Splitter meiner Seele

Sitz an des Ufer´s steiler Wand
Die Gedanken voll mit dunklen Wolken
liegt ganz in meiner eignen Hand,
dem ruf des Todes nun zu folgen…

Den Sprung zu wagen in die Flut
zu sinken in Vergessenheit
zu lösen sich vom Erdenleid,
Ihr sagt…es wird schon alles gut…

Ihr sagt …….es ist nur ein Moment,
der Schwermut und der Stille,
Als ob IHR meine Seele kennt!
Wisst nichts von meinem Wille!

Wisst nicht´s von meiner Einsamkeit,
auch nichts von meinen Tränen,
nicht´s von meiner Traurigkeit
auch nicht´s von meinem sehnen…..

…nach Wahrheit und Gerechtigkeit,
wisst nichts von meinem Streben,
nach Türen voll Bedeutsamkeit
und intensivem Leben.

Ihr sagt… zu öffnen diese… sei fatal,
Gefahr sei überall zu gegen
Predigt ständig nur Moral
Wichtig wär zu überleben!

Doch wofür soll ich weiter leben
Wenn Schlösser sperren Türen ?
Wofür und wem noch Hoffnung geben?
Nur…. um die Angst zu schüren?....

…dass die Entäuschung unser Herz verschließt,
Wie jene Tür das Wissen?
und die Erfahrung nie vergisst,
verfolgt von dem Gewissen?

Ihr sagt….in allem liegt ein Grund
Manipuliert meinen Verstand,
doch ich schloss mit meiner Freiheit Bund
steh nun an kahler, steiler Wand…

lass los die Zweifel aller Sorgen
vertrau mir selbst wie nie zuvor
war nur geblendet vor dem „morgen“
und öffne weit des Wissen´s Tor..

Und hör und seh euch nichts mehr sagen…
Verstummt sind alle eure Münder
Seh nun klar den Schritt zu wagen,
zu glauben wie nur Kinder,

ohne Hass und böser Worte,
schau in den Abgrund Eurer Seelen,
ihr seid schon längst durch diese Pforte
den Weg der Feigheit wählen…

Einfach hervorragend.Poetisch,authentisch,gedankenschwer-bin ehrlich begeistert,auch weil der Inhalt mein eigenes Empfinden
wiederspiegelt.Nur die letzte Strophe hat sich bei mir geändert.Ich habe die Freiheit,jederzeit den Schritt zu wagen,und dieses bewußtsein hilft mir sehr.
Ich habe beschlossen,die schönen kleinen Dinge,die die meisten Menschen gar nicht mehr wahrnehmen,zu genießen und mich daran zu erfreuen.Ich muß nur die Stadt verlassen,denn da sehe ich nur Grau,graue Gesichter,graue gebäude,graue Gedanken+Taten.Sobald ich in der Natur bin,und sei es nur ein Park,sehe ich Schönheit,höre ich Schönheit,rieche+fühle ich Schönheit.Unsere kranke Gesellschaft mit ihrer Raffgier,ihrer Unehrlichkeit+Heuchelei lasse ich dann weit hinter mir.Ich bin dadurch zwar oft alleine,aber daß genieße ich.Den dummen Smalltalk der anderen brauche ich nicht.Da ich sehr gerne fotografiere,arbeite ich,neben meiner Arbeit als Alten-u.Demenzbetreuer,an einem Bildband über die Unsichtbaren,wie ich sie nenne,unserer Gesellschaft.Obdachlose,alte Menschen,die die Müllkörbe nach Pfandflaschen durchsuchen,weil sie an der Armutsgrenze leben,Dro.abhängige,die von der Polizei schickaniert werden,solche Dinge eben.Ich möchte die Menschen,bei denen die sog.Normalenschnell weggucken,sichtbar machen.Auch ein Grund,warum ich in dieses Forum gegangen bin,denn auch bei Kranken/Psychisch kranken,gucken die Normalengerne weg,daß weiß ich aus eigener Erfahrung,leider.Und wie am Anfang gesagt,erst wenn mich nichts mehr reizt an meinem Leben,dann habe ich die Freiheit,den letzten Schritt zu machen.Timeplanet,vielen Dank für dein wunderbar gefühlvolles Gedicht

Was sagt ein Schizophrener nach dem Sex?

Und, wer war ich?!

Ich habe gerade noch weitere Gedichte von timeplanet gelesen und ich bin echt geplättet. Denn die Worte kommen an und berühren.

Ich hätte mal gerne ein Gedicht von ihm gelesen, wenn es ihm gut geht. Es hätte mich wirklich interessiert, wie er positive Gefühle verpackt. Ich glaube, das würde genauso unter die Haut gehen.......

Er scheint aber schon eine ganze Zeit nicht mehr im Forum zu sein. Schade !

@Silbermond
Wie ich über dir schon geschrieben habe,finde ich dieses Gedicht(und die anderen,die ich anschließend unbedingt lesen wollte),
ebenfalls sehr berührend und einfach echt,authentisch+ergreifend.Aber wie du sagst,er war lange nicht im Forum,und ich hoffe,
daß er den oft angesprochenen letzten Schrittnicht gegangen ist. Ciao+einen streßfreien Sonntag

Wenn es möglich wäre...

Wenn
es möglich wäre mit Liebe
verbrennen
zu Asche
die früheren Gestalten
das Schlimme
Wenn es möglich wäre
aus dieser Asche
wieder zu leben
neu
besser
Wenn es möglich wäre
mit Tränen
abwaschen das Nichtglauben
die Verzweiflung an das existierende
Kostbare -
- ich weine und liebe
dann ist es wahrscheinlich möglich