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Zitat von Majorie:
Danke Jungs


Zitat von illum:
Du zerrst die Diskussion vom Thema der Hochbegabung weg und überträgst es auf Hans und Hans. Hochbegabung ist keine stilistische Ausgefallenheit ...

Und die soziale,emotionale Ebene ist denn da ausgeschlossen?
Als Universalgenie.
Es ging mir nicht um Stil.
Um emotionales Verständnis.

A


Metadiskussionen und Schlammcatchen

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Zitat von Logo:
IQ größer 130 Maß für beginnende Hochbegabung oder einfach nur etwas schlauer?

In erster Linie ist ein IQ von über 130 ein quantitatives Maß, welches kognitive Fähigkeiten in standardisierten Tests zu erfassen versucht. Ob wir durch einen IQ von 130+ „etwas“ oder „sehr viel“ schlauer sind als diejenigen, welche darunter liegen, hängt ja stark davon ab, wie man Schlauheit und vor allem Intelligenz interpretiert. Gerade Intelligenz ist ein ziemlich vielschichtiges Konzept, das, so finde ich, weit über die messbaren Ergebnisse eines Tests hinausgeht - und was als „schlauer“ gilt, ist oft nur eine Frage der Perspektive und natürlich auch der Werte, welche man anlegt.

Hier noch ein (weiteres) schönes Zitat: „Stupid is as stupid does.“ (Forrest Gump)

Zitat von Cbrastreifen:
@Ja02 Wobei mir gerade aufgegangen ist - oder ich stelle es zur Diskussion - dass Du vermutlich nicht viel davon hast, wenn ich mich in den ...

Ich bin da ganz bei dir, auch wenn ich den Dialog noch nicht vollständig gesehen habe, weil ich gestern irgendwann doch müde ins Bett gefallen bin. Dennoch kann man schon festhalten, dass das, was Carr da zur Diskussion stellt, wirklich spannend ist. Besonders dieser interdisziplinäre Ansatz zwischen Philosophie und Physik ist ein sehr wichtiger Punkt, der meiner Meinung nach viel zu selten Beachtung findet. Natürlich ist es so, dass die Quantenmechanik mit ihren extrem präzisen, mathematisch fundierten Modellen die Grundlage für vieles bildet, was wir heute über die physische Welt wissen. Aber was passiert denn, wenn man diese Modelle aus einem anderen Blickwinkel betrachtet? Wenn man mit philosophischen Fragestellungen an die Quantenwelt herangeht, welche die Physik so in ihrer täglichen Praxis nicht stellt? Und genau an dieser Schnittstelle entstehen auch für mich in meiner Position als passionierter Naturwissenschaftler unglaublich spannende Perspektiven, denen ich gerne auf den Grund gehen möchte.

Ich finde es ja gerade auch von Carr bemerkenswert, wie er als Physiker die Bedeutung der Philosophie schon zu Anfang betont. Ich meine, wenn man so will, ist Physik ja nicht nur eine Sammlung von Formeln und Experimenten, sondern ein Stück weit ein Zugang zu einer tieferen, häufig spekulativen Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Realität. Und diese Fragen gehen oft über das hinaus, was die Grundlagen der reinen Physik und auch der Quantenmechanik allein beantworten können. Es ist also nicht einfach nur eine zusätzliche Perspektive, sondern vielmehr eine Erweiterung des Blicks, die dabei hilft, zu verstehen, was jenseits der Messbarkeit und der mathematischen Formeln sowie theoretischen Konzepte noch eine Rolle spielt.

Die Quantenmechanik allein hilft uns ja nicht unbedingt dabei, zu verstehen, warum das Universum auf der mikroskopischen Ebene so aussieht, wie es aussieht - wieso wir überhaupt ein solches Bewusstsein für die Welt entwickeln können, die uns (scheinbar) umgibt. Was bedeutet es denn, dass der Beobachter in der Quantenwelt so entscheidend ist? Was passiert mit der Vorstellung von Realität, wenn wir anfangen, die Subjektivität der Wahrnehmung in unsere physikalischen Modelle einzubeziehen? Hier wird die Verbindung zwischen Philosophie und Physik dann wirklich interessant, weil sie uns an dieser Stelle dazu zwingt, die Grenzen der reinen Wissenschaft zu überdenken.

In Bezug auf die psychologischen Aspekte, welxhe du ansprichst (der Wiederholungszwang oder auch die Art und Weise, wie sich Informationsballungen in uns manifestieren) kann ich mir gut vorstellen, dass es hier Parallelen zur Quantenwelt gibt. Vielleicht ist es sogar so, dass, ähnlich wie Teilchen in Quantenfeldern miteinander interagieren, auch unser psychisches System aus wechselseitigen Resonanzen besteht, die uns immer wieder in die gleichen Muster zurückführen. Daraus würde dann praktisch die Frage resultieren, auf welche Weise diese psychischen Muster ineinandergreifen?! Und womöglich könnte ein tieferes Verständnis der Quantenmechanik und ihrer Prinzipien uns helfen, solche inneren Strukturen besser zu begreifen. Auf einer sehr abstrakten Ebene könnte man sich das als eine Art Interferenzmuster von Erfahrungen und Emotionen vorstellen, welche unsere Wahrnehmung stumpf gesagt immer wieder auf irgendeine Weise beeinflussen.

Was mir außerdem gerade durch den Kopf geht, ist diese Frage nach der Überforderung und dem Drang, sich ständig mit schwierigen Problemen auseinanderzusetzen. Ich denke, dieser Drang könnte in der Tat mit unserem (menschlichen) Bedürfnis zusammenhängen, Widersprüche und Unvollständigkeiten zu überwinden - und eventuell ist dies sogar eine Art psychische Resonanz, welche durch unsere Erfahrungen erzeugt wird. Wir fühlen uns unvollständig und streben danach, Lücken zu füllen, sei es im Wissen oder in unserem Verständnis von uns selbst und der Welt. Es könnte mehr oder minder ein innerer Antrieb sein, der uns in gewisser Weise dazu bringt, uns immer wieder mit den „harten“ Fragen auseinanderzusetzen - selbst wenn oder gerade weil wir damit eine Form von Überforderung erleben. Wie denkst du darüber?

Zitat von Majorie:
@illum Ich bin nicht Schopenhauer. Ja. Ich verstehe Jakob, wenn man ausgiebig mit ihm schreibt. Die Fachwörter, welche man nicht kennt googelt, ...

Du meinst bestimmt fachliche Gespräche?
denke mal da muss jeder googeln.
geht bestimmt nicht ums wetter?
cola und fanta?

@Majorie gute Beiträge

Zitat von Logo:
Mir fällt hier im Thread auf, dass viel mit Zitaten und großen Namen gehandelt wird, Äußerlichkeiten in Wort und Form, das spricht zwar für Belesenheit und glänzen mit Wissen und Rhetorik, aber weniger für eigene Ideen im Sinne von Begabung.
Mehr Schein als Sein?

Es ist schwierig, wirklich Neues zu schreiben, da sehr viele Gedanken schon gedacht und niedergeschrieben worden sind. Deshalb zitiere ich gerne.
Wahrscheinlich* sind hier auch nicht alle hochbegabt oder haben Lust und Zeit, den ganzen Tag über das Leben, das Universum und den ganzen Rest nachzudenken.
*Also sicher, denn ich bin es definitiv nicht, hochbegabt. Von all den anderen weiß ich es nicht.

Zitat von Ja02:
Was mir außerdem gerade durch den Kopf geht, ist diese Frage nach der Überforderung und dem Drang, sich ständig mit schwierigen Problemen auseinanderzusetzen. Ich denke, dieser Drang könnte in der Tat mit unserem (menschlichen) Bedürfnis zusammenhängen, Widersprüche und Unvollständigkeiten zu überwinden

Ich vermute, es ist nur eine kleine Minderheit, die sich häufig bis dauernd tiefgründige Gedanken um die Welt macht. Viele haben andere Wege gefunden, um das Leben zu überleben. Wege gibt es ja zahlreiche. Das tiefe Nachdenken über die Welt ist einer davon, aber sicher nicht der Mainstream-Weg, wage ich zu behaupten.

