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Whatever587
Hallo,

Online Selbsthilfegruppe machbar?
Meine Symptome der Sozialen Angst: Stress vor und mit Anderen zu sprechen, beruflich stark eingeschränkt dadurch, sobald ich mit Anderen oder in einer Gruppe sprechen soll, bringe ich nur Vorformuliertes raus, weil völlige Leere im Kopf durch Stress. Versagensangst ? Widerhole Gesagtes häufig, weil mir durch Stress nichts anderes einfällt. Lebe isoliert, da Stressabbau oder Entspannung nur machbar ist wenn sonst niemand anwensend ist. Deutliche berufliche Einschränkungen, da ich in Tätigkeiten flüchte die keinen Kontakt / Interaktion mit Anderen erfordern.

Glaube, das die direkte Kommunikation mit Gleichbetroffenen dem Stressabbau hilft.
Bisher ist mein Ansatz das - sobald ich die Türe abends hinter mir zumache, ich 1-2 Gläser Wein trinke um den Stress abbauen zu können. Dies hat gesundheitliche Auswirkungen.
In Stresssituationen vergesse ich leicht Dinge, insbesondere Kurzzeitgedächtnis. Dies bleibt Anderen nicht verborgen.

An Psychotherapeuten / Psychiater wenden ist entmutigend. Keine freien Plätze in Therapien, als gesetzl. Versicherte schon gar nicht. allenfalls wenn es privat gezahlt wird.

Ich sehe für mich das dies eine Tunnelspirale ist ohne Ausweg. Verstärkung der Symptome und Verhaltensweise statt Besserung. Um zu verbergen und dem Stres des Sprechens mit Anderen zu entkommen, systematische Vermeidung von Kontakten und mehr Isolation. Grenzt den Sprachschatz ein. Kleinhirn verkümmert. Nur tiefer / mehr rein in die Symptome. kein Ausweg. Sieht bei Anderen so einfach aus sich einfach zu behaupten. Ich mache ein Zertifikat etc. nach dem anderen, nutzt aber beruflich nichts, weil ich es nicht aus sozialer Angst nicht anbringen kann. Rot anlaufen bei Austausch von wenigen Sätzen it Anderen ist bei 10-jährigen ja noch niedlich. Später unmöglich, es wird nicht akzeptiert, als krank, unfähig, nicht belastbar, nicht vertrauenswürdig eingestuft: das will niemand, so jemand ist eine Belastung und keine Hilfe.

06.09.2020 17:39 • 12.09.2020 #1


15 Antworten ↓


Hoffnungsblick
Hallo Whatever587,

herzlich willkommen hier im Forum!

Habe deinen Text gelesen und fühle mit dir.

Vor vielen Jahren, in der Jugend ,hatte ich auch Sprechangst vor anderen.
Heute kann ich gut vor anderen sprechen. Es war ein langer Weg.

Es ist ein langer Weg, aber du hast hier den ersten Schritt gemacht. Bleib dran.

Am besten half mir eine sehr gründliche Vorbereitung und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, mit dem sachlichen Inhalt. Dadurch ist es mir öfter gelungen, mich inhaltlich für die Sache zu begeistern, unanhängig vom Publikum.
Dadurch sprang auch der Funke öfter zum Publikum über.
Du kannst es so sehen, dass du deinen Zuhörern etwas zu geben hast, das sie nützlich finden. Sonst würden sie dir ja nicht zuhören.
Du musst auch davon ausgehen, dass nicht jeder der Zuhörer ein Vortragstalent ist. Das heißt, dass Viele über deine Anfangsschwierigkeiten nachsichtig hinwegsehen.

Du kannst die Vorbereitung laut vor dem Spiegel machen und das sehr häufig wiederholen. Du kannst deinen Vortrag aufnehmen, damit du dich an deinen Auftritt gewöhnst.
Dann hast du zu Beginn womöglich immer noch eine Angstschwelle zu überschreiten. Aber wenn du drin bist in der Materie, dann kann der Sprechfluss fließen.

Stell zuerst nicht so hohe Anforderungen an dich. Führe ein Erfolgsbuch, in dem du jede kleinste Verbesserung notierst. So siehst du dich mit der Zeit immer positiver.


Zitat von Whatever587:
Bisher ist mein Ansatz das - sobald ich die Türe abends hinter mir zumache, ich 1-2 Gläser Wein trinke um den Stress abbauen zu können. Dies hat gesundheitliche Auswirkungen.


