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Hallo Leidensgenossen,

Nach ca. 6 Jahren ist sie wieder da: die erhöhte Muskelspannung!

Ich verweise auf folgenden Beitrag von 2019:

medikamente-angst-panikattacken-f76/das-zweite-mal-venlafaxin-unangenehme-nebenwirkungen-t96745.html

Damals hatte ich den gescheiterten Selbstversuch mit D3 gemacht, der zu äußerst unangenehmen Erscheinungen führte inkl. Unangenehm hohem Muskeltonus mit Muskelschmerzen und Muskelschwäche.

Diesmal habe ich - ausgehend von 75mg Venlafaxin - vor ca. 6 Monaten mit 50mg 5HTP begonnen und tags darauf aus dem Nichts eine langwierige Erkältung bekommen, die erst nach dem Absetzen des 5 HTP wieder besser wurde. Vor ca. 10 Wochen dann der 2. Versuch mit 2x100mg 5 HTP über 2 Wochen, was sich psychisch überhaupt nicht ausgewirkt hatte. Dafür nach einigen Tagen wieder eine fiese Erkältung aus dem Nichts heraus. Nach 2 Wochen 5HTP abgesetzt und die Erkältung verschwand schnell. Jedoch eine Woche später fung die jetztige Problematik an, welche der von 2019 ähnelte: ein fies erhöhter Muskeltonus. Meine Muskeln entspannen nicht mehr. Wie es scheint auch nicht im Schlaf. Da dies nun seit 8 wochen durchgehend anhält, gesellten sich Muskelschmerzen und - schwäche hinzu. Um die Anspannung zu kompensieren haben sich die Muskeln hypertrophiert. Dies betrifft den ganzen Körper, aber insbesondere die Beine, da diese ja ständig benutzt werden. Nach einigen Stunden fühlt es sich an als wäre man gerade einen Marathon gelaufen. Angefangen hatte alles mit Muskelzuckungen, die jedoch dieser konstanten Anspannung gewichen sind. Jeder der diese schon einmal erlebt hat weiß wie sehr es die Lebensqualität einschränkt. In der Angst am gefürchteten EMS erkrankt zu sein war ich beim Hausarzt zur Blutentnahme. Ergebnis: großes Blutbild, Leber und Nierenwerte alles gut, einzig CK leicht erhöht, was kein Wunder ist, da die gesamte Muskulatur überlastet ist. Insbesondere die Eosinophile sind NICHT erhöht was EMS ausschließt. In 2019 übrigens war die Problematik nach weiterer geraumer Zeit von selbst wieder verschwunden. Die Suche nach der Ursache geht weiter. Ich möchte jedoch warnen: 5HTP kann nicht nur Vorteile haben sondern sich - je nach Individuum- auch unvorteilhaft auswirken und dir das Leben (noch mehr) zur Hölle machen, ohne psychische Vorteile zu bringen. Im Nachhinein eine schlechte Idee. Der Körper hatte Menge x nicht selbst hergestellt und wenn man im Netz tiefer gräbt findet man durchaus kritische Studien. Z.B. wurden bei 5HTp in Studien bei den Teilnehmern erhöhte Prolaktin Werte festgestellt. Dies wiederum kann Schilddrüsenstörungen triggern welche - oh schreck - zu erhöhtem Muskeltonus führen können.

Gruß
Franky

Gestern 11:23 • 11.06.2025 #1


10 Antworten ↓


Hallo Franky,
5HTP würde ich nur nach Blut und Urintest nehmen um in den Referenzbereichen zu bleiben. Ich nehme 50mg 5 HTP seit 1,5 Jahren und habe keine Muskelprobleme. Ich lasse aber auch beim Arzt als Selbstzahler alle 6 Monate den Serotoninwert bestimmen und es hilft mir gegen Reizdarm.
Vlt. hast Du im Körper gar keinen Serotoninmangel gehabt?
Ich würde auch mal Magnesium im Blut testen lassen.

A


Erhöhter Muskeltonus noch Wochen nach 5HTP Absetzen

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Magnesium hatte ich getestet. Ist im Mittelwert, jedoch kann die intrazelluläre Versorgung eine andere sein. Ich substituire 600mg/tgl. seit 4 Wochen.

Die intrazellulären Werte muss man leider extra messen lassen. Die Ärztin hat es bei meinem Sohn über Privatlabor biovis machen lassen und er hat starken magnesium u kaliummangel und nimmt Tabletten.

Ich hoffe nur sehr, dass ich mir durch den Mist keine ALS getriggert habe.

Zitat von blue1979:
Die intrazellulären Werte muss man leider extra messen lassen. Die Ärztin hat es bei meinem Sohn über Privatlabor biovis machen lassen und er hat starken magnesium u kaliummangel und nimmt Tabletten.

Wie wird das gemacht? Braucht man dafür nicht Muskelzellen? Mein Hausarzt hat nur den standard für die Elektrolyte gemacht und will mich zum Neurologen schicken...

Das wird im Blut etwas aufwendiger getestet und das bietet nicht jedes Labor an. Dafür braucht man keine Muskelzellen.

Gut das du auch zum Neurologen gehst und lass dich auf Wartelisten setzen um früher einen Termin zu bekommen. Ich würde auch nach Ursachen suchen bevor ich zum Schluss Psychosomatik in Erwägung ziehe.


Hast du schon einmal ortodon probiert gegen Muskelverspannungen ? Es ist rezeptpflichtig.

