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Adler83
Hi,

wer gönnt sich von euch eigentlich Belohnungen für das Erreichen von Zielen, die Bewältigung schwieriger Tage? Was gönnt ihr euch da so? Wie macht ihr euch vorher bewusst, was das Ziel ist? Wie macht ihr euch bewusst, ob das ein gutes Ziel für euch ist? Für was belohnt ihr euch alles, falls ihr das tut?

Ich frage, weil ich heute im Job, der für mich schwierig ist und mir überhaupt keinen Spaß macht, ein Ziel erreichen will und muss und am Montag eine Deadline habe. Das ist stressig und ätzend, aber ich will da durch und mir dafür auch etwas Gutes tun. Ich bin's nicht gewohnt, zu genießen und mir fehlen leider im Moment Ideen, was mir wirklich gut tun könnte. Kennt ihr das vielleicht auch, so getresst zu sein und euch belastet zu fühlen, dass es dauert oder teilweise gar nicht möglich ist, wieder so zu entspannen, dass ihr spürt, was euch gut täte, sobald ihr Zeit dafür hättet?

Und die Frage (Wie macht ihr euch bewusst, ob das ein gutes Ziel für euch ist?) habe ich gestellt, weil ich vor allem entspannter werden möchte und mich am liebsten (auch) für das Erreichen von Entspannung belohnen will. Vielleicht kann man sich auch Ziele setzen, die nicht zu einem selbst passen. Was tut ihr, um wahrzunehmen, welche Ziele wirklich gut für euch sind?

13.01.2011 09:10 • 30.01.2011 #1


B
Hallo Adler83

Ob etwas ein gutes oder schlechtes Ziel ist, merkt man meistens
am eigenen Empfinden dazu.
Dieses ist abhängig vom inneren Wertesystem (erlernt oder selbst
erarbeitet).

Der reine Erfolg (erreichen eines Ziels) sagt nichts über die Qualität
dieses Ziels (gut/schlecht) aus.

Ja, und (Selbst)Belohnung ist sehr wichtig, aber auch sehr individuell.

Ängstliche Grüsse, Der Beobachter

13.01.2011 13:48 • #2


A


Belohnungen

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P
Zitat:
Kennt ihr das vielleicht auch, so getresst zu sein und euch belastet zu fühlen, dass es dauert oder teilweise gar nicht möglich ist, wieder so zu entspannen, dass ihr spürt, was euch gut täte, sobald ihr Zeit dafür hättet?

Ja, das kenne ich auch.
Nun, bei mir dauert es, bis ich wieder runter fahre und in Ruhe komme. Ich hab halt keinen Schalter dafür.
Meine Belohnungen können sein: Ein Wellnesstag, Sauna, ein Buch, eine schöne Musikveranstaltung etc.
Zitat:
(Wie macht ihr euch bewusst, ob das ein gutes Ziel für euch ist?)

Das ist dann hauptsächlich mein Bauchgefühl.

13.01.2011 17:39 • #3


Adler83
Interessanter Punkt mit dem Wertesystem, Beobachter. Was sind Beispiele für gute Ziele in deinem Wertesystem? Ich überlege, was das für mich konkret bedeuten würde. Das Ziel, was ich heute erreichen wollte, ist, eine schwierige, weil belastende, Situation zu meistern ohne zu kneifen. Äußerlich betrachtet passt das Ziel - das konkrete Projekt - dagegen überhaupt nicht in mein Wertesystem. Eher schon, dass ich so anständig und fair wie möglich mit meinem Arbeitgeber umgehen möchte. Früher habe ich in ähnlichen Situationen mit Krankschreibung (= Flucht) reagiert. Hat das mit Wertesystems zu tun, so wie du das meintest? Was aber wirklich gute Ziele für mich sind, das hoffe ich, einmal wieder deutlicher sehen zu können. Belohnen konnte ich mich heute nicht, obwohl ich's heute gepackt habe, wie gedacht. Der Tag war trotzdem so besch***** und ich fühle mich trotzdem so schlecht, dass ich gar nicht weiß, wie und womit dafür belohnen. Ich schreibe im anderen Thread voraussichtlich noch etwas dazu.

Wie sehr wünsche ich mir diesen Schalter, pax. Hab ich auch nicht. Bauchgefühl, schön, dass du das hast.

14.01.2011 00:37 • #4


Adler83
hab gerade den thread ich bin angstfrei wenn entdeckt bzw. teilweise gelesen. sind ja auch jede menge anregungen drin

Wertesystem? Andere positiv beeinflussen, wenn man gelernt und verinnerlicht hat, sich selbst etwas gutes zu tun.

14.01.2011 10:54 • #5


P
Zitat:
sich selbst etwas gutes zu tun.

Das- denke ich- ist auch mal wichtig.

14.01.2011 12:04 • #6


B
Hallo Adler83

Arbeitgeber, Krankschreibung und Flucht ... ist auch ein Teil meines Lebens.

Ich selber hatte zwei wichtige Zielwerte:

Beruflich (ausgelöst durch den Zivildienst) eine für Menschen sinnvolle Tätigkeit
auszuüben.
Privat niemals so zu werden wie meine Eltern (Ehe als einziger Kriegszustand
und die eigenen Kinder an die Wand werfen etc.).

Beruflich habe ich zwar die passende Ausbildung gemacht, aber wegen meiner
Ängste niemals wirklich einen dauerhaften Arbeitsplatz gefunden.
Privat habe ich durch Vermeidung/Flucht jeden möglichen Schritt zum Ziel erst
überhaupt nicht versucht.

Je länger ich heute darüber nachdenke, um so mehr glaube ich nun, dass ich
mich hauptsächlich für meine erfolgreiche Flucht vor dem Leben belohne.

Der nachdenkliche Beobachter

14.01.2011 14:47 • #7


T
Ich belohne mich dafür, wenn ich mich Situationen, die mit Angst verbunden sind, gestellt habe, trotz der großen Versuchung kurzfristig noch mit einer Ausrede abzusagen.

Z.B. für Arztbesuche (Riesenangst vor Ärzten wegen befürchteter schlimmer Diagnosen)

oder

für die Teilnahme an manchen Festen, Feiern, Treffen etc. (leichte Sozialphobie)


Hinterher bin ich dann mit Stolz erfüllt.
Dies sind zwar keine großen Lebensziele, für mich ist es aber sehr wichtig, diese Dinge zu bewältigen.


Die Belohnung sieht allerdings immmer gleich aus:

im Cafe sitzen - Torte essen - gutes Buch lesen

15.01.2011 00:28 • #8


Adler83
Zitat von Beobachter:
Je länger ich heute darüber nachdenke, um so mehr glaube ich nun, dass ich
mich hauptsächlich für meine erfolgreiche Flucht vor dem Leben belohne.

Der nachdenkliche Beobachter


Lass dich nicht anstecken, Beobachter. Es gibt schon genug Leute, die zu viel nachdenken ... über Angst, Flucht ...

15.01.2011 18:23 • #9


Adler83
Zitat von tautröpfchen:
Ich belohne mich dafür, wenn ich mich Situationen, die mit Angst verbunden sind, gestellt habe, trotz der großen Versuchung kurzfristig noch mit einer Ausrede abzusagen.

Prima Ansatz.

Zitat von tautröpfchen:
Z.B. für Arztbesuche (Riesenangst vor Ärzten wegen befürchteter schlimmer Diagnosen)
(..)
für die Teilnahme an manchen Festen, Feiern, Treffen etc. (leichte Sozialphobie)

Hinterher bin ich dann mit Stolz erfüllt.
Dies sind zwar keine großen Lebensziele, für mich ist es aber sehr wichtig, diese Dinge zu bewältigen.


Ziele sind eine Sache, die darf man natürlich gerne haben. Aber ob mit oder ohne große/normale/kleine Lebensziele ... das sind ja alles Alltagsdinge, die du da nennst. Lass doch mal versuchsweise das weg, was du in Klammern geschrieben hast. Und wer geht schon gerne zum Arzt

15.01.2011 18:35 • #10


Adler83
hallo beobachter. deine nachdenklichkeit sei dir natürlich unbenommen

17.01.2011 10:10 • #11


Adler83
meine eigene wü/erde ich gerne gegen mehr spontaneität eintauschen.

17.01.2011 10:24 • #12


Adler83
haben euch eure eltern wirklich an die wand geworfen?

17.01.2011 10:30 • #13


P
Zitat:
haben euch eure eltern wirklich an die wand geworfen?

Wie meinst Du das Adler?
Also mich hat niemand an die Wand geworfen.

17.01.2011 16:46 • #14


C
Mich haben se in den Keller gesperrt....

17.01.2011 17:10 • #15


Adler83
Zitat von pax:
Zitat:
haben euch eure eltern wirklich an die wand geworfen?

Wie meinst Du das Adler?
Also mich hat niemand an die Wand geworfen.




Beobachter hatte das geschrieben. Grausam


Zitat von Beobachter:
Privat niemals so zu werden wie meine Eltern (Ehe als einziger Kriegszustand
und die eigenen Kinder an die Wand werfen etc.).

17.01.2011 17:12 • #16


B
Hallo Adler83

Heute geht es bei mir mit dem Denken, aber ich hatte vor wenigen Jahren
eine lange Phase, wo ich mich förmlich um den Verstand und in tiefste
Depressionen gedacht habe.

Und ja, zumindest meine Schwester wurde von unserer Mami als Kleinkind
vielfach geschüttelt, geschlagen und an die Wand geworfen.
Das ist etwas 25 Jahre her und damals von Lehrern und Ärzten erkannt
worden, also Aktenkundig.
Ich selber vermute, aus guten Gründen, dass es mir in meiner Kleinkindzeit
auch nicht anders ergangen ist, es fehlt allerdings die Erinnerung.

@Chaosfee:
Ich wurde immer in einem kleinen Zimmer eingesperrt, wenn ich meinen Teller
nicht leeressen wollte. Der dunkle Keller ist mir aber erspart geblieben.

So, und nun zurück zu Adler, Der Beobachter

17.01.2011 19:01 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Adler83
sonst nichts anzumerken im moment. Ich gebe gleich weiter ...

17.01.2011 19:43 • #18


Adler83
Wie kommst du so plötzlich darauf, dass du dich einmal in tiefste Depressionen gedacht hast? Ich sehe gar nicht den Zusammenhang mit der Frage oder den Beiträgen davor.

Zitat von Beobachter:
Ich selber vermute, aus guten Gründen, dass es mir in meiner Kleinkindzeit
auch nicht anders ergangen ist, es fehlt allerdings die Erinnerung.

Hast du eine Narbe oder etwas Ähnliches, weswegen du so spekulierst?

17.01.2011 21:48 • #19


T
Hallo Adler83,

Zu einer Deiner Fragen im Eingangsbeitrag ist mir noch folgendes eingefallen:

Ich kenne es sehr gut, so gestresst und belastet zu sein, daß es mir gar nicht mehr möglich ist, zu entspannen. Das ist bei mir u.a. der Fall, wenn ich viel Wut runtergeschluckt habe (was oft vorkommt, da ich so gut wie nie wütend werden kann).
Ich bin dann total nervös und unfähig, mich auf irgendetwas zu konzentrieren. Ich überleg mir dann ständig, was ich der betreffenden Person das nächste Mal sagen werde und bin dann sicher, daß ich das auch tun werde.
Ist die Person dann aber da, ist die Wut weg, ich sage wieder nichts, bin anschließend noch wütender. Irgendwann richtet sich dann diese Wut gegen mich, ich fühle mich immer depressiver und schwächer.
Werde ich aber doch mal wütend, fühle ich mich anschließend meist irgendwie schuldig und suche Rechtfertigungsgründe für das Verhalten der Person oder denke, ich bin vielleicht überempfindlich.

Lasse mir manchmal sogar von meiner besten Freundin bestätigen, daß meine Wut gerechtfertigt ist und sie an meiner Stelle auf die betreffende Person auch wütend wäre!!

Ein häufigerer Grund dafür, nicht entspannen zu können sind jedoch bestimmte oder unbestimmte Ängste in Bezug auf die Zukunft.

18.01.2011 03:59 • #20


A


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