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Feuerschale
Hallo, ich mache seit einer Weile eine VT und übe parallel noch ACT https://de.wikipedia.org/wiki/Akzeptanz...nttherapie
mithilfe eines Buchs.

Hat hier jemand vielleicht Erfahrung mit der ACT? Das wird wohl häufiger angewendet auch
im klinischen Bereich z B bei Sucht aber auch anderen Dingen.

Mit dem Akzeptanzteil komme ich denke ich meistens klar, ich hatte auch viele Jahre Focusing
gemacht und es erinnert mich daran - also das Beobachten - Raum geben - Zulassen,
dann diese Welle oder Gedanken ggf. abklingen lassen und nicht mehr damit identifiziert
sein so komplett.

Bei dem zweiten Teil nach der Achtsamkeit - dem Tun finde ich es schwierig, einen Wert klar zu haben.

Vielleicht sehe ich den auch zu hoch gehängt und ideal - dass ein Wert sowas sein muss
wie ein Lebenssinn - oder ein Ideal.

Wie kann man denn diesen Wert, nach dem ich mein Tun ausrichte verstehen?

Ist das sowas wie ein persönliches Ziel wie - ich möchte achtsam essen und ausreichend
schlafen? Und wenn dann Ängste und bestimmte Muster kommen und ich lasse die zu,
um diese aber nicht automatisch zu erfüllen, sondern dann frei zu wählen, was das
gesündere Verhalten ist oder was für mich aktuell angemessener ist?

Oder muss Wert sowas ganz großes sein wie meine Vision, mein Lebenssinn,
etwas sehr zentrales? Damit tue ich mir dann schon schwerer, und dann könnte
man auch sagen - alles egal, ich mache eben was ich will (bzw. wozu ich mich aus Gewohnheit
gedrängt fühle) oder vegetiere auch in meinen Mustern weiter.

27.09.2021 15:39 • 04.02.2023 x 1 #1


11 Antworten ↓

Habo
Ich habe mich ein wenig damit beschäftigt und es meinem Therapeuten erzählt.

Ich habe das mit den Werten so verstanden: Was möchte ich gerne im Leben erreichen, was macht mich glücklicher, zufriedener, was würde ich im Leben gerne machen, was für ein Mensch wäre ich gerne. Ich finde es ist so eine Art Selbstfindung.
Werte können dabei so viel sein z. B. gerne ein Kind haben, eine Familie gründen, ein neuer Job, gesünder leben, Gewicht verlieren, viel reisen. Es können aber auch Eigenschaften sein wie hilfsbereit sein, liebevoll sein, freundlich sein oder auch z. B. mehr an sich selber zu denken. Es gibt so viele Beispiele.

Akzeptanz ist dann unabhängig von dem wie die Lage nun ist, wie es einem geht, was ist nicht verändern lässt, sich mehr auf die eigene Werte zu konzentrieren was veränderbar ist und den Focus darauf zu legen diese zu erreichen. Wenn man sich realistische Ziele legt und die erreichen kann. Es macht einen glücklicher im Leben, weil man was schafft was man gerne wäre bzw. dann hat oder ist.

So würde ich das verstehen. Kann aber auch falsch liegen.

27.09.2021 18:29 • x 1 #2


A


Erfahrung mit ACT?

x 3


Nora5
Zitat von Feuerschale:
Erfahrung mit der ACT? D

HIer, ich. Habe ich mich intensiv mit auseinender gesetzt, war ich auch bei einem Therapeuten zu und finde ich auch weiterhin gut. Danke für Deinen Beitrag dazu. Ist eine gute Erinnerung

27.09.2021 18:33 • x 1 #3


Habo
@Nora5 dann Teil bitte Deine Erfahrung damit?

27.09.2021 19:06 • x 1 #4


Feuerschale
Danke für eure Antworten

@Habo
Wegen den Werten das könnte ich so auch gut verstehen, wenn das gemeint ist in Richtung- was
macht zufriedener, was möchte ich erreichen, verwirklichen oder auch welche Eigenschaften möchte
ich leben.

In manchen Situationen ist es mir auch ziemlich klar, welches Handeln möglich ist und welches Handeln
bewusster mir auch entspricht.
Da fühle ich mich so im Lernen und dass ich was neues erreiche und bewusst wählen kann.
Die sind etwas aufregend, aber recht klar und händelbar.

In anderen Phasen bin ich auch froh, wenn ich verantwortlich mein Leben hinkriege mit Wohnen,
Arbeit, Gesundheit, auch wenn das dann nicht mehr reicht für Energie und Freude sondern
eben so hinkriegen.

Oder mich überwinden, unliebsame aber nötige Dinge zu tun.
Also trotz sehr schlechten Gefühlen und Gewohnheiten oder auch Ängsten und anderen inneren
Quälgeistern handeln, weil man weiß, dass das wichtig ist.
Das ist schon weniger erhebend als die Lernphase, wo ich noch weiß es gibt Herausforderungen und
dann Bestärkungen.
Dinge tun, die einen stark an die Grenze und in Kämpfe bringen können sehr auslaugend
und erschöpfend sein. Aber ganz langfristig weiß man ja, es nicht zu tun wäre noch
schlimmer, es ist besser es zu tun.


