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M
Hallo liebe Forengemeinde,

Ich bin Manchu, bin 27 Jahre alt und komme aus Ostfriesland und von Beruf Student.
Hobbys: Keine (Traurig aber leider wahr)

Ich muss etwas ändern .... Tag für Tag begleitet mich dieser Gedanke aber ich ändere nichts.

Seit der Pubertät leide ich unter Depressionen, habe mehrere Klinikaufenthalte und Suizidversuche hinter mir.
Obwohl ich das schlimmste überwunden habe, gelingt es mir nicht wieder aktiv am Leben teilzunehmen.
Ich habe einfach den Anschluss verpasst.

Wenn ich meine derzeitige Situation in ein Wort fassen müssen, wäre Einsam eine sehr passende Bezeichnung.
Von meiner Mutter mal abgesehen habe ich niemanden in meinem Leben.
Keine Freunde und nur ein paar Bekannte.
Der großteil meiner Kommunikation findet über Whatsapp und Facebook statt.

Warum ich nichts ändere ?
Ich habe Angst davor !

Ehrlich gesagt habe ich es mir Jahrelang schön geredet.
Habe für alles die Gesellschaft oder Mitmenschen verantwortlich gemacht.

Mittlerweile ist mit bewusst, dass nur ICH etwas ändern kann und ICH Schuld habe.
Aber jedesmal, wenn sich eine Chance bietet etwas zu ändern und sei es auch nur eine Kleinigkeit, ziehe ich mich zurück und verkrieche mich lieber wieder vor dem PC.

Diese Angst macht sich in allen Lebenssituationen bemerkbar,
Freundschaften, Frauen und Beruflich

17.11.2013 17:09 • 18.11.2013 #1


8 Antworten ↓


U
Vieles davon kenne ich aus meinem eigenen Leben.
Hast du denn nur Depressionen oder steckt da noch mehr dahinter ?

17.11.2013 18:22 • #2


A


Seit der Pubertät leide ich unter Depressionen

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J
Hallo Manchu,

Mir geht's ganz ähnlich wie dir. Hast du auch das Gefühl, dass du nicht aus deiner Haut heraus kannst? Ich nehme mir so oft vor, mich zu ändern und Chancen auf ein glücklicheres Leben zu nutzen, aber irgendwo ist da eine Blockade. Ich weiß, was schief läuft und warum und weiß sogar, was ich tun müsste, um eine Änderung herbeizuführen - aber nur selten gelingt es mir, das in die Praxis umzusetzen. Wenn es mir gelingt, dann schaffe ich es nicht, den errungenen Erfolg langfristig zu sichern, sondern boykottiere ihn sogar. Indem ich mich z.B. von Leuten, zu denen ich mühsam eine Beziehung aufgebaut habe, distanziere und mich doch wieder zuhause verkrieche, anstatt mit ihnen etwas zu unternehmen. So war es schon immer, seit meiner Jugend. In den vergangenen Jahren hat es sich noch verschlimmert, mit dem Ergebnis, dass ich niemanden mehr habe. Ich will unbedingt was ändern, denn das ist kein Leben!
Ich weiß aber auch nicht, wie man da rauskommt. Mit einer geeigneten, langfristigen Psychotherapie, schätze ich. Bist du in Therapie? Ich mache seit zwei Jahren eine, die hat aber nichts geholfen (auch Antidepressiva halfen bisher nicht). Darum suche ich gerade nach einem neuen Therapeuten. Mein jetziger ist zu nett, ich brauch einen, der mir ab und zu einen A****tritt verpasst Was meinst du, dass dir helfen würde? Was brauchst du, um deinen Vorsatz, aktiv zu werden, umsetzen zu können?
Was studierst du denn? Ergeben sich durch das Studium keine netten Kontakte?

Liebe Grüße in den Norden,
juwi

17.11.2013 18:48 • #3


K
Hallo Manchu...

ich versuche mir auch ständig was vorzunehmen und etwas zu ändern, aber ertappe mich ständig dabei wie ich mich selbst davor drücke...

Lg

17.11.2013 19:02 • #4


M
Zitat:
Hast du denn nur Depressionen oder steckt da noch mehr dahinter ?

Es gab bei mir kein prägendes Ereignis, wenn du das meinst.
Es hat irgendwas mit einen Stoff im Gehirn zu tun, was nicht genügend produziert wird.

Zitat:
Ich weiß, was schief läuft und warum und weiß sogar, was ich tun müsste, um eine Änderung herbeizuführen - aber nur selten gelingt es mir, das in die Praxis umzusetzen.

Ja so ist es. Und wenn man es mal in die Praxis umgesetzt hat, war's das auch schon.

