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Ich kann zur Zeit nicht gut schafen, ich wache 3-4x in der Nacht auf weil ich heftig träume und davon aufwache. Das bescheuerte ist, ich träume ständig von meiner ersten (narzistischen) Freundin. Von Zeiten in denen es schön war, das sie bei mir ist, und ich brauche manchmal ein paar Minuten nach dem Aufwachen bis ich realisiere das es nur ein Traum war.

Ich habe dann ein extrem starkes Verlangen ihr eine Nachricht zu schreiben, weil es früher ja immer mal wieder so war das sie zurückkam (obwohl Sie vermutlich gerade vergeben ist, das weiß niemand so genau. Sie hat vor ein paar Monaten ein Kind von einem 25 Jahre älteren Mann (ü60) bekommen, wohnt jetzt wohl auch dort, aber so genau weiß das wohl niemand. Sie wohnt eigentlich im gleichen kleinen Ort wie ich, aber es hat ihn noch nie jemand hier gesehen, sie ist wohl immer nur bei Ihm ein paar Orte weiter. Vielleicht weil es ihr peinlich ist. Aber das ist ja auch eigentlich egal da Sie mir nicht gut tut. Das war nur zur Einordnung des Problems.

Wie komme ich davon los das ich plötzlich wieder von Ihr träume? Ich glaube das ist daher, das ich erfahren habe das Sie ein Kind bekommen hat und sich einen so alten Typen gekrallt hat (sie wollte immer unbedingt noch ein Kind, und ich denke sie hat sich jetzt einfach irgendjemand gesucht der da eben mitmacht, da alle Ex-Freunde bisher keines mit Ihr haben wollten - anders kann ich mir das nicht erklären).
Wieso hat Sie so eine Macht über mich? Warum die Träume? Warum das Verlangen nach Kontakt? Denke ich vielleicht das es meine letzte Chance ist nochmal eine Frau abzubekommen? Das macht mich gerade echt fertig und lähmt mich, ich gehe fast nicht mehr raus, schlafe viel zu viel und bin froh das ich arbeiten kann weil das die letzte Ablenkung ist die ich habe.

Ich muß gedanklich weg von Ihr kommen, das tut mir nicht gut. Aber ich weiß nicht wie ich das machen soll. Gerade erinnert mich alles an Sie, als ob mein Kopf zwanghaft Kontakt zu Ihr will. Ich will das alles nicht, ich will Sie eigentlich nur noch vergessen. Warum träume ich von ihr und nicht von meiner Ex die vor ein paar Monaten Schhluß gemacht hat? Bin gerade etwas verzweifelt...

@Nachdenker
So ähnlich geht es mir seit 8 Wochen, solche Träume von der Ex habe ich auch öfters. Völlig plötzlich und unerwartet obwohl es schon seit 6 Jahren vorbei ist. Geht wohl in die Richtung eines emotionalen Abhängigkeitsverhälnis und PTBS.

A


Depression durch Einsamkeit und krankhaften Beziehungswunsch

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Hallo Nachdenker,

Zitat von Nachdenker:
Wieso hat Sie so eine Macht über mich?

Ob ein Mensch so etwas wie Macht über Dich hat, entscheidest Du nur allein.

Zitat von Nachdenker:
Das macht mich gerade echt fertig und lähmt mich, ich gehe fast nicht mehr raus, schlafe viel zu viel und bin froh das ich arbeiten kann weil das die letzte Ablenkung ist die ich habe.

Warum machst Du Dir Dein Lebenen teilweise selbst etwas schwer?

Zitat von Nachdenker:
und hatte nach meiner ersten Beziehung schwere Depressionen und Panikattacken weil ich nicht loslassen konnte

Darf ich Dich fragen. Bist Du deswegen depressiv geworden, weil Du Dein Leben nicht so gestalten kannst,
wie es Deinen persönlichen Vorstellungen entspricht?
So etwas kann durchaus Depressionen auslösen.


Zitat von Nachdenker:
ich habe die doofe Einstellung das ich eine Frau an meiner Seite brauche um Glücklich sein zu können.

