Zitat von Feuerschale: mich höhlt Routine aus, aber Veränderung macht mich zu quirlig, mit zu hohem Stresspegel, gar nicht so leicht, die Balance zu finden
Ich mag immer mal wieder Herausforderungen und Veränderungen. Dann lasse ich vieles einfach auf mich zukommen, wird dann oft gut.
Zitat von Feuerschale: Mehrere Jobs und verschiedenes klingt auch nach ner guten Option, man macht sich auch nicht von einem zu abhängig und bleibt flexibel.
War dann aber schon in D oder? Weil es da mit flexibel nicht immer so weit her ist. (Aber das wurde ja in den letzten Jahren etwas besser).
Ja, alles D. Tatsächlich muss man sich bei mehreren Jobs anstrengen, selbst wenn man alles legal machen will, wird man angeschaut, als hätte man nicht alle stramm, hab da ganz komische Geschichten erlebt Allein schon die Steuerklassen.
Zitat von Feuerschale: Ich meinte, ich hab mich nicht per Geburt in die Existenz gebracht, ich kann auch mein Leben weder erklären wirklich - warum es so organisiert ist wie es ist und sich aufrecht erhält (biologisch, physisch, energietechnisch usw) - ich kann es nur verwalten eigentlich, indem ich halt esse, schlafe und so, lebenserhaltendes.
Und so ist es mit vielen anderen Prozessen ja auch. Man findet sich inmitten von Umständen wieder, die man nicht geschaffen hat. Sprache, Zeitgeist, geographische Umgebung und damit muss man dann klar kommen. Da macht man dann erst mal das, was alle machen ... mit.
Zitat von Feuerschale: Also ich seh mich nicht so als gottähnlicher Gestalter, das sehen manche anderen (religiösen) Richtungen etwas anders.
Muss gar nicht so hoch gehängt sein. Aber wenn man weiß, wie die Pferdchen in bestimmten Bereichen laufen, kann man sie auch für sich laufen lassen. Das können kleine Bewegungen sein, die man macht, die Pferde ziehen dann schon zuverlässig.
Ich denke, wir erleben beides im Leben und können Leben auch aus beiden Perspektiven erzählen, mal dominiert die eine, mal die andere.
Zitat von Feuerschale: Ahso. Könnte man ne Art Ich Gymnastik machen.
Also das weit- entspannt üben kann bestimmt nicht schaden.
Macht man ja eigentlich auch.
Man ist schlecht drauf, dann kommt jemand, mit dem man Kaffee trinken geht und alles wird weicher und weiter. Man ist in guter Stimmung, da kommt der falsche Anruf und man ist ein Stress- oder Wutknubbel.
Das kann sich am Tag ja mehrfach ändern.
Zitat von Feuerschale: Vielleicht komme ich zu sehr aus dem christlichen Bereich und dieser Bilderwelt.
Da gings ja darum, ja es gab ein einheitliches Bewusstsein, kein großes Ich-Bewusstsein, sondern ungetrübte Schöpfung, und mit der Ich Erkenntnis fing die Trennung und der Schlamassel an.
Dieses Bild haben ja so gut wie alle Schöpfungsmythen. Eigentlich ist Schöpfung ja schon Teilung, das Ich wird sich dieser Teilung dann wieder bewusst (in der Erkenntnis dieser Zweiheit, Trennung, Spaltung) und kann sie einsammeln und wieder zur Einheit zurück streben. Also, nach dem es sich ausgetobt hat.
Zitat von Feuerschale: Ich wüsste jetzt aber nicht, wie man da als Mensch wieder ein Einheitsbewusstsein macht und so wirksam macht, dass es für alle gilt. Was auch heißen würde, kein Tod mehr. Nicht nur ich drehe es in meinem Kopf um, Tod geschieht, aber es ist mir egal, weil alles alles ist sondern - Tod geschieht auch nicht mehr.
Vielleicht - kann man es für sich alleine auch mal wiederherstellen, sich an einer Art Einheitsbewusstsein anzuschließen -aber für andere nicht, und in der Welt gut existieren kann man dann auch nicht.
Das ist im Grunde die Kritik des Mahayana Buddhismus an früheren Formen des Buddhismus. Was nützt dir die Einheit in deinem Bewusstsein, wenn andere ihrer nicht teilhaftig sind oder sie nicht haben?
Daraus wurde dann, dass man so lange auf Erleuchtung verzichtet, bis das letzte fühlende Wesen erleuchtet ist.
Andere Ansätze gehen andere Wege, stellen die Existenz der anderen direkt infrage, aber auch des eigenen Ich. Bzw. andersrum, dort würde man sagen, dass das Ich irgendwie das Problem ist und man sich doch erst mal drum kümmern sollte, ob es das Ich überhaupt gibt. Danach kommt alles andere.
Zitat von Feuerschale: Für mich ist das irgendwie frustrierend, wirkt auf mich wirkt eher wie Kunstgriffe. Weil man die Welt und das Bewusstsein damit nicht repariert bekommt. Oder ich bin da zu ungeduldig.
Ich denke nicht, dass Du zu ungeduldig bist.
Du könntest Dich fragen, wo das Urteil, dass die Welt kaputt ist, überhaupt herkommt.
Letztlich ist es das eigene Ich, also man selbst, der/die das meint. Dann kann man sich fragen, wie sie denn sein sollte, die Welt.
Das kann man durchspielen.
Zitat von Feuerschale: Ja sind wir wohl. Und das Gehirn braucht das vielleicht als Anregung und zum lernen.
Würde sonst vielleicht verkümmern?
Kann sein. Es gibt in dem Buch, in dem Manfrad Lütz Otto Kernberg interviewt eine Passage in der sich Kernberg genau darüber wundert, wie zielgenau das Hirn auf Beziehungen ausgerichtet ist. Er, ein Mann der Wissenschaft, sagt an der Stelle, dass wir teleologisch (darauf, dass etwas auf ein Ziel hin ausgerichtet ist) denken müssen (was in der Wissenschaft ein no go ist). Und es ist nicht so, dass der Mann die übliche Biologie nicht kennt.
Zitat von Feuerschale: Ich denke, gerade Narzissten sind besonders abhängig vom Außen. Der ganze Wert hängt von außen ab,
auch in der Abgrenzung überheben sie sich von einem Außen.
Sie brauchen andere, wie niemand sonst und hassen es zugleich, wie niemand sonst.
Ein skurriler Mechanismus, der da in Gang gesetzt wird. Sie müssen diejenigen die sie loben entwerten, aber damit entwerten sie auch das Lob, denn nun haben sie es ja von Leuten erhalten, die im Grunde keine Ahnung haben, also ist das Lob auch nichts wert und man wird wieder nicht satt und kann sich entspannen.
Zitat von Feuerschale: Das ist ein schöner Satz. Und gelungene Interaktionen und darin verschwinden kann wirklich gut sein.
Hatte auch mal eine gute Schulfreundin, und wenn wir abends mal zusammensaßen und über Bücher redeten und wie die uns berührten und dem anderen zuhörten und auch in seiner Erfahrung aufgingen, verging die Zeit wie im Flug und es wirkte alles sehr beschwingt.
Ja, so was meine ich. Ist ja irgendwie, wie ein Tanz, bei dem man nicht mehr weiß, wer wer ist, in gelungenen Momenten.