Ich hab mich geritzt

**23.04.2015**

Ich habe mich vorgestern das erste Mal geritzt und ich weiß, dass ich es eigentlich bereuen sollte, aber irgendwie tue ich das nicht so wirklich.
Auf der einen Seite habe ich Angst, dass ich von diesem einen Mal schon Narben zurückbehalte und will das deshalb eigentlich nicht wieder machen, aber ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass es sich nicht gut angefühlt hat.
Ich weiß jetzt einfach nicht wirklich was ich machen soll, denn ich bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass ich es wieder tun werde ... obwohl ich ja WEISS, dass das falsch ist.

07.11.2014 18:06 • x 1 #2

Hi centuries, herzlich Willkommen hier.

Da wirst bestimmt hier Menschen finden, denen es ähnlich ergeht. Vielleicht schreibst du auch, warum du das Bedürfnis hast, dir Schmerzen zuzufügen. Manchmal hilft es einfach, über seinen Kummer zu schreiben.
Du bist ja schon auf dem Weg. Ich würde auch nicht lange warten, und einen Arzt aufsuchen, bevor du weiter rein rutscht.

LG icefalki

Ich hab mich geritzt

07.11.2014 18:06 • #3

Hallo centuries,

du solltest dich unbedingt in ärztliche Behandlung deswegen begeben. Durch das Ritzen werden seelische Probleme kompensiert. Um das zu verarbeiten, solltest du auf jeden Fall professionelle Hilfe aufsuchen.

Was war denn der Auslöser?

Viele Grüße,
Adama

07.11.2014 18:54 • #4

Hallo!
Ich habe mich auch eine Zeit lang geritzt, allerdings zum Glück nur recht oberflächlich, so dass nur ganz leichte, kaum sichtbare Narben zurückgeblieben sind. Inzwischen bin ich seit ca. 15 Monaten clean davon. Ich hab es hauptsächlich gemacht, wenn es mir psychisch sehr schlecht ging und ich sehr angespannt war (was leider hauptsächlich in der Klinik, Psychiatrie, der Fall war ). Seit ich nun wieder langfristig zu Hause bin und ambulante Unterstützung bekomme, brauche ich dieses Ventil zum Glück nicht mehr.
Ich würde an deiner Stelle mit jemandem darüber reden, am besten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit dieses Verhalten sich gar nicht erst manifestieren kann. Ich habe eine Freundin, die sich leider so extrem schwer ritzt, dass sie einmal deswegen beinahe ihren Arm verloren hat, weil sich die Verletzung so sehr entzündet hat. Ich möchte jetzt auf keinen Fall irgendwelche Horrorgeschichten erzählen und so schlimm muss es natürlich auch nicht kommen, aber ich habe in der Klinik viele Leute kennengelernt, die sich sehr stark geritzt haben (dagegen waren meine Verletzungen echt lächerlich). Bitte lass es erst gar nicht so schlimm kommen und suche dir rechtzeitig Hilfe.
Alles Gute!

LG

07.11.2014 19:41 • #5

Hallo ... erstmal danke, dass ihr so schnell geantwortet habt!
Ich komme mir irgendwie so dumm vor, weil ich eben eigentlich keinen Grund habe ... auch in dem Moment als ich es gemacht habe, war gar nichts Besonderes vorgefallen ... ich glaube, ich habe nur einfach keinen Grund mehr gesehen, es NICHT zu tun. Ich habe vorher schon oft daran gedacht, aber ich habe mir immer gesagt, dass ich so weit nicht gehen werde, weil es eben einfach falsch ist und weil ich nicht für den Rest meines Lebens mit irgendwelchen Narben herumlaufen will. Ich habe mir dann manchmal die Arme aufgekratzt oder irgendwo gegen geschlagen oder so ... also Sachen, die keine nachhaltigen Schäden hinterlassen. Und vorgestern war ich dann einfach an einem Punkt so ich dachte, dass es mir jetzt einfach egal ist. Es hat nicht mal wirklich wehgetan, darum ging es mir auch nicht ... ich wollte einfach das Blut sehen, wollte einfach etwas zerstören - vorzugsweise mich selbst.
Eigentlich will ich ja auch reden, aber es gibt einfach niemanden, den es interessieren würde. Die würden es entweder nicht verstehen oder mich für komplett psycho halten oder mir sagen, dass ich mich nicht so anstellen und doch eh nur Aufmerksamkeit will ...
Ich war so ruhig in dem Moment als ich es gemacht habe, dieser ganze Druck war einfach endlich weg ... ich weiß nicht, wie ich da mit Logik gegen ankommen soll.

07.11.2014 20:22 • #6

Hallo, ab zum Arzt

Du willst dich zerstören, weißt aber nicht warum. du hast eigentlich keinen Grund?
Ich denke doch. Lass dir doch helfen, sei nicht dumm. Darum gibt es Fachleute, die sich um unsere Probleme kümmern.

Glaub mir, das ist der einzige Weg. Welche Art von Hilfe von dir angenommen wird, wird sich dann herausstellen. Aber tu was.

LG Icefalki

07.11.2014 20:53 • #7

Ich finde es schwer, Hilfe anzunehmen ... weil ich mir halt denke, wenn keiner merkt, dass ich Probleme habe, dann können sie ja so schlimm nicht sein. Vor ein paar Wochen bin ich sogar beim Arzt gewesen deswegen, der hat mir dann auch eine Überweisung zum Psychiater ausgestellt ... aber ich kriege es nicht hin, da auch einen Termin zu machen. Ich weiß nicht mal, was ich da erzählen sollte. Es ist halt schwer, wenn man eigentlich keinen Grund hat. Ich kann auch einfach nicht mehr einschätzen ob ich wirklich Probleme habe oder ob ich mich einfach nur wichtig machen will und deshalb übertreibe. Zum Beispiel das mit dem Ritzen ... klar ist das nicht ganz normal, aber es ist ja schon ein Unterschied ob man sich wirklich schlimme Verletzungen zufügt weil es einem richtig schlecht geht, oder ob man sich nur so leicht ritzt, dass es gerade so blutet, weil einem gerade danach ist ...
Ich denke mir, wenn ich RICHTIGE Probleme hätte, dann würde ich es auch richtig machen und wahrscheinlich auch nicht darüber reden. Und nicht nur ein bisschen an meinen Armen rumritzen und dann in irgendwelchen Foren darüber heulen.
Ich kann einfach nicht einschätzen ob ich wirklich ein Problem habe oder ob ich einfach nur Aufmerksamkeit will.

07.11.2014 21:08 • #8

Lieber centuries,

Eben und darum machst du jetzt einen Termin beim Psychiater und findest es heraus.

Man muss sich nicht schämen, aber glaube mir, an sich rumzuschneiden ist definitiv nichts Gutes.
Was Gutes ist, den mut zu haben, sich Hilfe zu holen und sich mit sich auseinanderzusetzen.
Also packs an,
Das wird. LG Icefalki

07.11.2014 21:17 • #9

Geh in die Notfallambulanz und lass dich aus dem Verkehr ziehen , zu deinem eigenen Schutz! Das meine ich wirklich nicht aus Jux, du hast die Grenze schon durchbrochen.

07.11.2014 22:58 • #10

Das wäre doch denke ich etwas übertrieben ... ich habe ja nicht vor, mir was anzutun.

Ich weiß auch nicht so ganz, was ich eigentlich beim Psychiater soll ... verschreibt der nicht nur Medikamente? Müsste ich nicht eigentlich zu einem Therapeuten? Oder muss man erst zum Psychiater, damit der entscheidet ob man eine Therapie braucht oder nicht?
Ich habe auch einfach Angst, dass die denken, dass ich mir einfach irgendwelche Probleme ausdenke, weil ich alltäglichen Dingen nicht gewachsen bin. In einem anderen Forum meinte jemand zu mir, ich hätte einfach zu viel Zeit, die ich nicht sinnvoll nutze. Vielleicht stimmt das auch. Vielleicht mache ich Probleme wo eigentlich keine sind.

07.11.2014 23:02 • #11

Darf ich einwerfen, dass ich der Meinung bin, dass das Ritzen nicht das einzige Anzeichen für ein oder mehrere Probleme ist bei dem du dir auf jeden Fall helfen lassen solltest.
In deinem Profil steht dein Gewicht und deine Größe. Nen BMI von 17 finde ich auch ne Aussage. Es sei denn du bist Leistungsturner, Tänzer o.ä.. Ob du dich anstellst oder nicht wird sich dann zeigen und selbst WENN es so ist, dass du deine Probleme als schlimmer empfindest als sie sind ist auch dies belastend und du solltest dir helfen lassen die richtige Relation zu finden.

07.11.2014 23:11 • #12

Zitat von nicowersonst:
Darf ich einwerfen, dass ich der Meinung bin, dass das Ritzen nicht das einzige Anzeichen für ein oder mehrere Probleme ist bei dem du dir auf jeden Fall helfen lassen solltest.
In deinem Profil steht dein Gewicht und deine Größe. Nen BMI von 17 finde ich auch ne Aussage. Es sei denn du bist Leistungsturner, Tänzer o.ä.. Ob du dich anstellst oder nicht wird sich dann zeigen und selbst WENN es so ist, dass du deine Probleme als schlimmer empfindest als sie sind ist auch dies belastend und du solltest dir helfen lassen die richtige Relation zu finden.

TOP!Genau so sieht es aus, BMI 17, Halleluja, da ist was los! Also da hilft nur noch ne Klinik, ist aber nur meine persönliche Meinung.

07.11.2014 23:12 • #13

Ach centuries,

Jeder hier im Forum hat mit seinen Dämonen zu kämpfen. Du bist doch schon auf der Suche und wir nehmen dich doch ernst. Ob Psychiater oder Psychologe oder Hausarzt ist doch Wurst, wichtig ist vielmehr, dass du deine Probleme nicht negierst. Die sind doch da.
Nochmals, lass dir helfen!
Wir können dir hier nur ein bisschen helfen, den Rest musst du schon selbst erledigen.
Du empfindest Erleichterung, wenn Blut fließt, was soll das denn?

Das ist kein Spaß mehr.
Gehe zum Doc, das ist ein Befehl.

Tu es, Icefalki

07.11.2014 23:13 • #14

Finde ich interessant, dass ihr das bemerkt. Tut nämlich sonst keiner.

07.11.2014 23:18 • #15

Hallo centuries,

Zitat:
TOP!Genau so sieht es aus, BMI 17, Halleluja, da ist was los! Also da hilft nur noch ne Klinik, ist aber nur meine persönliche Meinung.

Die einzig vernünftige Lösung wäre, morgen in der Früh erhobenen Hauptes in eine Klinik zur Aufnahme zu gehen.
Du hast hier bewiesen, dass du den Mut dazu gefunden hast, über dein Problem zu schreiben, Hut ab und das gelingt dir auch morgen in der Klinik.
Zeig denen, wie stark du bist, dass du dein Problem erkanntest und dass du etwas daran ändern möchtest.

Ich kann nur sagen, Hochachtung vor dir, wenn du es morgen machst!

LG und alles Gute

Gerd

07.11.2014 23:19 • #16

Ja hier gibt es kluge Leute. Hör auf sie!

07.11.2014 23:22 • #17

Zum Psychiater würde ich ja noch gehen ... aber in eine Klinik auf keinen Fall.
1. geht es mir nicht so schlecht, dass das nötig wäre, und 2. würde das alles noch viel komplizierter machen. Ich muss ja zur Uni, da kann ich nicht einfach wochenlang fehlen. Und wie soll ich meinen Eltern erklären, dass ich plötzlich der Meinung bin, ich hätte das nötig? Die würden doch denken, ich will mich nur vor dem Studium drücken.

07.11.2014 23:25 • #18

Zitat:
Zum Psychiater würde ich ja noch gehen

In der Klinik arbeitet ja ein Psychiater. Bei einem niedergelassenen Psychiater dauert es ja eine schöne Zeit, bist du einen Termin bekommst.
Dann schau wenigstens nur ambulant in die Klinik. Du wirst ja gegen deinen Willen nicht aufgenommen!
Aber es muss so bald als möglich eine Behandlung beginnen!

07.11.2014 23:28 • #19

Deine Eltern lassen dich studieren, also sie lieben dich und werden es verstehen, wenn du mit ihnen offen redest.
Ich bin auch Vater von zwei Töchtern, aber die Gesundheit hätte für mich Priorität. Es muss meinen Kindern gut gehen, nur dann geht es auch den Eltern gut!

07.11.2014 23:30 • #20

Du scheinst verdammt viele Baustellen zu haben, dass der letzte Ausweg im Grunde deine eigene Hinrichtung ist , die du dir zu schaffen scheinst. 17er BMI ist schon kurz vorm Organversagen, dann Uni MUSST du schaffen? Was hast du von der Uni wenn es dich umhaut und was haben deine Eltern denn für einen Draht zu dir oder du zu denen? Was studierst du und sagt nicht Psychologie. Warum nicht in eine Klinik? Du brauchst offenbar nicht nur seelische Hilfe , sondern was deinen BMi hochtreibt. Also für mich klingt das nach einer schweren Persönlichkeitsstörung miit Borderline Charakter und hast du Freunde, Bekannte, ne Freundin? Irgendwer wird dir doch mal was dazu gesagt haben und bist du das auf dem Avatar oder ist das Iggy Pop?

Also ich bin der Letzte, der einen irgendwie Befehle geben dürfte, aber ich gebe Gerd recht, wenn du jetzt nichts tust gehst du unter mit Haut und Haareb, im wahrsten Sinne des Wortes. Es schockiert mich immer wieder und macht mich sehr betroffen, dass es Menschen gibt die am Abgrund stehen, das selber nicht sehen wollen und dann noch gegen so viele Instanzen kämpfen müssen und seien es die Eltern oder Professoren!