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Hallo,

meine Beziehung kommt mir aktuell vor als befinde ich mich in einem Goldenen Käfig, nach Außen hin wirkt alles toll - doch innerlich fühle ich mich total zerrissen. Wir sind jetzt fast 5 Jahre zusammen und im letzten Jahr stelle ich mir häufiger die Frage ob ich den richtig glücklich bin, etwas anders machen sollte und versuche herauszufinden was mir fehlt. Aktuell ist es die Freiheit, mich morgen ins Auto zu setzen und irgendwohin zu fahren um ein paar Tage abzuschalten, Bergsteigen zu gehen oder was auch immer ohne Rechenschaft ablegen zu müssen, wieso, weshalb, warum.

Meine Freundin ist eine tolle Partnerin, sie liebt mich sehr (zumindest sagt sie mir das jeden Tag), sie ist smart und anziehend - allerdings kann sie auch einengend und fordernd sein, das raubt mir teilweise die Luft zum atmen. Meine Freundin hat ihr Kind mit in die Beziehung gebracht, ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, wahrscheinlich sogar besser als wie zu seinen eigenen Vater, der sich kaum um den kleinen kümmert. Auch wenn ich den klein gern habe, kostetes es Energie und Nerven - auch weil meine Freundin wenn sie auf Arbeit einspringen muss oder WE Dienst hat, es als selbstverständlich sieht den kleinen bei mir abzuparken, wir sind ja jetzt schließlich eine Familie. Wirklich tiefgründige Gespräche führen wir schon lange nicht mehr, wenn wir mal Zeit zu 2 haben sind wir auch unentschlossen was wir machen könnten, am Ende chillen wir meist auf der Couch und sind beide dann frustriert nicht mehr aus dem Tag gemacht zu haben.

Jetzt ist es so das meine Freundin Druck macht gern heiraten zu wollen und vielleicht doch nochmal ein Kind mit mir zusammen zu haben, derzeit kann ich es mir nicht vorstellen. Zum einen nochmal ein Kind für die nächsten Jahre an der Backe zu haben und sich einschränken zu müssen, vor dem heiraten Angst weil sie Probleme mit ihren Finanzen hat und ich nicht später derjenige sein will der für sie aufkommen muss.

Wenn ich ehrlich zu mir bin, überwiesen die Nachteile dieser Beziehung als die Vorteile. Zumindest rede ich mir das ein, das ich vermutlich allein vielleicht nicht unbedingt glücklicher bin, hier aber wieder meine Freiheit genießen kann und mehr auf mich und meine Bedürfnisse zu achten.

Ich geh nun langsam auf die 40 zu und das Thema triggert mich sehr, auf einer Seite möchte ich mein Leben gern verändern auf der anderen Seite steht die Angst davor das alles zu bereuen, am Ende niemand passendes zu finden und eine Beziehung so einfach weggeschmissen zu haben.

Wer war von Euch schon einmal in einer ähnlichen Situation ?

Gestern 12:10 • 08.09.2025 #1


Also als erste mal die Frage, wie stellst du dir denn deine passende Partnerin vor? Wie soll die perfekte Beziehung für dich aussehen. Und was ist der Sinn für dich bei einer Partnerschaft?
Ich finde, wenn man sich entscheidet eine Beziehung einzugehen und diese sich dann weiterentwickelt und mit der Zeit mehr Pflichten mit sich bringt, dann ist das einfach ein normaler Ablauf. Das verliebt sein hört relativ schnell auf und es entsteht Liebe, wenn sich die Beziehung gesund entwickelt. Aber Liebe bedeutet nicht verliebt sein. Liebe ist vertrauen, gemeinsames Wachstum und gemeinsame Aufgaben und vor allem Zukunft. Gemeinsam durchs Leben zu gehen ist eben nicht nur Spaß und Freude, sondern auch manchmal Frust und Unzufriedenheit. Wichtig ist es in dem Fall nicht abzubrechen und wegzulaufen, denn wo anders wird es nach einiger Zeit wieder so sein. So ist das Leben eben, es wandelt sich und bleibt nie gleich. Da ist es deine Aufgabe die Denkweise anzupassen. Gehe mit der Veränderung und spreche über das, was du für dich belastend findest. So kommt man eher auf einen gemeinsamen Nenner als einfach abzuhauen und zu sagen, ist mir zu anstrengend und zu ernst. Das Leben ist leider manchmal ziemlich ungemütlich und es müssen auch mal schwierige Zeiten kommen um zu wachsen. Und am besten tut man das zusammen. Lass deine Freundin an deinen Gedanken teilhaben und wer weiß, vielleicht habt ihr ähnliche Sorgen und Ängste und könnte sie gemeinsam bewältigen. Das schweißt zusammen.