Hier solltest du wirklich andere, gesundheitsförderliche Entspannungsmethoden finden. Es kann sehr interessant sein, sich hier auf die Suche zu machen.
Du erkennst ja selbst, dass dich der Alk. nicht weiterbringt, im Gegenteil.

06.09.2020 18:01 • #2


A


Redeangst vor Anderen, Versagensangst, Dauerstress

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Kimsy
Hallo Du, was du schreibst könnte ich geschrieben haben...mir gehts genauso und weisst du was, es wird zwar besser mit dem Älter werden, allerdings nie ganz weg...Ich leide immer noch sehr daran und hab soo vieles verpasst im Leben...

06.09.2020 20:47 • #3


Whatever587
Hallo Kimsey, ja, das ist der Punkt. Das Leben ist dort wo Menschen. Die passive Anwesenheit von - auch sehr vielen Menschen - hat zunaechst nichts bedrohliches, nichts was stress verursacht. Allerdings auch geringe Interkommunikation - Sprechen mit/zu Menschen verursacht Stress mit Konsequenz Flucht und Rueckzug in Wohnung/ Tuere zumachen, dann laesst der Stress und Druck nach. Und das Leben, die Gemeinsamkeit mit Menschen, Diskussion, Austausch, geht draussen bei Anderen weiter. Und drinnen wied der Fernseher eingeschaltet. Das uebertuenscht das Alleinesein.

Einsamkeit? Kommt nicht auf. Weil was mit Gemeinschaft und anderen Menschen zu tun hat, verursacht Stress, Versagensangst, zu viel Unsicherheit abgelehnt zu werden. Das Gefuehl der Ablehnung schmerzt, dieses Gefuehl nicht genug zu sein, minderwertig. Beim Alleinsein muss ich niemandem gegenueber bestehen oder mich behaupten, kein Stress um Akzeptanz und Anerkennung. Und das ist das Bescheuerte und Hahnebuechnere: Rueckzug in Alleinesein als bequemer Ausweg den Stress auszuhalten. Aber dann ist da noch das derStress in Gespraechsansaetzen mit Menschen so gross wird das Leere im Kopf besteht. Zaungast der zusieht wie das Leben draussen weitergeht.

Gut waere online chatgruppe, live, zusammen zubekommen. Z.B. In Skype oder goggle hangout oder zoom usw. Direkte Erreichbarkeit des helfenden Arms zwecks Begegnung des Stress in der akuten Situation.

Empfehlungen fuer Medikamente die soziale Angst loesen, aber nicht muede machen. Im Gegenteil, Medikamente die aktiver machen und frei von Angst.

07.09.2020 12:14 • x 1 #4


Hoffnungsblick
Liebst du die Menschen, schenkst du ihnen Anerkennung? Oder erwartest du Liebe und Anerkennung?

08.09.2020 17:33 • #5


Whatever587
Erwarte das mit das Gefuehl vermittelt wird das Ich genug bin. Nicht der laufende Stress nicht gut genug zu sein. Nicht ernst genommen zu werden weil Anderen sense dad Ich unsicher bin

08.09.2020 18:32 • #6


Hoffnungsblick
Du siehst dich zu sehr aus dem Blickwinkel der anderen. Du erwartest etwas von den anderen. Das ist die passive Rolle.

Du kannst es auch umdrehen: darüber nachdenken, was du geben kannst.

Das bringt dich dann in die aktive Rolle und du siehst die Welt mit anderen Augen.

08.09.2020 20:08 • x 1 #7


Whatever587
Hallo,
dies ist nicht der Punkt. Ich will ja was einbringen. Habe aber zu viel Stress dies vor Anderen / in der Gruppe
zu sagen. Der Punkt ist Soziale Angst, Spechen. Nicht Ausrichtung des zu Sagenden.

09.09.2020 11:48 • #8


Icefalki
Nein, dein Problem ist die Abhängigkeit von Meinung anderer. Nur deshalb hast du Stress und demzufolge den ganzen Mist an der Backe. Ist bei Ängsten mit ein Hauptthema, dieses unterschwellige Nichtgenügen- Gefühl.

Daran sollte man arbeiten. Kennst du dieses Fremdschämgefühl, wenn sich andere zum Affen machen? Die Frage ist aber eher, wenn sie sich dabei toll fühlen, wer ist dann der Affe? Also alles eine Frage der Betrachtung.

Und natürlich auch die Annahme eigener Problematiken, die ja vorhanden sind. Ergo, Umdenken lernen, lernen, zu seinen Macken zu stehen, und wenn du nicht der super Redner wirst, ist es eben so.

Flucht in die Stille, Alk. zum Runterkommen, ändert nix am Problem. Deine Entscheidung, wie bedürftig du dich selbst ansehen möchtest.

09.09.2020 16:28 • x 1 #9


Whatever587
Hallo Icefalki,

danke für Nachricht. Ja, richtig, ich habe Minderwertigkeitskomplexe. Die Meinung Anderer zu mir und über mich ist mir seit XXL Jahren Schei..egal. Deshalb sollte ich doch entspannt und relaxed reinreden und mitreden können. Aber Du bist da richtig: wenn ich vor Anderen spreche läuft die Eigenüberwachung mit, das sensen wie und ob andere zuhören und wie Andere reagieren, wie ich ankomme bei Anderen.
Ich kann das nicht abstellen. Bin wegen Wortsucherei, langsamen Reden und Schüchternheit zu oft unterbrochen worden, oder Andere sprechen für mich weiter die will sagen...

Ich bin ohnehin besser als die meisten Anderen. Nur die können fliessend reden im Kreis Anderer, während mein Kopf vor Stress und Panik keinen Gedanken fassen und schon gar nicht rausbringen kann. Kann nur weit im Hintergrund sein. Das ist lebenslang Gefängnis, das ich immer mit mir rumschleppe.

Vor Spiegel reden, also Reden trainieren, bringts' nicht wirklich.

09.09.2020 17:21 • x 1 #10


Icefalki
Zitat von Whatever587:
Das ist lebenslang Gefängnis, das ich immer mit mir rumschleppe.


Gut, den Knast haben wir alle schon durch, oder sitzen noch drin. Was du tust, ist über allen stehen
Zitat von Whatever587:
Ich bin ohnehin besser als die meisten Anderen


Und versagst dann in Gesprächen. Merkst du diese Diskrepanz in deiner Denkweise? Ich glaube sogar, dass du richtig gut bist, aber............ nicht überall.

Und weil hier ein enormer innerer Konflikt besteht, kommt es zu Blockaden, weil das enormer Stress bedeutet.

Weisst du, Veränderungen beginnen damit, dass man erkennt, wer man wirklich ist. Richtig, wirklich top zu sein, bedeutet, dass man sich innerlich nicht mehr erhöhen muss, um mit seinen schlechteren Seiten besser umgehen zu können, denn das ist Stress, sondern die innerliche Gelassenheit zu entwickeln, zu akzeptieren, wo man echt Top ist, und wo nicht. Ergo, finde deine eigene Mitte.

Dann musst du nimmer so unter Druck stehen, wenn es um soziale Interaktionen geht. Und versuche die Menschen nicht als Feinde zu betrachten, sondern als Menschen, die auch ihre Vor- und Nachteile haben. Dass das nicht schnell funktioniert, ist normal. Aber wirkliche Freiheit findet in deinem Kopf statt. Und das kann man lernen, üben und einfach angehen. Langsam aber sicher erkennen, dass deine Wahrnehmung dich selbst einschränkt.

Und als Beispiel: wenn sich jemand über dich lustig macht, weil du Rot wirst, dann überlege mal, was derjenige tut. Er ist so kleinkariert, weil er sich erhöhen muss, um selbst besser dazustehen. Wer ist jetzt der Loser?

Und du bist der Loser, wenn du dich auch gedanklich erhöhst, wie oben zitiert, und kriegst ein Gespräch nicht hin. Denk mal ganz in Ruhe darüber nach. Übrigens geht so Therapie.

09.09.2020 17:44 • x 2 #11


Whatever587
Ja, Icefalki, Ratschlaege zum Umdenken, i.e. setz die vermeintliche Schwaeche als Staerke ein und akzeptiere Dich als die Person die all diese Schwaechen hat. Sprechangst, Isolation als Core Competence? Personen wie ich, die jahrzentelang Ablehnung erfahren haben, cocoonen sich als Selbstschutz. Feuer verbrennt, also Achtsamkeit, Kontrolle und Vermeidung. Aus dieser Rueckzugsecke geht niemand ohne Booster, z.B. Antidepressiva oder Therapie.

