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Lindisch
Hallo liebe Leidensgenossen,

Ich bin auf der Suche nach Leuten die ähnliche Probleme haben wie ich sie habe. Vielleicht sogar Erfolgsgeschichten und Tipps für die Akutphasen.

Ich bin 29 Jahre alt und leide an verschiedensten psychischen Beschwerden. Mir fiel es schon schwer den richtigen Forumsbereich zu wählen, da ich mich in mehreren wiederkenne.
Ich habe zum Teil eine Sozialphobie, Depression und auch atypischer Essstörung, wenn ich mich in einem Tief befinde.
Seit meiner Kindheit bin ich sehr schüchtern und hatte Hemmungen bei Körperkontakt. Ich war früher auch sehr dünn, weshalb ich immer essen musste. Bei Problemen habe ich schon immer mit Übelkeit reagiert. Nur früher deutlich seltener. Das erste Mal aus Angst übergeben habe ich mich, als mir jemand seine Liebe gestanden hat, in den ich selbst verliebt war.
Meine erste Depression hatte ich, als ich zuhause ausgezogen bin 150km weit weg von meiner Heimat. Ich hatte da viel mit negativen Gedanken zu kämpfen und natürlich der Übelkeit. Ich zog damals zu meinem Freund und als mein Studium begann, war erstmal alles wie weggeblasen. Doch ich merkte schnell… ich werde das Studium nicht packen. Ich fühlte mich so überfordert und dumm, war abends nur am weinen. Also beschloss ich mein Studium abzubrechen und eine Ausbildung zu beginnen. Eine schlimme Phase begann. Ich hatte starke Zukunftsängste, musste mich öfter übergeben, hatte keinen Hunger und ständig übel. Im psychiatrischen Notdienst bekam ich mein erstes Antidepressivum…Mirtazapin. Es war ein Segen, ich konnte wieder essen und schlafen. Dazu bekam ich von meinem Psychiater noch Fluoxetin. Diese Medikamente ermöglichten mir einen guten Einstieg in die Ausbildung. In der Berufsschule und mit meinen Azubikollegen ging es mir gut. Aber der Betrieb war jedes Mal Horror für mich. Ich machte mir mega viel Druck wegen der Ausbilderin und die Tätigkeiten dort gefielen mir auch nicht. Richtig oft hatte ich dort mit Übelkeit zu kämpfen, übergeben hatte ich mich auch ein,zweimal. War öfter mal krank, wenn ich in den Betrieb sollte. Meine „Phasen“ während der Ausbildung dauerten oft nur zwei Wochen. Ich war oft zuhause bei meiner Familie, die mich wieder aufbaute.
Ich beendete auch eine Verhaltenstherapie, die mir aber nachhaltig nicht geholfen hat.
Ich machte sogar eine Reha, die mega angenehm war. 5 Wochen runter kommen und mal weg von allem. Öfter versuchte ich auch meine Antidepressiva abzusetzen. Was mir aber nur beim Fluoxetin gelang.
Meine Beziehung lief auch nicht mehr so gut, und ich nahm mir vor, mich nach meiner Ausbildung zu trennen. Man muss dazu sagen, allein hätte ich es niemals getan. Ich lernte während der Ausbildung jemanden kennen, der für mich da sein wollte und in mich verliebt war. Es folgte natürlich erstmal wieder ein Tief. Weil ich nach der Ausbildung auch in einem neuen Betrieb anfangen sollte. Ich erinnere mich an ein wirklich schlimmes Weihnachten bei meiner Familie, bei dem ich dachte ich muss eingewiesen werden. Der neue Betrieb war aber super, ich gewann an Selbstbewusstsein und es machte Spaß. Doch leider war nach ein Jahr Befristung Schluss. Ich musste notgedrungen einen Job annehmen, der mir nicht gefiel. Der neue Betrieb erinnerte mich an meine Ausbildung und ratet mal was passierte? Ich musste mich eines Tages am Frühstückstisch übergeben. Alle haben es gesehen… Katastrophe eingetreten.
Ich konnte dort nicht mehr hin. Ich wollte noch mit der Chefin reden und schauen, ob es mir dann besser ginge. Aber es wurde eher viel schlimmer, da sie meinte sie braucht niemanden mit einer Angststörung. Ich wäre nicht geeignet und sie würde mich nach der Probezeit nicht übernehmen. Mein Loch war 1000km tief. Jeden Morgen dachte ich, ich sterbe. Würgen, nüchtern Erbrechen, Übelkeit den ganzen Tag. Ich ging in eine psychosomatische Klinik. Dort konnte man mir zu dem Zeitpunkt nicht helfen. Mir ging es dort von Tag zu Tag schlechter. Ich wurde ständig gewogen und kontrolliert wegen dem Essen. Meine Medikamente wollte man auch nicht umstellen. Also verlies ich die Klinik wieder. Ich stand kurz davor in eine Psychiatrie zu gehen. Doch die offene Station war voll. Also wartete ich auf eine Tagesklinik. Es war ein Segen. Schon am ersten Tag dort ging es mir viel besser. Alles war locker und so liebe Menschen. Ich blühte wieder auf. Bewarb mich auf eine neue Stelle. Wieder eine nur für den Übergang, da sie weiter weg war und mir auch nicht gefiel. Ich überstand dort mein Jahr relativ gut. Und konnte dann wieder im Betrieb anfangen, wo ich mich nach der Ausbildung so wohl fühlte. Alles lief super… bis jetzt
Alles begann damit, dass ich einen Azubi betreute. Ich fand ihn etwas zu gut… am Anfang war es richtig angenehm für mich, doch je mehr ich mich damit befasste desto schlechter ging es mir.
Das sinnlose ist, er hat ja sogar eine Freundin gehabt und ich wollte nichts riskieren, aber ich kam trotzdem null damit klar. Nach mehreren Tagen Quälerei, Angst und Panik auf Arbeit, wurde ich nach Hause geschickt. Ich lies mich krankschreiben und hatte ein „klärendes“ Gespräch mit meinem Freund, wo wir beide feststellten, dass einiges im Argen war. Wir uns irgendwie auseinander gelebt haben. Ich flüchtete zu meiner Familie, wo es mir sofort besser ging. Nach einigen Nachdenken, wollten ich und mein Freund es nochmal probieren. Zuerst war alles super, doch dann kam die Zeit, wo ich wieder arbeiten gehen sollte.
Jeden Tag ging es mir schlechter… Übelkeit, würgen, nüchtern Erbrechen und mega schlechter Schlaf. Ich quäle mich derzeit jeden Tag auf Arbeit. Und obwohl der Azubi schon lange nicht mehr da ist, hört es einfach nicht auf. Jeden Tag diese schreckliche Angst ich könnte mich übergeben. Diese Appetitlosigkeit, bei der ich mich zwingen muss zu essen. Ich weis einfach nicht wann das wieder aufhören soll…
Ich will mich wahrscheinlich wieder für eine Tagesklinik anmelden. Denn so halte ich das nicht dauerhaft aus. Mein Mirtazapin wirkt schon lange nicht mehr. Zwischenzeitlich hatte ich mal Sertralin und Venlafaxin ausprobiert… brachte beides nichts. Nun habe ich natürlich Angst, dass mich nichts raus holt.