Bei mir läuft es in etwa so ab:
Wenn ich mal rausgehe komme ich mir überflüssig vor und sitze desinteressiert da.
Die Menschen interessieren mich nicht und was sie zu erzählen haben sowieso nicht.
Mit den jahren habe ich gelernt zu schauspielern und Interesse zu heucheln.
Aber wenn ich ehrlich bin, bekomme ich von den meisten Gesprächen einen Brechreiz.
Sie leben in ihrer kunterbunten Polly-Pocket-Welt und kleistern mein Ohr mit oberflächlichen Geschwafel zu.
Dann komme ich nach Hause und denke Es hat nichts gebracht

Zitat:
Indem ich mich z.B. von Leuten, zu denen ich mühsam eine Beziehung aufgebaut habe, distanziere und mich doch wieder zuhause verkrieche, anstatt mit ihnen etwas zu unternehmen.

So kenne ich es auch.
Ich sage einmal ab, ein zweites mal, ein drittes Mal.... und irgendwann ist der Kontakt futsch.

Zitat:
Ich will unbedingt was ändern, denn das ist kein Leben!

Geht mir genauso.
Ich möchte ernsthaftes Interesse an Menschen entwickeln (aber ich gebe niemanden eine Chance).
Selbst an irgendwelchen Freizeitaktivitäten fehlt mir das Interesse.
Und selbst wenn ich mich mal für irgendetwas oder Irgendwen interessiere, dann nur für eine kurze Zeit.

Zitat:
Bist du in Therapie?

Ich war ca. 3 Jahre in Therapie und habe dann irgendwann abgebrochen.

Zitat:
Was meinst du, dass dir helfen würde? Was brauchst du, um deinen Vorsatz, aktiv zu werden, umsetzen zu können?

Motivation, Disziplin oder vielleicht einen echten Freund der mich auf biegen und brechen mit einbindet.

Zitat:
Was studierst du denn? Ergeben sich durch das Studium keine netten Kontakte?

Ich bin Pendler und die meisten kommen nicht aus meiner Gegend.
Mit dem Rest habe ich oberflächlichen Kontakt.

17.11.2013 19:38 • #5


U
Zitat von Manchu:
Warum ich nichts ändere ?
Ich habe Angst davor !

Kannst du dir erklären, warum und wovor du Angst hast ?

18.11.2013 10:42 • #6


M
Zitat:
Kannst du dir erklären, warum und wovor du Angst hast ?

Es kommt immer auf die Situation an.

Wenn es öffentlich ist, dann die Angst alleine da zu stehen während alle miteinander reden.
Angst davor das Anhängsel zu sein.

Bei Privaten Treffen ist es die Angst vor dem Gespräch.
Nicht zu wissen, worüber ich reden soll (Ich habe auch nicht sonderlich viel zu erzählen).
Oder wenn ich etwas erzähle, dass es dem Gegenüber nicht interessiert.

Gespräche mit mir sind anstrengend. Das habe ich zumindest gesagt bekommen.

18.11.2013 14:19 • #7


J
Zitat von Manchu:

Wenn es öffentlich ist, dann die Angst alleine da zu stehen während alle miteinander reden.
Angst davor das Anhängsel zu sein.

Bei Privaten Treffen ist es die Angst vor dem Gespräch.
Nicht zu wissen, worüber ich reden soll (Ich habe auch nicht sonderlich viel zu erzählen).
Oder wenn ich etwas erzähle, dass es dem Gegenüber nicht interessiert.


Kommt mir bekannt vor. Ich habe noch dazu Angst, dass im Lauf des Gesprächs rauskommt, dass ich keine Familie, keinen Partner und keinen Freundeskreis habe. Ich schäme mich für meine soziale Isolation und muss aufpassen, dass ich durch diese Scham (und das damit verbundene Vermeidungsverhalten) nicht noch weiter in die Isolation gerate.
Deine Einstellung zum Smalltalk kann ich nachvollziehen, solltest du aber ändern. Sicher ist Vieles total belangloses Geplänkel, aber das ist ja nur die Vorstufe zu tiefgründigeren Gesprächen. Da muss man durch! Überwinde dich und rede. Aber übertreib nicht, so wie ich manchmal. Das Problem, dass ich in Runden desinteressiert dasitze, habe ich weniger. Ich versuche oft sogar allzu krampfhaft, mich am Gespräch zu beteiligen, und gebe zu allem und jedem einen Kommentar ab. Und neige dazu, anderen nach dem Mund zu reden, um ja nicht abgelehnt zu werden. Das ist dann auch verkehrt. Man muss einen Mittelweg finden. Übung macht den Meister!
Was ist es denn, was Gespräche mit dir anstrengend macht? Lässt du dir alles aus der Nase ziehen, oder widersprichst du gern, oder wie muss man sich das vorstellen?

18.11.2013 18:14 • #8


C
Hallo,

ich habe sehr kleinschrittig begonnen Dinge in meinem Leben zu ändern und anfangs noch die großen Erfolge gesehen. Mittlerweile bin ich auf nem Gleichstand. Der mich jedoch auch unzufrieden lässt. Ich habe z.B. Angst vor beruflichen Verändeurngen weil ich Angst habe, dass die neuen Leute mich nicht mögen. Ich glaub das gehört einfach zu uns. Was wenn sie mich schief angucken? Sie denken ich bin zu fett? Ich mich übergeben muss? Dann mag mich doch keiner mehr!

18.11.2013 21:45 • #9





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl