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E
Liebe Leser:innen,

ich wollte euch mal bezüglich der Umsetzung von Selbstliebe/ Selbstwert befragen.
Immer bin ich diejenige, die kuscht, die tausendmal überlegt was sie sagt, bevor sie was Falsches sagt, die die immer „korrekt“ ist, sich hinten anstellt, sich abhängig macht, hinterherrennt, sich in Schuldgefühle badet und quält.
Würde niemand genauso machen.
Niemand.

Das Bewusstsein dafür habe ich.
Mir fällt auch ständig auf wie negativ ich von mir denke.
Aber ich kann ja nicht einfach im Kopf sagen „Nein du bist gut, nein du brauchst keine Abhängigkeit, nein du bist schlau genug, schön genug“.
Das funktioniert nicht und frustriert mich nur mehr.

Nur weil ich weiß, dass ich eine vollständige Torte sein sollte und der Rest nur die Kirschen oben drauf, heißt es nicht, dass es plötzlich so ist.

Ich habe das Gefühl mein Umfeld kann so gut Grenzen ziehen, das macht mich nochmehr wütend. weil ich mich dann nicht beachtet fühle. Wahrscheinlich Trigger vom inneren Kind und weil ich es selbst nicht hinbekommen.

Ich hab das Gefühl alles kognitiv zu verstehen aber ich habe keine Ahnung wie ich das umsetze.
Ich stecke einfach fest und komme nicht an mein Kern ran.
Könnt ihr mir Ratschläge geben?

(Therapien habe ich auch 2 gemacht.
Klar wird man dort ermutigt und bestärkt aber ich habe keinen Plan wie ich meinen Alltag gestalten soll bezüglich der Umsetzung)

Liebe Grüße

16.05.2023 11:04 • 16.05.2023 x 2 #1


28 Antworten ↓


Icefalki
Zitat von emmacarena:
Immer bin ich diejenige


Mir hat es geholfen, dass ich mich und alles sehr ehrlich hinterfragt habe.

Warum tust du das?

Und da du eh kognitiv unterwegs bist, wird dir vielleicht das Wissen um das Warum helfen.

Ich wurde durch Erziehung dressiert und manche Dinge konnte ich gar nicht, da sie verboten waren. Als Kind fummeln man sich dann eben ein Weltbild zurecht, aber eigentlich schreit jeder nach Liebe.

Wer hier ein Defizit hat, tut sehr viel, damit einem andere mögen. Ich würde sagen, dass das bei unseren Problemen das Hauptthema sein könnte.
Dadurch, dass man sich selbst nicht richtig wahrnimmt, kein grosses Selbstwertgefühl besitzt, sich klein und minderwertig fühlt, alles Recht machen möchte, entwickelt sich enormer Stress, der Angst und Panik auslösen kann.

Darum ist wichtig, dass man erkennt, warum fühle ich mich so schlecht. Und bei Erkentniss kann man beginnen, hier andere Wahrnehmungen zu entwickeln.

Als Beispiel: Man ertappt sich dabei, dass man wieder die Klappe gehalten hat. Wenn man weiss, es geht darum, dass man Ablehnung fürchtet, kann man versuchen, wie es ist, wenn man mal Nein sagt. Oder man andere auf Missstände aufmerksam macht.

Wenn man dabei sachlich und freundlich bleibt, wird man positiv überrascht werden.

Und gleichzeitig sollte man die eigenen Fehler auch im Blickpunkt behalten.

Ist reine Übungssache und natürlich viel Gedankenarbeit, aber nicht selbstzerfleischend, sondern in positive Veränderung denkend.

Ich habe ein Defizit- hab es erkannt, warum das so ist - jetzt stelle ich mich der Aufgabe und ändere meine Einstellung und mein Tun.

Mit der Zeit wirst du immer mehr als Selbstwert erfahren und dadurch bekommst du Selbstbewusstsein und Selbstliebe. Ist aber Arbeit.

16.05.2023 11:29 • x 3 #2


A


Umsetzung von Selbstliebe/ Selbstwert

x 3


Reconquista
Zitat:
Mir fällt auch ständig auf wie negativ ich von mir denke. Aber ich kann ja nicht einfach im Kopf sagen „Nein du bist gut, nein du brauchst keine Abhängigkeit, nein du bist schlau genug, schön genug“. Das funktioniert nicht und frustriert mich nur mehr.


Selbstverständlich kannst du dir innerlich sagen, dass du gut und vollkommen in Ordnung bist. Du sagst dir ja auch seit etlichen Jahren, dass du nicht gut genug und andere viel besser sind. Du entscheidest, was du innerlich sagst und wie du dich und andere siehst und bewertest. Natürlich benötigt ein neues Denken eine Umgewöhnungszeit, aber wenn du dein neues Denken selbst verhinderst, indem du denkst: das stimmt ja gar nicht, hältst du an dem alten Denken fest und wirst weiter darunter leiden. Abhängig ist jede/r von anderen. Der eine mehr, die andere weniger. Dass andere es ja so leicht haben und sich so gut abgrenzen können, ist ein Trugbild, mit dem du es dir noch schwerer machst. Es ist nur ein Vergleich mit anderen zu deinem Nachteil. Insofern erzeugst du dein Unglück 24/7 selbst. Nach zwei Therapien könntest du dich an die Arbeit machen und deine Bewertungen ändern: positiver für dich und realistischer insgesamt. Du bist weder schlechter noch besser als andere sondern gleich. Schreib dir mal eine Liste mit deinen Talenten und Vorteilen, du wirst staunen, dass da einiges gutes zusammenkommt. „Ich bin arm, mich hat’s ja so schwer getroffen, anderen geht es viel besser, niemand versteht mich“ … das kannst Du mit dem Abfall hinaustragen und vom örtlichen Entsorger zur Müllkippe fahren lassen. Oder ist es Dir so lieb?

16.05.2023 11:31 • x 4 #3


Schlaflose
Es muss nicht Selbstliebe sein. Selbstakzeptanz reicht völlig aus, also sich so akzeptieren wie man ist, sich gegenüber neutral sein. So halte ich das.

16.05.2023 11:31 • x 3 #4


E
Mich macht das einfach alles so wütend…

Wenn ich merke, wie andere für sich einstehen und Grenzen zeigen triggert es mich so sehr, dass ich absichtlich abweisend/ reserviert bin und wirke, weil ich mir wünsche, dass die sich genauso fühlen und mich dann brauchen…

Ist doch einfach krank…

16.05.2023 11:36 • x 1 #5


K
Ich habe nur den Eingangspost gelesen.....


Was man da macht?

Ich habe mich selbst geheiratet.

Ich bin so, wie ich sein will. Ich mag mich. Und die paar Sachen, die mich noch an mir stören, die sind noch in der Bearbeitung.

Ich mache mich da nicht verrückt. Ich war schon immer so selbstbewusst. Sogar auf Fotos von der Grundschule sitze ich inmitten von anderen Kindern total aufrecht, entspannt und happy... aus dem Nichts heraus.

Und das hat auch jeder in sich. Man muss dieses Ich nur wieder hochkommen lassen und aufstehen lassen. Wir sind von Natur aus so, dass wir nach vorne stürmen, dass wir aufstehen und loslaufen.

Und dann kriegt man irgendwann gesagt, dass man sich selbst nicht wichtig nehmen darf und was alles an einem falsch wäre. Wenn das jemand erzählt hat, habe ich immer weggehört und habe gedacht, so'n Quatsch brauch' ich nicht.

Man muss sich selbst mögen und gut finden. Man muss sich selbst lieb haben. Erst wenn die Grundvoraussetzung erfüllt ist, klappt es mit anderen Menschen auch gut. Mich haben immer mehr Menschen genervt, weil sie mir zu doof waren, zu langweilig, weil sie auf mich nicht eingegangen sind, weil sie keinen Humor hatten. Dann habe ich mich zurückgezogen und habe alles gemacht, was immer gerne mit anderen machen wollte, wo keiner mitgemacht hat. Und dann habe ich gemerkt, wie viel Spaß ich mit mir allein habe, wie interessant diese Zeit war, wie gut es mir mit mir ging und dass ich so viel zu geben habe, mir, anderen, Menschen in jeder Situation und dass ich glücklich darüber sein kann, dass ich mich habe. Ich habe mich voller Liebe und voller Überzeugung für mich entschieden und habe mich geheiratet. Ich liebe meine Macken und finde mich meistens gut. Und das, was noch stört, das wird angegangen.

Und was soll ich sagen? Kaum, dass man mit dem Hintergrund raus geht und sich den Menschen zur Verfügung stellt, klappt das bei den meisten anderen auch und man ist beliebt.

Je weniger man sich mag, desto mehr rechnet man mit der Ablehung anderer. Und da fängt der Stress an, dann wird es verkrampft. Und mit der Verkrampfung bleibt die Unbeschwertheit und die Fröhlichkeit weg. Und genau das ist es aber, was Menschen an uns so begeistert, wenn wir einfach loslachen, einfach mitmachen und einfach vital sind. Wenn Du für Dich allein glücklich sein kannst, dann kannst Du Dir die Leute am Ende kaum noch vom Leib halten. Das macht unwiderstehlich.

16.05.2023 11:45 • x 3 #6


Icefalki
Zitat von emmacarena:
Ist doch einfach krank


Stimmt. Deswegen halte ich es für wichtig, dass man weiss, warum man krank geworden ist. Ich arbeite in der Medizin, deswegen halte ich viel von Diagnosen, da dann mit der richtigen Therapie das Problem bestenfalls behoben werden kann.

Im psychischen Bereich ist das natürlich schwieriger, aber mal etwas salopp ausgedrückt: Problem erkannt - Gefahr gebannt.

16.05.2023 11:50 • x 2 #7


K
Zitat von emmacarena:
Mich macht das einfach alles so wütend… Wenn ich merke, wie andere für sich einstehen und Grenzen zeigen triggert es mich so sehr, dass ich absichtlich abweisend/ reserviert bin und wirke, weil ich mir wünsche, dass die sich genauso fühlen und mich dann brauchen… Ist doch einfach krank…

Ja, das ist krank.

Und es funktioniert so garantiert nicht.

Das ist wie wenn 4-Jährige aus Trotz zu Hause ihren Rucksack packen und zur Tür rauslaufen und der Mama zurufen: Mama, ich laufe jetzt weg! Weil Du warst gemein zu mir!. Da lacht sich alles kaputt, dann lässt man das Kind loslaufen und nach 2 Minuten kommen sie heulend wieder rein, weil sie Panik kriegen und sich doch nicht wegtrauen, traurig sind, weil ihnen keiner nachläuft... Und das sollen sie auch lernen, dass man sich nicht erpressen lässt. UND dann nimmt man sie in den Arm und tröstet sie, sagt ihnen wie froh man ist, dass sie doch da geblieben sind usw..

Du bist nicht 4 und deswegen wird auf die Nummer keiner gut reagieren. Und wenn Du zu den Leuten giftig wirst, dann vergraulst Du die erst recht.

Also brauchst Du wohl eine andere Strategie und vor allem eine, die funktioniert.

Ist nicht böse gemeint.

Ich glaube, in diesen 2 Therapien hat man Dir noch nicht alles beigebracht, was es braucht. Vielleicht findest Du noch Input, wie es besser geht. Das sollte sich einrichten lassen.

Du bist nicht allein mit dem Problem. Es geht so vielen so....

16.05.2023 11:50 • x 3 #8


E
@Kosmos Dankeschön.
Ich lass es zum Glück nicht wirklich offensichtlich an andere raus.
Früher schon…

16.05.2023 12:03 • x 2 #9


K
Hast Du Dich schon mal mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung auseinander gesetzt?

Ich glaube, der Weg zu anderen Menschen führt über sich selbst?