Zitat von Ja02:
Besonders dieser interdisziplinäre Ansatz zwischen Philosophie und Physik ist ein sehr wichtiger Punkt, der meiner Meinung nach viel zu selten Beachtung findet. Natürlich ist es so, dass die Quantenmechanik mit ihren extrem präzisen, mathematisch fundierten Modellen die Grundlage für vieles bildet, was wir heute über die physische Welt wissen. Aber was passiert denn, wenn man diese Modelle aus einem anderen Blickwinkel betrachtet? Wenn man mit philosophischen Fragestellungen an die Quantenwelt herangeht, welche die Physik so in ihrer täglichen Praxis nicht stellt? Und genau an dieser Schnittstelle entstehen auch für mich in meiner Position als passionierter Naturwissenschaftler unglaublich spannende Perspektiven, denen ich gerne auf den Grund gehen möchte.

Super, das hört sich genau richtig an. Philosophisch hat sich dem Michael Esfeld gewidmet, Bernardo Kastrup ist eine solche lebende Schnittstelle und Bernard Carr offenbart sich da in interessanter Weise, ist aber natürlich einer der Physiker von Rang.

Kastrups Ansatz ist, dass die materielle Welt der Ausdruck der geistigen Welt ist, der sich uns durch Interaktionen/Messvorgänge darstellt, aber sie ist nicht die Ursache für die Phänomene der geistigen Welt, fdes Bewusstseins.

Interessant finde ich immer, wenn verschiedene Ansätze zu identischen Lösungen kommen, Kastrup formuliert in einer der vielen Gespräche, dass 'niemals etwas existiert hat' und das sagt wortgleich einer der spiritueller Meister der annähernden Gegenwart, der mit Wissenschaft nichts am Hut hat.

Was auch immer wir tun, wir tauchen damit ja ohnehin in unseren Geist ab, wo sonst entstehen Theorien oder mathematische Zusammenhänge? Muss man sich immer wieder mal klar machen, selbst wenn man die Relationen 'da draußen' zu sehen meint. Die innen/außen Trennung hält einer nähere Betrachtung auch nicht stand, was sich ja die Konstruktivisten zu eigen gemacht haben, man kann Kant als eine Art Vorläufer sehen, der ja sagt, dass wir mit dem, was er 'Kategroien' nennt, etwas der Erkenntnis voran stellen, was uns diese erst ermöglicht.

Im Grunde greift Kastrup und auch die Quantenmechanik dies nun wieder auf, das Messproblem tritt ja, soweit ich es verstanden habe, nicht nur bei Messungen auf, sondern bei jeder Interaktion, bei den Messungen fällt es nur auf. Und wo beginnt überhaupt Interaktion? Wenn ich den Arm habe oder schon, wenn ich imaginiere? (Ohne daraus vorschnell zu machen, dass man sich die Welt zurechtwünschen kann, wenn man nur heftig übt.)

Zitat von Ja02:
Was bedeutet es denn, dass der Beobachter in der Quantenwelt so entscheidend ist? Was passiert mit der Vorstellung von Realität, wenn wir anfangen, die Subjektivität der Wahrnehmung in unsere physikalischen Modelle einzubeziehen? Hier wird die Verbindung zwischen Philosophie und Physik dann wirklich interessant, weil sie uns an dieser Stelle dazu zwingt, die Grenzen der reinen Wissenschaft zu überdenken.

Genau.
Ohne damit - das ist die Kehrseite derer, die es durchaus gut meinen - zu viel Esokitsch zu machen und alles heilen zu wollen, wenn man nur richtig denkt.
Aber Ansätze wie die der Archetypen, die im Grunde nur ein Äquivalent zu den Grundkräften der Physik sind - bei denen man ja auch nicht weiß, ob die Gravitation dazu gehört oder es, wie immer wieder mal diskutiert, eine fünfte Kraft gibt - und im Idealismus (von Kastrup) sozusagen die Welt für uns alle bereit stellt.