So das war erstmal meine mega lange Geschichte. Ich weis nicht ob es überhaupt jemand vollständig lesen möchte. Aber es tat schon mal gut alles zu schreiben.
Wenn ihr selbst ähnlich tickt könnt ihr gern eure Geschichte erzählen. Es hilft mir ungemein zu wissen, dass nicht nur ich so komisch bin.

24.10.2022 18:08 • 31.10.2022 x 1 #1


12 Antworten ↓


Obstsalat
@Lindisch
Hey,

Puh. Das ist viel.
Zu erst einmal. Du bist damit nicht alleine. Mir fiel das gerade extrem schwer das alles zu lesen. Da ich mich in vielen Punkten selbst wieder erkannt habe.

Thema Übelkeit. Ich habe auch mit einer permanenten Übelkeit zu kämpfen. Mal besser. Mal schlechter. Aktuell ist es ziemlich schlecht. Bei mir kam das dadurch daß ich sehr viel Stress hatte. Permanent unter Angst stand. Und mich nirgends mehr wohlgefühlt habe. Ich bin morgens zur Arbeit. Permanent angespannt. 8 Stunden nur gestresst. Zwischendurch eine Panikattacke. Ich hin nach Hause. Auf dem Weg. Nur angespannt. Und gestresst. Völlig verängstigt. Ich war zu Hause. Das selbe. Ich wurde diese Anspannung und diese Angst nicht mehr los. Überall habe ich mich nur gequält. Schlaf. War unmöglich. Mein Pychater wollte mir Medikamente geben. Ich wollte keine. Aus Angst dann nachher nicht mehr ohne klarzukommen. Also quälte ich mich weiter. Dadurch aß ich nichts mehr. Verlor extrem an Gewicht.

Trigger

Mir ging es so mies. Das ich nicht mehr leben wollte. Ich hatte Pläne. Und war am Ende. Hatte Träume in denen ich sie durchgeführt habe. Wenn ich dann endlich Mal geschlafen habe.


Trigger

Ich kam in eine geschlossene Pychatrie. Aber auch dort hatte ich mit Panikattacke und permanenter Anspannung zu kämpfen. Irgendwann konnte ich die Klinik verlassen.


Trigger

Von den Suizidgedanken her. Hatten sich das etwas gebessert. Aber der Rest ist geblieben.



Ich meldete mich für sehr lange Zeit krank. Hab dann versucht mit weniger Stunden zu starten. Es half nichts. Dann habe ich gekündigt und wurde arbeitsunfähig geschrieben.

Ich habe in der ganzen Zeit kaum was gegessen. Bis sich nachher eine Art Essstörung entwickelt hat. Ich kann nichts mehr essen. mein Körper sieht jegliches Essen als Gift. Dann wird mir extrem übel. Und ich muss mich beinahe übergeben. Das führt dazu, dass ich nichts esse. Und dadurch wird das aber noch schlimmer. Ein ewiger Teufelskreis.

Nun zu dem was dagegen hilft.
Essen. Es ist schwer. Und kostet viel Kraft. Aber ich versuche es weiterhin. Dafür muss aber die Umgebung passen. Also es muss harmonisch sein und ich muss in Gesellschaft sein. Anfangs habe ich nur kleine Mengen gegessen. Ein Stück Apfel oder sowas.
Das klappte aber erst, als meine Familie aufhörte mich unter Druck zu setzen. Sie waren sehr besorgt wegen meinem Untergewicht. Nur half da Druck und reden: iss doch Mal. Das kann doch nicht so schwer sein. Gar nicht.

Die Reaktion meines Körpers. Wie immer. Übelkeit. So stark als hätte ich gerade 3 Burger gegessen. Meine Reaktion darauf. Essen vermeiden. Aber es half ja nix.

Zuckerhaltige Lebensmittel sind noch schlechter. Da wird mir dann sofort kotzübel.

Vlt entmutigt dich das jetzt. Oder aber es gibt dir Mut. Seit 1,5 Jahr kämpfe ich damit. Und heute kann ich sagen es wird. Mein Gewicht wird langsam besser. Natürlich gibt es Schwankungen. Ich muss wöchentlich zum Wiegen.

Es hilft also nur essen. In kleinen Mengen. Und sich gegen diese Übelkeit durchzusetzen.

Mein Essverhalten hat sich generell verbessert. Früher spielte Essen bei mir permanent eine große Rolle. Ich wusste am Ende der Woche was ich jeden Tag gegessen habe und in welcher Menge. Die Mengen waren klein. Und selten. Heute weiß ich das teilweise nicht mehr. Da weiß ich nicht Mal mehr, was ich am selben Tag gegessen habe..

Vermutlich denkst du dir gerade: ja klar. Ich soll also essen. Und dann wird mir übel. Und angeblich soll ich trotzdem weiter essen damit es dann nicht mehr so ist.

