Pfeil rechts

B
Huhu liebe Krok

Die Blumen sind natürlich, wie unschwer zu erkennen, aus Holland.

Und ich nun auch . . .

21.01.2013 15:21 • #41


A
Ich denke nicht, das das bei stinknormalen Angstpatienten angewendet wird. Bislang war es aber so, dass auch schwer psychisch Kranke nicht gegen ihren Willen behandelt werden durften. Schizophrene z.B. können aber ein großes Gefahrenpotential darstellen. Für die Pfleger in den Einrichtungen ist das auch schlimm. Wenn dort Leute völlig verrückt spielen, das Personal angreifen und sie erst dann eingreifen dürfen, wenn akute Lebensgefahr besteht. Leute mit Wahnvorstellungen, extremem Verfolgungswahn etc. können eben NICHT mehr selbst entscheiden, ob sie Medikamente bekommen. Das ist wie bei einem Zuckerkranken kurz vorm Koma. Der ist auch nicht mehr in der Lage, schlüssige Entscheidungen zu treffen. Ich bin generell gegen Psychopharmaka. Aber bestimmt nicht bei schweren Psychosen. Ich denke, niemand von uns will von einem mit einer akuten schweren Psychose abgemeuchelt werden, nur weil der in einem den Teufel sieht etc.

21.01.2013 15:46 • #42


A


Zwangsmedikation wieder erlaubt

x 3


K
Zitat von Aladin:
Ich denke nicht, das das bei stinknormalen Angstpatienten angewendet wird.


Hallo Aladin, könntest du das bitte mal der Öffentlichkeit klarmachen, dass Angstpatienten stinknormal sind.
Ich befürchte nämlich, dass sich das noch nicht überall rumgesprochen hat.

Hier mal eine selbst miterlebte Geschichte eines stinknormalen Angstpatienten:

Vor ein paar Jahren lernte ich in einer Angstselbsthilfegruppe einen alleinstehenden Mann kennen. Wir freundeten uns auch privat an und er kam lange Zeit zu mir nachhause und verbrachte viel Zeit mit mir und meinen Tieren.
Wir malten zusammen, an den Wochenenden unternahmen wir gelegentlich Ausflüge, mit meinem Mann spielte er regelmäßig Schach oder die beiden Männer werkelten zusammen in der Werkstatt meines Mannes.

Irgendwann bekam der Mann während eines Ausflugs sehr starke Kopfschmerzen. Er mußte sich sogar übergeben und mir war nicht mehr wohl bei der Sache zumal es an dem Tag extrem heiß war und ich wußte, dass unser Freund hohen Blutdruck hatte.

Mein Mann und ich brachten ihn daraufhin ins nahegelegene Krankenhaus.

In der Notaufnahme übernahm ich die Formalitäten während man den Mann in ein Behandlungszimmer verfrachtete.
Ich hörte noch, wie unser Bekannter zu dem Arzt sagte, dass er möchte, dass mein Mann und ich bei der Untersuchung dabei sind.

Die Antwort des Arztes war: Nein, das geht nicht, das Untersuchungszimmer sei zu klein für vier Personen.
Dann bat unser Bekannter den Arzt, die Tür vom Untersuchungszimmer wenigstens aufzulassen. Auch das wurde abgelehnt.
Mein Mann und ich standen vor der Türe und konnten jedes Wort mithören.

Kurze Zeit später hörte ich, dass der Arzt ein Ultraschallgerät bediente und ich bekam mit, dass unser Freund leicht aufgeregt aber in sehr höflichem Ton den Arzt darauf hinwies, dass er ein Angstpatient sei und er möge doch bitte wenigstens mich dazuholen.
Das verneinte der Arzt abermals, mit der Begründung, er bräuchte keine Kontrolle bei seiner Arbeit.

In diesem Moment öffnete ich die Tür ganz leise einen Spalt weit und konnte somit auch sehen, was weiter passierte.

Unser Freund lag auf einer Untersuchungsliege, den Bauch, mehrere Zentimeter dick mit Ultraschallgel eingeschmiert.
Vor ihm saß, taten- und wortlos der junge Arzt mit einer Kaffeetasse in der Hand vor dem Ultraschallgerät und las die Bedienungsanleitung des Gerätes.

