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Zitat von Feuerschale:
Es waren aber keine Halluzinationen da, also etwas,was nicht passiert, sondern es strömte alles noch ungefilterter ein, mit noch mehr Empfindungen, es wirkte verschoben und da waren sehr viele kognitive Dissonanzen, was bei mir zur merkwürdigen Theorienbildung führte


Meh. Ok. Das ist mir nicht unbekannt, aber ist schon 4 Jahre her und war auch BTM-induziert.

Hätte ich im Nachhinein nicht gesagt bekommen, dass das eine Psychose war, hätte ich es auch nie gewusst, was man sich darunter vorstellen muss und wie es einem dann geht. In dem Augenblick war es eine Wahrheit, keine Wahnheit.

Man denkt ja als Laie bei Psychosen eher an, kA *beep* mit dem Messer in der Bahn rumlaufen, um Passanten zu bedrohen wie Räuber Hotzenplotz usw aber bei mir war es die absolute Gewissheit, dass ich sterben muss, weil ich mir die Theorie, wie Leben entstanden ist (bzw dass auch Information oder abiotische Strukturen einer kosmologischen Evolution unterliegt, was offiziell nur Lebewesen können) aus den Fingern gesaugt hatte, die zwei Wochen später von mehreren Universitäten als These veröffentlicht wurde.

Das war so dass mir ne spirituelle Sicherung durchgebrannt ist

Zitat von Feuerschale:
Meinst du kleiner machen, weil du da etwas ausgrenzt?


Dass ich mich selbst zurücknehme und die unangenehmen Eigenschaften an mir, von denen ich weiß, dass ich sie benutze, um mich durchzusetzen, keinen Platz einnehmen lasse.

Zitat von Feuerschale:
Und ich möchte es in ganz geringer Dosis, damit ich immer noch mitbekomme was los ist.


Hm. Also bist du auch nicht unbedingt so eine Freundin von Medikamenten oder ist das eher eine persönliche Präferenz?

Ich bin jedenfalls so, dass ich zB bei Schmerzmittel häufig nur geringe Dosen nehme, um den Impuls zu setzen und den Rest vom Placeboeffekt erledigen zu lassen.

Es sei denn, es sind richtig fiese Zahnschmerzen oder so.

Zitat von Feuerschale:
Ob da so ne Prägung ist, ich schulde anderen normal sein und bleibe bei vielen Erwartungen was schuldig?


So kenne ich es jedenfalls.
Ich habe das Gefühl Menschen, die mir nahe stehen, immer etwas zu schulden. Ich weiß auch, warum ich das mache und das ist vielleicht auch ein Grund, warum ich Menschen nicht unbedingt an mich ranlassen möchte, weil es idR ausgenutzt wurde. Vielleicht nicht immer bewusst, aber zumindest unbewusst, und kommt es aufs Gleiche raus, spielen die Motive am Ende auch keine Rolle mehr für das eigene Befinden.

Zitat von illum:
Theorie, wie Leben entstanden ist (bzw dass auch Information oder abiotische Strukturen einer kosmologischen Evolution unterliegt, was offiziell nur Lebewesen können) aus den Fingern gesaugt hatte


Dazu muss ich vielleicht zum Verständnis ergänzen, dass es mMn bedeutet, dass der Kosmos, also das Universum selbst, ein lebender Organismus ist, der sich selbst organisiert, selbst reguliert, sich evolutionär entwickelt und sich auch selbst reproduziert, indem aus dem scheinbaren Nichts, Raum und Materie erzeugt wird, als würde sich eine Zelle teilen.

So kam ich auf diesen absurden Gedanken, dass ich das als Mensch nicht wissen sollte.

A


Metadiskussionen und Schlammcatchen

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Zitat von illum:
weil ich mir die Theorie, wie Leben entstanden ist (bzw dass auch Information oder abiotische Strukturen einer kosmologischen Evolution unterliegt, was offiziell nur Lebewesen können) aus den Fingern gesaugt hatte, die zwei Wochen später von mehreren Universitäten als These veröffentlicht wurde.

Was ja als Idee gar nicht schlecht ist. Ich will das jetzt nicht triggern, auch weil Du mal geschrieben hast, dass Du das besser meidest, aber ich kann mir zumindest vorstellen, dass man auf verschiedenen Wegen an sowas wie kosmische Grundmuster herankommen kann.

