Zitat von Cbrastreifen:Schön, dem gehe ich gerne nach.
Interessant ist dann auch, was diese Muster oder Resonanzen ggf. erschöpft, denn psychologisch kann man von diesen Mustern auch irgendwann wieder ablassen, wenn man eine Erkenntnis gewonnen hat, ist die Resonanz verschwunden, mindestens eingeschränkt.
Ich glaube, dass sich psychische Muster dann erschöpfen, wenn eine Art innere Verschiebung stattfindet, die tief genug reicht, um die energetische Kohärenz des bisherigen Systems zu unterbrechen. Das ist dann weniger ein bewusster Entschluss als eine strukturelle Reorganisation, ausgelöst durch Einsicht, Irritation oder vielleicht auch einen Moment existenzieller Klarheit. Was also vorher in sich geschlossen schien, verliert an Spannung, als ob ein innerer Operator entfernt wurde, der das ganze Gleichungssystem bis dato stabil gehalten hat.
In dynamischen Systemen würde man hier von einer Veränderung der Parameter sprechen, welche den Attraktorzustand neu definieren. Im psychischen Raum könnte das wiederum bedeuten, dass bestimmte emotionale oder kognitive Resonanzen schlichtweg ihre Gültigkeit verlieren, weil sich - um das mal mathematisch auszudrücken - das subjektibe Koordinatensystem verschoben hat. Die Wiederholung bricht folglich nicht durch Entscheidung, sondern durch Inkompatibilität - heißt, das Muster findet kein Echo mehr, weil das Feld, in dem es schwingen konnte, so nicht mehr existiert.
Mathematisch ausgedrückt über den psychischen Zustand x zu einem Zeitpunkt t, also x(t); psychische Muster ließen sich vielleicht als Attraktoren in einem Zustandsraum beschreiben - einen Erkenntnismoment [delta]M könnten wir dafür hinzuziehen, dass sich ein Parameter abrupt verändert, was wiederum dazu führt, dass das aktuelle System in einen neuen Attraktor kippt.
Sagen dir vielleicht bifurkierende Systeme etwas?
20.04.2025 11:22 • x 1 #1041