Zitat von Ja02:
In Bezug auf die psychologischen Aspekte, welxhe du ansprichst (der Wiederholungszwang oder auch die Art und Weise, wie sich Informationsballungen in uns manifestieren) kann ich mir gut vorstellen, dass es hier Parallelen zur Quantenwelt gibt. Vielleicht ist es sogar so, dass, ähnlich wie Teilchen in Quantenfeldern miteinander interagieren, auch unser psychisches System aus wechselseitigen Resonanzen besteht, die uns immer wieder in die gleichen Muster zurückführen. Daraus würde dann praktisch die Frage resultieren, auf welche Weise diese psychischen Muster ineinandergreifen?! Und womöglich könnte ein tieferes Verständnis der Quantenmechanik und ihrer Prinzipien uns helfen, solche inneren Strukturen besser zu begreifen. Auf einer sehr abstrakten Ebene könnte man sich das als eine Art Interferenzmuster von Erfahrungen und Emotionen vorstellen, welche unsere Wahrnehmung stumpf gesagt immer wieder auf irgendeine Weise beeinflussen.

Schön, dem gehe ich gerne nach.
Interessant ist dann auch, was diese Muster oder Resonanzen ggf. erschöpft, denn psychologisch kann man von diesen Mustern auch irgendwann wieder ablassen, wenn man eine Erkenntnis gewonnen hat, ist die Resonanz verschwunden, mindestens eingeschränkt.

Zitat von Ja02:
Was mir außerdem gerade durch den Kopf geht, ist diese Frage nach der Überforderung und dem Drang, sich ständig mit schwierigen Problemen auseinanderzusetzen. ... Wie denkst du darüber?

Es ist ein Drang, eine Lust, ein Eros. Keine Pathologie oder kein Umweg, um sich den 'wahren' Problemen der Welt nicht zu stellen. Welche sollen das denn sein? In der Philosophie ist das die Frage nach der 'Eigentlichkeit', dahinter steht die Behauptung, man wisse, worum es im Leben eigentlch oder wirklich geht.

Sehr oft sind das historisch entstandene und erkennbar austauschbare Zeitgeist Versionen, die sich - das kann man anerkennen - um die Regulierung unseres Zusammenlebens drehen, aber geht es wirklich im Kosmos um das Reihenhaus mit Garten, für 4 Jahrzehnte?

Kann natürlich sein, dass alles so gar keinen Sinn hat, aber genau dieser Drang ist ja die Gegenthese. Er treibt uns alle an, ist also ganz einfach da und wir haben nichts Besseres zu tun, als Theorien zu entwerfen, die daraus einen vernachlässigbaren Webfehler im sinnleeren Muster machen wollen, obwohl wirklich alles in uns dagegen anschreit.

Was konstant, in so ziemlich jedem Menschen, alles antreibt, dem würde ich ungern der Status der Nichtexistenz zuschreiben, es sei denn, man macht es wie Ramana, der mit dem Ich auch gleich die Welt komplett kassiert, übrig bleibt nur Sein/Existenz und, so wird gesagt, Glück.

Ist aber auch hier eine Frage der Ebenen, es bringt wenig, das zu vermischen, ohne vorher die Ebenen verstanden zu haben und auch für diese kühne Behauptung gibt es Labore, wenn man so will, in diese Welt habe ich mich in letzter Zeit versenkt, die Frage an der ich hakte war, wie Erleuchtete die Welt erleben, wenn es keine gibt.

Die Antworten sind einigermaßen verrückt, auf der anderen Seite nun auch wieder nicht so, wenn man einfach nur sieht, dass im Konstuktivismus und bei der Frage des psychischen Organisationsebene im Gruinde das stattfindet, was wir hier erleben, eine wechselseitige Sprachlosigkeit mit manchmal hilflose Deutungsversuichen, wenn es um die Sicht auf die Welt geht.

Insofern ist der Spiegel dieses Forums bestens geeignet, wo gerätselt wird, warum man sich für 'so was' überhaupt interessieren kann, wenn die wirklich wichtigen Fragen doch (scheinbar) woanders liegen.
Ohne da eintauchen zu wollen, mehren sich die Anzeichen, dass 'die Welt' aktuell einfach ziemlich gaga ist, da braucht man sich nicht zwingend einklinken zu wollen. Bin gerade umzingelt von Menschen, die das ähnlich sehen, bin aber, wie Du, Grenzgängen und auf wohlmeinende Kooperation in den Grundeinstellungen geeicht.

Zitat von Ja02:
In erster Linie ist ein IQ von über 130 ein quantitatives Maß, welches kognitive Fähigkeiten in standardisierten Tests zu erfassen versucht. Ob wir durch einen IQ von 130+ „etwas“ oder „sehr viel“ schlauer sind als diejenigen, welche darunter liegen, hängt ja stark davon ab, wie man Schlauheit und vor ...

Sehe ich auch so und als Ergänzung dazu auch, wie damit gelebt wird.
Gibt so schlaue Leute, die ständig und unermüdlich am hohen Niveau dran sind, sich über alles Gedanken machen und der Verstand permanent auf Hochtouren läuft und andere, da ordne ich mich ein, die sich auf eine Sache konzentrieren und mit erfolgreichem Ergebnis erstmal wieder mit sich und der Welt zufrieden sind.
Könnte der Grund sein, warum manche leiden und andere gut damit zurecht kommen.

Auch bei den Tests gibt es ja unterschiedliche Varianten. Sowie eine zeitliche Begrenzung bei der Aufgabenlösung mit dabei ist, sieht es bei mir da schon anders aus und der Druck senkt den IQ.

@Ja02

PS: Sorry, habe meine Fehler korrigieren wollen, aber da war die Zeit abgelaufen, als ich es abschicken wollte.

Ich bin laie. Fallen die Gespräche eigentlich alle in Philosophie?
Physik?
Oder eine Mischung?

Zitat von User_0815_4711:
Es ist schwierig, wirklich Neues zu schreiben, da sehr viele Gedanken schon gedacht und niedergeschrieben worden sind. Deshalb zitiere ich gerne. Wahrscheinlich* sind hier auch nicht alle hochbegabt oder haben Lust und Zeit, den ganzen Tag über das Leben, das Universum und den ganzen Rest nachzudenken. ...

Korrekt, schlaue Leute wird es wohl viele geben, Genies nur ganz wenige und damit bin ich für mich raus aus der Hochbegabtengeschichte, die mittlerweile ja wohl doch mehr ein Mainstream bei Eltern ist, die sich ein Genie wünschen, analog von Müttern, die eine Schönheitsprinzessin haben wollen.

Die Frage nach Fluch oder Segen bleibt offen.

Zitat von Flam:
Ich bin laie. Fallen die Gespräche eigentlich alle in Philosophie?
Physik?
Oder eine Mischung?

Freestyle.
In der Lebenswirklichkeit ist ohnehin alles gemischt.
Man arbeitet das ein, was man kennt, sofern man es kennt und versucht die Unwuchten zwischen den Disziplinen zu glätten.

Oder man macht Schritte in eine Anderswelt, ehedem Religion, heute Kunst, für wenige Spiritualität.

Zitat von Majorie:
Und die soziale,emotionale Ebene ist denn da ausgeschlossen?


Darum ging es halt nicht.

Es ging um die Anpassung, von der @Logo sprach und ich bin nach wie vor der Meinung, dass diese Anpassung a)
nicht möglich, ohne b) die Selbstverleugnung ist.

Ein Zebra wird unter Pferden immer das Zebra bleiben, auch wenn es zoologisch praktisch das Gleiche ist. Das kann sich im Verhalten anpassen, aber es bleibt ein Zebra. Ein Zebra, das sich selbst im Spiegel erkennt und fragt, wie allein es sich fühlen muss, dass es sich wie ein Pferd verhält.

Zitat von Logo:
Die Frage nach Fluch oder Segen bleibt offen.

Wie bei jedem Werkzeug (= Verstand): Kommt drauf an, was daraus gemacht wird und was man daraus macht.

Zitat von Logo:
mittlerweile ja wohl doch mehr ein Mainstream bei Eltern ist, die sich ein Genie wünschen, analog von Müttern, die eine Schönheitsprinzessin haben wollen.

Das sind allerdings oftmals auch Eltern, die darauf aus sind, für die schwächeren Leistungen oder auffälligen Verhaltensweisen ihres Kindes Erklärungen zu finden, welche letztlich dazu dienen sollen, das eigene Kind auf einen Sockel zu stellen und es gegenüber anderen Kindern als besonders und überlegen darzustellen.

Du kannst aber ebenso ein tatsächlich aufgewecktes Kind sein, das schon früh aus eigenem Antrieb eine Begeisterung vor allem für Naturwissenschaften entwickelt und damit die volle Konzentration der Eltern so stark auf sich lenkt, dass sie dich auf eine nahezu unerreichbare Position erheben und dir permanent unter die Nase reiben, wie „besonders“ du bist.
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Zitat von Ja02:
Das sind allerdings oftmals auch Eltern, die darauf aus sind, für die schwächeren Leistungen oder auffälligen Verhaltensweisen ihres Kindes Erklärungen zu finden, welche letztlich dazu dienen sollen, das eigene Kind auf einen Sockel zu stellen und es gegenüber anderen Kindern als besonders und überlegen ...

Da bin ich völlig bei dir.

Zitat von Ja02:
Richtig, und beide Prägungen können problematisch sein. Fehlt die Förderung, entsteht ja oft Unterforderung und möglicherweise auch dieses ...

Ja, ich finds auch bei mir immer wieder erschreckend wie sehr sich die kinder und jugendzeit einbrennt.
bei mir natürlich nicht im sinne von hochbegabung.
du kennst ja die story in teilen.
Ich hab das in sehr viel abgemilderter form erlebt.
mein vater war auch sehr leistungsorientiert.
er hatte in jeder hinsicht eine Vorstellung davon wie er mich gerne hätte.
sozusagen ein stück heisses eisen, welches in seine vorgefertigte Form fließt .
das ganze war auch sehr von kontrolle geprägt.
das bezog sich nicht nur auf noten.
Es liess nach als das kind schon im Brunnen lag und ich krank wurde.
Plötzlich verschob sich die Priorität.
Was nützt ein krankes kind mit guten noten?
da war der schaden aber schon längst angerichtet.
Als kind hab ich oft mit rebellion reagiert, wenn ich etwas für „ nicht gerecht“ hielt.
Ich hatte schon immer einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Aber trotzdem ist wohl einiges von den Glaubenssätzen hängen geblieben.
Selbst wenn ich es rational ganz anders sehe.
aber ich will mich da jetzt keinstenfalls mit dir und deinen Erfahrungen vergleichen.
das war bei dir natürlich nochmal eine andere hausnummer.
hochbegabt war nie thema bei mir.

es ist eben eine prägende zeit , auch was glaubenssätze angeht,erfahrung mit der umwelt.
ich hab mich auch immer über fragliche dinge definiert.
das ist mir dann gehörig um die ohren geflogen.
mit den folgen kämpfe ich auch heute ( sogar ganz besonders).
Steh da grad ein wenig am scheideweg.
Ich denke auch ,dass es sehr viel zeit und geduld braucht diesen identitätskonflikt aufzuarbeiten.
aber unmöglich ist es nicht.
ich würde sagen man muss sich realistische ziele setzen.
man kann die vergangenheit und prägungen nicht löschen.
aber man kann einen teil überschreiben, es in gewisser art „„neu lernen“.
ich bin ja ( als laie) immer noch der meinung, dass es dir vielleicht hilft wenn du abseits deines „ hochbegabten images“ - so nenn ichs mal der einfachheit halber, stichwort label-
auf resonanz stösst.
denn jeder sucht seit Kindheit irgendwo nach dieser resonanz.
du hast sie dann in 1 linie leider nicht wegen deines wesens bekommen, sondern auf Grund der Leistung.
Das ist aber ja nicht in stein gemeisselt.
denke schon, dass du dann auch noch andere Dinge an dir entdecken kannst, die mindestens genausoviel beachtung verdienen .
Das würde bestimmt auch dabei helfen zu entdecken „ wer man ist“…
allerdings kann es schwierig sein das dann auch anzunehmen.
das kenn ich von mir.
einfach wegen der dissonanz zwischen fremd und selbstwahrnehmung.

Schwierig. Vermutlich kann das nur jemand in der gleichen lage beurteilen.

A


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