Das muss nicht doof sein. Du hast nun mal diese Einstellung.
Was aber macht man mit seinen Gefühlen und Gedanken, wenn das Leben anders läuft, als
man sich das wünscht?
Gibt es da nicht andere Wege, ein bestimmtes Ziel auf Umwegen zu erreichen?
Gibt es Kompromisse, die Dir zumindest im Moment erst mal den Druck der Depression abmildern?

Viele Grüße
Bernhard

Ich empfehle dir, mal bei spontacts reinzuschauen; da ist vielleicht was in deiner Gegend oder du kannst selbst etwas initiieren.

@Ferrum
danke für den Tipp, ich habe auch schon die Gemeinsam Erleben App geholt. Mir fehlt gerade etwas die Motivation, aber ich glaube generell ist das eine sehr gute Möglichkeit etwas mehr raus zu kommen.

@Fravely
das Gefühl hab ich auch (motionalen Abhängigkeitsverhälnis und PTBS). Ich denke ich sollte mal wieder den (langen) Weg gehen und mir einen Therapeuten suchen, da hatte ich letztes mal aufgrund der elends langen Wartelisten irgendwann aufgegeben...

@Hotin
Zitat von Hotin:
Ob ein Mensch so etwas wie Macht über Dich hat, entscheidest Du nur allein.

Das weiß ich eigentlich. Aber es ist schwer umzusetzen es einfach nicht zuzulassen.

Zitat von Hotin:
Warum machst Du Dir Dein Leben teilweise selbst etwas schwer?

Ich mache das ja nicht absichtlich, es ist wie ein Zwang, bzw. die Träume kann ich nicht steuern.

Zitat von Hotin:
Darf ich Dich fragen. Bist Du deswegen depressiv geworden, weil Du Dein Leben nicht so gestalten kannst,
wie es Deinen persönlichen Vorstellungen entspricht?
So etwas kann durchaus Depressionen auslösen.

Ich wurde depressiv nachdem die Beziehung zur ersten Freundin zu Ende ging bzw. weil Sie monatelang Zuckerbrot und Peitsche mit mir machte (ständig andere Partner, dann zurück zu mir, dann wieder weg). Ich dachte ich finde nie mehr eine Freundin da ich erst mit Ü30 meine erste hatte. Es ist wohl mehr eine Art Angst für den Rest des Lebens allein zu sein. Ich vermute mein Kopf hat immer noch gespeichert das Sie immer mal wieder zurückkommt, und das daher die einfachste Lösung wäre wenn Sie wieder da wäre. Ich weiß, ist totaler Blödsinn, aber so tickt mein Kopf seither einfach.

Zitat von Hotin:
Das muss nicht doof sein. Du hast nun mal diese Einstellung.
Was aber macht man mit seinen Gefühlen und Gedanken, wenn das Leben anders läuft, als
man sich das wünscht?
Gibt es da nicht andere Wege, ein bestimmtes Ziel auf Umwegen zu erreichen?
Gibt es Kompromisse, die Dir zumindest im Moment erst mal den Druck der Depression abmildern?

Ich hab sonst eigentlich keine Probleme damit wenn man etwas nicht so läuft wie ich es möchte. Das Problem ist bei mir immer nur in Bezug auf eine Beziehung/Partnerin. Ich habe den Glaubenssatz entwickelt das ich nicht interessant genug bin und mich keine möchte. Hatte auch erst 2 Freundinnen. Und jetzt wieder den Gedanken das es nun vorbei ist und ich in meinem Alter keine mehr finden werde. Und mein Kopf sagt mir ständig ich kann nur glücklich sein, wenn ich eine Partnerin habe und vereinsame, da ich alleine nichts mehr unternehme (und daher niemand kennenlerne, egal ob Freunde oder Partnerin).

Ein Kompromiss um diesen Druckabzumindern fällt mir aktuell leider nicht ein...

Zitat von Nachdenker:
Ich vermute mein Kopf hat immer noch gespeichert das Sie immer mal wieder zurückkommt


Zitat von Nachdenker:
aber so tickt mein Kopf seither einfach.


Zitat von Nachdenker:
Und mein Kopf sagt mir ständig ich kann nur glücklich sein, wenn ich eine Partnerin habe


Ist das nicht etwas auffallend? Mit der Bezeichnung Mein Kopf, sprichst Du wie von einem fremden Menschen. Warum machst Du das?