A


Goldener Käfig

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Und was die Situation mit dem Sohn deiner Freundin angeht, gibt es da ganz sicher unterschiedliche Ansichten. Ich finde ebenfalls, dass wenn man sich für die Freundin mit Kind entscheidet, dass man ihr dann auch unter die Arme greifen kann , was die Versorgung des kleinen angeht. Allerdings finde ich auch, dass dir das Recht zusteht, die Betreuung nicht als gesetzt anzusehen. Gerade wenn du selbst mal etwas Freiraum brauchst und gerne für dich wärst, finde ich es durchaus berechtigt, nein sagen zu dürfen. Der kleine hat schließlich einen Vater und der darf auch gerne die Fürsorge übernehmen, wenn du mal nicht die Kraft oder Lust dazu hast. Das kann sicher anecken aber ich sehe es so. Klar ist die Hilfe unter alltäglichen Bedingungen irgendwie selbstverständlich aber wenn du eine Pause davon brauchst ist das dein Recht. Und es bedeutet nicht, dass du den kleinen nicht magst, es heißt einfach, dass auch du gern mal eine Pause möchtest. Genauso steht diese Pause auch deiner Freundin zu. Vielleicht sollte der Vater da doch etwas mehr mit ins Boot geholt werden. Und da wären wir wieder bei meiner ursprünglichen Aussage: Kommunikation ist das A und O

Zitat von Peter30:
eine Beziehung so einfach weggeschmissen zu haben.


Nicht mit uns besprechen: Teile deine Sorgen und Nöte deiner Partnerin mit, denn es gibt garantiert eine Lösung.

Zitat von Peter30:

Wenn ich ehrlich zu mir bin, überwiesen die Nachteile dieser Beziehung als die Vorteile.

Frage dich mal selbst, ob du von Anfang an, überzeugt warst, das es die Partnerin führ's Leben
bzw. die Zukunft sein wird und frage deine Partnerin, welche gemeinsame Ziele ihr habt.

Du schreibst nicht ein einziges Mal, das du deine Partnerin liebst.
Und wenn das nicht der Fall ist, dann würde ich Sie auch nicht heiraten und schauen wie sich die Partnerschaft entwickelt.

Lass es, sie macht Dir unbewusst Druck und Du musst (wohl) in naher Zukunft eine Entscheidung treffen aber Du bist Dir nicht sicher.

Eigentlich müsstest Du ja in die Luft springen, weil Du so glücklich bist.

Goldener Käfig hört sich nicht gut an, keine gute Ausgangslage

Also ich muss sagen das dein Beitrag mich eher traurig macht
Traurig deswegen wie du über sie und eure Beziehung sprichst

Du sagst zwar das sie dich sehr liebt jedoch sagst du nirgends das du sie auch sehr liebst
Ja du hast gesagt sie sei eine tolle Partnerin aber das ist nicht das selbe

Auch sagst du das du zu dem Kind eine super Beziehung hast eine viel bessere als es bei dem kindsvater der Fall ist
Dann sagst du aber das wenn deine Partnerin arbeiten muss sie dir den kleinen „aufdrückt“das ist nicht gerade ein schöner Begriff es hört sich für mich eher so an als würde dich das stören und das ist natürlich eine ganz schlechte Voraussetzung

Ich selber habe eine Tochter in die Beziehung mit meinem heutigen Mann gebracht und da war es von Anfang an selbstverständlich das wenn ich nicht da war das er dann auf meine Tochter aufpasst auch hat er das nie als Last oder störend empfunden ganz im Gegenteil
Sowas gehört nun mal dazu wenn man jemanden als Partner nimmt der bereits ein Kind hat und mitbringt und darüber sollte man sich auch von Anfang an im Klaren sein

Ich denke du solltest mal ein langes sehr offenes Gespräch mit ihr führen ihr alles erklären und ihr die Chance geben sich zu erklären und dann schauen ob ihr zusammen auf einen grünen Zweig kommt oder ob es für alle besser ist wenn man die Beziehung beendet
Vorallem wenn Kinder mit im Spiel sind sollte man immet so fair sein und nicht zu lange mit allem warten

Ich wünsche euch drei alles Gute und das ihr den passenden Weg für euch finden werdet

Schwierige Situation. Ich glaube, dass zu viel selbstverständlich geworden ist, einerseits kann das gut sein, andererseits verliert man ab und zu den Blick auf die Grenzen des Partners.

Schön dass du ein gutes Verhältnis zu ihrem Kind hast, das ist schonmal viel wert, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass ein kind Energie kostet. Hast du ihr schonmal gesagt, dass du nicht jedes Mal auf den Kleinen aufpassen möchtest? Hast du ihr gesagt, dass du auch mal Zeit für dich brauchst? Es sollte doch kein Problem sein, auch mal ohne Partner etwas zu unternehmen.
Ich verreise im Jahr mehrmals ohne meinen Partner, weil wir zum Teil unterschiedliche Interessen haben.

Zitat von Peter30:
Jetzt ist es so das meine Freundin Druck macht gern heiraten zu wollen und vielleicht doch nochmal ein Kind mit mir zusammen zu haben, derzeit kann ich es mir nicht vorstellen.

Dann lass es.

Eine Beziehung waechst mit den Aufgaben.

Man geht durch Phasen.

Meine Zeit mit den kleinen Kindern war mit einer der schoensten Zeiten,aber mega anstrengend.

Wenn du das nicht moechtest und lieber frei sein willst ,ist das deine Sache.

