WayOut
Ja, das ist völlig normal bei Depressionen und Angststörungen. Dein Gehirn ist gerade noch in einem Schonmodus. Während einer depressiven Phase werden Aktivitäten, die sonst Freude machen, oft als anstrengend oder uninteressant empfunden – das nennt sich Anhedonie. Das liegt daran, dass dein Belohnungssystem runtergefahren ist, was dazu führt, dass Dinge, die sonst Spaß machen, nicht mehr die gewohnte emotionale Reaktion auslösen.
Dass du dich trotzdem zu Bewegung an der frischen Luft motivieren kannst, ist ein gutes Zeichen – das hilft dem Gehirn tatsächlich dabei, sich zu stabilisieren. Auch das Schauen von alten Serien ist ein typisches Verhalten bei Angst oder Depression: Vertrautes gibt Sicherheit, weil es keine Überraschungen enthält und wenig mentale Energie kostet.
Mach dir keinen Druck. Das Interesse an deinen Hobbys kommt mit der Zeit wieder, wenn dein Nervensystem sich weiter erholt. Zwing dich nicht, aber gib dir kleine Anreize – vielleicht erstmal ein paar Seiten lesen oder nur ein kleines Bastelprojekt starten, ohne den Anspruch, „wieder voll drin zu sein“. Wichtig ist, dass du Geduld hast und akzeptierst, dass dein Kopf gerade noch auf Sparflamme läuft. Das bedeutet nicht, dass deine Freude weg ist – sie ist nur vorübergehend gedämpft.
03.03.2025 16:03 • x 3 #22