Zitat von illum:

So kam ich auf diesen absurden Gedanken, dass ich das als Mensch nicht wissen sollte.

Irgendwo ist das wohl tief in uns vergraben, dass wir bestimmte Dinge nicht wissen sollten oder dürfen, ohne es zu büßen. Als Idee existiert das in mir auch, sie wird nur nicht sehr mächtig, es trudelt dann auch wieder aus.

Zitat von Feuerschale:
Sie scheint ja nach den anderen Schilderungen eine sehr starke Frau zu sein und kein Opfer.
Oder will sie den Preis für das unkonventionell sein dann lieber doch nicht bezahlen?

Doch, da geht sie 'all in'. Ja, stark ist sie und sie kann es auch ertragen, wenn sie andere vor den Kopf stößt.
Was bei ihr 'echt' ist, da bin ich bnoch immer nicht hinter gekommen, weil irgendwie fast bei allem eine Ironiescheife mitläuft, aber ich glaube, sie sieht auch unser Leben als große Inszenierung an.

Sie ist aus mehreren Gründe in die Rolle der 'Böse gerutscht, wenn einem das passiert, hinterfragt man natürlich irgendwann die Kategorien, aufgrund derer andere meinen, das bewerten zu können.
Da ich mich an dem Thema des konventionellen Lebens auch stark abgearbeitet habe, bin ich da empathisch.

Zitat von Feuerschale:
Und ich denke, du als Partner versuchst ja sie zu verstehen, ich denke, das kann ihr viel Rückendeckung geben.

Ja, das ist vermutlich das Beste, was ich tun kann. Für mich ist es spannend, weil ich gerne verstehe, was Menschen dazu antreibt, so zu sein, wie sie sind, das gelingt mir öfter mal, aber es bei ihr schon durchaus kompliziert.
Die Zuschreibungen von 'irgendwie komisch' sind ja auch nur welche, um sich nicht näher auf jemanden einlassen zu müssen.

Zitat von Feuerschale:
Das klingt total schön. Finde ich persönlich einen Jackpot in einer Beziehung, wenn da sovieles miteinander passieren kann, mit lernen, sich auf gute Art unterstützen.

Ja, durchaus. Dabei eben total unprätentiös, im Unterschied zu vielen aus ihrem früheren Umfeld, die sich auf ihr Wissen viel einbilden, aber im Grunde steckt sie die locker in die Tasche. Wenn sie was erzählt, zündet die Pointe manchmal nicht - hält sie aber spielend aus - und irgendwann ist mir aufgefallen, dass die einfach zu gut sind. Da ist noch eine Spitze dran, die man ihr nicht zutrauen möchte, aber genau so ist es von ihr gemeint.
Mich betrachtet sie auch oft so, manchmal ist mir die Ironiespur zu sehr mit dabei, das mahne ich auch regelmäßig an. Naja, ega, das ist mein B., aber damit Du einen Eindruck hast.

Zitat von Feuerschale:
Klingt auch sehr interessant.

Ist es, aber natürlich auch eine konstante Herausforderung. Ich habe ja auch noch meinen eignen Film und irgendwie scheint der letzte Akt zu sein, die Theoriegebäude auf die ich abfahre in Leben zu übersetzen und irgendwie kompatibel zu bekommen.
Will ich jetzt nicht zu sehr ausführen, aber im Grunde liegt das Gold auf der Straße, wir wissen fast alles, was wir wissen müssen, um loszulegen, der Rest ist unsere Verweigerung, die bei mir natürlich auch da ist.
Sie zeigt mir oft, wo ich an Gewohnheiten festhalte, die mir selbst nicht gut tun.

Zitat von Cbrastreifen:
Was ja als Idee gar nicht schlecht ist. Ich will das jetzt nicht triggern, auch weil Du mal geschrieben hast, dass Du das besser meidest, aber ich ...

Mja, ich versuche solche großen, existentialistischen Bögen seitdem eher zu vermeiden, weil ich, wenn ich mich so daran zurückerinnere, weiß wie schlecht ich mich damit eigentlich gefühlt hab.

