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Zitat von Cbrastreifen:
Nur Ernst machen darf man damit natürlich nicht, dann ist man ein Sonderling.

Wo ist denn nun das Problem, ein Sonderling zu sein? Ich bin einer und es lebt sich wunderbar*!

*Meine existenzielle Depression hat nicht mit dem Sonderling-Status zu tun.

Die anderen haben doch das Problem .
Wie kann man nur so langweilig normal sein.

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Metadiskussionen und Schlammcatchen

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Zitat von User_0815_4711:
Wo ist denn nun das Problem, ein Sonderling zu sein? Ich bin einer und es lebt sich wunderbar*!

Ich kann mich, als vermutlich gemäßigter Sonderling, damit auch gut identifizieren. Eventuell bekommt man Abzüge in der B-Note, der sozialen Bewertung. Sonderlinge haben aber manchmal den Vorteil, dass ihnen das vollkommen egal ist.

Zitat von Feuerschale:
Das war auch ein Grund, warum ich mir nie weiter die ZJ angeschaut hab, weil Samstags bei Leuten rumklingeln - nee, viel zu aufdringlich. Können alle lesen und wer Beine hat, geht auch mal in ne Gemeinde.
Ein anderer Grund war, dass die meinten, man läuft sonntags am besten wie in einem Bewerbergespräch rum und als Frau mit Rock

Bei uns in der Familie gibt es Zeugen Jehovas, bzw. inzwischen glaube ich ausgetreten, puh, war nicht gut für die Kinder, soweit ich das einschätzen kann.

Zitat von Feuerschale:
Bei der FPD hätte ich gedacht, dass da die eher gesettelten sind, die ein wirtschaftliches Interesse haben oder Status erhalten, wo ich bei Jugend denke, dass es eher um Aufbruch und Veränderung geht.

Die waren bei der letzten Wahl schon, neben den Grünen, der Renner bei den Jungen. Ich hab auch gestaunt und manche sind noch immer so.

Zitat von Feuerschale:
Also ich dachte eher daran, dass ich in der familiären Situation die Ar. gezogen hatte, ganz schlechte Ich Entwicklung hingelegt hatte und es darum dann so Romantik Träume als Ausweg gab so als Kind/Jugendliche. Oder eben Supertiere, das ging auch.

Okay. Ja, ich habe mir da wohl auch die eine oder andere Traumwelt zurecht gelegt. Ich war aber irgendwie nicht phantasiebegabt genug, hatte immer den Eindruck, die Realität nicht ausreichend abstreifen zu können.

Zitat von Feuerschale:
Mit dem Klima ja, das war mir zur damaligen Zeit nicht bewusst, oder auch nicht, dass damals ein Atomkrieg drohte, Themen der großen Welt waren mir damals (mit 10,12) nicht bewusst.

Mir auch nicht. Man lebt in seiner kleinen Welt und hat seine privaten Probleme, manchmal eben auch reichlich davon. Auf viele hier wird das zutreffen.

Zitat von Feuerschale:
Das klingt für mich aber irgendwie idealistisch.

In unserer Situation ist das idealistisch. Aber im Grunde einfach zu realisieren.

Zitat von Feuerschale:
Wenn die sagen studieren, Bücher lesen, am PC sitzen, Games oder so, das wäre wohl wahrscheinlicher Oder ins Gym gehen, in den Tennisclub, oder ne Runde mit Papis Auto cruisen.
Ich glaube besaufen ist heute auch schon bisschen zu real, zu konfrontativ, und zu anstrengend.
Oder Sex Nix mehr für die Jugend.

Weiß nicht. Ich habe viel Kontakt zu jungen Leute gehabt und sehr oft war ich ungeheuer positiv überrascht. Ungeeuer tolle, reflektierte Menschen, häufig recht introvertiert. Ja, Sex ist wohl bei manchen kompliziert. Aber ... man steckt nicht drin. Oh Gott, mein Karma.

Zitat von Feuerschale:
Hm ja, irgendwas fehlt, vielleicht Selbstwert, Freude, Verbindung, Gemeinschaft? Ruhe, Natürlichkeit?
Wobei manche das auch in der Gesellschaft leben mit vielen Aktivitäten und dann trotzdem ne Art Burnout haben oder an sich vorbei leben iwie.

