Wenn du die Chance hast, der Verlustangst direkt zu begegnen, nutze die Chance, sie an den Hörnern zu packen. Ich hab Verlustangst bewusst nie gefühlt bis vor Kurzem. Sie hat jahrzehntelang aus dem Unbewussten gewirkt und ich hab alles dafür getan und mich komplett verbogen, nur um keine Verluste zu erleiden. Ich hab grosse Verlust erlebt in Wirklichkeit, obwohl ich alles dafür getan habe, damit es nicht geschieht.
- Die Verlustangst ist ein äusserst beklemmendes Gefühl und erfasste mein ganzes Sein. Sie ist aufgetaucht, als ich realisierte, wie gut es mir mittlerweile geht. Die Verlustangst zieht richtig runter, denn sie umfasst das ganze Leben inkl. dem Sterben. Du hast noch so viel vor im Leben. Was ist, wenn ich den nächsten Tag nicht erlebe? Was würde das für einen Sinn ergeben? Da stellte sich mir die Frage nach dem Sinn.
- Ich hab mich gefragt, was ich in der Vergangenheit hätte tun müssen, um mehr Sinn zu erleben?
Ich hätte mehr über den Sinn meines Handelns nachdenken müssen. Ich hätte überlegen sollen, was mein Tun nützt. Ich hätte viel früher eine Diagnose gebraucht. Eine Therapie wäre auch angezeigt gewesen. Das hätte schon beim Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst geschehen sollen. - Was kann ich in Zukunft tun, um ein sinnerfülltes Leben zu führen?
Ich folge der Stimme meines Herzens und höre auf mein Bauchgefühl. Ich akzeptiere die Tatsache, dass das Leben unendlich ist und dass nach dem Tod, ein nächster Abschnitt folgt. Ich tue Gutes und helfe Menschen auf meine eigene Art und Weise. Ich bin ein Teil des Ganzen, was sich gut anfühlt: Bin nicht länger Aussenseiter und gehöre dazu. Ich möchte mir mein Mitgefühl bewahren. Ich bin demütig vor dieser gewaltigen Kraft namens Leben. - Was kann ich tun, um zeitweise so etwas wie einen spirituellen Zustand in der Gegenwart zu finden?
Ich lasse es zu, vom Leben erfasst zu werden. Jeder Moment ist in sich perfekt. In letzter Konsequenz ist alles, was ist, perfekt Das hört sich natürlich schrecklich an, weil viele Menschen sprichwörtlich durch die Hölle gehen in ihrem Leben. Mein Hölle war vor acht Jahren, als ich ambulant wegen einer Anpassungsstörung behandelt und einige Monate später die Diagnose Borderline gestellt wurde. Ich hab mit allem gerechnet, nur nicht mit Borderline. Damals war dies mein absoluter Tiefpunkt im Leben und zwar auf allen Ebenen: Emotionen, Motivationen, Finanzen, etc. waren komplett am Ar.. Ich hab mich nur sehr langsam wieder aufrappeln können und letztlich hat es diese acht Jahre gebraucht, um gestärkt und 'geheilt' die Vergangenheit hinter mir lassen zu können. Ich hab diesen Tiefpunkt gebraucht, um zu merken, dass ich in der Tiefe (strukturell) an einer Störung leide und war motiviert, die Störung zu beheben. Ich sollte Weisheit = inneres Wissen zulassen und meinen Erfahrungen trauen Ich sollte wieder einmal mein höhere Selbst in Form eines Adlers aktivieren. Selbstliebe in Kombi mit Entspanntheit ist einfach unwiderstehlich.
04.08.2024 07:45 • • 04.08.2024 x 2 #1
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