Was glaubst du,wie der Sohn deiner Freundin sich fuehlt,wenn du dich trennst.

Auto fahren,mal alleine vereisen sollte auch innert einer Beziehung moeglich sein.

Mein Mann war frueher sehr oft beruflich lange weg,auch damit kann man klarkommen.

Zitat von Peter30:
Wer war von Euch schon einmal in einer ähnlichen Situation ?

Ja, war ich. Nicht so lange wie du, aber zwei Jahre. Heiraten stand nicht im Raum, aber Eifersucht und Bemutterung überreichlich. Spät habe ich die Reißleine gezogen, und es keine Sekunde bereut. Bin seit dem (10 Jahre) zufriedener und glücklicher Single und werde das auch bleiben. Bin aber auch deutlich älter als du. Kinder habe ich keine, hatte auch nie einen Kinderwunsch.

Zitat von Peter30:
sie liebt mich sehr (zumindest sagt sie mir das jeden Tag)

Worte.
Zitat von Peter30:
Rechenschaft ablegen zu müssen, wieso, weshalb, warum.

Taten.
Schlussfolgerung?

Zitat von Peter30:
allerdings kann sie auch einengend und fordernd sein, das raubt mir teilweise die Luft zum atmen.

Das ist nix für Dich.

Man kann doch sagen...

Ich muss mal raus,bisschen abschalten.....

Das ist doch keine Rechenschaft.Das ist Mitteilung.

Koennte deine Freundin das auch machen?

Danke für euren Input, nicht nur eine Beziehung entwickelt sich sondern man ja auch selbst. Hier habe ich manchmal das Gefühl das wir uns weg entwickelt haben. Ich kann nicht sagen ob ich sie noch Liebe oder nur noch aus Gewohnheit mit ihr zusammen bin. Ich merke nur das ich oftmals ziemlich genervt von der Situation bin. Es ist ja nicht nur Kind, es gibt auch noch Hund, ihre finanzielle Situation ect was das Ganze viel schwieriger macht. Sie wohnt jetzt bei mir und man kann sich auch nicht mal aus dem Weg gehen.

Der Kindsvater konnte bzw. wollte den kleinen jetzt 6 Wochen nicht sehen, weil er angeblich selbst in Trennung lebt und keine eigene Wohnung hat. Das bedeutete das ich mehr oder weniger die 3 Kindswochenenden allein übernommen habe bzw musste, da meine Freundin arbeiten war. So richtig gefragt hat sie mich nicht, auch nach einer Alternativlösung (ihre Mutter z.B.) hat sie nicht gesucht. Mich hat das ganze schon sehr beansprucht, ich mag den kleinen sehr - aber es hat mich einfach genervt weil ich auch gern mal wieder was für mich gern gemacht hätte. Beim versuch mit ihr drüber zu reden, erntete ich nur Kopfschütteln.

Ich bin im Jahr auch etwa 4 mal beruflich unterwegs, jeweils 4 Tage - da will sie jeden Tag telefonieren. Was mich auch stresst, man kann doch sich auch hinterher über das erlebte austauschen, sie ist da wie eine Klette. Im Urlaub müssen wir auch immer zwingend jeden Tag was zusammen unternehmen und es muss sich quasi alles nach dem Kind richten, meine Bedürfnisse kommen zu wenig zu Geltung.

Zitat von Mariebelle:
Man kann doch sagen... Ich muss mal raus,bisschen abschalten..... Das ist doch keine Rechenschaft.Das ist Mitteilung. Koennte deine Freundin das auch machen?

Das ist bei ihr echt schwer, weil sie sich viel Arbeit aufgehalst hat, Fulltimejob, Hund, usw. Sie hatte mal mit Sport angefangen, da gemerkt das sie keine Zeit hat. Ihre Mutter ist auch nur begrenzt eine teilweise Unterstützung. Wenn dann sind mal meine Eltern da, wenn es um eine Alternativversorgung um ihr Kind geht.
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Zitat von Peter30:
Ich bin im Jahr auch etwa 4 mal beruflich unterwegs, jeweils 4 Tage - da will sie jeden Tag telefonieren. Was mich auch stresst, man kann doch sich auch hinterher über das erlebte austauschen, sie ist da wie eine Klette. Im Urlaub müssen wir auch immer zwingend jeden Tag was zusammen unternehmen und es muss sich quasi alles nach dem Kind richten, meine Bedürfnisse kommen zu wenig zu Geltung.

Ich kann Dich da sehr gut verstehen..und Deine Bedenken nachvollziehen.

Nicht jeder mag so ne Klette. Wenn man es schon so definiert...ich weiß nicht..

Letztendlich solltest Du auf Dein Gefühl hören.

Letztendlich bist Du frei. Du kannst Dich entscheiden.

Ich finde das ganz schrecklich..jeder braucht seinen Raum. Wenn der nicht gegeben ist..schwierig.

Also heiraten würde ich nicht. Warum auch?

Du bist Dir ja jetzt schon nicht sicher..

Eigentlich hast Du in jeder Hinsicht Deine Antworten bereits selbst gegeben.

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Dr. Reinhard Pichler
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