10.09.2020 10:32 • x 1 #12


Hoffnungsblick
Zitat von Whatever587:
wie ich ankomme bei Anderen.


Ist es dir wichtiger, wie du ankommst, als das, was du zu geben hast?
Dann wäre der Focus zu sehr auf dich selbst ausgerichtet, als auf die Zuhörer und die Inhalte.

Wenn ich anderen wirklich etwas geben oder mitteilen will, dann vergesse ich mich selbst und meine Probleme und bin bereit, Vieles dafür in Kauf zu nehmen, sogar z.B.(früher) rot zu werden, zu stottern etc. Hauptsache, ich kann weitergeben, was ich zu sagen und den anderen zu geben habe. Dafür bin ich bereit, von meinen Schwächen und Unvollkommenheiten abzusehen.
Oft habe ich festgestellt, dass mir andere Menschen meine Unvollkommenheit nachsehen, wenn sie spüren, dass ich ihnen etwas zu sagen/zu geben habe, wenn ich eine Botschaft habe, für die ich brenne.

Das Gefühl, anderen nicht zu genügen, stammt aus der Kindheit, als uns unsere Eltern diese Erfahrung weitergegeben haben. Leider nimmt im Erwachsenenleben niemand mehr Rücksicht darauf, wenn jemand sich nicht gut genug fühlt.
Therapie kann dabei weiterhelfen, um dieses Gefühl aufzuarbeiten.
In Wirklichkeit ist jeder Mensch gleich viel wert.

10.09.2020 17:26 • x 1 #13


Whatever587
Nee, ich gebe doch was. Ich reda ja bzw. versuche zu reden. Will aber niemand = Ablehnung. Ist mir wichtig wie ich ankomme? Die Redeangst, der Stress ist getriggert durch Andere, bewusst oder unbewusst- wobei cih glaube das bewusst überwiegt. Liegt vielen, i.e. das reinschlagen in die Wunde. Das fördert mein Gespür für nicht angenommen werden, Gespür des abgelehnt werdens. Allerdings ist richtig das dies meine Verhaltensmuster sind die Wiederholung erwarten. Immer die gleiche Loop. Ich erwarte nichts mehr anderes. Ich erkenne das mein Stress in der Gegenwart von Anderen der Auslöser ist. Damit können Andere nicht umgehen. Die sind überfordert. Andere sind nicht dazu da auf meine Komplexe Rücksicht zu nehmen. Die brauchen selbst jede Hilfe. Ggf. mehr als ich. Aber dies hilft mir nicht aus meinen Verhaltensmustern.

11.09.2020 17:13 • #14


Whatever587
Ja, es ist auch richtig das sprechen mit, zu vor Anderen keinen bzw. weniger Stress verursacht wenn ich das Gefuehl habe / vermittelt bekomme das der Rest der Welt applaudiert by jedem brain fart und nur darauf wartet das ich etwas aeussere.

Bin nun seit 1 Woche im Forum. Initiale Frage nach Erfahrung, Empfehlung von Anti-Depressiva die stimmungsaufhellend, antriebgebend ist, nicht muede macht. Trizyklische antidepressiva Praeparate?. Hat jemand Erfahrung oder ist derzeit in einer Therapie zu Tyrosine und Dopamine zwecks Brainpower?

Kennt jemand einen freien Platz in einer interaktiven real-time Online Therapie? Selbsthilfegruppe oder moegl. aerztlich betreut. Sollte von Krankenkassen getragen werden. Glaube nicht an den Therapieerfolg durch Gebuehrenrechnungen von Therapeuten. Ist ggf. darin begruendet das ich bereits seit ca. 10 Jahren Therapieplatz und/oder wirksame trizyklische Antidepressiva suche. Aber fuer Kassenpatienten ueber 28 Jahre gibts das nicht. Hilfe/Unterstuetzung nur bei Kasse.

12.09.2020 15:01 • #15


Whatever587
Hallo,

Wenn in klinischen Studien eine Dosis von 150 mg/ kg Tyrosine pro Tag verwendet wird bzw empfohlen wird, bedeutet dies das bei einem Gewicht von 60 kg dann die Dosis von 60 x 150 mg = 9000 mg pro Tag ist? Tyrosine ist als Nahrungsergaenzung z.B. 1000mg/240 Kapseln erhaeltlich. Also 9 Kapseln pro Tag. Hat jemand damit Erfahrung?

12.09.2020 15:49 • #16


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