Genau das habe ich vor 1,5 Jahren auch gedacht. Und du merkst ja. Es funktioniert sehr sehr langsam. Innerhalb dieser Jahre habe ich 2 KG zugenommen. Läuft also sehr langsam.

Aber mittlerweile kann ich Mahlzeiten essen ohne das mir davon übel wird. Süßigkeiten gehen sehr selten. Aber immerhin gehen sie schonmal.

Aktuell bin ich wieder in einer Phase. Die sehr schwer ist. Wo mir sofort übel wird. Und ich wieder genau weiß was ich gegessen habe. Das Thema Essen also viel Platz einnimmt. Und Lust zu essen habe ich nicht. Auch keinen Appetit. Aber ich habe mir eben trotzdem etwas gemacht. Und werde gleich versuchen das zu essen. Denn sonst wird es wieder nur schlimmer.

Wie du also merkst, geht es nicht nur dir so.

Ich hoffe ich konnte dich mit meinem Beitrag etwas beruhigen. Und vielleicht sogar ermutigen wie du weiter machen kannst.

Wann das entgültig aufhört. Frage ich mich auch sehr oft. Und darauf habe ich auch keine Antwort.

Lg️

25.10.2022 08:06 • #2


A


Mein Leben mit ständiger Übelkeit

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Lindisch
@Obstsalat … lustig, dass du dir trotz dieser Probleme diesen Namen gegeben hast.
Wie lange quälst du dich denn schon mit deiner Übelkeit?
Und was ist denn dein ursprünglicher Job? Hat er dir Spaß gemacht und weist du schon wie es dort weiter gehen wird?
Nimmst du jetzt Medikamente?

Ich zwinge mich richtig krass zum Essen. Ich habe Angst irgendwann ins Untergewicht zu rutschen, weil dann natürlich der Druck noch viel größer wäre. Am liebsten hab ich bisschen mehr, dass ich in solchen Phasen nicht gleich vom Stengel falle.
Aber schön ist dann natürlich was anderes. Abends geht es ab und zu von der Anspannung, da kann ich dann zumindest auch meinen Kalorienshake noch trinken. Dadurch kann ich zumindest dort noch etwas zusätzlich zu mir nehmen. Ich bin bei mir im Moment etwas ratlos was mir helfen könnte…

26.10.2022 10:38 • x 1 #3


Obstsalat
@Lindisch
Zitat von Lindisch:
lustig, dass du dir trotz dieser Probleme diesen Namen gegeben hast.

Ja. Stimmt.


Zitat von Lindisch:
Wie lange quälst du dich denn schon mit deiner Übelkeit?

Seit 1,5 Jahren.

Also mein Ziel ist es gerade wieder stabil zu werden. Daran arbeite ich. In dem ich ehrenamtlich aushelfe. Und das jeden Tag. So gewöhne ich mich an den Alltag und an einen Rhythmus. Ich mache sozusagen eine Wiedereingliederung.

Mein Job hat mir sehr viel spaß gemacht. Aus privaten Gründen erwähne ich diesen hier nicht. Und ich möchte auch zurück in meinen alten Job. Nur dauert das. Und daran arbeite ich jeden Tag.

Ich nehme gerade zum Glück keine Medikamente. Und da bin ich echt froh drüber. Klar würde ich mich durch die Medikamente deutlich weniger quälen. Aber ich möchte keine nehmen. Aus Angst das sich mein Körper dann zu sehr daran gewöhnt und ohne dann gar nichts mehr geht.

Zitat von Lindisch:
Ich habe Angst irgendwann ins Untergewicht zu rutschen, weil dann natürlich der Druck noch viel größer wäre.

Ja. Dann ist der Druck viel größer. Auch von außen. Da dann viele besorgt sind. Deswegen ist es gut, dass du dich schon dazu zwingst.

Ansonsten sprich doch Mal mit einem Arzt darüber. Er kann dann vielleicht gemeinsam mit dir überlegen woran es liegt. Und was dir helfen könnte.