@blue1979
ortodon - und andere chemische Mittel - erstmal nein danke. Da gibt es wieder weitere Nebenwirkungen, anstatt die Ursache zu beseitigen, werden Symptome bekämpft und es kommen weitere hinzu.
Würde ich das Zeug (5htp) weiter nehmen, könnte man in den Symptomen einen Teil eines Serotonin-Syndroms sehen, aber ohne den Rest, wie Fieber usw. Aber seit 8 Wochen nehme ich das gar nicht mehr, sondern wie gewohnt weiter meine 75mg Venlafaxin. Es hat entweder Elektrolyte massiv entzogen oder die Motoneuronen durcheinander gebracht/ vielleicht sogar geschädigt. Im Nachhinein ist man eben immer schlauer! Es wundert mich nur, dass es so wenig negative Erfahrungsberichte mit 5 HTP gibt. Bei mir hat es psychisch rein gar nichts bewirkt und körperlich: steht ja alles da. Naja, die Kombi Venlafaxin und 5 HTP macht evtl. den Unterschied. was passiert wennn Serotonin ansteht aber nicht binden kann an die Rezeptoren? Da sind wir wieder beim Syndrom, was es in DIESER Form aber nicht gibt und dann auch schon wieder weg sein sollte..

Zitat:
Ich lasse aber auch beim Arzt als Selbstzahler alle 6 Monate den Serotoninwert bestimmen und es hilft mir gegen Reizdarm.

Soweit ich weiß hast du dann den Serotoninwert im Blut, also der Peripherie. Da ist, soweit ich gelesen hatte, das Problem dasselbe wie mit den Elektrolyten. Es sagt wenig darüber aus, wieviel Serotonin im synaptischen Spalt zur Verfügung steht/dorthin gelangt ect. die Methode wäre sehr viel aufwändiger über eine Liqourmessung.
Die gängige Meinung ist doch, dass Depressionen durch einen Serotoninmangel ausgelöst werden. Dort setzen Mittel wie Venlafaxin an, welche das Reuptake hemmen, so dass mehr (von dem angeblich wenigen) im synaptischen Spalt verbleibt. Die Gesamtmenge verändert das nicht, wo nichts ist wird auch durch Hemmung des Abbaus nicht mehr. Immer wieder habe ich versucht das Medikament loszuwerden. Weiter runter als von damals 150 auf 18,75mg habe ich nicht geschafft, gestreckt über mindestens 6 Monate. Ich merke auch sofort einen Aufschwung von 75 auf 150 mg, weniger düstere Gedanken, mehr Hoffnung, Freude, Antrieb, Perspektiven...demnach spricht dies FÜR die Serotonin-Mangel-These. Dennoch könnte es sein, dass sie falsch ist.

Fragen die sich mir stellen:
1. Ernähren sich alle Leute ohne Depression tryptophanreich?
2. Nehmen alle Leute ohne Depression die nötigen Co-Faktoren für die Serotoninsynthese zu sich? B6 usw....
3. Wie wäre der Serotoninspiegel bei solchen Leuten?
ich hatte selbst schonmal so eine einfache Serotoninmessung machen lassen. Das ist ein Witz. Ich lag innerhalb eines riesigen Referenzbereiches im unteren Drittel. Ungefähr dasselbe wie bei Eisen, mit einem Referenzbereich von sagen wir 12 bis 400. Ist jemand mit Wert 13 ebenso gesund wie einer mit 399? Was ist wenn der eine 300 braucht aber der andere nur 50? Absurd.

@psychic Schwer zu sagen, ob es die Kombination war (ich nehme an du hast beides nie gleichzeitig genommen) und das 5 HTP nach Venlafaxin dein Serotoninmechanismus irritiert hat sei es das die Rezeptoren überlegt worden waren oder das 5 HTP nicht andocken kann ...

Also ich hatte starken Reizdarm und auch psychische Probleme aller Art und 5 HTP und Gaba habe nach Testung überwiegend gegen Reizdarm genommen was auch geholfen hat. Der Darm ist ruhiger geworden und zumindest im Körper habe ich keinen Gaba und Serotoninmangel mehr. Was über die Blutgehirnschranke ankommt, ist natürlich eine andere Sache aber da ich vor 5 HTP kein Antidepressivum genommen habe, ist es bei mir etwas einfacher.
Es gibt Studien mit Serotoninmessungen im Blut was ich für mich als groben Referenzwert genommen habe, aber finde diese Übersichtsarbeit gerade nicht. Das ist auch eigentlich egal denn es gibt Menschen mit niedrigen Serotoninwerten im Blut und haben keine Depression. Daher glaube ich nicht mehr aus den 1960gern stammende Theorie von Serotoninmangel.
Bei mir würde witzergerweise diese Theorie stimmen da ich mit normalen Serotoninwerten im Blut weniger Beschwerden habe als mit niedrigen Werten aber ich habe meinen Mann und Sohn auch testen lassen (im Urin) und beide sehen sich nicht als depressiv an (trotz niedriger Werte). Mir sind Blutwerte wichtiger weil ich im Referenzbereich bleiben möchte.

Da 5 HTP nach ca 8 Stunden verstoffwechselt sein sollte, habe ich damit auch keine Probleme wegen Serotoninsyndrom solange ich nicht noch andere serogene Medikamente nehmen wsollte.

Kann es nicht sein das du ein verlängertes Absetzsyndrom hast? Da gibt es englischsprachige Foren die sich mit diesem Thema beschäftigen (Name fällt mir jetzt nicht ein).

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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