Es ist nicht so, dass ich es nicht mehr weiß, was ich genau damit meinte, und ich könnte es theoretisch noch abrufen, aber mittlerweile ist dieses Mindset - wenn man es mal so nennen will - auch besser geworden, manche Dinge gar nicht mehr wissen zu wollen, als hinge meine Existenz wirklich daran, was ich darüber wüsste.

Es hatte sich ja aus einem lächerlichen Streitgespräch mit einem theologisch gefestigten Mikrobiologen dahin entwickelt, der es partout nicht verstehen wollte, was ich meinte, wenn ich sage, dass genetische Erbinformation nur ein spezieller Mechanismus in der Informationstheorie ist, und um ihn davon zu überzeugen, dass er mMn eine falsche Grundannahme trifft, hab ich mich so tief dort hineingedacht und auch hineingefühlt, dass ich plötzlich wirklich das Gefühl hatte, nur eine bedeutungslose Ansammlung von Informationsmüll zu sein, die, ob sie nun existiert oder nicht, keinerlei Bedeutung hat.

Also wie lächerlich unwichtig meine eigene oder unser aller Existenz im Grunde ist, und wie sehr wir uns als Menschen anthropozentrisch aufblasen in unserer Bedeutung.

Deswegen kam dann dieser Gedanke, dass ich es eigentlich gar nicht verdient habe zu leben bzw. dass ich, wenn ich weg wäre, mir diese ganze Schei.ße (auch affektiv von mir selbst) nicht mehr antun müsste, wie ein molekularer Assembler-Affe auf informative Primärsignale zu reagieren, die mir sagen, dass ich Hunger habe, atmen muss oder mich fortpflanzen will, weil mir das ein kosmologisch-inhärenter Mechanismus der Materie befiehlt.

Das war alles so, meh und vielleicht kam deshalb der Gedanke, dass ich sowas nicht wissen sollte. Mit so einem Wissen sollte ein Mensch nicht umgehen müssen.

Bisschen, wie Lovecraft geschrieben hat. Der Mensch ist mangels Determinismus nicht dazu vorherbestimmt gewesen, diese großen Puzzleteile zusammen zu setzen, aber in dem Moment, wenn er es tut, gibt es nur zwei Gabelungen des Weges: Entweder in die ewige Dunkelheit, das Nichts, oder in das ewige Licht, die Offenbarung. Bei mir war es die Dunkelheit. Vermutlich, weil sie vorher schon da war, und ich auf eine andere Antwort gehofft hatte. Irgendwas, das zeigt, dass man nicht nur ein Stoffwechselprodukt ist, dem nicht mehr Bedeutung innewohnt, als dem Enzym BX 2848472993. Nur ist da mMn nix und wenn, dann rede ich es mir als Mensch nur ein, weil ich Angst davor habe, dass ich Recht haben könnte.

Zitat von Flame:
Rechtfertigungen

Hallo @Flame, mir ist gerade unser Gespräch eingefallen... gerade denke ich über den Unterschied zwischen Rechtfertigung und Erklärung nach und welche Bedeutung beides hat. Nur so ein Gedanke, ich dachte er passt im Moment vielleicht hier ganz gut halböffentlich hin...

Eine Erklärung von einer Rechtfertigung unterscheiden zu können, ist ganz praktisch, wenn man eine Ausrede braucht.

Erklärung und Rechtfertigung in einem hihi

Ich hoffe, ich antworte nicht zu schnell, ich hab mir einfach angewöhnt, eher schnell zu reagieren, da ist alles noch frisch.
Und solange es nichts kritisches ist, wo mehr Bremse erforderlich wäre, gehts vielleicht auch.
Andererseits kommen natürlich auch noch andere Gedanken, wenn man sich manches mehr durch den Kopf gehen lässt, das kann auch interessant sein...

Und was mir noch wichtig ist: Ich erwarte keine genau so schnelle Reaktion, kein Stress.
Zitat von illum:
Hätte ich im Nachhinein nicht gesagt bekommen, dass das eine Psychose war, hätte ich es auch nie gewusst, was man sich darunter vorstellen muss und wie es einem dann geht. In dem Augenblick war es eine Wahrheit, keine Wahnheit.

Joah, also in dem Moment selbst, war das bei mir auch pures Erleben. Hab mich nur gewundert, warum die ganze Welt so komplett anders wirkt und anders auf mich einströmt. Plötzlich gab es GANZ andere Zusammenhänge.

Bei mir gings darum, dass ich, meine Familie, meine Arbeitsstelle von wem auch immer gestalkt und manipuliert wurde und ich überhaupt nicht wusste, was das sollte. Und es gab so ein Gefühl/ feste Überzeugung, überall abgehört zu werden an jeder Stelle oder überwacht bis hin zu meine Kollegen haben einen Knopf im Ohr und werden so dermaßen bedroht, dass sie alles nach Drehbuch sagen müssen zu die Enten, Gänse und Schwäne beim spazierengehen sind voll arrangiert für mich (da war ich dann überzeugt, dass der Organisator ein Linker ist und Sinn für Humor hat, zwischendrin), bis hin zu ich bin fällig, ich werde jeden Moment getötet war alles dabei.

Achso, ja, und vor allem RTL sendete für mich ein eigenes Programm, was mir irgendwas sagen sollte. RTL wirkte irgendwie so wahnsinnig sadistisch auf mich, und manchmal aber auch urkomisch.
Zitat von illum:
Man denkt ja als Laie bei Psychosen eher an, kA *beep* mit dem Messer in der Bahn rumlaufen, um Passanten zu bedrohen wie Räuber Hotzenplotz usw aber bei mir war es die absolute Gewissheit, dass ich sterben muss

Hmm, ja, so denkt man. Mein Therapeut meinte, das Aggressive kann irgendwann als Defensivreaktion kommen, wenn man sich irgendwann tötlich in die Ecke gedrängt fühlt, und dann kommt es drauf an, welchen Film man fährt.
Ich hatte in meiner Story GsD keine Mission...Fühlte mich eigentlich viel offener und meinem näheren Umfeld mehr verbunden. Nuja, der eine Kollege war ja auch noch heimliches Oberhaupt der russischen Mafia, Ressspekkkkt, das hätte ich ja von ihm nicht gedacht, ne.

Aber dass Leute in Psychose einfach verschwinden und nur rumwandern, das konnte ich nachvollziehen, ich bin auch viel gewandert, Tag und Nacht durch Feldwege, weil ich dachte, da kann mir keiner was. Erstmal hab ich aber meine SIM Karte vergraben. Und das mit dem Radio - hmm, das hatte ich mal gehört, dass andere das haben, dass sie das auf sich beziehen, aber das hätte ich mir im Traum nicht einfallen lassen, dass ich das mal so erlebe. (ja, also Radio und RTL).

Aber das mit dem Sterben war ja bei dir auch, ich vermute da, dass das Gehirn einfach so dermaßen unter Feuer steht, dass es sich sehr bedroht sieht. Warum bedroht, das hängt dann vermutlich von dem Input ab, den man so hat, und aus dem man die Story stricken kann. Lightning hier aus dem Forum meinte auch mal, Psychose kann durch Trauma verursacht sein, aber genauso auch Trauma verursachen.
Joah, also ich denke das stimmt, denn wenn man wochenlang fühlt, es hat das letzte Stündlein geschlagen und man ist nur der allerletzte Wurm, dann ist man ständig in Todesnähe und in Megaangst, was an sich ein Trauma bewirken kann.
Zitat von illum:
Dass ich mich selbst zurücknehme und die unangenehmen Eigenschaften an mir, von denen ich weiß, dass ich sie benutze, um mich durchzusetzen, keinen Platz einnehmen lasse.

Achso ok. Ist das nicht eher normal? Dass man eher so seine ruhigeren Seiten leben kann, bis einer unangemessen nahe rückt, zu aggressiv ist oder ähnliches?

Aber gut, auch engere Beziehungen brauchen mal Grenzen. Da hatte ich mal ne Freundin bei der das stark war, dass sie
bei näheren keine Aggressionen zeigen konnte, bei Fremden schon.

Und bei mir denke ich, gibts so zwei unschöne Muster. Das eine ist einmal drin gehangen, immer loyal, kaum noch Abstand - so dass auch ungute einseitige Beziehungen dann über Jahre, Jahrzehnt oder sowas weiterliefen. Also da auch nicht mich vertreten oder abgrenzen. Auch weil ich mich wahrnehmungstechnisch total verliere.
Wenn ich mich habe, kann ich mich auch vertreten, da bin ich nicht zu feige. Nur wenn alles diffus wird und ich denke und fühle, ich will was der andere will, dann wird es schwierig. Da baut sich Spannung auf, die ich erst in ganz viel Distanz zum anderen deuten kann.

Ja und das andere ist, dass Nähe manchmal meinen Terror im Kopf triggert, also weniger so freundschaftliche Nähe aber partnerschaftliche. Also entweder wird es ganz langweilig und sachlich und starr, dann gehts, aber dann fehlt mir die Lebendigkeit, oder ich bin voll drin, dann kommt ein reißender Strom und Negativität und Co und ich fange an zu sabotieren. Gut, dass ich in meinem Alter sowas auch gar nicht mehr groß vermisse und anstrebe.
Zitat von illum:
Hm. Also bist du auch nicht unbedingt so eine Freundin von Medikamenten oder ist das eher eine persönliche Präferenz?

Ich bin jedenfalls so, dass ich zB bei Schmerzmittel häufig nur geringe Dosen nehme, um den Impuls zu setzen und den Rest vom Placeboeffekt erledigen zu lassen.

Ich war sehr lange gegen Medikamente. Aber über die Jahrzehnte hab ich gemerkt, dass so eine Art Hilfe dann doch gut tut, zumal wenn man sich selber nicht aus dem Sumpf ziehen kann. Aber so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Das mit den Schmerzmitteln kenne ich auch so.
Haben bei dir nicht auch durch das ADHS manche Medikamente eine paradoxe Wirkung?
Also ich hab von manchen gehört, dass z B Kaffee total müde macht (also munter macht mich das auch nicht, eher neutral).
Zitat von illum:
Ich habe das Gefühl Menschen, die mir nahe stehen, immer etwas zu schulden. Ich weiß auch, warum ich das mache und das ist vielleicht auch ein Grund, warum ich Menschen nicht unbedingt an mich ranlassen möchte, weil es idR ausgenutzt wurde.

Hmm ja schwierig. Wäre die Frage, wie automatisch das läuft oder ob man sich immer noch als Persönlichkeit auch mal wieder trennen kann und so ne Art Bestandsaufnahme machen. Und dann ganz offen kommunizieren, nicht gefällig.

Also ich hatte das mir in einer Beziehung mal so vorgenommen, dass ich vorher so dermaßen auf die Schnauze gefallen war und dermaßen in mir in Automatismen falle, dass ich dachte, die fang ich nur an, wenn ich GANZ präsent bleibe, nichts automatisiert tue, und Dinge anspreche.

Hatte am Anfang soweit auch ganz gut funktioniert und der Anfang fühlte sich auch stimmig an. Aber er war damit auch bisschen überfordert, also mit Selbstwahrnehmung und Reflektion hatte er es nicht so und nickte nur unverständig gutmütig, ratlos grinsend, und als er damals sagte, lesen tut er auch nie, war das schon bisschen enttäuschend.
Ich war mir auch immer unsicher, wieviel Enttäuschung und nicht passen kann eine Beziehung ertragen? Bevor man die Reißleine zieht. Also da ist bei mir dann wieder der Automatismus, was ich mal angefangen hab, da bleib ich dann auch erstmal bis Enttäuschung hoch 1000.. Aber gut, das ist auch ein andere Thema.

Zitat von Cbrastreifen:
Sie ist aus mehreren Gründe in die Rolle der 'Böse gerutscht, wenn einem das passiert, hinterfragt man natürlich irgendwann die Kategorien, aufgrund derer andere meinen, das bewerten zu können.
Da ich mich an dem Thema des konventionellen Lebens auch stark abgearbeitet habe, bin ich da empathisch.

Hmm, aber sie scheint davon recht unabhängig zu sein, wie andere bewerten?

Mir scheint es so, als hättest du Angst für sie bzw an ihrer Stelle und möchtest sie beschützen, aber sie
legt es im Grunde drauf an, weiß was sie tut, kommt mit den Reaktionen klar?

Frauen müssen gar nicht immer repariert werden
Zitat von Cbrastreifen:
Naja, ega, das ist mein B., aber damit Du einen Eindruck hast.

Ich hab den Eindruck, dass du sie sehr magst und dass dich das unfassbare etwas mysteriöse da
etwas beunruhigt.
Zitat von Cbrastreifen:
Ich habe ja auch noch meinen eignen Film und irgendwie scheint der letzte Akt zu sein, die Theoriegebäude auf die ich abfahre in Leben zu übersetzen und irgendwie kompatibel zu bekommen.

Meinst du kompatibel übersetzt in die Praxis? Oder in die Realität und Ideen und Wissen real werden lassen?
Oder meinst du kompatibel mit ihr und ihren Vorstellungen, dass ihr da was gemeinsames bildet?

Das erschließt sich mir nicht so ganz

Zitat von Azure:
gerade denke ich über den Unterschied zwischen Rechtfertigung und Erklärung nach und welche Bedeutung beides hat.

Rechtfertigen tut man sich, wenn man zu seiner Meinung stehen möchte und gleichzeitig von anderen so akzeptiert werden möchte. Das kommt oft bei unterschiedlichen Meinungen vor und damit man entweder gesehen, akzeptiert oder respektiert wird (vom Gefühl her) rechtfertigt man sich. Ich darf so sein, man darf unterschiedliche Meinungen haben, ich habe auch das Recht...

Im Grunde genommen geht es darum, das eigene Gefühl (unwohl bei der getätigten Aussage aufgrund der gefolgten Reaktionen) irgendwie zu beruhigen, indem man sich rechtfertigt, also zu sich steht.

Eine Erklärung ist emotionsloser. Man bespricht einfach etwas. Man erklärt einem anderen etwas, was er nicht verstanden hat oder, wenn man es selbst erkannt hat, wo ein Missverständnis vorgelegen hat.

Wenn man sich rechtfertig, dann wäre man froh, wenn man die eine Aussage, die alles ins Rollen gebracht hat, nicht gemacht hätte. Wenn man sich erklärt, dann würde man es rückblickend wieder so tun, weil es sich einfach richtig anfühlt/angefühlt hat, weil man dahinter steht.

Zitat von Azure:
Hallo , mir ist gerade unser Gespräch eingefallen... gerade denke ich über den Unterschied zwischen Rechtfertigung und Erklärung nach und welche Bedeutung beides hat. Nur so ein Gedanke, ich dachte er passt im Moment vielleicht hier ganz gut halböffentlich hin...

Also was mich betrifft,so hast Du Dich mir gegenüber erklärt,von mir aus auch gerechtfertigt und das finde ich (nach wie vor) auch ganz angebracht.

Das war mir auch wichtig,dass Du das auch öffentlich tust und ich hab mich vorhin echt gefreut zu lesen,dass Du das umgesetzt hast.

Allerdings hab ich aktuell wieder das Gefühl,dass Du damit doch nicht so fein bist weil ich Dich mit diesem (aus meiner Sicht berechtigtem) Anliegen offenbar zu sehr unter Druck gesetzt habe bzw. das auch ganz klar eingefordert habe.

Was ich mir von Dir wünsche ist ,dass Du zunkünftig nur Dinge schreibst,die Du auch so meinst.
Also nicht auf meinen Druck hin oder weswegen auch immer sondern weil es Dir entspricht und keine Spielchen bzw. Wortklaubereien,da steh ich nicht drauf.

Und das ist diesbezüglich auch mein letztes öffentliches Statement dazu und auch nix mehr per PN.

Zitat von Flame:
Allerdings hab ich aktuell wieder das Gefühl,dass Du damit doch nicht so fein bist weil ich Dich mit diesem (aus meiner Sicht berechtigtem) Anliegen offenbar zu sehr unter Druck gesetzt habe bzw. das auch ganz klar eingefordert habe.

Nachdem @Azure in letzter Zeit öfters etwas ausgliedert, glaube ich, dass es ihm wichtig ist, in einem Thread nicht zu sehr OT zu gehen. Es ist ihm wichtig auf die Belange des TEs einzugehen und dessen Thread nicht für die eigenen Zwecke zu missbrauchen.

Ich vermute daher, dass er deshalb den Weg über PN gegangen ist, denn es war ja nur ein Missverständnis zwischen euch (soweit ich das beim Überfliegen beurteilen kann und hatte nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.)

Somit hat sich der Austausch über PN für ihn wie eine Erklärung angefühlt, denn er hat ja dich verletzt und nicht andere und wollte deshalb auch mit dir darüber sprechen. Aber dass er es öffentlich machen sollte fühlte sich dann wie eine Rechtfertigung an.

Dass er also damit jetzt nicht fein ist, liegt nicht mehr am eigentlichen Thema, sondern daran, dass dir eine Erklärung nicht gereicht hat, sondern eine Rechtfertigung (es sollen alle wissen) eingefordert hast.
Der Inhalt wird sich ja wahrscheinlich nicht wesentlich verändert haben, zwischen PN und öffentlich.

Liege ich mit meiner Einschätzung in etwa richtig @Azure?

Zitat von hereingeschneit:
denn es war ja nur ein Missverständnis zwischen euch

Das kann ich wirklich so nicht stehen lassen.

Was ist daran (Zitat Azure) bitte ein Missverständnis:

Jetzt stell dich mal nicht so an Flame... das bischen Disziplin sollte doch von jedem zu erwarten sein. Du bastelst dir halt doch immer wieder für alles eine Ausrede zusammen !


Das ist für mich eine ganz klare Provokation und Provokation ist noch nett ausgedrückt.

Und das Missverständnis liegt lediglich darin,dass ich @Azure geglaubt habe,dass es ihm leid tut.

Und ja,ich habe das eingefordert.
Er har es dann getan aber nur,um jetzt wieder zu sticheln.
Kann ich nicht ab sowas.

Und ich bin jetzt noch die Schuldige weil ich das eingefordert habe?
Kann doch wohl nicht sein...

Zitat von Flame:
Jetzt stell dich mal nicht so an Flame... das bischen Disziplin sollte doch von jedem zu erwarten sein. Du bastelst dir halt doch immer wieder für alles eine Ausrede zusammen !


Ob die Aussage motivierend wirkt oder Schuldgefühle erzeugt, hängt ja auch von der Beziehung zueinander ab.

Der Pygmalion-Effekt (selbsterfüllende Prophezeiung als Folge von Erwartungsdruck) bzw. die interpersonelle Erwartungsdynamik, spielt dabei eine Rolle, ob dieses hierarchisch projizierte Kontrollbedürfnis jetzt vom Selbstwert umgesetzt oder abgewiesen wird, um die Autonomie zu wahren, und dieser Punkt ist eben von der Beziehung zueinander abhängig.

Kennt ihr euch gut, kann die Hierarchie bereits geklärt sein und es wird vllt. angenommen. Kennt ihr euch nicht gut, wäre deine gegenwärtige Reaktanz mMn den Selbstwert bewahrend.

Aber keine Sorge,ich werde zukünftig auf gewisse Aussagen nicht mehr reagieren.
Zitat von illum:
Kennt ihr euch gut, kann die Hierarchie bereits geklärt sein und es wird vllt. angenommen. Kennt ihr euch nicht gut, wäre deine gegenwärtige Reaktanz mMn den Selbstwert bewahrend.

Es ist Letzteres.
Was wohl zu der Folgerung führt,dass ich überreagiert habe?

Man kann mir alles mögliche sagen aber auch die Art und Weise spielt eine Rolle.

Gib mir ein bischen Zeit, Flame, und ich schreibe öffentlich, was mich wohl diese Aussage schreiben liess. Ich bitte andere, dass ich dies hier persönlich mit Flame besprechen kann, sofern es für dich Ok ist, Flame.
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Zitat von Azure:
Gib mir ein bischen Zeit, Flame, und schreibe öffentlich, was mich wohl diese Aussage schreiben liess. Ich bitte andere, dass ich dies hier persönlich mit Flame besprechen kann, sofern es für dich Ok ist, Flame.

Nein,das ist nicht okay,wir haben das wohl ausreichend erörternd und jetzt muss ich mich sogar noch rechtfertigen.
Find ich traurig,ehrlich.

Zitat von Flame:
Was wohl zu der Folgerung führt,dass ich überreagiert habe?


Hm. Nö. Es ist halt dein Selbstwert. Dh am Ende entscheidest du selbst, welche Reaktion du für richtig oder angemessen hälst. Du bist dein eigener Herr oder Herrin.

Zitat von illum:
Hm. Nö. Es ist halt dein Selbstwert. Dh am Ende entscheidest du selbst, welche Reaktion du für richtig oder angemessen hälst.


Wie hättest DU denn eine solche Aussage aufgefasst?
Mal unabhängig davon ob man sich davon getroffen fühlt.

Freundlich oder nicht?

A


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