Zitat von Nachdenker:
Ich habe den Glaubenssatz entwickelt das ich nicht interessant genug bin und mich keine möchte.

Klug war das wohl nicht.

Zitat von Nachdenker:
Und jetzt wieder den Gedanken das es nun vorbei ist und ich in meinem Alter keine mehr finden werde.

Kann das bedeuten, dass Du Deine Depression teilweise selbst erzeugt hast?

Was hättest Du einer Partnerin denn so anzubieten? Was sagt Dein Kopf, Dein Unterbewusstsein,
dazu?
Und wie würdest Du darauf reagieren, wenn Deine nächste Partnerin sagt:

Ich bin so wie ich bin. Mein Kopf macht das so. Darauf habe ich keinen Einfluss.

Wird Dich dies zufriedenstellen? Wenn Deine Partnerin ständig soetwas sagt, dann kannst Du wohl
nie wissen, wie Deine Partnerin im nächsten Moment reagiert.
Mir würde das nicht genügen.
Zitat von Nachdenker:
Ein Kompromiss um diesen Druckabzumindern fällt mir aktuell leider nicht ein.

Ich hätte da schon Ideen.

Zitat von Nachdenker:
Ich hab sonst eigentlich keine Probleme damit wenn man etwas nicht so läuft wie ich es möchte.

Darf ich da gewisse Zweifel anmelden?

Zitat von Hotin:
Ist das nicht etwas auffallend? Mit der Bezeichnung Mein Kopf, sprichst Du wie von einem fremden Menschen. Warum machst Du das?

Das mache ich, weil ich manchmal das Gefühl habe das ich keine Kontrolle darüber habe, und daher diese seltsame Art das darzustellen. Weil ich mich manchmal fühle als wäre ich nur Beifahrer.

Zitat von Hotin:
Klug war das wohl nicht.

Nein, natürlich nicht. Es war auch nicht klug eine Depression zu bekommen. Manchmal passieren Dinge die man so nicht wollte, aber sie passieren dennoch.

Zitat von Hotin:
Kann das bedeuten, dass Du Deine Depression teilweise selbst erzeugt hast?

Was hättest Du einer Partnerin denn so anzubieten? Was sagt Dein Kopf, Dein Unterbewusstsein,
dazu?
Und wie würdest Du darauf reagieren, wenn Deine nächste Partnerin sagt:

Ich bin so wie ich bin. Mein Kopf macht das so. Darauf habe ich keinen Einfluss.

Wird Dich dies zufriedenstellen? Wenn Deine Partnerin ständig soetwas sagt, dann kannst Du wohl
nie wissen, wie Deine Partnerin im nächsten Moment reagiert.
Mir würde das nicht genügen.

Es könnte schon sein das ich die Depression mit verursacht habe, jedoch ist das nicht so einfach. Die ganze Geschichte mit meiner ersten Freundin hab ich ja nicht selbst so verursacht, da kam einiges zusammen und hat sich langsam und stetig entwickelt. Ich finde es etwas einfach zu sagen das ich die selbst erzeugt hab.

Was ich anzubieten hätte? Ich bin nett, intelligent, witzig, sehe nicht schlecht aus, bin verantwortungsvoll und zuverlässig,... da gibt es schon einiges.
Und ich gehe ja nicht so auf Frauen zu wie ich hier im Forum schreibe. Ich bin hier um zu erklären wie der Sachverhalt ist und wie ich mich fühle. Das ist ja eine komplett andere Situation. Ich bin hier ein Patient der seine Probleme schildert, das mache ich beim Kennenlernen ja nicht, da bin ich normal ohne das gejammere. Aber ich verstehe was du mir damit sagen willst.

Zitat von Hotin:
Ich hätte da schon Ideen.

Und die wären? Dafür versuche ich ja hier Hilfe zu erhalten um Ratschläge/Vorschläge zu erhalten. Also wenn du magst kannst mir gerne deine Gedanken mitteilen.

Zitat von Hotin:
Darf ich da gewisse Zweifel anmelden?