Das ganze dauerte mehrere Minuten. Unser Freund lag in dieser Zeit frierend auf der Liege, auf seine Frage die er an den Arzt richtete was denn los sei, bekam er keine Antwort.
Der Arzt ignorierte ihn einfach und gerade, als ich mich empört bemerkbar machen wollte, bat ihn unser Freund, ihm doch wenigstens das eiskalte Gel wegzuwischen, auch das kommentierte der Arzt mit einem barschen Nein, der Oberarzt würde die Untersuchung machen und nicht er.

Mittlerweile lag der Mann mehr als 20 Minuten auf der Liege.
Wieder fragte unser Freund den Arzt, ob er denn wenigstens aufstehen dürfte, er müßte zur Toilette.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Der Arzt schrie ihn an, er könnte ihn auch sedieren, wenn er es drauf anlegen würde.

Daraufhin versuchte unser Freund aufzustehen und schlug bei dieser Bewegung versehentlich an die Hand, die die Kaffeetasse hielt.
Der Kaffe ergoß sich über die weiße Kleidung des Arztes, der vollkommen ausrastete.
Er schrie gellend um Hilfe!! Das ist kein Witz!!

Mein Mann und ich standen wie erstarrt vor der Tür, wurden von einem anderen Arzt und einer Krankenschwester quasi überrollt und mußten zusehen wie die Leute unseren Freund der selber zu Tode erschrocken auf der Liege saß, bändigten.
Er wehrte sich natürlich, versuchte die vielen Hände die ihn gepackt hatten wegzustoßen, ich versuchte zu ihm zu gelangen um ihn zu beruhigen. Daraufhin schrien alle durcheinander und es kam ein anderer Arzt mit einer Spritze unbekannten Inhalts ins Zimmer gerannt.
Eh mein Mann und ich reagieren konnten, hatte unser Freund die Nadel in seinem Arm.

Es war wie man es im Film manchmal sehen kann.

Unser Freund ging vor Schreck und Angst in die Knie und lag dann am Boden.
Jemand rief nach der Polizei, das Zimmer war voller Menschen die alle durcheinander plärrten, der Patient wurde auf die Liege gehieft und war vollkommen erstarrt.

Ich versuchte mit ihm zu sprechen, er verdrehte nur die Augen und gab keine Antwort mehr.

Kurz darauf kam die Polizei. Unser Freund war mittlerweile mit Händen und Füßen in einem Gitterbett festgebunden worden, obwohl er sich vollkommen still verhielt.

Ein Polizist verhörte den Arzt und der sagte: Der Patient sei renitent geworden und hätte versucht, ihn mit der Kaffetasse zu verletzen!!! Unfassbar!

Und dann kam die Aussage von dem Arzt die ich nie vergessen werde.

Er behauptete, dass Angstkranke und das hätte ja der Patient selber zugegeben, zu Gewalttätigkeiten neigen würden! Aber er sei ja jetzt Gott sei Dank betäubt worden und nun ginge keine Gefahr mehr von ihm aus.

Nur unter Aufbietung aller Kraft und der Hilfe des von mir telefonisch herbeigerufenen Hausarztes gelang es uns, nach mehreren Stunden, unseren Freund wieder aus dem Krankenhaus rauszubekommen.


Das lieber Aladin zum Thema, nur die schweren Fälle würden ruhiggestellt.

Seitdem gibt es bei uns zuhause den Satz: Wenn du nicht spurst, lade ich dich auf ein Tässchen Kaffee ein.

Es ist natürlich ein Einzelfall, das ist klar, aber trotzdem bleibt einem sowas im Gedächtnis und das Vertrauen zu Ärzten im Umgang mit Angstkranken wird dadurch nicht wirklich größer.

LG Krok

21.01.2013 18:39 • #43


T
Hallo Krok,

Mensch, da wird einem ja echt angst und bange, wenn man so etwas liest. Kann man gegen solche Ärzte eigentlich nichts unternehmen?? Es kann doch nicht sein, dass man sich einfach so menschenunwürdig behandeln lassen muss!!
Leider habe ich auch schon schlechte Erfahrungen mit Ärzten in der Notaufnahme gemacht. Allerdings waren die nicht so heftig, wie du es beschrieben hast.

