Zitat von illum: Ich kenne ja sehr gut Introjekte, ich kenne sehr gut, dass meine Wahrheit nicht zählt, mein Selbstbild ist oder war verzerrt,
wie mir schon einige Leute spiegelten (Therapeut ect), und ein Zusammenhang mit den eigenen Träumen....das finde ich
wirklich schwierig.
Im Grunde müsste man ja fragen, wo beginnt der Shift?
Verstehst du was ich meine?
Wo ist der Übergang aus eigener Tatsache und fremder Fiktion?
Hmm, ja, ich muss sagen, dass diese Frage bei mir die meiste Energie hinzieht aus deinem Beitrag, also dass ich die
nicht schnell beantwortbar, aber gut finde.
Es sind ja alles irgendwie auch Definitionen, subjektive Empfindungen, die es nie so in Reinform gibt als nur das bin ich, nur das ist mein Selbst. Ein Ich ist/war auch mal ein Spiegel vom Du und eine Mischung aus Kognition, fühlen, Erfahrung und was weiß ich.
Dennoch wächst irgendwann ( in manchen Bereichen) so ein Empfinden dafür, was sich als stimmig anfühlt und was als irgendwie aufgesetzt. Es bleibt natürlich auch rein subjektiv.
Ich hab in meiner Therapie manchmal das Gefühl, dass so ne Art Shilft passieren kann...vom wirren überall, Stimmen, Erwartungen mehr zum jetzt und bei mir. Der Therapeut spiegelt ja manchmal auch von außen oh das ist aber schräg oder andersrum nee das ist doch gesund und gar nicht so schräg - wo dann manchmal was einrasten kann - ach, ich kann mir vertrauen irgendwie...da kann sich was setzen.
Zitat von illum: Und iwi habe ich auch nicht das Gefühl, dass dieses therapeutische Routing, hin zu den Schlüsselkompetenzen und deren sinnstiftendem Einsatz für mich persönlich funktioniert.
Meinst du die Beziehungsebene zum Therapeut, wenn der aktuell auf iwas reagiert und mit dir in Beziehung ist?
Oder so ein Routing was mehr wie Schema F ist? Hatte mal eine Therapeutin die so Sachen meinte wie so jetzt arbeiten wir an Klamotten, an Negativttät und Ihr Lebensmodell ist ein Mann mit Hund dann ist alles gut. 'Also das war die schrecklichste Therapieerfahrung die ich hatte, wenn einem gleich die nächsten Modelle aufgepfropft werden
Zitat von illum: Mja, aber was ist, wenn es gar kein Selbst gibt, weil man der naturwissenschaftlichen Überzeugung ist, dass das Selbst nur eine nützliche, aber auch dann wirklich nur funktionale Illusion ist?
Ich mein, das ist die Rationalität, falls du verstehst was ich meine.
Hm ja, ich denke schon, dass ich das verstehe. Bei mir ist auch öfters mal so eine Wahrnehmung von nichtig und es fehlt dann irgendwie an Fokus und Begeisterung, weil ich alles eher aushebele.
Die Frage ist, ob denn dieses sinnlos trübe Gefühl nicht auch ne Art Modus ist, der am Ende doch subjektiv gemacht ist?
Dass sich da auch schon was vor die Linse schiebt und geschoben hat?
Ohne LInse wär glaub ich kein Bedauern, kein es müsste aber....
Zitat von illum: Und wenn so jemand (ich bin damit ja nicht allein) nichts spirituelles in sich hat, wie soll er dort keine Kalte spüren?
Hmm. also ich kenne ähnliche Beobachtungen, hier jetzt nicht in Richtung Spiritualität, sondern im Thema Soziales,-
wenn ich sehe, wie andere Menschen sich soziale Nestwärme geben können, viel mit den Augen und mit Lachen und Verbundenheit sich so was geben...oder bei so Dingen wie Fußball so ihre Spaßtrance bekommen und die Welt dann wohl ein schöner Ort ist.
Da geht mir oft so vieles ab, beim Fußball ist es mir egal, bei den Menschen find ich es manchmal schade, merke aber, dass ich die Verbindung nicht so gut hinbekomm, also bei manchen, mein Vibe ist da eher ernster, tiefer...wobei ich total doof und albern auch kann, aber bei vielen ist man dann auch gar nicht erst aufm Schirm...also wer mit wem vibed.
Manchmal wär ich gerne auch anders...offener, leichter, lustiger im Umgang, dann mag ich nicht wie ich bin.
Ich kann mich aber auch nicht so einfach ändern...da kann ich mich aufn Kopf stellen und es wirkt angestrengt, aber da kommt nix.
@illum du hattest ja auch noch heute was im Musikthread geschrieben, dort hab ich so in Erinnerung, dass du dich gerne irgendwie ändern möchtest, oder dir das angetragen wurde....also von wegen fühlen und fühlender mit anderen umgehen?
Ich frag mich dann nur, man kann sich bemühen - ja, aber man kann nicht angestrengt locker sein oder sowas, bemüht herzlich,.......das ist ja in der Psychologie ein Double Bind...
Andere Dinge kann man auch machen, drauf achten, und ggf. ändert sich dann doch was in einem, hmm.
Zitat von illum: Achso und was ich gestern Abend noch meinte: Hast du manchmal das Gefühl, dass du Sprache gezielt als eine Art lingustische Hypnotherapie an dir selbst benutzen kannst - also zur Affektsteuerung?
...Das wirkt für mich fast wie eine Trance. Nur ohne Musik, sondern mit meinen Gedanken, die ich umherwirbel. Wie einen Laser, den ich ausrichte, aber nicht nur außen, sondern auch nach innen.
Ja, also wie oben auch schon kurz erwähnt...Es ordnet in mir dann was...ich sehe Aspekte, manchmal Logiken, manchmal Erleichterung....vielleicht auch ein Fokus ja. Oder es ist wie ein Zusammenspiel....aus fühlen, Enge, denken, zuordnen, klick, fühlen im Gesamten wieder usw., innere Logik, zwischen beobachten und ner Art Sicherheit in der Distanz. Es wird so ne Art Fluss dann, für mich.
Zitat von illum: Ich schreibe jetzt ja auch schon seit Ewigkeiten Texte (Musik) und ich ärger mich etwas über mich selbst, diesen offensichtlichen Zusammenhang nicht erkannt zu haben. Da geht es ja auch um Struktur, Reime, Phonetik usw usf und danach fühl ich mich 90 Kilo leichter, als würde ich schweben.
Das ist auch cool, da kann man ja soviel reinbringen und es gleichzeitig gestalten....ich denke da spielen dann ganz viele Gehirnteile (verdichtete Aussage Rhythmik) auch nochmal rein, die dann aktiviert sind, kann mir total gut vorstellen, dass das im Hirn so richtig gut aufräumt und ruhiger macht.
Und das fassen von innerem oder auch äußerem, und das äußern, das macht auch noch irgendwas, wo ich denke, da kann ne Art Loslassen oder Klärung dann folgen.