Meine Top 3 bis 4 sind: Beziehungen, also stabile, einen Sinn im Leben (wissen, wofür man morgens aufsteht) ein stabiles inneres Wertesystem (die böse Moral, über die alle schimpfen) und für einige Spiritualität.

Zitat von Cbrastreifen:
der sozialen Bewertung.

Was ist soziale Bewertung? Von wem? Für was?

Und Sonderling ist nicht gleich asozial!

Und was zeichnet denn nun einen Sonderling aus?

Zitat von Cbrastreifen:
einen Sinn im Leben (wissen, wofür man morgens aufsteht)

Ja, das ist schwer mit der existentiellen Depression. Aufstehen geht aber noch, der Abwasch wartet.

Zitat von User_0815_4711:
Was ist soziale Bewertung? Von wem? Für was?

Ich würde sagen, so der statistische Durchschnitt.
Man muss ein Gefühl dafür haben, wie die meisten Menschen, die eigenen Einstellungen und vor allem Verhaltensweisen finden, also emapthsich mit der Gesellschaft sein.
Wenn das der Fall ist, hat man die soziale Bewertung verinnerlicht ( und keine atypische Psychose).

Zitat von User_0815_4711:
Und Sonderling ist nicht gleich asozial!

Und was zeichnet denn nun einen Sonderling aus?

https://www.psymag.de/4220/exzentriker/

Zitat von User_0815_4711:
Ja, das ist schwer mit der existentiellen Depression. Aufstehen geht aber noch, der Abwasch wartet.

Kannst Du Deine existentielle Depression näher beschreiben?

Zitat von Cbrastreifen:
Kannst Du Deine existentielle Depression näher beschreiben?

Siehe hier:
Existenzdepression und mein Leben
(Ok, habs schon mal gekonnt, wieder vergessen, Permalink erstellen und dann einfügen? Klappt nicht.)

Zitat von Cbrastreifen:
Ich würde sagen, so der statistische Durchschnitt.

Danke auch für den link zum Sonderling.
Wie schön, dass ich einer bin, die Vielfalt ist ja groß! Und auch mein früheres gewähltes Umfeld war immer sehr mit Sonderlingen bevölkert, gleich und gleich gesellt sich eben gerne. Dazu noch Introversion und Existensdepression, fertig ist der perfekte Sonderling.
Hin und wieder versuchte ich im mainstream zu schwimmen, letztendlich hat es mich aber immer abgestoßen.

Ganz charakteristisch ist beispielsweise, dass ich nichts mag, was von Menschen gemacht wird, damit es von Menschen angeschaut wird. Damit ist praktisch alles für mich uninteressant, was man unter Kultur versteht. Kunst, die aus dem Herzen kommt, ist damit nicht gemeint, dann da geht es ja um den ganz persönlichen Ausdruck und nicht um die Aufmerksamkeit.

Meine unwissenschaftliche Einteilung der Begriffe:
Sonderling ist jemand, der sich mehr zurück zieht, der die Einsamkeit mehr schätzt als die Gemeinsamkeit.
Er kann dabei eigentlich ganz normal sein, aber eben zurückgezogen. Er kann aber auch etwas seltsam sein und wurde deswegen zum Sonderling.
Und weil ich das gerade so schreibe, denke ich, dass es freiwillige Sonderlinge gibt (z. B. der Mann in den Bergen, falls den Film jemand kennt) oder unfreiwillige, die von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, weil sie eine Art haben, über die man sich lustig macht oder mit der man halt einfach nicht zurecht kommt.

Ein Exzentriker ist für mich jemand, der in irgendeiner Form extrem ist und das auch gut nach außen trägt, also dazu steht. Je nachdem was es ist, könnte es ihn zu einem Sonderling machen (ausgeschlossen werden), aber sie können trotzdem auch gut in der Gemeinschaft integriert sein. Man denkt sich seinen Teil, aber man wendet sich deswegen nicht ab. Oder aber die Exzentriker bilden eine eigene Gemeinschaft, z. B. fanatische Fans von irgendeinem Film.

Zitat von hereingeschneit:
Sonderling ist jemand, der sich mehr zurück zieht, der die Einsamkeit mehr schätzt als die Gemeinsamkeit.

Das ist ein Introvertierter.