27.10.2022 08:22 • x 1 #4


Lindisch
@Obstsalat
Toll, dass du dich ehrenamtlich engagierst. Wie viele Stunden bekommst du da bereits hin?
Ich glaube sowas würde mir leichter fallen, als im Moment mein Job. Weil da natürlich das MUSS dahinter steht.
Kriegst du da im Moment Krankengeld?

Krass, dass du es ohne Medis aushälst. Ich würde glaube alles schlucken, wenn ich wüsste ich muss diese blöde Übelkeit nicht mehr aushalten. Mein Mirtazapin hat mir da ja am Anfang auch super geholfen. Blöd nur wenn die Wirkung nachlässt.

Mit dem dünn sein bin ich halt durch meine Kindheit schon mega geprägt. Und da ist eine mega Abneigung, dass ich da nie wieder hin kommen möchte. Dadurch ist es schon fast zwanghaft, dass ich dann versuche auf Teufel komm raus auf meine Kalorien zu kommen. Derzeit bin ich auch genervt, dass mich minikleine Dinge schon stressen. Ist auf Arbeit mal was anders wie heute, kann ich schon nicht mehr richtig schlafen und muss früh gleich würgen. Ich hoffe ich kriege da bald mal wieder Stabilität rein. Weil so ist das ja nicht wirklich schön.

27.10.2022 11:41 • #5


Obstsalat
@Lindisch
Zitat von Lindisch:
Wie viele Stunden bekommst du da bereits hin?

Aktuell 4 Stunden am Stück. Wird bald auf 5 gesteigert.

Genau. Es ist eben anders. Man hat nicht den Druck: heute MUSS ich wieder hin und wieder 8 Stunden arbeiten. Sondern man denkt sich: heute kann ich wieder hin. Wenn es heute Mal nicht so lange geht, ist auch niemand böse. Ich freue mich sogar jeden Tag drauf.️

Zitat von Lindisch:
Krass, dass du es ohne Medis aushälst.

Ich war noch nie der Fan von Medikamenten. . Allein der Gedanken ich schlucke etwas und das löst sich in meinem Magen auf. Und wurde Chemisch hergestellt. Horror.

Ich denke mir dann so: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. . Damit meine ich. Klar nehme ich ab und zu Medikamente. Bei starken Schmerzen. Oder so. Aber ich sag Mal so. Ich habe Angst davor was danach passiert. Ich habe schon so oft gehört und gelesen, wie du ja selbst auch berichtet hast, dass die Medikamente irgendwann nicht mehr helfen. Außerdem habe ich viel gelesen. Und unter anderem auch gehört, dass der Körper irgendwann eine Abhängigkeit erzeugt. Also Schmerzen empfindet, die vielleicht gar nicht da sind, weil er weiß man hat die Tablette noch nicht genommen. Und davor haben ich extreme Angst. Abhängig zu werden.

Deswegen habe ich eine Abneigung Medikamenten gegenüber. Schon als kleines Kind fing das an. Hab also als Kind nie irgendwas genommen. Es immer so irgendwie ausgehalten. Hatte auch Glück. Ich brauchte da auch sonst keine. Nach einer OP zum Beispiel braucht man ja erzwungendermaßen welche.. Da wird man nicht gefragt: möchten Sie vlt? Sondern dann wird gesagt: Ich verschreiben Ihnen jetzt Mal.... Die sie dann bitte täglich vor dem Essen einnehmen.

Aber. Wenn sich mein Zustand extrem verschlechtert. Dann würde ich Medikamente nehmen. Das habe ich meinen Ärzten auch schon gesagt. Aber noch ist es nicht so. Noch schaffe ich es, mit viel Qual, meine Alltag ohne Medikamente zu überleben.

Die ehrenamtliche Arbeit hilft mir da sehr. Arbeite mit Tieren. Und die körperlich amstrengende Arbeit und die Nähe zu den Tieren tut mir einfach sehr gut.

Schlaf ist bei mir auch eher schwierig. Aber vielleicht überlegst du dir das Mal. vielleicht würde dir das helfen. Du würdest dann auch Krankengeld bekommen. ️. Der schwerste Schritt ist eher der Arbeitgeber. Versteht er das? Ich hatte von meinem sehr viel Verständnis. Aber das hat nicht jeder.