Ich hoffe, eurem Freund geht es wieder gut und er hat den Schreck gut überstanden!!

Liebe Grüße
Taddy

21.01.2013 21:17 • #44


K
Zitat von Taddy:
Hallo Krok,

Mensch, da wird einem ja echt angst und bange, wenn man so etwas liest. Kann man gegen solche Ärzte eigentlich nichts unternehmen?? Es kann doch nicht sein, dass man sich einfach so menschenunwürdig behandeln lassen muss!!
Leider habe ich auch schon schlechte Erfahrungen mit Ärzten in der Notaufnahme gemacht. Allerdings waren die nicht so heftig, wie du es beschrieben hast.

Ich hoffe, eurem Freund geht es wieder gut und er hat den Schreck gut überstanden!!

Liebe Grüße
Taddy


@Taddy, ja das stimmt, wir waren alle drei traumatisiert. Machen konnte man garnix.

Wie wir später von einer Krankenschwester die wir kannten erfuhren, war der junge Arzt grad mal einen Tag in der Notaufnahme tätig.
Er war mit der Situation vollkommen überfordert, sollte ja für den Oberarzt!! uiiiiiii, den Patienten vorbereiten.
Wahrscheinlich war er selber aufgeregt weil er unter der Kontrolle seines Chef´s stand.

Ich weiß es nicht. Was mir natürlich nicht mehr aus dem Kopf ging, dass angehende Ärzte wohl der Meinung sind, wir Angstkranke seien gewalttätig.

Wobei, wenn ich noch länger an die Geschichte denke, dannnnn.....

Wir hoffen auch, dass es unserem Freund da wo er seit zwei Jahren ist, besser geht......
Es gibt ihn nicht mehr, aber das hatte nichts mit dem damaligen Ereignis und auch nichts mit seiner Angst zu tun.

LG krok

21.01.2013 21:41 • #45


T
Das tut mir sehr leid für euch!!!

Auch, wenn es der erste Tag für den jungen Arzt war, ist das meiner Meinung KEINE Entschuldigung für sein unmögliches Verhalten!!

21.01.2013 22:07 • #46


K
Zitat von Taddy:
Das tut mir sehr leid für euch!!!

Auch, wenn es der erste Tag für den jungen Arzt war, ist das meiner Meinung KEINE Entschuldigung für sein unmögliches Verhalten!!


Taddy, trotzdem darf man nicht vergessen, dass Ärzte auch nur Menschen sind mit allem was dazugehört, nämlich in aller Unachtsamkeit handeln, das können Mensch zuweilen sehr gut.

Selbst wenn unser Freund eine Anzeige gemacht hätte, was glaubst du wäre passiert?
Ich befürchte......... nix, außer höchstens einer Rüge unter vier Augen seitens der Klinikleitung.

Wir werden auf alle Fälle nie mehr allein mit einem Arzt in einem Zimmer sein.

21.01.2013 23:11 • #47


N
Krok ...! (Antwort an mich)

Krok ...! (Deine letzten Beiträge)

Das alles finde ich sehr tragisch für euch drei und aber gerade beklagenswürdig um der notwendigen Wachsamkeit willen, die Du mit eurer Geschichte ins Gedächtnis rufst.
Es ist in der Tat Filmszenen vergleichbar, meine Kinnlade klappte hoch und runter.


Beobachter ...


Mein Asperger bedingtes Dasein habe ich heute, nach 50 Jahren vergeblichem
Kampf dagegen, völlig akzeptiert. Mein Leben bis zum letzten Atemzug alleine
zu verbringen, und die Armut, die ein Unerwünschtsein im Sozial- und Berufsle-
ben zur Folge hat, ertrage ich nun ohne allzu grosse Ängste und Depressionen.
Du warst von niemandem, nicht mal Dir selbst, zu keinem Zeitpunkt darin akzeptiert ... Bin mit ADHS + Asperger Geschwister großgeworden – hätten wir beide zeitweise uns eigene Welt nicht gehabt - skurriler Spaß, ja, und überlebensnotwendig, zumal es draußen nix zu lachen gab, nur mehr und mehr Vorfälle ... Bei uns wars wegen Deprivation, kamen eines Tages unabwendbar die Panik-Krisen. Doch er ... hat diese Art, am Bahnsteig auf Durchzug zu stellen, vorüberziehen zu lassen, was nicht in den sonnigen Süden der Seele fährt – und ich ... hab gedacht, das kann ich auch

Selbstbestimmt in Demut leben ist eine Sache, aber fremdbestimmt gedemütigt
Sterben ist eine völlig andere Sache. Daher möchte ich den Kurs für die letzte
Fahrt mit der Fähre selber bestimmen, und den Fährmann nicht mit Wehklagen,
sondern mit Akzeptanz und Humor entlohnen.



Das erreichen viele nicht. Bewahrs dir schön!
Es ist kaum zu schaffen, sich in nur einem Leben finanzielle und geistige Unabhängigkeit zu erarbeiten und vorallem unter den sich subtil verändernden Spielregeln der jeweiligen Positionen beides auch zu bewahren.
Es schaukelt mich, in die Briefwechsel der Dichter einzutauchen.
Einige, die ihre Wertvorstellungen bis zum Totenbett verteidigten haben auch Bettelbriefe geschrieben, starben elend, recht jung, krank. Aber selbstbestimmt mit Sicherheit, so wie mir scheint.

Was dieser Thread alles zu Tage befördert ... ich mach mal das Fenster zu ....

Viel Gutes euch beiden!

22.01.2013 02:22 • #48


G
Zitat von krok:
In diesem Moment öffnete ich die Tür ganz leise einen Spalt weit und konnte somit auch sehen, was weiter passierte
....

Mittlerweile lag der Mann mehr als 20 Minuten auf der Liege.
Wieder fragte unser Freund den Arzt, ob er denn wenigstens aufstehen dürfte, er müßte zur Toilette.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Der Arzt schrie ihn an, er könnte ihn auch sedieren, wenn er es drauf anlegen würde.
Das erfüllte m.E. den strafrechtlichen Tatbestand der Bedrohung und Nötigung.
http://dejure.org/gesetze/StGB/240.html

Und er hatte doch euch als Zeugen.

Dieser Arzt hätte korrigiert werden müssen, denn er war ja offenbar der Meinung, sein Verhalten sei angemessen. Und ist es wahrscheinlich leider heute noch.

22.01.2013 02:47 • #49


R
Zitat von Taddy:
Hallo Krok,

Mensch, da wird einem ja echt angst und bange, wenn man so etwas liest. Kann man gegen solche Ärzte eigentlich nichts unternehmen?? Es kann doch nicht sein, dass man sich einfach so menschenunwürdig behandeln lassen muss!!
Leider habe ich auch schon schlechte Erfahrungen mit Ärzten in der Notaufnahme gemacht. Allerdings waren die nicht so heftig, wie du es beschrieben hast.

Ich hoffe, eurem Freund geht es wieder gut und er hat den Schreck gut überstanden!!

Liebe Grüße
Taddy



Gegen Ärzte haßt du als normaler Sterblicher (Patient) NULL Chance. Gerade musste ich persönlich diese Erfahrung machen, daher weiß ich- wovon ich hier spreche.
Du bekommst überall nur ausweichende Antworten. Keiner hilft dir. Selbst wenn du dir einen Anwalt nimmst, kann der nichts für dich tun. Das ist Fakt.

22.01.2013 12:33 • #50


A
Das ist ja eine furchtbare Geschichte! Es ist nun müßig, darüber zu diskutieren, ob man rechtlich gegen diesen Arzt hätte vorgehen können. Ich denke, ja.
Man kann nur hoffen, dass man so einem Arzt nicht mal in die Finger fällt. Leider habe ich auch sehr sehr schlimme Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Mit Fehldiagnosen, die tödlich endeten und mit Ärzten, die Menschen, die sterbend sind, künstlich am Leben erhalten. Gegen deren Willen. Es ist schlimm, wenn man dem machtlos gegenüber steht.Man kann nur hoffen, dass solche Leute ihre Strafe irgendwann bekommen!