Weil aber Extrovertierte häufiger* sind als Introvertierte (2:1), ist man als Intro gerne gleich mal ein Sonderling.
*Achtung: Es gibt auch hier kein Schwarz-Weiß, sondern eine Bandbreite. Jedoch gibt es mehr Menschen mit der Tendenz zu Extro als zu Intro.

Zur Info: Introvertierte ziehen ihre Kraft aus dem alleine sein. Extrovertierte ziehen ihre Kraft aus dem Beisammensein mit Menschen. Das heißt nicht, dass nicht Introvertierte auch menschliche Kontakte schätzen, sie strengen sie aber an. Nach Kontakt braucht es wieder Zeiten des alleine seins.

Zitat von Cbrastreifen:
Die waren bei der letzten Wahl schon, neben den Grünen, der Renner bei den Jungen. Ich hab auch gestaunt und manche sind noch immer so.

Das hätte ich auch echt nicht gedacht.
Zitat von Cbrastreifen:
Weiß nicht. Ich habe viel Kontakt zu jungen Leute gehabt und sehr oft war ich ungeheuer positiv überrascht. Ungeeuer tolle, reflektierte Menschen, häufig recht introvertiert.

Ja, das auf jeden Fall, habe da auch schon einige sehr vernünftige und tiefgreifende Menschen kennengelernt. Obs dann nur zu ner Art Revolution reicht, die dann eher von den introvertierteren ausginge ggf., hmmm, halte ich für etwas unwahrscheinlicher. Obwohl das soviel Potential hätte mMn.

Ich musste auch gerade nochmal an einen denken, den ich in einem anderen Forum kennerngelernt hatte, hatte ein schwieriges Elternhaus, dort viele Belastungen und ein zwiespältiges Verhältnis zur Schule. Nicht dass er schlecht war, er fühlte sich dort zu sehr geformt. Rebellierte durch frühes Weglaufen von zuhause. Später ging er dann in Europa in ein Hilfsprojekt für Obdachlose. Der war auch auf einem Forentreffen mal dabei und ich war dafür noch NIE zu bewegen, aber bin dann doch hin, weil mir mein innerstes doch gesagt hat, das bereust du wenn nicht, und es war wirklich toll und ganz viele interessante Charaktere und Lebenswege.

Zitat von Cbrastreifen:
In unserer Situation ist das idealistisch. Aber im Grunde einfach zu realisieren.

Ja es wäre praktisch zu machen. Wenn denn alle dasselbe Ziel, dieselbe Einsicht hätten. Das wird schwierig.Erinnert auch bisschen an das Himmel und Hölle Bild - in einem Raum ist jede Menge Essen aber die Löffel sind so lang, dass niemand essen kann und alle jammern. = Hölle. Im nächsten Raum gleiches Szenario, Essen, lange Löffel, aber die Leute unterstützen sich gegenseitig und sind zufrieden.
Zitat von Cbrastreifen:
Okay. Ja, ich habe mir da wohl auch die eine oder andere Traumwelt zurecht gelegt. Ich war aber irgendwie nicht phantasiebegabt genug, hatte immer den Eindruck, die Realität nicht ausreichend abstreifen zu können.

Ja das kenn ich, also verloren hab ich mich in einer Traumwelt auch nicht. Auf Dro. kam ich auch nicht so wirklich, hatte da irgendwie Respekt vor, weil ich schon gemerkt hab, meine Psyche/innere Orientierung hing eh ab und an an einem seidenen Faden. Aber ich hab nen Bekannten, der hatte von Jugend an wirklich so gut wie ALLES durchprobiert, und selbst der meint, dass er seine Wahrnehmung damit nie so wirklich ausstellen konnte und sich nie so ganz wegbeamen.
Vermutlich ist das ja auch ganz gesund. Oder es liegt daran, dass man eher auch so der Typ Kontrolle ist.
Zitat von Cbrastreifen:
Meine Top 3 bis 4 sind: Beziehungen, also stabile, einen Sinn im Leben (wissen, wofür man morgens aufsteht) ein stabiles inneres Wertesystem (die böse Moral, über die alle schimpfen) und für einige Spiritualität.

Kann ich sehr gut nachvollziehen, all das sind große Motoren und das kann auch gut einbetten.
Wenn das auf möglichst gelingende Art laufen soll, ist das wohl auch ein ständiger Balanceakt.

