 • x 2 #42

Ich habe etwas Ähnliches wie du erlebt und zwar sogar in meinem eigenem Forum, mich verfolgt das auch noch immer, für andere ist es unverständlich.

Ich bin einmal blöd gefunden worden, wahrscheinlich sehe ich jeden Gegenwind als Bestätigung dessen an.

@Calima ich las gerade eine Nachricht, deine Kindheit war auch ganz anders als meine.
Ich muss auch nicht von jedem Deppen gemocht werden, aber in Ruhe gelassen, nun kann ich aber damit viel besser umgehen als früher.

Aufmerksamkeitsbedürfnis durch soziale Medien

26.08.2020 20:38 • #43

@Calima Nee, die Idioten können mir gestohlen bleiben . Aber es gibt ja auch Menschen, die ich schätze, und bei denen ich Angst habe dass sie mich nicht mögen.

Aber ich denke ich sollte stärker dahin kommen dass ich nicht hier bin, um allgemein gemocht zu werden. Und jeder das Recht hat mich zu mögen, aber ich auch das Recht habe es mir nicht zu Herzen zu nehmen.

26.08.2020 20:40 • #44

Zitat von kritisches_Auge:
Ich habe etwas Ähnliches wie du erlebt und zwar sogar in meinem eigenem Forum, mich verfolgt das auch noch immer, für andere ist es unverständlich.

Ich bin einmal blöd gefunden worden, wahrscheinlich sehe ich jeden Gegenwind als Bestätigung dessen an.

Danke, es hilft tatsächlich damit nicht allein zu sein! Hast du einen Weg gefunden damit umzugehen?

26.08.2020 20:49 • x 1 #45

Zitat von Nur_ein_Mensch:
Aber es gibt ja auch Menschen, die ich schätze, und bei denen ich Angst habe dass sie mich nicht mögen.

Man schätzt aber doch bei rein virtuellen Kontakten primär das Bild eines Menschen, das man für sich konstruiert. Mit dem tatsächlichen Menschen hat das oft wenig zu tun, weil sich das selbst erstellte Bild ja nicht mit der Realität abgleichen lässt.

Ich habe einige Menschen real getroffen, die mir online ungeheuer sympathisch waren. Mit einer einzigen Frau habe ich mich tatsächlich auch gut verstanden. Der Rest war ein ziemliches Desaster.

Das hatte weniger mit den Leuten zu tun, als mit der fehlenden Übereinstimmung meiner Vorstellung von ihnen mit der realen Person.

Deswegen: Ob du jemanden tatsächlich mögen würdest, kannst du nur vermuten. Das Wohlbefinden davon abhängig zu machen, ist nicht so wahnsinnig sinnvoll .

26.08.2020 22:30 • x 1 #46

Zitat von Nur_ein_Mensch:
Was aber bleibt (und, so glaube ich, in diesem Moment begonnen hatte) ist die beständige Angst dass mich jemand blöd findet, die mich in diesem Forum prägt.

Man lernt durch Erfahrungen. Um Erfahrungen zu machen, muss man was tun. In deinem Falle in der Selbstfindungsphase etwas zu schreiben. Dieses Geschriebene löste verschiedene Reaktionen aus. Du hast es inzwischen rückblickend analysiert, Fehler erkannt und du würdest es jetzt so nicht mehr schreiben. Du hast daraus gelernt, bist gewachsen.

Ich war früher mit anderem Namen hier unterwegs. Sehr intensiv und mit viel Gegenwind. Damals hatte ich den Eindruck dass es nur zwei Gruppen gab. Den Köpfchenstreichlern und den Popotretern. Ich fühlte mich weder so noch so, sondern eher mal so oder so. Wie auch immer es war für mich eine sehr lehrreiche Zeit. Es gibt auch heute noch einige, die tatsächlich immer noch hier sind, aber keine/r davon ist noch so unterwegs wie damals. Das bedeutet, dass sich bei allen die Art der Nutzung verändert hat. So wird sich sicherlich auch die Meinung über das ein oder andere verändert haben.
Die neuen User lernen diese Menschen gar nicht mehr so kennen, wie ich sie kennengelernt habe und daher werden sie auch von Anfang an einen anderen Eindruck haben.

Was will ich damit sagen? Die Leute, die dich im Forum B von Anfang an kennen, die haben deine Entwicklung miterlebt und hatten dadurch ausreichend Zeit sich ihre Meinung über dich zu bilden und vielleicht anzupassen, neu zu überdenken. Neue User wissen nix von deinem ungünstigen Anfang, wenn die dich blöd finden, dann aus anderen Gründen, die dir dann egal sein können.

Keine Ahnung ob dir das jetzt hilft

28.08.2020 18:42 • x 1 #47

Sorry für die späte Antwort, die Tage sind momentan sehr voll.

Ich versuche auf jeden Fall dran zu arbeiten dieses Forum, die Menschen darin und meinen Platz dort mit etwas Abstand zu sehen. Worauf das genau hinaus läuft weiß ich noch nicht.

Wichtig scheint mir vor allem mir in erster Linie selbst bewusst zu sein wer ich bin und Dinge zu schreiben zu denen ich stehen kann. Und wenn ich dafür Zuspruch finde ich das OK, aber es sollte nicht (oder zumindest weniger) der Selbstzweck sein. Und derweil konzentriere ich mich auf die Ressourcen die ich habe, die Menschen die mich unterstützen.

Meine Partnerin hat heute angesprochen, unsere Beziehung vielleicht auf die nächste Stufe zu heben. Ist mir noch etwas zu früh, aber der Gedanke ist schön. Hab ich etwas nachzudenken, was ich erstmal bewusst nicht in dieses Forum poste.

28.08.2020 19:03 • x 1 #48

Mir geht es ganz ähnlich wie dir, ich bin seit 12 Jahren in dem anderen Forum und früher war es so etwas wie meine Heimat. Dort wollte ich auch gemocht werden.
Meine Heimat ist es schon lange nicht mehr, weil der Admin sich zurückgezogen hat, ihn man noch nicht einmal per PN erreichen kann, ihm begegne ich sowieso mit einem gewissen Misstrauen und weil einige Leute dort sind die ich nicht mag und die mich nicht mögen.
Meine Heimat ist jetzt hier.

Ich hatte mich sogar schon abgemeldet, fand es aber dann doch schade, einige Leute nicht mehr zu lesen und blieb. Ich überlege mir sehr genau was ich schreibe, schreibe nichts Persönliches, abgesehen davon ist dort sehr wenig los.

Ich freue mich mit dir über den schönen Gedanken.

29.08.2020 10:38 • #49

Es freut mich dass du dieses Zuhause gefunden hast. Man macht sich verletzlich, wenn man etwas preisgibt. Man sollte sich wohl überlegen wo man es tut.

Ein Teil von meinem Unterbewusstsein rebelliert bei dem Gedanken daran, in Forum B nix mehr persönliches zu schreiben. Ich versuche zu verstehen warum.

Ich glaube, das ist noch so ein Relikt aus der Zeit, wo ich dabei war mich selbst zu finden. Das Beispiel mit dem User, der mich so unsäglich angegangen war ist da nur ein Teil. Ich war zu dieser Zeit viel in dem Forum unterwegs, und meine Standpunkte wurden oft hinterfragt. Ich habe versucht, mich zu erklären, aber eben oft nicht so super gute Worte gefunden.

Inzwischen bin ich mit mir selbst im Reinen, kann die Dinge viel genauer benennen. Und ärgere mich, dass ich es damals nicht konnte. Ein Teil von mir wünscht sich glaube ich die Neuauflage der Diskussionen von damals, um das klarzustellen. Es fühlt sich an wie etwas unerledigtes. Und es muss quasi in diesem Forum geschehen.

Wieder mal bin ich irritiert, welchen Stellenwert solche Dinge in meinem Unterbewusstsein einnehmen, und weiß nicht genau wie gesund das ist. Aber wichtig ist ja erstmal, den Dingen ins Auge zu sehen wie sie sind. Ich bin echt froh, den Thread hier eröffnet zu haben.

29.08.2020 12:24 • #50

Ich betrachte deine Auseinandersetzung als interessierte Zuschauerin. Ich bin zur Zeit viel hier im Forum unterwegs, war es früher auch in anderen, aber ich könnte mir nie vorstellen, irgendwie persönlich verletzt zu sein durch das, was irgendwer in einem Forum schreibt.

Konflikte versuche ich direkt zu klären, funktioniert das nicht, habe ich meinen Teil dennoch getan und lege die Sache zu den Akten. Es ist mir schnurz, ob Leute, die ich nicht kenne, mich nicht mögen. Ich freue mich über positive Kommentare, einen netten Austausch oder ein Danke, wenn ich irgendwie hilfreich war, aber es belastet mich nicht, wenn ich angefeindet werde.

Ich weiß aus Erfahrung, dass kein Mensch im realen Leben dem Bild entspricht, das man sich virtuell von ihm macht, weil ohne persönliche Begegnung immer zu einem Teil die eigene Vorstellung von der Person, die man gut findet, gemocht wird. Und diese ist äußerst selten mit der Realität kompatibel .

Der Abgleich zwischen Phantasie und Realität ist ja schon im richtigen Leben schwierig. Jedes verliebte Paar kommt früher oder später an den Punkt, an dem der Lack ab ist, man sich nicht 24/7 von seiner Schokoladenseite zeigen kann und sich im alltäglichen Miteinander zeigen muss, ob einem das Alltagsgesicht der Person ausreichend gefällt, um bei ihr bleiben zu wollen.

Deshalb ist es gerade spannend, dir beim Herausfinden der Gründe zuzusehen und damit vielleicht wieder ein Stück fremde Welt zu verstehen.

29.08.2020 13:51 • x 2 #51

Zitat von Nur_ein_Mensch:
Und ärgere mich, dass ich es damals nicht konnte.

Vielleicht musst du dir einfach nur zugestehen, dass man nicht immer perfekt sein muss, auch Fehler machen darf? Dir selbst verzeihen und es positiv sehen, dann dadurch konntest du das erreichen wo du heute stehst.

29.08.2020 16:17 • x 2 #52

Ich weiß nicht, ob es dir hilft wenn ich von mir schreibe.

In meinem Forum waren früher ganz andere User, man kannte sich, man zog sich gegenseitig auf, es machte Spass, das Forum war mein Baby, wir hatten 2ooooo Beiträge.

Nach dem Umzug zu einem anderen Anbieter waren einige Leute nicht mehr da, dann kam eine Userin ins Forum die mehr als hausbacken war, aber sie tat viel für das Forum. Etwa 5 der alten Mitglieder die ich auch seit 15 Jahren kannte, waren geblieben.

Eine Zeitlang verleugnete ich mich selber, versuchte mich anzupassen. Das ging nicht. Hinter meinem Rücken zog man dann über mich her. Es paßte einfach nicht, ich versuchte und versuchte es.
Dann kam es zum großen Knall, es war keine Verständigung möglich, ich löschte das Forum.

Es tat mir gestern und heute unwahrscheinlich gut, hier Beiträge zu lesen wegen derer ich in meinem Forum angegriffen worden war. Ein halbes Jahr hatte ich noch gegrübelt,mich gefragt, welche Fehler ich gemacht hatte, das ist nun vorbei.
Sehr bitter war, dass meine Freundin, die ich auch real seit fast 20 Jahren kannte, nicht zu mir hielt weil sie es sich nicht mit den anderen verderben wollte.

Mit meiner Freundin ist Schluss, mit drei Mitgliedern kommuniziere ich noch hin und wieder.

Heute kann ich ganz ruhig sagen es paßte nicht, ich hatte immer dem Irrglauben gehuldigt mit gutem Willen und viel Reden ist eine Kommunikation möglich, das geht eben nicht.

30.08.2020 13:05 • x 1 #53

Das komische ist ja, dass ich die Leute dort gar nicht so gut kenne (also auch ihre Online-Personen). Ich habe gar nicht so die persönlichen Bindungen, und auch niemanden privat getroffen [mit privaten Treffen habe ich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, aber irgendwie hat es dann am Ende doch seinen Einklang mit der Online-Person gefunden .]

Es hat mir ja auch niemand was getan dort, von dem einen verbalen Ausrutscher mal abgesehen. So ganz weiß ich noch nicht was ich von all dem halten soll.

Aber etwas Abstand von dort wird mir gut tun, und tatsächlich ist gerade das Bedürfnis dort zu schreiben sehr schwach. Ich kann ja immer noch in Ruhe entscheiden was das Forum für mich sein soll. Nur eben eine bewusste Entscheidung, nicht irgendwas wo mein Unterbewusstsein mich hinein reitet.

Aufmerksamkeitsbedürfnis durch soziale Medien

Soziale Medien etc

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Medien verbreiten Angst?

Sich von Medien abkapseln