27.10.2022 16:13 • #6


Lindisch
@Obstsalat
Hattest du vor den 1,5 Jahren auch schon mal damit zu kämpfen?
Bei mir kam es ja immer phasenweise und das schon seit vielen Jahren…

Schaffst du es denn im Moment wieder zuzunehmen?

Mit Tieren arbeiten war auch immer mein Traum. Aber die meisten Berufe sind nicht grade lukrativ, um davon wirklich leben zu können.

Ich habe überlegt nochmal in eine Tagesklinik zu gehen. Vor einiger Zeit hat mir das gut geholfen und mich wieder in die Spur gebracht.
Nächste Woche habe ich auch meinen ersten Psychotherapeutentermin. Mal schauen ob mir das was bringt.
Machst du auch eine Therapie?

29.10.2022 09:35 • #7


Obstsalat
@Lindisch

Zitat von Lindisch:
Hattest du vor den 1,5 Jahren auch schon mal damit zu kämpfen?

Es kam schleichend. Also ja. Hatte ich. Aber das hatte weniger Folgen. Das war dann vielleicht nur für ein paar Tage und dann war es wieder weg.


Zitat von Lindisch:
Schaffst du es denn im Moment wieder zuzunehmen?

Das wird sich zeigen.. Der letzte Stand war das ich wieder abgenommen habe. Habe demnächst wieder einen Termin.

Zitat von Lindisch:
Mit Tieren arbeiten war auch immer mein Traum. Aber die meisten Berufe sind nicht grade lukrativ, um davon wirklich leben zu können.

Das stimmt schon. Aber mein Ziel ist es gerade wieder stabil zu werden. Um dann einen Job nachzugehen von dem man gut leben kann. Es bringt nämlich nichts, wenn man eher kaputt geht. Bringt dir selbst nix. Und dem Arbeitgeber sowieso nix.

Zitat von Lindisch:
Ich habe überlegt nochmal in eine Tagesklinik zu gehen. Vor einiger Zeit hat mir das gut geholfen und mich wieder in die Spur gebracht.

Dann mach das. ️.

Zitat von Lindisch:
Nächste Woche habe ich auch meinen ersten Psychotherapeutentermin.

Dann viel Erfolg dabei.️
Kann helfen. Und ganz nützlich sein. Ich selbst mache auch eine.️

29.10.2022 11:15 • #8


Lindisch
@Obstsalat weist du denn bei dir einen Auslöser?

Es tut mir leid, dass du weiter abgenommen hast. Ich habe mich bisher nicht getraut in meine Waage eine neue Batterie einzusetzen. Letztens als ich mich wiegen wollte war sie leer und ich dachte mir dann, das Schicksal möchte nicht dass ich mich noch mehr unter Druck setze. Übelst komisch, aber ich denke irgendwie, dass es ein Zeichen gewesen ist. Allerdings weiß ich, ich kann nicht viel abgenommen haben. Da ich mich immer fleißig zwinge zu essen. Zur Not muss ich abends eben meinen Kalorienshake trinken oder mal ein Snickers essen. Heute geht es mir seit langem vergleichsweise gut. Ich fühle mich fast normal. Konnte relativ leicht essen und mir hat auch einiges Spaß gemacht, was sonst schwer war. Aber ich weis eben, dass diese gute Phase auch schnell umschwenken kann. Vor allem wenn ich nächste Woche wieder arbeiten bin.

Machst du eine Verhaltenstherapie?
Ich hatte ja schon 2 mal Therapie, wobei das zweite mal richtig sinnlos war. Das war eine Analytische und die Therapeutin hat mich die ganze Zeit angeschwiegen. Ich hoffe, so eine schlechte Erfahrung muss ich nie wieder machen.

30.10.2022 18:32 • #9


Obstsalat
@Lindisch

Zitat von Lindisch:
weist du denn bei dir einen Auslöser?

Ja. Ich kenne den Auslöser dafür.


Zitat von Lindisch:
Allerdings weiß ich, ich kann nicht viel abgenommen haben.

Hmm. Sei dir Mal da nicht so sicher.. Ich lag da immer falsch. Wirklich IMMER. Immer als ich dachte: ich brauche gar nicht hin. So viel wie ich die letzen Tage gegessen habe habe ich bestimmt viel zugenommen. Und das Ergebnis. Abgenommen. Mal ganze 2 KG. Mal etwas weniger. Und dann hatte ich Mal eine Woche wo ich dachte: ich habe eh wieder abgenommen. Brauche also auch nicht hin. Und da hatte ich dann unter einem Kilo zugenommen.

Und seit dem gehe ich neutral an die Sache ran. Bin geschockt, wenn ich zugenommen habe. Und geschockt, wenn ich weiter abgenommen habe.

Zitat von Lindisch:
Ich fühle mich fast normal. Konnte relativ leicht essen und mir hat auch einiges Spaß gemacht, was sonst schwer war.


Wie schön.️️. Solche Phasen sind immer richtig toll. Dann fühlt man sich wieder frei und genießt einfach nur den Tag.

Um so schlimmer, wenn sie dann abrupt endet und sich eine schlechtere Phase ankündigt.

Aber genieße es, solange es noch besteht.️


Zitat von Lindisch:
Vor allem wenn ich nächste Woche wieder arbeiten bin.

Hast du schon drüber nachgedacht dich erstmal krank schreiben zu lassen? Und Dinge zu tun, die dir gut tun? Es bringt nämlich nichts, wenn du dich quälst. Dadurch geht es dir nur schlecht und du kannst keine 100 prozentige Leistung ablegen. Es hilft also deinem Arbeitgeber herzlich wenig.

Ich habe es ja auch gemacht.
Trigger

Ich habe es genau so gemacht wie du. Immer weiter gemacht. Mir nichts anmerken lassen. Und wo bin ich am Ende gelandet?Völlig am Boden. Zusammengebrochen. Es ging nix mehr. Und Liebes. Da wieder rauszukommen. Dauert ewig.
Deswegen. Lieber frühzeitig eine Pause als nachher für Jahre eine Pause.



Oder was hält dich davor zurück diesen Schritt zu gehen?
Befürchtest du etwas?
Wovor hast du Angst?

Zitat von Lindisch:
die Therapeutin hat mich die ganze Zeit angeschwiegen. Ich hoffe, so eine schlechte Erfahrung muss ich nie wieder machen.

Puh. Wie hilfreich.. Da kannst du auch vor dem Spiegel sitzen. Hat dieselbe Wirkung.

Manchmal passt das nicht. Und dann muss man sich etwas anderes suchen. Es ist ja wichtig, dass Vertrauen vorhanden ist.

Ich wünsche mir sehr für dich, dass deine nächste Therapeutin passt und du dich bei ihr wohl fühlst. Und Vertrauen aufbauen kannst. Und sie nicht so schweigsam ist.

Aber. Ich bin so jemand. Der ganz viel Empathie hat. Und versucht zu ergründen warum jemand so reagiert. Und deswegen. vielleicht war sie etwas überfragt mit dem Thema. Es gibt Menschen die aufgrund ihrer Kindheit einen bestimmten Beruf erlernen. Weil sie zum Beispiel etwas nicht gehabt haben, was sie gut hätten gebrauchen können. Und vielleicht hat sie dein Thema an sie erinnert. Und wodurch sie nicht wusste was sie sagen soll.

Das hilft dir jetzt echt wenig. Aber ich lasse es trotzdem Mal drin.

LG

30.10.2022 19:58 • #10


Lindisch
@Obstsalat
Es ist gut, dass es bei dir einen Auslöser gibt. Da kannst du jetzt schauen wie du ihn am Besten verarbeitest. Schwierig wird es, wenn du natürlich immer wieder damit konfrontiert wirst.

