App im Playstore
Pfeil rechts
24

@Jendja Wollte nur kurz sagen, mit Tavor wird vorm Auto fahren abgeraten.

Du wirst Dich jetzt “eingelullter” Fühlen und entspannter.

@Jendja Stell dir doch innerlich vor, wenn es gar nicht geht, dann gehe ich einfach. Zumindest aus der Kapelle oder Kirche raus.
Du kannst dann sagen, dir war nicht gut oder du musstest husten.
Hab ich mal gemacht und bin kurz raus. Es hat keiner gefragt.
Solche gedanklichen Notausgänge helfen mir immer. Dann ist es meist gar nicht nötig, sie wahrzunehmen. Alles Gute.

A


Beerdigung und panische Angst davor

x 3


@Jendja warum hast du heute eine genommen? Ist heute schon die Beerdigung? Kann dir davon abraten, es einfach so zu nehmen. Viele Leute teilnehmen es als Schlaftablette zum einschlafen. Bei Angst bringt es dich aber runter.

@Jendja
MUSST du wirklich dahin? Oder DENKST du du musst, weil das von dir erwartet wird?

Ich seh das differenziert: Beerdigungen sind für die Hinterbliebenen, für die, die diesen Abschied in genau dieser Form brauchen. Der Mensch in der Urne oder im Sarg – dem ist’s komplett egal, wer da steht und wie viele Taschentücher dabei sind.

Wenn du Tavor brauchst, um überhaupt hingehen zu können, stellt sich mir die Frage: Willst du das selbst – oder denkst du, du musst? Wer entscheidet hier gerade: du, oder das Bild davon, wie man „sich zu verhalten hat“?

Wenn du selbst spürst: „Ich will diesen Moment, diesen Abschied, ich brauch das für mich“ – dann ist es absolut okay, dich mit Medikamenten zu unterstützen. Es ist ne Ausnahmesituation, du musst nicht perfekt funktionieren. Panik zu bekommen heißt nicht versagen – es heißt einfach, dass du Mensch bist.

Aber wenn du innerlich merkst: „Ich will da eigentlich gar nicht hin.“ – dann ist das genauso legitim. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig für deine Form der Trauer. Und du versagst nicht, nur weil du nicht in ein Schema passt, das andere als „richtig“ empfinden.

Hoi, schließe mich @WayOut an.

Und:
Ich persönlich gehe auch auf keine Beerdigung mehr. Mir ist das zu emotional anstrengend und letztendlich aufgesetzt. Ich besuche im Anschluss lieber alleine das Grab und verabschiede mich. Mit meiner Mutter habe ich das schon besprochen, was der Rest der Verwandtschaft davon halten wird ist mir wumpe.

Jeder normale Mensch sollte aber verstehen, dass du es beispielsweise aktuell nicht schaffst. Und wer das nicht kapiert, hat halt Pech gehabt. Außer natürlich dir ist das auch wichtig, die Beerdigung zu besuchen!

Diese eigentümlichen Verpflichtungen, die man angeblich hat, sind aber Quark. Die Verstorbenen sind dir sicher nicht böse.

Grüße

Zitat von Angsthase321:
Kann dir davon abraten, es einfach so zu nehmen.



Mein Arzt hat mir die aus gutem Grund verweigert, da die zur Abhängigkeit führen können.
Heute bin ich froh drüber, dass ich sie nicht zuHause hab.

@WayOut Ich finde du hast es sehr schön geschrieben und pflichte dir bei allem bei.

@Jendja Wahrscheinlich ist die Beerdigung bereits vorbei. Aber gerade bei einem so schwierigen Ereignis finde ich es wichtig, dass man sich die Freiheit nimmt und zu sich selbst schauen darf (Selbstfürsorge). Das bedeutet auch, dass man z.b aus der Kirche hinaus gehen darf, wenn es nicht mehr geht oder auch draussen während der Beerdigung halt kurz weggeht, wo man verschnaufen kann. Oder wie auch immer.

Sollte man merken, dass es dir nicht gut geht und du Panik hast, ist es nicht schlimm. Es ist absolut menschlich. Und stell dir vor jemand anderes hätte Panik und bräuchte Hilfe, würdest es du schlimm finden? Ich denke die allerwenigsten und wenn jemand dies schlimm findet, kann dir die Meinung dieser Person getrost gestohlen bleiben.

Es ist der Klassiker, zumindest was meine Psychologin zu mir sagen würde. Aber es ist immer wieder gut eine andere Perspektive zu sehen:

Was würdest du in einer solchen Situation deiner besten Freundin/deinem besten Freund sagen oder raten.

Dann ist man etwas netter und verständnisvoller zu sich selbst.

Ich hoffe du hattest den Umständen entsprechend guten Tag und hoffe die Medikamente haben gewirkt.

Zitat von KimchiKati:
Alles kann passieren, nichts muss.

Ja, alles. Ich hatte auf der Beerdigung meiner Oma einen Lachanfall…

Zitat von DrSeltsam:
Ich hatte auf der Beerdigung meiner Oma einen Lachanfall…

Dann hat bei der Beerdigung wohl jemand was richtig gemacht. Auch bei der Beerdigung meines Vaters brachte der Pfarrer die Leute zum schmunzeln. Wir haben ihm ja ein paar Anekdoten aus dem Leben meines Vaters erzählt, die er dann vorbrachte. Das war auch unbedingt nötig, denn gelitten hatte mein Vater genug.

@User_0815_4711
Naja, eigentlich war es eher etwas makaber:
Meine Mutter hatte zu der Zeit wegen Chemo keine Haare und ein „Plätzchen“ auf dem Kopf. Als wir am Grab standen und der Pfarrer geredet hat, fing es an zu regnen.
Mein Schwager - korrekt vom Scheitel bis zur Sohle - hat seinen Schirm auf gemacht und mit der äußersten Spitze meiner Mutter die Perücke vom Kopf gehoben.
Es war original wie in einem Louis des Funés Film und es fehlte nur noch das richtige Geräusch dazu…
Ich und meine Mutter waren die einzigen, die das überhaupt mitbekommen haben. Sie selbst war völlig erschrocken, ich selbst bin fast gestorben weil mich das unterdrückte Lachen fast zerrissen hätte.
Und sowas kannst Du in der Situation auch keinem erklären.
Das ganze ist zu einer Art Familienanekdote geworden die immer wieder gerne erzählt wird…

A


x 4






Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore