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@Afraid furchtbares Gefühl oder? Denke dann jedes Mal es ist so weit und gleich fliegen dir die Sicherungen raus. Bin dann immer wie so ein externer Beobachter der alles wie in einem Film sieht.

@Krokodil90 @Afraid Danke für eure Antworten - dachte schon, ich sei bescheuert. Ich denke und empfinde in diesen Momenten auf ganz absurde Weise, als würde das Leben in kleinen, unzusammenhängenden Zeithäppchen verlaufen, so als ob jeder Moment für sich steht und sich nicht wirklich in einen fließenden Ablauf einfügt. In der Regel versuche ich dann, das Ganze irgendwie zu erklären - sprich, zu analysieren, was genau gerade in meinem Kopf passiert. Doch je mehr ich versuche, es rational zu fassen, desto mehr entgleitet es mir (das kennt ihr vielleicht auch). Im Prinzip „fühlt“ (oder wie auch immer sich diese Form der Wahrnehmung nennt) es sich dann an, als ob der Verstand in diesen Augenblicken versucht, eine Struktur oder ein Muster zu finden, um diese wahrgenommenen - ich nenne sie mal- Brüche in der Zeit zu erklären, wobei die Erklärung ja immer unvollständig bleibt. Es ist für mich, als würde das analytische Denken plötzlich aufhören, die eigene Erfahrung zu erfassen - potentiell ist der Verstand für diesen Augenblick absolut überfordert, die Erfahrung in das übliche, logische Raster einzuordnen. Zurück bleibt uns dann nur ein Gefühl/eine Wahrnehmung, dass das, was da passiert, zwar irgendwie begreifbar sein müsste, aber der Versuch, es dann wirklich zu fassen, immer wieder an seine Grenzen stößt.

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Metadiskussionen und Schlammcatchen

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Zitat von Ja02:
Danke für eure Antworten - dachte schon, ich sei bescheuert.

Das kann durchaus sein, aber damit bist du dann nicht alleine
Ich verstehe total, was du meinst, könnte es so nur nie in Worte fassen.

Zitat von Afraid:
Das kann durchaus sein, aber damit bist du dann nicht alleine Ich verstehe total, was du meinst, könnte es so nur nie in Worte fassen. ...

Ich gehe mal davon aus, dass diejenigen, welche diese Empfindungen erfahren, möglicherweise über eine besonders ausgeprägte Sensibilität verfügen, sodass ihre Wahrnehmungen und Reaktionen auf bestimmte Umgebungsreize einfach intensiver sind. Hatte das als Kind nämlich auch schon.

Ich frage mich auch schon länger, was die Ursache des Ganzen sein könnte. Ich habe auch dieses veränderte Zeitgefühl was du beschreibst. Im Grunde sind das ja eine Art „Wahrnehmungsstörungen“ bzw. die Sinneswahrnehmung funktioniert nicht wie sonst. Habe keine Erfahrungen mit Dro gen aber stelle es mir so ähnlich vor bei welchen, die das Zeit/Raumempfinden verändern.

Wie auch immer, es scheint, als hätte ich momentan überschüssige Zeit, die mich dazu verleitet, mich in solchen komischen Überlegungen zu verlieren.

Bin krank, gelangweilt und körperlich einfach unausgelastet.

Zitat von Krokodil90:
Ich frage mich auch schon länger, was die Ursache des Ganzen sein könnte. Ich habe auch dieses veränderte Zeitgefühl was du beschreibst. Im ...

Nun ja, im Prinzip ist es ja so, als würde das Gehirn die gewohnten Filter für Zeit und Raum vorübergehend anders einstellen.

@Ja02 ja genau, nur die Ursache ist unklar. Kannst du einen Zusammenhang sehen in welchen Situationen/ welcher Verfassung es bei dir auftritt?

Zitat von Krokodil90:
@Ja02 ja genau, nur die Ursache ist unklar. Kannst du einen Zusammenhang sehen in welchen Situationen/ welcher Verfassung es bei dir auftritt?

Dieses veränderte Wahrnehmungsgefühl tritt bei mir oft auf, wenn ich mich mit einfachen, objektbezogenen Tätigkeiten beschäftige. In meiner Kindheit war es, soweit ich mich zurückerinnere, beim Lego-Bauen, eben habe ich Kugelschreiber ausprobiert und aussortiert.

Hört sich irgendwie ziemlich bescheuert an.

@Ja02 haha nein…ich überlege gerade wann es bei mir ist immer, ob es einen gemeinsamen Nenner gibt. Vielleicht wenn ich sehr müde bin oder zu wenig äußeren Input habe. Vor allem wenn ich alleine bin.

@Krokodil90 Ich kann absolut nachvollziehen, was du meinst. Momentan fühle ich mich ebenfalls unausgelastet, da ich nicht laufen gehen kann und noch keine Aufgabe gefunden habe, welche mich bis November vollständig fordert und in die ich mich tagtäglich vertiefen könnte.

@Ja02 geht mir ähnlich. Durch die Krankschreibung und dass ich keinen Sport machen konnte, war ich das auch nicht. Dann denkt man zuviel über das „Große Ganze“ nach. Wenn ich konstant abgelenkt bin, können die Gedanken nicht so kreisen.

Zitat von Ja02:
Es ist für mich, als würde das analytische Denken plötzlich aufhören, die eigene Erfahrung zu erfassen - potentiell ist der Verstand für diesen Augenblick absolut überfordert, die Erfahrung in das übliche, logische Raster einzuordnen. Zurück bleibt uns dann nur ein Gefühl/eine Wahrnehmung, dass das, was da passiert, zwar irgendwie begreifbar sein müsste, aber der Versuch, es dann wirklich zu fassen, immer wieder an seine Grenzen stößt.

Fühlt sich das für Dich denn angenehm oder beängstigend an?
Das was Du beschrieben hast, kenne ich aus eigener Erfahrung nicht, aber ich habe auch Erfahrungen gehabt, die von dem, was wir über die Welt zu wissen glauben, abweichen.
Dabei ging es öfter um die Verschiebung von Körpergrenzen und das Gefühl, dass etwa eine Straße (zu) 'mir gehört', dass sie mir so nahe ist, wie mein Körper. Das habe ich als angenehm erlebt.

Zitat von Krokodil90:
Im Grunde sind das ja eine Art „Wahrnehmungsstörungen“ bzw. die Sinneswahrnehmung funktioniert nicht wie sonst.

Das muss nicht zwingend eine Störung sein. Unsere Wahrnehmungen sind eng an Interpretationen gebunden und die müssen nicht unbedingt stimmen. Wenn wir aber für Wahrnehmungen, die wir auch haben Begriffe finden, sieht die Geschichte oft schon wieder anders aus und könnte sich als Art herausstellen, wie man auch wahrnehmen kann.

Zitat von Ja02:
noch keine Aufgabe gefunden habe, welche mich bis November vollständig fordert und in die ich mich tagtäglich vertiefen könnte.

Ein halbes Jahr! Zeit genug, um sich wo einzuarbeiten und eine kleine Publikation zu schreiben. Auf, auf!

Zitat von Ja02:
Nun ja, im Prinzip ist es ja so, als würde das Gehirn die gewohnten Filter für Zeit und Raum vorübergehend anders einstellen.

Ja, das könnte sein.
Und wenn andere das nicht erleben oder nicht drüber reden oder es keinen Begriff gibt, ist das problematisch.

Ich bin eigentlich zu schlapp zum schreiben, weil auch krank, aber das waren Momente, in denen mir die 'religiöse' Komponente des Naturalismus aufging, Es waren oft organisierte Atheisten, die bei allem, was irgendwie 'paranormal' erschien, so lange suchten, bis sie eine sie befriedigende Erklärung fanden.

Abgesehen davon, dass die Erklärung oft keine war, hat man das naturalistische Weltbild gerettet, das besagt, dass alles aus der Natur heraus zu erklären sei. Mir ist die Erklärung im Grunde immer wurscht gewesen, ich wollte wissen, wie man in diese Zustände kommt, wollte erleben oder verstehen, was diese Menschen erlebt hatten, die Naturalisten wollten nur alles 'Übersinnliche' wegerklären und dann war ihre Welt wieder in Ordnung.

Zitat von Ja02:
Dieses veränderte Wahrnehmungsgefühl tritt bei mir oft auf, wenn ich mich mit einfachen, objektbezogenen Tätigkeiten beschäftige. In meiner Kindheit war es, soweit ich mich zurückerinnere, beim Lego-Bauen, eben habe ich Kugelschreiber ausprobiert und aussortiert.

Es ist ja oft so, dass einfache Tätigkeiten manchmal als Tor oder Brücke zur Anderswelt dienten. Man versuchte so vermutlich das Denken auszuhebeln. Vermutlich oft auch verbunden mit Tanz und Musik.
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Zitat von Krokodil90:
Dann denkt man zuviel über das „Große Ganze“ nach. Wenn ich konstant abgelenkt bin, können die Gedanken nicht so kreisen.

Aber ist doch eigentlch gut, das auch mal zu tun. Es scheint sich ja in gewisser Weise aufzudrängen.
Ich habe mir rückblickend viel Raum geschaffen, um genau das tun zu können, für mich ist das ein echtes Bedürfnis.

Zitat von User_0815_4711:
Ein halbes Jahr! Zeit genug, um sich wo einzuarbeiten und eine kleine Publikation zu schreiben. Auf, auf!

Natürlich bin ich im Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit als WHK auch in laufende Forschungsprojekte eingebunden, indem ich kleinere Publikationen und interne Papers inhaltlich unterstütze und etwas empirischen Input liefere. Gleichzeitig arbeite ich natürlich auch an eigenen Forschungskonzepten, die ich perspektivisch mit den Schwerpunkten meiner künftigen Forschungseinrichtung dann zu verbinden hoffe.

Zitat von Ja02:
Natürlich bin ich im Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit als WHK auch in laufende Forschungsprojekte eingebunden, indem ich kleinere Publikationen und interne Papers inhaltlich unterstütze und etwas empirischen Input liefere. Gleichzeitig arbeite ich natürlich auch an eigenen Forschungskonzepten, die ich perspektivisch mit den Schwerpunkten meiner künftigen Forschungseinrichtung dann zu verbinden hoffe.

Und noch nicht ausgelastet, ok!
Aber vielleicht geht es auch hauptsächlich um den körperlichen Teil der Auslastung, der dir im Moment fehlt.

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