Wie kommst du darauf? Aber klar, es gibt immer solche und solche Situationen. Aber generell kann ich gut mit sowas umgehen. Nur bei dem speziellen Thema hier bin ich irgendwie festgefahren. Und auch hier: wodurch hast du Zweifel? Es würde mir helfen wenn du nicht nur Andeutungen machst auf deine andere Meinuing/Gedanken, sondern diese beschreibst/erklärst. Ist nicht böse gemeint, aber so hilft mir das irgendwie nicht.

Zitat von Nachdenker:
Das mache ich, weil ich manchmal das Gefühl habe das ich keine Kontrolle darüber habe, und daher diese seltsame Art das darzustellen. Weil ich mich manchmal fühle als wäre ich nur Beifahrer.

Ich vermute, ich weiß das. Ich hatte das gefragt, weil ich es aus Deinem Mund hören wollte.

Wenn Du gelegentlich das Gefühl hast, keine oder nur eine begrenzte Kontrolle zu haben, dann kann dies von Folgendem kommen.
Der Mensch verfügt über zwei getrennte Bereiche, mit denen er denkt.
Der Psychologe und Hirnforscher Professor Stefan Kölsch schreibt dazu.

Zitat:
Dies bedeutet außerdem: Wir haben nicht nur ein einziges Denkorgan im Gehirn, sondern
zwei-eines für bewusstes und eines für unterbewusstes Denken.
Unterbewusstes Denken ist spontan, intuitiv-es braucht weder bewusste Absicht noch
bewusste Aufmerksamkeit und kann sogar leicht vom bewussten Denken ablenken.

Bewusstes Denken hingegen braucht Konzentration. Es ist in der Lage, logische
Schlussfolgerungen zu ziehen, komplizierte Pläne zu entwerfen und knifflige Probleme
zu lösen.
Bewusstes Denken wird jedoch oft als anstrengend und langsam empfunden.
Zitat Ende.

Dies bedeutet für mich.Es könnte sein, dass Du zum Denken überdurchschnittlich häufig Dein
unterbewusstes Denken benutzt. Das funktioniert blitzschnell. Kontrollieren können wir unser
unterbewusstes Denken leider nur sehr begrenzt.
Das könnte dann ein Grund sein, warum Du gelegentlich von Deinem Kopf sprichst und auch
warum Du Dich manchmal wie ein Beifahrer beim Denken fühlst.
Vielleicht etwa 80 bis 90 % denken wir gefühlsbetont, also unterbewusst.
Nur circa 10 bis 30 % denken wir sehr, sehr langsam und bewusst. Dein bewusstes Denken, dass
kannst Du damit direkt also absichtlich steuern.
Wenn es Dir also gelingt, Dein bewusstes (absichtlich eigengesteuertes) Denken um vielleicht
ungefähr 5% zu steigern, dann kann es passieren, dass sich Deine gesamte Sicht auf die Welt
deutlich verändert.

Zitat von Nachdenker:
Es könnte schon sein das ich die Depression mit verursacht habe, jedoch ist das nicht so einfach. Die ganze Geschichte mit meiner ersten Freundin hab ich ja nicht selbst so verursacht, da kam einiges zusammen und hat sich langsam und stetig entwickelt. Ich finde es etwas einfach zu sagen das ich die selbst erzeugt hab.

Du hast Recht. Einfach ist das anfangs wirklich nicht.
Wenn wir beide hier miteinander sprechen, dann benutzt Du teilweise Vereinfachungen und ich benutze
auch häufig Vereinfachungen. Ohne so etwas würden wir gar keine gemeinsame Basis finden.

Das ich manchmal davon spreche, dass ich an manchen Aussagen Zweifel habe, sollte Dich nicht erschrecken. Ich versuche meiner hoffentlich einigermaßen sachlichen Logik ein wenig zu folgen.

Das führt dann dazu, dass ich andere Gedankengänge als Du verfolge. Denn meine Gedanken
sind im Gegensatz zu Dir wesentlich seltener von Deinen Gefühlen und Deinen Ängsten
stark geprägt und beeinflusst.

Ich freue mich, wenn Du mit dieser Beschreibung etwas anfangen kannst.
Falls nicht, sage mir bitte, was ich total unverständlich beschrieben habe.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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