Naja ich hatte ja schon oft so eine Phase durch und hab nie mehr als 2 Kilo abgenommen. Ich hab mir immer mehr Panik gemacht als alles andere. Ich sage mir solange meine Hosen nicht rutschen, kann es noch nicht so schlimm sein. Hab ja noch paar Reserven.

Mit meiner letzten Krankschreibung wurde alles eher viel schlimmer. Ich hab mich zuhause fertig gemacht, dass ich nie wieder arbeiten gehen kann und es ging mir von Tag zu Tag schlechter. Der Druck wieder funktionieren zu wollen wurde dadurch auch größer. Deswegen will ich es weiterhin versuchen. Es gab Tage wo es okay war. Und ich will so gerne wieder dahin kommen, wo ich vor diesem Tief war.

Ich hatte bei der Psychologin eher das Gefühl, dass sie mich nicht ernst nahm. Dass sie meine Probleme lachhaft fand und nicht verstanden hat, warum ich so überreagiere.

31.10.2022 08:59 • #11


Obstsalat
@Lindisch

Zitat von Lindisch:
Schwierig wird es, wenn du natürlich immer wieder damit konfrontiert wirst.

Und genau das ist das Problem.
Wodurch mich das noch ne ganze Weile beschäftigen wird.


Zitat von Lindisch:
Ich hab mich zuhause fertig gemacht, dass ich nie wieder arbeiten gehen kann und es ging mir von Tag zu Tag schlechter. Der Druck wieder funktionieren zu wollen wurde dadurch auch größer.

Genau das habe/hatte ich auch. Ich habe mich jeden Tag unter Druck gesetzt wieder funktionieren zu wollen. Zu müssen. Auch heute noch. Aber was bringt das? Es führt zu nix. Ich kenne das aber sehr gut.

Zitat von Lindisch:
Und ich will so gerne wieder dahin kommen, wo ich vor diesem Tief war.

Oh. Ich auch.. Und daran arbeite ich Tag für Tag. Und manchmal habe ich Tage. An denen sehe ich ein Lichtblick. Da sehe ich: okay. Es wird. Ich komme meinem alten Ich wieder ein Stück dichter. Das ist in den guten Phasen so. Es kommen aber leider immer wieder schlechte. Und da denke ich dann: was soll das? Es ändert sich ja eh nichts.

Schwierig. Aber das Gute ist, wenn man ein Ziel hat. Wenn man dafür kämpft. Und weiß wofür man eigentlich kämpft. Und so, wie ich das hier verstehe, hast du ein Ziel.


Zitat von Lindisch:
Ich hatte bei der Psychologin eher das Gefühl, dass sie mich nicht ernst nahm. Dass sie meine Probleme lachhaft fand und nicht verstanden hat, warum ich so überreagiere.

Ok. Verstehe. Gut. Dann ist es sinnlos. Und Zeitverschwendung.

31.10.2022 10:17 • #12


Lindisch
@Obstsalat
Denkst du, du wirst dann wirklich wieder an deine Position zurück kommen, wenn du dort immer wieder dem ganzen ausgesetzt bist?
Manchmal wünschte ich es gebe das bedingungslose Grundeinkommen. Dann würde ich auch meinen Traumjob machen und müsste mich wegen des Geldes nicht woanders verrückt machen.

Das Schlimme ist, man weiß ja meistens dass dieser Druck nichts bringt. Nur ich bekomme den dann deswegen trotzdem nicht weg. Der ist dann wie eine Faust in meiner Brust oder ein Knoten im Magen. Fühlt es sich bei dir auch so an?

In Zeiten des Lichtblickes mache ich mir häufig so viel Hoffnung, dass ich denke jetzt ist es vorbei. Aber leider kommt dann am nächsten Tag oft schon wieder die Ernüchterung. Derzeit stressen mich auch Dinge, die eigentlich schön sein sollten. Zum Beispiel treffen mit Freunden oder vor allem essen gehen.
Ich bin auch so hypersensibel, dass ich bei einem schiefen Blick von meinem Freund mir Gedanken mache, was ich falsch gemacht habe und denke er will mich nicht mehr…
Wohnst du eigentlich allein?

31.10.2022 18:28 • #13


A


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