Was ist Dein Wunsch, wie willst Du sein, mit wem willst Du Zeit verbringen? Was sind Deine Interessen? Machst Du beruflich, was Du machen willst? Willst Du was ändern?

Was ist Deine Vision von Dir, wie willst Du sein, was für ein Mensch willst Du sein? Du verbringst täglich 24 Stunden mit Dir. Mit was für einem Menschen willst Du da morgens aufstehen und abends ins Bett gehen? Du bist der Mensch, mit dem Du andauernd zusammenbist? Magst Du die, die da an Deine Seite ist?

Was braucht sie, um glücklich zu sein?

Behandel' Dich so, als wärst Du Deine beste Freundin. Dann bist du nie alleine.

Selbstfürsorge, Selbstführung, sich selbst aufbauen und sich selbst erfinden und dann mal anderen zeigen, was in einem steckt.

Und vor allem eins:

Klare Entscheidung dafür, dass man nicht der saure Essighafen in der Runde sein will, der enttäuscht, verbissen, zurückgewiesen und verbittert die Stimmung drückt.

Es ist Deine Entscheidung, wie es weitergeht mit Dir und Deinem Leben und den Menschen, die Du triffst. Mach' was draus!

16.05.2023 12:08 • x 4 #10


Reconquista
Zitat von emmacarena:
Mich macht das einfach alles so wütend… Wenn ich merke, wie andere für sich einstehen und Grenzen zeigen triggert es mich so sehr, dass ich absichtlich abweisend/ reserviert bin und wirke, weil ich mir wünsche, dass die sich genauso fühlen und mich dann brauchen… Ist doch einfach krank…

Nein, das ist nicht krank, es hat Gründe. Wenn du dir das auch noch vorwirfst, wird es noch schlimmer. Du bist zu 98,7 Prozent als kleines Kind seelisch/emotional vernachlässigt worden und sehnst dich nach innerer Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. Du bist doch deswegen nicht „schlecht“ oder „falsch“. Du kannst von dir nicht verlangen, so zu sein wie ein Mensch, der von Anfang an die nötige Aufmerksamkeit und Fürsorge erhalten hat, die jeder Mensch braucht, um normal zu gedeihen. Wenn du diese Zusammenhänge erkennst und damit aufhörst, dich selbst niederzumachen, bist du entscheidende Schritte weitergekommen. Eigentlich müsstest du jetzt dir gegenüber genau das tun, was dir fehlte: Geduld mit Dir haben, Verständnis, liebevoll mit Dir sein, Dir keine Vorwürfe machen, Dich nicht mit anderen vergleichen mit dem „Ergebnis“, dass die anderen gut sind und du schlecht bist. Dann wird alles realer und ist bei weitem nicht mehr so schlimm. Wenn Du Dich weiterhin beschimpfst und vergleichst, bleibt es schlimm . . .

16.05.2023 12:09 • x 3 #11


K
Zitat von emmacarena:
@Kosmos Dankeschön. Ich lass es zum Glück nicht wirklich offensichtlich an andere raus. Früher schon…

Das ist doch super!

Das Schwierigste hast Du schon geschafft.

Wenn Du Dich jetzt ein bisschen mit schönen Dingen umgibst, Dir ein bisschen gute Laune auftankst, dann kannst Du raus gehen und Deine positive Strahlung auf die anderen abfeuern. Die werden sich darüber freuen. Und wenn so ein Muffel irgendwo nicht drauf anspringt, lass' ihn halt beiseite, der ist halt noch nicht soweit, dass er die Aufnahmefähigkeit für Deinen liebevollen Humor und Einsatz hat.

16.05.2023 12:10 • x 4 #12


K
Ein Tipp von mir:

Beobachte mal Menschen, die eine große Präsenz und Ausstrahlungskraft haben, die beliebt sind und in jeder Runde gerne gesehen sind.

Wer gefällt Dir? Wer macht auf Dich mächtig Eindruck mit wem hast Du Spaß?

Wie sind diese Menschen? Die haben den Bogen raus. An ihnen kannst Du lernen, was ein Persönlichkeitsstil, ein Kommunikationsstil ist, der gut funktioniert und ankommt.

Sich zu entwickeln ist Arbeit. Man muss sich bewusst mit sich selbst auseinandersetzen, mit seinem Auftreten. Man muss lernen, was die Dos und Do-nots sind. Bewusst lernen, wie man sich präsentiert, wie man in einer Beziehung agiert und wie man mit anderen Menschen auf positive Weise umgeht.

Da gehört auch dazu, dass man sich zusammenreißen kann und muss und nicht alles einfach kommentiert, seine schlechte Laune zB in sich verwaltet und nicht alles auf andere loslässt, sich nicht ausagiert, sondern dass man sich benimmt. Und da gehört nicht nur dazu, dass man sich höflich und nach Grundanstandsregeln benimmt, sondern dass man ein aufmerksamer, interessanter Gesprächspartner ist, der sich bemüht und auf den anderen einstellt. Und aber dann auch seine Grenzen souverän bewahrt. Das alles muss man lernen, wenn man es nicht als Kind mitbekommen hat.

Unzählige Menschen befassen sich jeden Tag damit und sind deshalb Meister darin geworden.

Erfolgreiche Menschen sind nicht zufällig erfolgreich, sondern weil sie den Erfolg ganz gezielt und bewusst herbeiführen.

16.05.2023 12:26 • x 3 #13


K
Im Prinzip kann man das Ganze auch noch auf das hier kürzen:

Wie schaffst Du es, für Dich selbst und für andere ein angenehmer Mitmensch zu sein?

Das ist der Weg, die Formel, wie man mit sich selbst und anderen Menschen glücklich und zufrieden leben kann.

Und das hat absolut nix damit zu tun, wie man aufgewachsen ist. Ein Mensch, der komplett als Kind schlecht groß wurde, kann das erreichen, sogar ohne eine Therapie.

Jedes Jahr machen das weltweit ganz viele Menschen. Es ist also machbar. Aber das Know-how, wie es geht, das braucht man halt, sonst klappt es nicht.

In anderen Ländern gibt's keine bezahlten Therapien. Die müssen es alleine hinbekommen und sie schaffen es sehr oft.

16.05.2023 12:32 • x 3 #14


E
Also ich beschäftige mich schon seit 6 Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung. Lese Bücher, höre Podcast.

Ich schaffe es nur ein möglichst angenehmer Mensch für andere zu sein.
Fühle mich aber unwohl, weil ich mittlerweile garnichtmehr rede, auch nicht weiß was ich sagen soll und in meinen Zweifeln schwelge.

Aber ich bin froh immerhin mittlerweile nach außen niemanden mehr doof zu kommen.
Wie ich aber wieder an mir herankomme und das auch souverän nach außen tragen kann weiß ich leider nicht.

Ich habe mich so versperrt, um nichtmehr so zu sein wie früher.

16.05.2023 12:42 • x 1 #15


K
Da gibt es schon Übungen, wie man wieder mehr in Kontakt mit sich selbst kommt. Aber die würde ich nicht ohne Therapeut machen. Bei Dir scheint viel negative Erfahrung im Hintergrund zu sein, die das auslöst. Das sollte man nicht unbedingt alles allein angehen. Ich weiß nicht, wie tief die Wunden gehen...

Kann das sein, dass Du innerlich vor Wut kochst und das alles deckelst und unterdrückst, weil Du Angst hast, dass dann auf einmal zu viel Aggression kommt und Du die Leute wegekelst oder dass Du sie verletzt? Falls ja, ist es klar, dann ist da ordentlich Spannung drauf. Und dann wird alles unterdrückt, Du selbst natürlich auch. Klingt nach viel, viel Spannung... Sowas macht später Schmerzen ohne körperliche Ursache. Wenn man sowas zu lange hält, dann gibt's Rückenschmerzen oder Spannungskopfschmerzen.

