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Hallo,

ich leide an einer Panikstörung, die mich schon die ganze Schule begleitete und mich nun auch nach Abschluss meines Jura-Studiums wieder im bald beginnenden Rechtsreferendariat begleitet. Und zwar habe ich im Rahmen von Schulunterricht schwere Panikattacken, wenn ich einen Text, egal wie lang, vor der Gruppe plötzlich und überraschend vorlesen muss. Sobald ein Text verteilt wird, ergibt sich für mich eine Art Russisches Rooulette-Situation und ich flehe innerlich, dass die Kugel nicht mich trifft. Ich fange an zu schwitzen, mein Herz schlägt sehr schnell (locker 140), ich werde zittrig, kriege einen trockenen Mund und bekomme einen total hektischen Atem. Vor allem durch Letzteres kann ich dann nicht lesen, da ich hierfür natürlich einen ruhigen Atem brauche, dieser aber total durcheinander ist. Erstickungsängste habe ich zwar nicht, aber ich kann dann noch maximal 2 Sätze vorlesen. Würde mal schätzen, dass die Panikattacke bei 75-80% von 100% ist, wenn man sowas einschätzen müsste. Wenn ich Sport mache und grad aus der Puste bin, fühle ich mich vom Atem her exakt genauso, wie in einer Panikattacke, obwohl ich dort einfach nur sitze.

Diese Situation wird es im Referendariat sehr oft geben. Zwar sind es keine seitenlangen Texte, aber doch meistens um die 10 Zeilen. Im Studium konnte ich dem aus dem Weg gehen, da in großen Vorlesungssäälen nicht einzeln vorgelesen wird. Nun tritt aber das alte Problem wieder in den Vordergrund und ich brauche sehr sicher ärztliche Hilfe. Durch Recherche erfuhr ich von sog. SSRI, die oft bei Panikstörungen verschrieben werden. Ich las über ihre Wirkungsweise und habe nun einige Fragen.

1. Da ich durch zu lange Wartezeit keine Therapie vorm Referendariat beginnen kann, muss ich zu meiner Hausärztin, die auch Psychaterin ist. Da sie aber sehr alten Kalibers ist, habe ich meine Zweifel, dass sie mir das Richtige verschreibt und sie nicht mit der Zeit mit ging. Was sind typische AD, die recht nebenwirkungsarm sind und gute Erfolge aufweisen? Diese würde ich dann gern mit der Ärztin besprechen, falls sie sie nicht selbst vorschlägt.

2. Warum helfen AD überhaupt? Bei einer Panikattacke schüttet mein Körper doch extremst viel Adrenalin aus und AD bewirken doch nur, dass mehr Serotonin im Gehirn gespeichert wird? Aber das Problem mit dem Adrenalin bleibt doch weiterhin? Helfen nicht eher Betablocker?

3. Kann man damit rechnen, dass ein AD eine Panikattacke komplett ausschaltet? Für mich gibts da irgendwie nur ein ganz oder gar nicht. Entweder das volle Programm an Symptomen wird vom Körper abgespielt oder ich habe maximal ein leicht mulmiges Gefühl.

4. Was sind typische Nebenwirkungen? Wie lange treten sie im Schnitt auf und ab wann wirkt ein AD im Schnitt effektiv?

5. Kann ich mein Leben mit einem AD gut weiterführen? Kann ich mich gut konzentrieren? Kann ich Sport treiben? Wie sieht es mit Alk. aus?


Vielen lieben Dank im Voraus und ich hoffe jemand kann mir meine Fragen beantworten

24.06.2015 22:09 • 24.06.2015 #1


1 Antwort ↓

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24.06.2015 22:45 • #2






Dr. med. Andreas Schöpf