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Zitat von laluna74:
Mich würde interessieren welche Vorteile es hat sich nicht mehr so wichtig zu nehmen.

Hast nicht du geschrieben, wie befreit du dich dadurch fühlst? Sich nicht mehr als Nabel der Welt zu fühlen?

Zitat von laluna74:
Wenn man aber sein Ego auflöst, ist man dann noch jemand?

Das Ego gibt es nicht, das gaukelt uns nur unser Großhirn vor, um zu überleben.

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Metadiskussionen und Schlammcatchen

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Zitat von Logo:
Wer sich nicht wichtig ist, läuft Gefahr, nicht achtsam mit sich umzugehen,
bekommt Probleme mit Selbswert und Selbstbewusstsein.

Umgekehrt. Wer Selbstwert und Selbstbewusstsein hat, braucht sich nicht wichtig zu nehmen.

Und sich wichtig nehmen hat nichts mit Selbstfürsorge zu tun.

Bei sich wichtig nehmen geht es um Besserwisserei, immer Recht haben wollen, anderen über den Mund fahren, Monologe halten und nicht zuhören können.

Man kann sein Ego gar nicht auflösen, dafür müsste man sterben. Man könnte höchstens sein Ego verändern, aber auch dann wäre es das eigene Ego. Man kann nicht vor sich selbst weglaufen, man ist in sich gefangen, egal was man tut. Das Ego ist immer da, egal, wie stark man sich verändert.
Wichtig nehmen sollte man sich immer, wer sich selbst nicht wichtig nimmt, hat verloren.

Zitat von User_0815_4711:
Bei sich wichtig nehmen geht es um Besserwisserei, immer Recht haben wollen, anderen über den Mund fahren, Monologe halten und nicht zuhören können.

Ich glaube, da gibt es Feinheiten bei der Bedeutung. sich wichtig nehmen ist sinnvoll, weil man seinen Selbstwert erkennt, sich wichtig machen ist zum Teil Prahlerei.

Zitat von illum:
Die Auflösung des Egos ist kein dauerhafter Zustand. Du machst selbiges zB während deiner Meditation vor der Kerze. Für diesen Moment, bist du nur in dir selbst. Ein außen, für das du etwas sein musst, gibt es nicht mehr.

Die Reduzierung des Egos im Alltag bedeutet, dass du in dir selbst sein kannst (die Selbstwichtigkeit), aber du weniger Wert darauf legst, wie du für das außen sein musst.

Das Ego bezeichnet in beiden Fällen das Selbstbild, welches wir nach außen tragen, um uns zu positionieren.

Es geht also darum, die eigene Position - in der Welt - nicht mehr für so wichtig zu nehmen, sondern uns selbst, dh die innere Position zu finden und zu halten.

In manchen Schulen - so bei Ramana Maharshi, der einfach einen puren Advaita Vedanta Ansatz hat = es gibt nur eins, Ende - geht es darum, den Moment des Verlöschens, der Auflösung, die Du oben beschrieben hast, in die Dauerhaftigkeit zu überführen.

Da geht es dann darum dem Ego - in der Lesart, die Idee ein Körper-Ich zu sein, also einen Körper zu haben, einen Willen, Gedanken, Gefühle - komplett die Luft raus zu lassen, verbunden mit der Idee, dass, wenn das Ich erscheint, auch die Welt erscheint und beide zusammen auch wieder vergehen.

Zitat von Islandfan:
Ich glaube, da gibt es Feinheiten bei der Bedeutung. sich wichtig nehmen ist sinnvoll, weil man seinen Selbstwert erkennt, sich wichtig machen ist zum Teil Prahlerei.

Das war auch mein erster Gedanke, als ich eure Gespräch hier gestern überflog. [Um mich nicht allzusehr wichtig zu machen verzichtete ich da aber auf den Kommentar Ich wollte mich nicht direkt in das Gespräch drängen... ] Jetzt mit etwas Abstand und wo ich diese meiner Meinung nach wichtige Aussage von dir gelesen habe, @Islandfan, möchte ich diese noch mit einem weiteren Gedanken ergänzen:

Ich selbst prüfe für mich inzwischen oft auch situativ, wie wichtig ich[meine Person, meine Erfahrung, mein Wissen, meine Kraft,... ] aktuell in einer konkreten Situation für eine konkrete Gruppe bin. Dementsprechend schaffe ich es, meine begrenzte Energie zielgerichteter sinnvoll zu investieren.

[Nur meinen Humor streue ich manchmal an falschen Stellen ein.... aber das macht es wiederum für mich witzig]

Zitat von laluna74:
In meiner Therapie habe ich gelernt mich sehr wohl wichtig zu nehmen..

Ist das ein Fehler?

Guter und wichtiger Punkt.

Denn echte spirituelle Ansätze wollen im Grunde immer das Ich überwinden, abbauen, hinter sich lassen oder zerstören. In der westlichen Psychologie ist die Fähigkeit, auf die Frage wer man ist - was einen von anderen unterscheidet - eine Antwort zu finden und Ich-Stärke ist ein wesentlicher Aspekt jeder Heilung von psychischen Erkrankungen.

Auflösen kann man das ein Stück weit, weil das was man landläufig für ein starkes Ich hält - durchsetzungskräftig, unnachgiebig, bestimmend, kontrollierend - ein kompensiertes schwaches Ich ist, während ein starkes Ich sich dadurch auszeichnet, dass es weiter, offener, empathischer und kommunikativer ist, seine eigenen Fehler und Grenzen sieht, usw.

Die Spiritualität würde an diese Bewegung zu immer mehr Weite und Integration dann einfach anschließen und ein Ich was alles umschließt, ist ein Ich was alles integriert hat und gerade dadurch überall ist und nicht mehr auf einen Ort oder Körper beschränkt ist, wäre zugleich ein starkes und gesundes Ich der westlichen Psychologie und ein spirituelles Ich, was mit allem identifiziert ist.

Damit habe ich mich über Wasser gehalten, bis ich Ramanas Lehren - in der Antwort an illum dargestellt - kenne lernte, der diese Integration der (die dem Kashmir Schaivismus oder der westlichen spiriutellen Idee der Einheit in der Vielheit entspricht) zurückweist und dualistisch kritisieren würde. Eines, ohne ein Zweites, ist da die kompromisslose Lesart.

Jeder Frage, was 'Ich' davon habe, muss ehrlicherweise mit 'gar nichts' beantwortet werden, weil das Ich eben nicht in Watte gepackt, sondern vernichtet werden soll. Warum eigentlich? Weil, egal wie gut das Leben läuft, die Komponenten des Leids früher oder später unweigerlich damit - nämlich mit dem und durch aus Ich - verbunden ist. Man kann es nicht umgehen, Buddha fundamentale Einsicht. Ramana weist den direktesten Weg aus dem Ego, sagen seine besten Interpreten.

Zitat von Islandfan:
Ich glaube, da gibt es Feinheiten bei der Bedeutung. sich wichtig nehmen ist sinnvoll, weil man seinen Selbstwert erkennt, sich wichtig machen ist zum Teil Prahlerei.

Das stimmt, da gibt es Unterschiede und oft unterschiedliche Auslegungen .

Zitat von Cbrastreifen:
Jeder Frage, was 'Ich' davon habe, muss ehrlicherweise mit 'gar nichts' beantwortet werden, weil das Ich eben nicht in Watte gepackt, sondern vernichtet werden soll. Warum eigentlich? Weil, egal wie gut das Leben läuft, die Komponenten des Leids früher oder später unweigerlich damit - nämlich mit dem und durch aus Ich - verbunden ist. Man kann es nicht umgehen, Buddha fundamentale Einsicht. Ramana weist den direktesten Weg aus dem Ego, sagen seine besten Interpreten.

Danke, Danke, Danke!

Zitat von User_0815_4711:
Das Ego gibt es nicht, das gaukelt uns nur unser Großhirn vor, um zu überleben.

Das sagen viele meiner Helden zwar auch, aber ich kann mit dem neurobiologischen Hintergrund wenig anfangen. Ein einziger großer Selbstwiderspruch, soweit ich das sehe.

Extreme Kurzfassung: alles in der Außenwelt wird bezwweifelt - ist wirklich, nicht real, darauf legen Neurokonstruktivisten großen Wert - einzig die gewonnenen fMRT Daten sind nicht zu hinterfragen, die sidn eben so, aber alles andere in der Welt könnte auch anders sein.

Das später die Emotionen alles beherrschen sollten und die Rationalität im Grunde nichts wert ist, ist der nächste fette Selbstwiderspruch, denn man will ja dann doch noch wissenschaftlich sein - und die Wissenschaft ist ein durch und durch rationales Projekt - zieht sich damit also sozusagen, den Boden unter den Füßen weg, auf dem man steht.

Zitat von Islandfan:
Ich glaube, da gibt es Feinheiten bei der Bedeutung. sich wichtig nehmen ist sinnvoll, weil man seinen Selbstwert erkennt, sich wichtig machen ist zum Teil Prahlerei.

Gut differenziert.

Gibt da noch paar andere Dinge, die da eine Rolle spielen und differenziert werden sollten.
So kann man durchaus auf sich stolz sein, solange man nicht in Selbstüberschätzung, Hochmut und Größenwahn verfällt.

