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Ich habe einmal Gedanken niedergeschrieben. Die ich so in meinem Leben selber gedacht habe und Gedanken die mir anderen erzählt haben.

Eigentlich, führe ich ein normales Leben, so wie es fast jeder Mensch der Erde tut. Doch mein Leben war nie einfach, heute muss ich mit den Narben meiner Seele plagen und finde keine innere Ruhe mehr. Ich bin Angespannt, denke immer über den Tod nach und denke wenn ich anderen davon erzähle, werden sie lachen. Denn niemand will wissen was ich fühle, ich bin Egoistisch, wenn ich schreibe was mir alles so passiert ist, wenn ich daran Denke wie es anderen geht, was die durchmachen müssen, dann komme ich mir so beschämt vor, ich fühle mich schuldig und schmutzig, das ich nur an mich selber denke, sogar in diesem Moment wo ich diese Zeilen schreibe, fühle ich mich schlecht.
Denn ich dränge mich in den Vordergrund, stelle mich vor andere und erwarte im Mittelpunkt zu stehen. Will Beachtung will gesehen werden. Wie Egoistisch bin ich doch.
Welches Recht habe ich nur an mich selber zu denken ?
Ich bin so ein schlechter Mensch, ich höre Musik und denke an Dinge, ich Träume und weine.
Ich weine so oft, das meine Tränen bald Ausgehen müssten.
Jeden Morgen, wenn ich die Augen öffne, dann ist es wieder ein neuer Tag, ein neuer Start in die Angst. Wie gerne möchte ich anderen berichten, wie ich leide, was mir durch den Kopf geht, doch ich habe kein Recht dazu. Niemand will wissen was ich durchmache. Denn sie haben ihre ganz eigenen Probleme und ich darf sie doch nicht noch mit meinen Problemen belasten.

Wenn ich beim Therapeuten auf dem Sofa liege, sehe ich aus dem Fenster und schaue in den Garten, das welke Laub fliegt am Fenster vorbei und ich höre nur den Therapeuten, dieser der mir doch nur zu hört, weil er dafür Geld bekommt, dem bin ich genau so egal wie allen anderen Menschen.
Würde er mich kennen würde ich ihm weh tun, durch meine Worte.
Niemanden kann ich erzählen, was in mir vor geht, denn niemanden geht das an. Niemand will wissen wie ich leide. So gehe ich die verregneten Straßen entlang und sehe auf meine Schuhe. Bleibe vor den Schaufenstern stehen und sehe mich im Spiegelbild. Ich sehe an ihm vorbei in den Laden, wo sie lachen und sich freuen. Ich denke wieso kann ich nicht sein wie sie. So ungezwungen , so frei von jeder Sorge, wieso nur können sie wie Schaffe leben, sie leben in den Tag, denken nicht nach, leben einfach und sterben.
Sie denken nicht nach, sie Leben so Stumpfsinnig, und dann denke ich, ich weiss das ich Lebe ich denke und darum weiss ich das ich Lebe doch warum will ich so sein wie sie, die sie in den Tag leben ohne zu denken, wieso will ich eine/r von ihnen sein.

Manchmal wenn ich im Laden stehe und die Tüten Sortiere, dann kommen Kunden in meinen Laden und kaufen ein, sie erzählen mir ihre Probleme ohne das ich sie danach gefragt habe, sie reden von ihren Familien, von ihren toten Männern oder das sie Krebs haben und es ihnen nicht gut geht.
Dann möchte ich sie rauswerfen, will ihnen an den Kopf werfen, warum sie mir das erzählen und ob es sie mal interessieren würde, was ich erlebe jeden Tag. Wieso erzählen mir diese fremden ihre Lebensgeschichte, und wenn ich jemanden meine erzählen will, dann bezahlen sie und verschwinden.
Ich war als nur gut für sie zum zu hören. Doch was ich fühle und denke ist ihnen allen doch egal.
Manchmal stehe ich auf der Brücke die über die Schienen führt. Dann denke ich, wie leicht es sein muss einfach zu springen. Dann stehe ich da und will es tun, doch dann denke ich wieder nach und lasse es, ich gehe zum Bahnsteig und sehe zu, wie die Menschen aus dem Zug steigen, und andere einsteigen.
Ich höre sie reden, über das Wetter, den neusten Kinofilm, manche mit Handy andere mit ihren kichernden Freundinnen. Ich sehe ihnen zu höre ihre Worte und möchte ihnen auch erzählen, was mir durch den Kopf geht. Doch ich bin fremd für sie, warum sollten sie mir den zuhören. Ich kenne sie nicht und sie mich nicht.
Ich fahre mit dem Zug heim. Ich sehe die Menschen an und spüre Trauer und Leid. Manche sind niedergeschlagen, andere schlafen.
Ich gehe zu den Nieder geschlagenen, sie sind mir vollkommen fremd. Ich lächle sie an ohne Grund, einfach so. Sie sehen mich an, als sei ich ein Engel und fangen an zu erzählen. Einfach nur weil ich gelächelt habe. Sie erzählen von Kündigungen und von ihren Problemen. Dann steigen sie aus und ohne ein Danke verschwinden sie in die Nacht.
Doch immer wenn ich jemanden im Zug erzählen möchte wie ich mich fühle, dann schauen sie weg. Als wollten sie sich verstecken. Ich drehe mich dann weg, und lasse sie zu Frieden.
Warum nur will mir niemand zu hören, bin ich zu Egoistisch, wenn ich einmal möchte das mir jemand zu hört. Ich stehe oft am Strand und sehe aufs Meer, doch wenn ich meine Augen öffne, dann sehe ich auf die Decke meines Zimmers. Höre meine Eltern streiten und denke das ich Ausziehen sollte.
Doch wo hin soll ich gehen, niemand will mich haben. Alleine ich bin doch immer alleine.
Manchmal kommt meine Mutter und streichelt mir über den Kopf und wenn ich ihr dann erzählen will, wie ich mich fühle, fängt sie schon an mit ihren Sorgen. Das sie so traurig sei, ich liege nur da, möchte weinen und ihr sagen, Mutter hör mir bitte auch mal zu, doch welches Recht habe ich denn schon, so egoistisch zu sein.
So geht es jeden Tag , jeden Tag, und dann verschwinden alle, nacheinander verschwinden alle. Ich bin alleine, niemand ist mehr da. Ich bin alleine. Niemand ist mehr da.
Doch was stört mich das ? Es hat doch eh niemals jemanden interessiert, ob ich da war, solange sie nur ihre Sorgen los werden konnten waren sie zufrieden.
Wer nicht starb, zog weg. Alleine bin ich jeden Tag und sehe wie die Zeit vergeht.
Ich stehe am Bahnsteig so wie jeden Tag, und höre zu, wie sie reden. Als es still wird, der Bahnsteig ist leer. Niemand ist mehr da und die letzen Strahlen der Sonne verschwinden hinter den Hochhäusern der Stadt.
Eigentlich, ist mein Leben doch in Ordnung, ich bin Gesund ich habe ein Dach über dem Kopf und ich leben in einem Land wo kein Krieg herrscht, ich habe zu essen und ich kann jeder Zeit in den Urlaub fahren. Ich kann hingehen wo ich will, kann mir Kleidung kaufen oder ins Café gehen. Niemand ist da der mir das verbieten könnte. Eigentlich habe ich doch ein schönes Leben.



Vielleicht können einige sich mit dem Text identifizieren. Eure Meinung würde ich gerne Lesen.

26.02.2010 11:26 • 26.02.2010 #1




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