Zitat von User_0815_4711:
Danke auch für den link zum Sonderling.
Wie schön, dass ich einer bin, die Vielfalt ist ja groß! Und auch mein früheres gewähltes Umfeld war immer sehr mit Sonderlingen bevölkert, gleich und gleich gesellt sich eben gerne. Dazu noch Introversion und Existensdepression, fertig ist der perfekte Sonderling.

Ich habe auch eine starke Affinität zu Sonderlingen, weil ich deren Lebensansatz einfach spannender finde, als eine Normalbiographie. Das war irgendwie nie attraktiv für mich.

Zitat von User_0815_4711:
Damit ist praktisch alles für mich uninteressant, was man unter Kultur versteht. Kunst, die aus dem Herzen kommt, ist damit nicht gemeint, dann da geht es ja um den ganz persönlichen Ausdruck und nicht um die Aufmerksamkeit.

Wo und wie ziehst Du hier die Grenze?

Zitat von User_0815_4711:
Zur Info: Introvertierte ziehen ihre Kraft aus dem alleine sein. Extrovertierte ziehen ihre Kraft aus dem Beisammensein mit Menschen. Das heißt nicht, dass nicht Introvertierte auch menschliche Kontakte schätzen, sie strengen sie aber an. Nach Kontakt braucht es wieder Zeiten des alleine seins.

Ich kann zwar extro sein, aber ich brauche dann auch definitiv meinen Rückzug, um alles zu verarbeiten. Also intro Übergewicht.

Zitat von Feuerschale:
Ja, das auf jeden Fall, habe da auch schon einige sehr vernünftige und tiefgreifende Menschen kennengelernt. Obs dann nur zu ner Art Revolution reicht, die dann eher von den introvertierteren ausginge ggf., hmmm, halte ich für etwas unwahrscheinlicher. Obwohl das soviel Potential hätte mMn.

Daran glaubt kaum einer. Zu wenig Junge, im Anteil der Gesamtbevölkerung und die großen Zeiten der Revolution sind auch vorbei, ist irgendwie kein übergeordnetes Ziel da. Die stille Revolution ist die Wendung nach innen, auch in die Angst, Depression und Rücken(schmerzen). Man wird dysfunktional, äußerstes Rebellentum für eine immer funktionaler werdende Welt.

Zitat von Feuerschale:
Rebellierte durch frühes Weglaufen von zuhause. Später ging er dann in Europa in ein Hilfsprojekt für Obdachlose. Der war auch auf einem Forentreffen mal dabei und ich war dafür noch NIE zu bewegen, aber bin dann doch hin, weil mir mein innerstes doch gesagt hat, das bereust du wenn nicht, und es war wirklich toll und ganz viele interessante Charaktere und Lebenswege.

Schön, aber der Kontakt ist eingeschlafen?

Zitat von Feuerschale:
Ja es wäre praktisch zu machen. Wenn denn alle dasselbe Ziel, dieselbe Einsicht hätten. Das wird schwierig.

Ich glaube, dass es das gerade nicht braucht. Jeder kann ja seinem Ziel nachgehen und kann da alle Kraft und Begeisterung rein legen. Gefordert ist nur, die Arbeit der anderen nicht zu entwerten, das sollte irgendwie noch hinzukriegen sein.

Zitat von Feuerschale:
Ja das kenn ich, also verloren hab ich mich in einer Traumwelt auch nicht. Auf Dro. kam ich auch nicht so wirklich, hatte da irgendwie Respekt vor, weil ich schon gemerkt hab, meine Psyche/innere Orientierung hing eh ab und an an einem seidenen Faden.

Ist bei mir ähnlich. Dies und das mal probiert, es hat mich nie so richtig abgeholt.

Zitat von Feuerschale:
Aber ich hab nen Bekannten, der hatte von Jugend an wirklich so gut wie ALLES durchprobiert, und selbst der meint, dass er seine Wahrnehmung damit nie so wirklich ausstellen konnte und sich nie so ganz wegbeamen.
Vermutlich ist das ja auch ganz gesund. Oder es liegt daran, dass man eher auch so der Typ Kontrolle ist.

Bin ich glaube ich nicht zu stark. Ich kann mich hier und da ein- und fallenlassen. Aber die Realität ist halt ein wenig penetrant und vermutlich waren es auch mehr die eigenen Projektionen, die mich fertig machten.