Für mich läuft das Ganze unter der Rubrik Inneres Gleichgewicht oder Mitte.
Das innere Gleichgewicht bedeutet mit sich im Reinen zu sein, inneren Frieden zu finden, in Ruhe und Harmonie, im Einklang mit sich selbst und der Umwelt zu sein, ohne von starken Emotionen oder äußeren Einflüssen überwältigt zu werden.

Im Zustand des inneren Gleichgewichts, fühle ich mich ausgeglichen, zentriert und gestärkt.
Ein stabiles inneres Gleichgewicht kann dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren. Mit den Unbilden des Lebens fertig zu werden. Es ermöglicht es mir, Herausforderungen gelassener anzugehen und mit schwierigen Situationen gut und konstruktiv umzugehen.

Für mich eine unabdingbare und wichtige Voraussetzung auf dem Weg zur psychischen Gesundheit.

Wer dauernd jammert und nölt, alles in schwarz und grau sieht, schadet sich selbst und seinem inneren Gleichgewicht.

Damit breche ich keine Lanze für diese hyperoptimische Tschakka-Mentalität.
Das ist dem innreren Gleichgewicht auch nicht zuträglich und grenzt für mich an reißerischen Selbstbetrug.

In der Mitte liegt die Kraft.

Zitat von User_0815_4711:
Hast nicht du geschrieben, wie befreit du dich dadurch fühlst? Sich nicht mehr als Nabel der Welt zu fühlen?

Jetzt bringst Du hier aber etwas durcheinander..

Mag ich gar nicht, wenn es mich betrifft.

Zitat von laluna74:
Unglaublich..jetzt bringst Du hier aber etwas durcheinander..

Mag ich gar nicht, wenn es mich betrifft.

Wieso, ich hatte das auch so in Erinnerung.
Stell es doch einfach noch mal kurz richtig, Du weißt doch, was Du dazu denkst.
Das erspart eine unnötige Emotionalisierung.
Wie wär's?

Zitat von Windy:
Ich weiß auch alles, wenn ich nen Albtraum hab und seit ich mich nicht mehr wie der Nabel der Welt fühle, geht es mir viel besser und bin dauerentspannt.


Sorry @Windy

Dass ich Dich hier nochmal reinhole

Dient nur zur Klarstellung.

Zitat von laluna74:
Deine Antwort war für mich jetzt nicht besonders hilfreich.

Das tut mir leid.

Zitat von laluna74:
Diese Antwort lässt mich jetzt wahrscheinlich auch ruhiger schlafen.

Und dass du wegen mir vielleicht nicht schlafen hättest können, lag so absolut gar nicht in meiner Absicht.

Um ein Ego überhaupt auflösen zu können, muss man sich erst mal mit dem Ego beschäftigen um herauszufinden, was das Ego überhaupt ausmacht um es identifizieren zu können.

Das hier ist z. B. ein sehr guter Satz:

Zitat von Cbrastreifen:
Jeder Frage, was 'Ich' davon habe, muss ehrlicherweise mit 'gar nichts' beantwortet werden,

Aber, um sein Leben auch nur zu erleichtern, muss man sein Ego nicht auflösen, es reicht, wenn man es nach und nach reduziert und solche Sätze wie oben verdeutlichen dann immer, wie sehr wie am Ego hängen.

Zitat von hereingeschneit:
solche Sätze wie oben verdeutlichen dann immer, wie sehr wie am Ego hängen.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass meine Reaktion oben sehr wohl auf ein großes Ego schließen lässt.

Es gibt Momente, da grenzen ich mich schon sehr gerne ab.

Ich bin ich....und ihr seid ihr.
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Kann man auch graphologisch sehr gut nachvollziehen..

Den Großbuchstaben eines Wortes schreibe ich in der Regel relativ groß zu den restlichen Buchstaben eines Wortes.

Die Abstände der einzelnen Wörter eines Satzes sind etwas ausgeprägter.

Zitat von hereingeschneit:
Aber, um sein Leben auch nur zu erleichtern, muss man sein Ego nicht auflösen, es reicht, wenn man es nach und nach reduziert

Man muss in jedem Fall seinen Egoismus reduzieren, das geht dann mit mehr Ich-Stärke einher und irgendwann vermutlich in die Erkenntnis über, dass mit dem Ich kein Blumentopf zu gewinnen ist, weil die Komponente Leid immer mitschwingt.

Und doch sind mir andere Menschen nicht egal, indem ich mich auch für diese gerne einsetze, wenn es um Ungerechtigkeit oder Falschheit geht.

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