Ich glaube schon, dass bei Dir der Punkt Persönlichkeitsentwicklung eine Rolle spielt, aber ich glaube, Du brauchst jemanden, der dabei hilft. Du erfasst alles mit dem Verstand, aber Du kommst nicht an den Kern der Sache. Das muss man gesehen haben, nicht nur gelesen haben. Wirkung aus Büchern holen ist schwierig.

Du wirkst wie starr. Die Lebendigkeit fehlt.... Statt loszulassen, auch in den Muskeln und im Atem ist alles angezogen, kontrolliert und der Energiefluss scheint wohl eher behindert zu sein. Mir klingen Deine Texte nicht so, als ob Du frei fließenden Atem hättest, sondern so, als sei der Fluss blockiert oder behindert.

Kannst Du damit was anfangen? Klingt da was in Dir an?

Mir sieht das sehr nach Verteidigungshaltung und Panzer aus, Schutzpanzer... Fühlst Du Dich frei oder eher angekettet?

16.05.2023 13:15 • x 2 #16


E
Nee so schlimm sind die Spannungen zum Glück nicht. Aggressiv werde ich auch nicht. Ich habe einfach Angst mich im Ton zu vergreifen oder doch wieder wie früher zu reagieren.

Und genau das ist es. Ich komme nicht an den Kern ran.

Ich frage mal nächste Woche meine Therapeutin explizit nach dem Problem, wie ich es hier beschrieben habe.

Es ist ja wirklich wie ein trotziges, kleines Kind in mir, was schreit, wenn es nicht das bekommt was es will.
Es wäre vielleicht ausgeglichener, wenn ich offener wäre. Aber eben souverän. Und um wieder offen zu werden brauche ich glaube ich Hilfe.

16.05.2023 13:19 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

E
@Kosmos ich fühle mich nicht frei.
Eher gehemmt, versteckt

16.05.2023 13:24 • x 1 #18


K
Ich glaube, dass man dem Kindanteil die Welt erklären muss und ihm zeigen muss, wie man damit umgehen muss. Ein trotziges Kind ist ja erst mal was Normales. Aber die Welt geht eben auf ein trotziges Kind in einem erwachsenen Menschen nicht ein.

Das kannst Du machen und es eben an die Hand nehmen und es ihm erklären. Ich denke, Du musst lernen, wie man mit Kindern umgeht. Das kann nicht jeder. Manche Menschen haben überhaupt keine Ahnung, wie man mit kleinen Kindern umgehen muss. Und wenn dann die Kindgefühle in ihnen zuschlagen, sind die hilflos.

Dann würde ich mal auf den Spielplatz gehen und mal Kindern mit ihren Müttern zuschauen, wie die das machen. Dort findest Du alles, was Du lernen musst!

Ich gehe mal davon aus, dass Du keine Ahnung hast, wie eine gute, kluge, liebevolle, aber konsequente Mutter reagieren würde. Das scheint bei Dir gefehlt zu haben, eine Mama, die sagt:Du, das verstehe ich, dass Du jetzt das willst. Aber das geht jetzt nicht. Heute können wir das so nicht machen. Aber dafür machen wir jetzt .... und dann geht's Dir gleich besser..

Da gehört auch dazu, dass die Stimme der Mutter passt, dass sie das Kind am Händchen hält und die Hand streichelt.. Trösten, wenn etwas nicht läuft, wie es soll. Ein kleines Kind muss erst lernen, wie man sich reguliert und dass schlimme Gefühle auch wieder aufgehoben werden können...

Du hast weder ein Gefühl für die kindlichen Anteile und keines für einen mütterlichen Anteil. Und daran scheitert das. Und das Kind in Dir hat nur noch Angst, wieder alles zu vermasseln...

Die Mamaseite und die Kindheite in Dir müssen sich noch näher kommen, um das zu regeln.

16.05.2023 13:29 • x 2 #19


E
@Kosmos ich hab eher das Gefühl, dass ich so mit anderen umgehe. Wie eine Mama, die immer warmherzig und Verständnis hat. Sich hinhockt, um auf Augenhöhe zu reden und da ist.

Aber zu mir selbst nicht..

16.05.2023 13:33 • x 1 #20


A


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