22.01.2013 15:44 • #51


K
Sicherlich hätte man rechtlich gegen diesen Arzt vorgehen können, aber das hätte der Patient machen müssen.

Unser Freund war damals in einer sehr schwierigen Situation. Seine Frau hatte ihn samt Tochter verlassen aufgrund seiner Angsterkrankung.
Er wohnte in einer winzig kleinen total verschimmelten Wohnung, bezahlte aufgrund seiner Schuldgefühle auch die Wohnung seiner Frau und deren Auto. Zahlte alles für seine Tochter.
Hatte keine Rechtschutzversicherung, sein Arbeitsplatz war am wackeln aufgrund vieler krankheitsbedingter Fehlzeiten, er schämte sich schrecklich wegen der Panikattacken. Seine komplette Familie meidete ihn.

Der Mann war einfach am Ende seiner Kraft und hatte sowieso fürchterliche Angst in der Psychiatrie zu landen.

Ich hatte damals Mühe ihm auszureden, dass ER sich für sein Verhalten bei DEM Arzt entschuldigt.

Er bat meinen Mann und mich seinerzeit bloß nichts zu sagen, keinen Wirbel zu machen, er hatte einfach nur noch Angst.
Darum gab es keine Anzeige.

22.01.2013 18:18 • #52


R
Zitat von krok:
Sicherlich hätte man rechtlich gegen diesen Arzt vorgehen können, aber das hätte der Patient machen müssen.

Unser Freund war damals in einer sehr schwierigen Situation. Seine Frau hatte ihn samt Tochter verlassen aufgrund seiner Angsterkrankung.
Er wohnte in einer winzig kleinen total verschimmelten Wohnung, bezahlte aufgrund seiner Schuldgefühle auch die Wohnung seiner Frau und deren Auto. Zahlte alles für seine Tochter.
Hatte keine Rechtschutzversicherung, sein Arbeitsplatz war am wackeln aufgrund vieler krankheitsbedingter Fehlzeiten, er schämte sich schrecklich wegen der Panikattacken. Seine komplette Familie meidete ihn.

Der Mann war einfach am Ende seiner Kraft und hatte sowieso fürchterliche Angst in der Psychiatrie zu landen.

Ich hatte damals Mühe ihm auszureden, dass ER sich für sein Verhalten bei DEM Arzt entschuldigt.

Er bat meinen Mann und mich seinerzeit bloß nichts zu sagen, keinen Wirbel zu machen, er hatte einfach nur noch Angst.
Darum gab es keine Anzeige.


kroki,

du kannst mir glauben:
Selbst mit Zeugen hättet ihr keine Chance gehabt. Ich spreche aus sehr leidvoller Erfahrung, als Angehörige und selbst als Betroffene.

22.01.2013 19:07 • #53


K
Zitat von Renate25:
Zitat von krok:
Sicherlich hätte man rechtlich gegen diesen Arzt vorgehen können, aber das hätte der Patient machen müssen.

Unser Freund war damals in einer sehr schwierigen Situation. Seine Frau hatte ihn samt Tochter verlassen aufgrund seiner Angsterkrankung.
Er wohnte in einer winzig kleinen total verschimmelten Wohnung, bezahlte aufgrund seiner Schuldgefühle auch die Wohnung seiner Frau und deren Auto. Zahlte alles für seine Tochter.
Hatte keine Rechtschutzversicherung, sein Arbeitsplatz war am wackeln aufgrund vieler krankheitsbedingter Fehlzeiten, er schämte sich schrecklich wegen der Panikattacken. Seine komplette Familie meidete ihn.

Der Mann war einfach am Ende seiner Kraft und hatte sowieso fürchterliche Angst in der Psychiatrie zu landen.

Ich hatte damals Mühe ihm auszureden, dass ER sich für sein Verhalten bei DEM Arzt entschuldigt.

Er bat meinen Mann und mich seinerzeit bloß nichts zu sagen, keinen Wirbel zu machen, er hatte einfach nur noch Angst.
Darum gab es keine Anzeige.


kroki,

du kannst mir glauben:
Selbst mit Zeugen hättet ihr keine Chance gehabt. Ich spreche aus sehr leidvoller Erfahrung, als Angehörige und selbst als Betroffene.