Eine dritte Phase die ich sehe, und die war mir jetzt am unklarsten auch in Richtung ACT,
und deswegen ist meine Frage entstanden, das ist wie so ein innerer Bereich, wo ich viel Leere und Diffuses und miteinander Verworrenes fühle.
Oder auch gar nicht klar sehen kann, welche Verflechtungen es da gibt, zu wem die gehören ect.

Wenn ich da Werte setzen will, komme ich mir vor als stochere ich herum zwischen idealen Wunschbildern,
zwischen vielen Verletzungen und Versagen, zwischen dem Vergleich was andere machen,
was aber weder mit meinem Wollen, Können viel zu tun haben muss und einer langen undurchsichtigen
Geschichte, wo ich jetzt eigentlich meinen Wert gelebt habe und wo ich blind aber stur in den
nächsten Vermeidungsmechanismus gerannt bin.

In diesem Bereich finde ich es besonders schwer, eine Art eigenen Wert hineinzubringen.
Aber mir fällt gerade beim Schreiben auf, dass die Erwartung viel zu hoch sein könnte.
Zuviel Kontrollgedanke. Der Wunsch, dass alles schön generell in eine Richtung läuft
und immer klar ist.

Wenn das so einfach wäre, würde es die Akzeptanz ja nicht brauchen, dass immer wieder
die beängstigenden und schmerzenden Gefühle auch kommen oder Spannungen ect.
Beim Akzeptieren gehts ja noch nicht mal darum, es zu analysieren und vollends zu verstehen
und aufzulösen, im Gegenteil.

Da merke ich jetzt beim schreiben, meine Falle war wohl, dass ich den Bereich des großen
Unbewussten gerne kontrolliert hätte und überall Werte gerne klar hätte.

Vielleicht ist es besser sich dann auf die Bereiche zu konzentrieren, wo Lernen da ist und
ein Wert da ist. Gibt ja auch die Idee mit dem Fokus auf Dankbarkeit aus der VT,
damit man diese Seite fokussiert und sich darin dann klarer und besser fühlt.
Dann hat man wie so ein Boot im großen und manchmal unruhigen Meer.

27.09.2021 19:17 • #5


Nora5
Zitat von Habo:
Ich habe das mit den Werten so verstanden: Was möchte ich gerne im Leben erreichen, was macht mich glücklicher, zufriedener, was würde ich im Leben gerne machen, was für ein Mensch wäre ich gerne. Ich finde es ist so eine Art Selbstfindung.


Zitat von Habo:
hilfsbereit sein, liebevoll sein, freundlich sein oder auch z. B. mehr an sich selber zu denken.


Zitat von Habo:
sich mehr auf die eigene Werte zu konzentrieren was veränderbar ist und den Focus darauf zu legen diese zu erreichen

So habe ich die Wertefindung bei der ACT auch verstanden

28.09.2021 10:11 • #6


Nora5
Zitat von Feuerschale:
wie so ein innerer Bereich, wo ich viel Leere und Diffuses und miteinander Verworrenes fühle.

Was wäre denn mit Ich gehe liebevoll mit mir um, und akzeptiere, dass ich auch diffuse Bereiche in mir habe, die ich noch nicht verstehe oder bearbeiten kann. Ich vertraue darauf, dass der für mich richtige Zeitpunkt dafür kommen wird

28.09.2021 10:13 • x 1 #7


WayOut

30.01.2023 18:59 • #8


nati1989
Gib mal in Google Adele Miles-Röger ein. Sie arbeitet mit dieser Methode.

31.01.2023 09:21 • x 1 #9


WayOut
@nati1989 Dankeschön, das werde ich Mal machen

01.02.2023 06:04 • #10


WayOut
@nati1989 leider ist ihre Praxis in Herford und online Beratungen bietet sie nicht an. Die hat auch keinen YouTube Kanal oder sowas, wo man sich informieren könnte. Und nach Herford zur Therapie fahren ist leider ein bisschen weit.

01.02.2023 10:29 • #11


Ausländer
Ich habe das Buch „Liberated Mind“ (Befreites Bewusstsein) von Steven Hayes, Erfinder von ACT gelesen.

Sehr nützlich finde ich die Idee, dass man sich von seinem Bewusstsein unterscheiden soll.

Steven Hayes empfiehlt, dem Bewusstsein einen Namen zu geben und mit dem Bewusstsein zu sprechen. Der Autor hat seinem Bewusstsein den Namen „George“ gegeben (sieh das Zitat unten).

Zitat:
2. Give Your Mind a Name and Listen to It Politely

If your mind has a name, then it is different from “you.” When you listen to someone else, you can choose to agree with what they say or not, and if you don’t want to cause conflict, it’s best not to try to argue the person into agreement with you. That is the posture you want to take with your internal voice. Process work has shown that naming your mind helps with this. I call mine George. Pick any name you like. Even Mr. Mind or Ms. Mind will do. Now say hello to your mind using its new name, as if you’re being introduced to it at a dinner party. If you are around others, you can do this entirely in your head—no need to freak people out.
https://books.google.de/books?id=j0NDDwAAQBAJpg=PT119dq=%22I+call+mine+George%22hl=rusa=Xved=2ahUKEwjQvKiQyvz8AhVwi_0HHc2VACEQ6AF6BAgJEAI#v=onepageq=%22I%20call%20mine%20George%22f=false

04.02.2023 21:29 • #12


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