Zitat von Feuerschale:
Kann ich sehr gut nachvollziehen, all das sind große Motoren und das kann auch gut einbetten.
Wenn das auf möglichst gelingende Art laufen soll, ist das wohl auch ein ständiger Balanceakt.

Es ist dynamisch, ergänzt sich aber super und verstärkt sich dann auch. Je mehr man davon hat oder in Ordnung bringt, umso besser.

Zitat von hereingeschneit:
Und weil ich das gerade so schreibe, denke ich, dass es freiwillige Sonderlinge gibt (z. B. der Mann in den Bergen, falls den Film jemand kennt) oder unfreiwillige, die von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, weil sie eine Art haben, über die man sich lustig macht oder mit der man halt einfach nicht zurecht kommt.

Ja, es gibt beide Varianten. Am glücklichsten sind wohl jene, die in ihrer eigenen Welt leben und sich einfach nicht dafür interessieren, was die anderen darüber denken, ohne bösartig oder ablehnend zu sein.

Zitat von hereingeschneit:
Ein Exzentriker ist für mich jemand, der in irgendeiner Form extrem ist und das auch gut nach außen trägt, also dazu steht.

Die Begriffe sind ja nicht scharf definiert und ich denke, da gibt es viele Möglichkeiten zu fließenden Übergängen.

Zitat von Cbrastreifen:
Zu wenig Junge, im Anteil der Gesamtbevölkerung und die großen Zeiten der Revolution sind auch vorbei, ist irgendwie kein übergeordnetes Ziel da. Die stille Revolution ist die Wendung nach innen, auch in die Angst, Depression und Rücken(schmerzen). Man wird dysfunktional, äußerstes Rebellentum für eine immer funktionaler werdende Welt.

Hmm ja, im Moment wundert man sich ja eher, warum nicht mehr soviele voll arbeiten wollen oder für das brennen, was vorgegeben ist.
Zitat von Cbrastreifen:
Schön, aber der Kontakt ist eingeschlafen?

Ja, im Ausland ging es dann immer weniger und das verbindendste Thema waren die Höhen und Tiefen, Zweifel und Fragen, bevor das Ziel und die eigene Handlungsoption dann viel deutlicher wurde. Ab dem Moment verbindet dann auch mehr mit den Leuten direkt im Umfeld denke ich.
Zitat von Cbrastreifen:
Aber die Realität ist halt ein wenig penetrant und vermutlich waren es auch mehr die eigenen Projektionen, die mich fertig machten.

Die Ablenkungsstrategien im Sinne von Substanzen können ja genauso nach hinten losgehen, und Angst verstärken.
Zitat von Cbrastreifen:
Es ist dynamisch, ergänzt sich aber super und verstärkt sich dann auch. Je mehr man davon hat oder in Ordnung bringt, umso besser.

Das kann schon wie so eine kleine Festung wirken und einen nach oben ziehen.
Auch wenn man von den Wellen des Lebens oder was da manchmal zusammenkommt, nicht immer gefeit ist.
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Zitat von Feuerschale:
Hmm ja, im Moment wundert man sich ja eher, warum nicht mehr soviele voll arbeiten wollen oder für das brennen, was vorgegeben ist.

Wofür willst Du da noch brennen? Welche große Vision verbindet denn die Bevölkerung? Klimawandel wird herunter gespielt, woher kommt die positive Energie, was anzupacken und gemeinsam zu errichten, in einem in 6 bis 10 Gruppen zersplitterten Land?

Nach dem Krieg war zwar alles in Schutt und Asche, aber es war eben auch klar, dass es wieder aufgebaut werden musste, da war klar, worum es geht. Aber was ist unser Ziel in Sicht? Es geht doch zunehmend darum, irgendwelche Katastrophen zu verhindern und das macht die Menschen nicht kreativ, sondern konservativ.

Zitat von Feuerschale:
Ja, im Ausland ging es dann immer weniger und das verbindendste Thema waren die Höhen und Tiefen, Zweifel und Fragen, bevor das Ziel und die eigene Handlungsoption dann viel deutlicher wurde.

Ah, okay.

Zitat von Feuerschale:
Die Ablenkungsstrategien im Sinne von Substanzen können ja genauso nach hinten losgehen, und Angst verstärken.

Klar, ich war da einerseits fasziniert, was vermutlich normal ist, wenn man jung ist - so was wie 'Christian F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' fand ich eher schillernd, als abschreckend - aber ich bin vermutlich nicht so der Suchtiyp. Auch wenn mich irgendwie kaputte Menschen immer angezogen haben.

Zitat von Feuerschale:
Das kann schon wie so eine kleine Festung wirken und einen nach oben ziehen.
Auch wenn man von den Wellen des Lebens oder was da manchmal zusammenkommt, nicht immer gefeit ist.

Ich glaube wirklich, dass das die Grundzutaten sind, die auch in der Psychologie immer wieder nach oben kommen, auch wenn sie seltsamerweise dann wieder vergessen werden. Deshalb, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, kriegt man schon mit, was die Big Points sind und wenn man da am Ball bleibt, kommt man wirklich auch weiter.

Das Leben macht, was es will, mir ist unklar ob das alles blinder Zufall ist (überzeugt mich immer weniger), ob es eine ganzheitliche, eher instinkthafte Kraft gibt, die alles verbindet, deren Vorposten und Kundschafter wir 'Iche' sind, die wir nach dem Tod wieder alles ins große Ganze spülen (Bernardo Kastrups Idee) oder ob es eine Art maßgeschneidertes Karma gibt, bei dem am Ende alles verlischt, wenn man versteht, dass das Ich eine Illusion ist und aktiv diese Illusion abbaut (Ramana Maharshis Idee). Klassische religiöse Ideen folgen m.E. einer nachvollziebaren Intuition, die aber bei jeder näheren Ausbuchstabierung vor Widersprüchen nur so strotzt, so dass ich diese Ideen in ihrer Kraft für viele respektiere, aber ich kann da nicht dran glauben. Unser Glaubenssystem des blinden Zufall und der Zeit, die dann quasistabile Strukturen schafft, finde ich letztlich ebenso widersprüchlich, auch wenn die Widersprüche besser versteckt sind und wir bestrebt sind, sie nicht anzuschauen.

Das ist dann auch so eine Institution die wegbricht, man glaubt auch der Wissenschaft immer weniger. Vielleicht noch bei der Lösungskompetenz bestimmter Alltagsfragen, aber das große Ganze, da schwindet die erklärende Kraft doch merklich, was m.E. vor allem deswegen nicht auffällt, weil es eine große Inkompetenz gibt, sich mit solchen, m.E. wichtigen Fragen überhaupt zu befassen.

Da sind die wenigen mit einer existentiellen Depression, wie @User_0815_4711 und andere ja schon auf dem richtigen Dampfer, weil sie die entscheidenden Fragen stellen, die den meisten aber völlig unverständlich erscheinen, wie kann man sich nur mit so was beschäftigen, wenn der Kühlschrank voll ist und die Karriere stimmt? Ich glaube, es ist überhaupt nicht illusionär diese Fragen zu stellen, sondern goldrichtig und man findet auch Antworten.

Der Schock besteht m.E. eher darin, dass man erkennt, dass es diese Antworten gibt und man dann irgendwann loslegen sollte, um sie umzusetzen. Irgendwann erkennt man, dass man selbst die letzte und einzige Hürde ist und fragt sich selbst, worauf man eigentlich wartet.

Zitat von Cbrastreifen:
Wo und wie ziehst Du hier die Grenze?

Alles was gemacht wird, damit es Menschen konsumieren und auch noch Geld dafür geben, interessiert mich nicht. Freizeitindustrie, offizieller Kulturbetrieb und ähnliches.

Ein altes Wasserkraftwerk ist sehr gut. Wenn es es dazu einen Schauraum gibt, ist es erträglich. Wenn es nur mehr ein Museum ist (nicht mehr in Betrieb, durch ein Neues ersetzt), ist es uninteressant (Diese Entwicklung eines kleinen Kraftwerkes hatte ich hier in der Nähe).

Zitat von User_0815_4711:
Ein altes Wasserkraftwerk ist sehr gut. Wenn es es dazu einen Schauraum gibt, ist es erträglich. Wenn es nur mehr ein Museum ist (nicht mehr in Betrieb, durch ein Neues ersetzt), ist es uninteressant (Diese Entwicklung eines kleinen Kraftwerkes hatte ich hier in der Nähe).

Okay, ich glaube, ich verstehe.
Danke.

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