@Renate
Ich weiß Renate, aber es macht einen halt auch wahnsinnig wütend, wenn man als Außenstehender so was liest, daher versteh ich schon auch die Reaktionen der anderen User hier.
Ich habe mal einem Arzt gesagt: Augen auf bei der Berufswahl, das gilt auch für Ärzte. Du darauf hat er sehr beleidigt reagiert!! Verstehst du das?
LG kroki

22.01.2013 20:38 • #54


R
Zitat von krok:
Zitat von Renate25:
Zitat von krok:
Sicherlich hätte man rechtlich gegen diesen Arzt vorgehen können, aber das hätte der Patient machen müssen.

Unser Freund war damals in einer sehr schwierigen Situation. Seine Frau hatte ihn samt Tochter verlassen aufgrund seiner Angsterkrankung.
Er wohnte in einer winzig kleinen total verschimmelten Wohnung, bezahlte aufgrund seiner Schuldgefühle auch die Wohnung seiner Frau und deren Auto. Zahlte alles für seine Tochter.
Hatte keine Rechtschutzversicherung, sein Arbeitsplatz war am wackeln aufgrund vieler krankheitsbedingter Fehlzeiten, er schämte sich schrecklich wegen der Panikattacken. Seine komplette Familie meidete ihn.

Der Mann war einfach am Ende seiner Kraft und hatte sowieso fürchterliche Angst in der Psychiatrie zu landen.

Ich hatte damals Mühe ihm auszureden, dass ER sich für sein Verhalten bei DEM Arzt entschuldigt.

Er bat meinen Mann und mich seinerzeit bloß nichts zu sagen, keinen Wirbel zu machen, er hatte einfach nur noch Angst.
Darum gab es keine Anzeige.


kroki,

du kannst mir glauben:
Selbst mit Zeugen hättet ihr keine Chance gehabt. Ich spreche aus sehr leidvoller Erfahrung, als Angehörige und selbst als Betroffene.


@Renate
Ich weiß Renate, aber es macht einen halt auch wahnsinnig wütend, wenn man als Außenstehender so was liest, daher versteh ich schon auch die Reaktionen der anderen User hier.
Ich habe mal einem Arzt gesagt: Augen auf bei der Berufswahl, das gilt auch für Ärzte. Du darauf hat er sehr beleidigt reagiert!! Verstehst du das?
LG kroki


kroki,

dass verstehe ich.

VG
Renate

23.01.2013 10:01 • #55


N
Ich bin in meinem Anliegen ein Stück voran gekommen.
Vielleicht interessieren den ein oder anderen die Links dazu:

PatVerfü – Die schlaue Patientenverfügung

PatVerfü - Musterformular als PDF-Datei

FAQ - Zwangspsychiatrie

Muster einer Strafanzeige gegen zwangsbehandelnde Ärzte

Geisteskrank? – Ihre eigene Entscheidung!

02.02.2013 14:41 • #56


Dubist
War das nicht immer schon so?

02.02.2013 15:51 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

N
Käme es dann zu solchen Szenarien?:

Zitat von krok:

Und dann kam die Aussage von dem Arzt die ich nie vergessen werde.

Er behauptete, dass Angstkranke und das hätte ja der Patient selber zugegeben, zu Gewalttätigkeiten neigen würden! Aber er sei ja jetzt Gott sei Dank betäubt worden und nun ginge keine Gefahr mehr von ihm aus.



02.02.2013 17:22 • #58


K
Aus aktuellem Anlass eine wie ich finde, wenig beruhigende Geschichte:

Eine Bekannte von mir lag jetzt die letzten 10 Tage in einer großes Universitätsklinik.
Verdacht auf Lungenkarzinom stand auf ihrer Überweisung.

Am ersten und zweiten Tag in der Klinik mußte sie verschiedene Untersuchungen über sich ergehen lassen wie zweimal CT, Bronchoskopie mit Gewebeentnahme, mehrere Blutentnahmen und zuletzt eine Knochenszintigraphie um Metastasen in den Knochen ausschließen zu können.

