
Cbrastreifen
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Zitat von illum:Hm, das verstehe ich iwi nicht ganz, wie du das meinst. Also für dich. Wie fühlt sich das denn bei dir an?
Super, immer schon. Es sind große Glückmomente, wenn Texte sich selbst schreiben. Ich weiß nicht, obn ich die 10 Jahre später noch gut finde, aber in dem Moment läuft es.
Zitat von illum:So im Spaß einen 16-Zeiler über die Bratwurst von Aprés-Ski funktioniert noch, aber nicht, wenn es in die Tiefe gehen soll. Da hab ich nur den Samen (das Gefühl und die Melodie) und dann mal schauen was bei rauskommt.
Ich stelle es mir schwer vor, ne Geschichte in wenige Strophen zu pressen, wenn was rüber kommen soll.
Wie ein gutes Gedicht. Aber wenn Du an guten Tagen 90 Kilo leichter bist, ist es die Mühe wert.
Zitat von illum:Ja, das ist so das, was in Prinzip wichtig ist, ne. Quasi: Ich bin OK mit dem Widerspruch. Damit hab ich nicht gerechnet, aber ich nehme es mit.
Ich war im Grunde fertig mit der Welt. Nicht depri, sondern leichter Überdruss, wollte spirituell den Rückzug einüben und mein Ich abbauen. Dann wirst Du wieder voll reingerissen, denkst, meine Güte, was ist das? Hab's dann angenommen, einfach weil ich es nicht verstanden habe. Alles ein wenig surreal. Jetzt wird auf einmal die gemeinsame Zukunft geplant, das Ich soll trotzdem weg.
Zitat von illum:Ich lass mir doch nicht andauernd iwelche Flöhe ins Ohr setzen, das iwas mit mir nicht stimmt, nur weil ich HipHop oder Techno lieber höre als Schlager oder Metal. Das ist meine Identität und wer es nicht rafft oder wenigstens respektiert, warum ich lieber dieses als jenes höre, der kann mir gestohlen bleiben.
Jou, die Liebste ist auch so und lebt das. Hab' erst mal bewusst alles mitgemacht, dann geguckt, wie es mir damit geht. Ich profitier davon. Sie geht steinige Wege, weiß aber, was sie tut.
Zitat von illum:So meinte ich das.
So ein erzwungener Paradigmenwechsel, nur weil sich Person XY dran stört, als müsste das für mich von Relevanz sein.
Ja, damit ist sie auch durch. Und sie lebt das. Schonungslos. Aber es ist richtig.
Zitat von illum:Das klingt für mich schön. Sehr schön. Gerade der Punkt mit den Zweifeln, ob du es verdient hättest. Iwo paradox, aber es beweist eben auch, wie wichtig es dir ist. Ich kenn das Gefühl. Ich hab das nur, wenn es mir sehr ernst ist. Erst dann kommen dieses kurze Stoppen und Innehalten hin und wieder.
Ja, so isses. Ich reibe mir immer wieder die Augen und denke, ob das wahr ist. Ich hab's immer als ... hm, kurzen Traum gesehen, aber sie plant die Zukunft mit mir, auch ganz handfest. Die Verbindlichkeit schreckt mit manchmal, aber ich zieh mit. Tja, auf einmal ist mein Leben und mein Umfeld völlig anders, als in den letzten 30 Jahren.
Zitat von illum:Aber wiegesagt.
Wenn ich weiß, wie wichtig mir ein Herz ist, dann will ich auch keine dummen Fehler machen, die durch meine Unzulänglichkeiten entstehen, die ich ja nun mal habe.
Reicht es, was ich tue? Ist das genug? Hab ich damit wie ich bin (nicht perfekt) etwas perfektes (die Ergänzung zueinander) wirklich verdient?
Erst dann weiß ich aber auch - OK. Wenn's dir nicht wichtig wäre, würdest du es nicht denken und das alleine beweist schon, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dann hört dieser Zweifel auch iwann auf.
Liebe war für mich immer schon dominierend. Aber uns trenen 20 Jahre und ich denke immer wieder mal, warum ich es bin, den sie erwählt hat. Aber gut, ich nehm's dann an. Alles auf einmal so weit vom Konventionellen weg. Nicht, dass das vorher meine Heimat war, aber so weit weg ... puh.
Alle sind bisher daran zerbrochen, aber irgendwie will ich mich nicht auf die Rolle dessen reduzieren lassen, der das aushält.
Zitat von illum:Du kannst gerne mehr dazu schreiben - jetzt hast du mich neugierig gemacht
Vor zwei Tagen hab ich sie zum Bahnhof gebracht, sie ist gerade ein paar hundert Kilometer weg. Eine Stunde vor der Abfahrt hatte sie noch nichts gepackt, am Tisch gesessen und in aller Seelenruhe gefuttert. Keine Spur von Unruhe, sie isst langsam, zum Bahnhof 15 Minuten. Nach dem Essen, meinte sie: Ich geh jetzt erst mal kacken und hat sich dann in aller Ruhe die Zähne geputzt, das tut sie sehr ausgiebig. 20 Minuten bevor wir gehen mussten packte sie dann und machte, was sie immer macht, wenn es Zeit wird, sie packt vor allem um. Sachen, die an sich sich schon fertig sind, werden wieder ausgepackr, dann ist die sehr fokussiert.
Ich schaue mir das Gnaze inzwischen einfach wie einen seltsamen Film an, damit ich nicht stellvertretend nevös werde, sie kommt dann noch auf die Idee irgendwas zu putzen oder in den Müll zu bringen, wenn wirklich keine Zeit mehr ist.
Wir waren dann doch wieder rechtzeitig im Auto und dort fragte ich sie, ob die mit ihrem Verhalren beim Gehen eigentlich mehr Menschen zum Nervenzusammenbruch oder zur Bewunderung gebracht hätte, sie meinte, spontan: Zum Nervenzusammenbruch.
Wie gesagt, es ist einfach so, dass kein Tag mit ihr wird, wie erwartet, darum plane ich einfach gar nichts, dann passt es.
Darüber hinaus gibt es glaibe ich keinen Lebensbereich, in dem man ihr guten Gewissens Normalität unterstellen kann.
Zitat von illum:Ja. Schon lange, aber das ist eine Sache, die behalte ich für mich und will auch niemanden von irgendwas überzeugen. Das ist meine persönliche Wahrheit und die nehm ich schweigend mit ins Grab.
Okay.
28.06.2025 22:47 • x 1 #1221