Dann kam das große Warten auf die Ergebnisse. Am 5. Tag in der Klinik und immer noch keiner genauen Diagnose, wollte die Dame den Chefarzt sprechen. Sie wurde auf den nächsten Tag vertröstet mit der Begründung, der Chefarzt sei ganz arg beschäftigt und sie sei nicht die einzige Patientin der es schlecht ginge.

Daraufhin aktivierte die Frau eine befreundete Krankenschwester die leider in einer anderen Klinik angestellt ist.
Diese kam dann am 7. Tag in das Krankenhaus und hat mal gelinde ausgedrückt, richtig Terror gemacht auf der onkologischen Station. Genaueres ist mir nicht bekannt.
Nur so viel, angeblich wurde ihr Hausverbot angedroht.

Nachdem nun gestern, Freitagmittag Tag 10, immernoch kein Arzt für meine Bekannte scheinbar zuständig war, sie lediglich von einer Stationsschwester! die Information bekam, es solle ihr wohl der rechte Lungenflügel entfernt werden mit anschließender Chemotherapie und ob sie bereits Knochenmetastasen hätte, das dürfte sie der Patientin nicht sagen, ist meine Bekannte vollkommen ausgerastet.

Wie mir erzählt wurde, hat sie im Stationszimmer eine Vase samt Blumen nach der Schwester geworfen, sich auf den Boden gesetzt und gesagt, sie würde jetzt solange dort sitzen bleiben, bis endlich ein Arzt mit ihr über ihre Untersuchungsergebnisse sprechen würde.

Daraufhin holte per Telefon die Stationsschwester einen Arzt aus einer anderen Station zu Hilfe.

So und jetzt kommts Leute:

Der Arzt kam, stieg wortlos über die Patientin hinweg, öffnete den abgesperrten Medikamentenschrank, nahm aus einer Packung eine Tablette, reichte der Bekannten ein Glas Wasser, forderte sie auf den Mund zu öffnen und versuchte der sich heftig wehrenden Frau, die Tablette in den Mund zu stopfen mit den Worten:

Frau X, anscheinend wollen sie den Klinikablauf hier stören, aber, wir haben für solche Fälle wunderbare Mittel zur Verfügung mit deren Hilfe sie das Wochende schön verschlafen können und am Montag sehen wir dann weiter und jetzt rate ich ihnen ganz brav zu sein, sie müssen einfach nur schlucken.

Mittlerweile standen mehrere Patienten auf dem Flur die das Ganze beobachten konnten und die Zimmernachbarin meiner Bekannten half ihr dann aufstehen und das Stationszimmer OHNE Tablette zu verlassen.

Anschließend rief die Bekannte ein Taxi und fuhr im Schlafanzug! und in Hausschuhen nachhause. Seit gestern nachmittag liegt die Frau fix und fertig mit den Nerven zuhause und weigert sich, zu einem Arzt geschweige denn in eine Klinik zu gehen.

Die Klinik hat mittlerweile angerufen und kundgetan, dass sie jegliche weitere Behandlung ablehnen, nachdem die Patientin ohne Einwilligung des Arztes die Klinik eigenmächtig verlassen hat.

Ihre ganze Familie steht Kopf, ihr Hausarzt ist nicht erreichbar am Wochenende.

Ich habe keine Ahnung wie ich ihr helfen, was ich ihr raten soll.

LG Krok

02.02.2013 18:55 • #59


M
krok's Horror Geschichten...

Ich hab neulich eine Doku gesehen, wie es auch heute noch in Russland abläuft, wenn man als Normalbürger dort zum Arzt geht oder im Krankenhaus ist. Dagegen leben wir hier im Schlaraffenland.

Welches Problem hat deine Bekannte? Heute ist Samstag, ich war Mittwoch im Krankenhaus (Nuklearmedizin) und bekam auch gesagt, Karzinom, 100% OP. Weitere Ergebnisse in 1 Woche. Dann steht man da, allein, 8 km mit dem Rad im Regen nach Hause gefahren, auch allein, warten bis nächste Woche...

Ich lebe noch!

Was willst du deiner Bekannten raten?! Die soll sich mal zusammenreißen! Und wenn sie da zur Beruhigung ne Pille bekommen sollte, ja und? Von mir hätte sie 5 bekommen!

02.02.2013 19:49 • #60


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag