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Seit 2016 fällt mir auf, das ich vermehrt vergesslich werde.
Ich vergesse manchmal die Namen von Arbeitskollegen mit denen ich mal vor 3-4 Jahren zusammen gearbeitet hatte oder die Namen von Personen die ich schon länger nicht mehr gesehen habe.
Auch kommt es vor das ich manchmal vergesse was ich den Tag davor so alles gemacht habe. Muss aber dazu sagen das mein Leben auch Phasen hat wo es sehr monoton abläuft. Das heißt Arbeit, Zuhause, PC, Essen, Schlafen und natürlich nicht zu vergessen hin und wieder kommt die Angststörung vorbei und nimmt mich für paar Wochen mit.
Dann gibt es noch so Situationen wo ich manchmal vergesse wo ich mein Auto geparkt habe, überwiegend dann wenn ich zu meinen Eltern fahre und dort mein Auto parke. Muss hier aber erwähnen das man da mehrere Parkmöglichkeiten hat und ich manchmal auch paar Straßen weiter weg parken muss, manchmal aber auch einen Platz in der Nähe finde.
Auf dem Firmenparkplatz habe ich das Problem komischerweise nicht und die ist ziemlich groß.
Manchmal kommt es auch vor das mir bestimmte Wörter nicht mehr einfallen und ich entweder sehr lange überlegen muss oder dann im Internet nachschaue wie es denn hieß. Oder Musiktitel die mir nicht mehr einfallen aber auch hier meistens die, die ich schon länger nicht mehr gehört habe. Früher wusste ich die immer sofort.

Könnte das Ganze mit der Angststörung zusammenhängen? Weniger Konzentration, die Gedächtnisleistung nimmt ab?
Hab gelesen das Menschen die halt öfters unter Stress stehen, eine Depression haben und weniger Schlafen ein höheres Risiko haben an einer Demenz zu erkranken.

Wie ist das bei euch? Leidet ihr hin und wieder auch unter Vergesslichkeit oder immer öfters?

10.01.2023 23:23 • 11.01.2023 #1


1 Antwort ↓

Kenne ich alles... Wenn du unsicher bist ggf. Arzt konsultieren.

Es könnte viele Ursachen haben:
Schildrüse, Schlafmangel,Hirnverletzung oder ähnlich Schlimmes, Depression, Stress,...
Darüber hinaus wirst auch du, genau so wie ich, älter (Sag jetzt bitte nicht, dass du bereits 80 bist )

Ich selbst habe mich inzwischen damit abgefunden, dass ich so bin wie ich bin...

Ich bemühe mich, täglich tagebuch zu schreiben (und freue mich, dass es wirklich mindestens ein mal pro woche für eine halbe Stunde klappt) Da kommt alles rein, was mir so durch den Kopf geht...

Ich habe immer einen kleinen Stift und ein Stück papier in der Hosentasche, nutze beim Fahren den audiorecorder vom handy und für meine Alltags/Arbeitsplanung ein kanban board um ideen und einfälle zu sortieren, zu strukturieren und mit Datum zu vesehen, wann etwas spätestens fertig sein soll und wann ich es bearbeiten möchte.

Einige Dinge, die ich regelmässig mache, oder je nach Situation/Lust etwas aussuchen kann (bewusst oder zunehmend automatisiert) zähle ich im fokgenden auf:

* Meditation und Eigengewichtstraining, * bewusst Menschen bei geeigneter Gelegenheit ansprechen, ggf. dezent nachhelfen, dass Gelegenheiten entstehen.
* Vorsatz, Gespräche nicht vorschnell abzubrechen, aber dennoch interessant und flüssig zu gestalten.

* Akzeptieren, dass manche Gespräche stockend oder kurz sind.
* An meinem Humor arbeiten
* Gezielt überlegen für was ich dankbar bin.
* An meiner Rhethorik arbeiten

Konkret für das Thema Namensgedächtnis, Gesprächsthemen für Bekannte und persönliches Netzwerk zwei Ansätze die ich aktiv betreibe:
1) ich habe für alle wichtigen Bekannten eine Textdatei, die ich vor oder nach einem Treffen kurz öffne und stichpunkte eintrage. Hier dtehen neben Kontaktinfo, Geburtstag und gemeinsamen Bekannten auch Stichpunkte über Gemeinsame Erlebnisse und Gespräche drin. Wenn ich mich mit Dingen beschäftige, verlinke ich diese auf der jeweiligen Seite von Personen, mit denen ich eventuell mal bei Gelegenheit über dieses Thema sprechen möchte. Diese Personenseiten sind fest integriert in meine Tagebuchaufzeichnung und es kostet mich kaum zusötzlich Zeit, da ich meist nur einen Link mit Datum und Stichwort eintrage.

2) Mindmap, in die ich alle für mich relevanten Personen eingetragen habe. Ich öffne diese Mindmap ungefähr alle 3 Monate und trage neue Personen, die mir in diesen 3 Monaten im Gedächtnis geblieben sind ein, sofern ich sie einem meiner Lebensbereiche zuordnen kann. Einmal eingetragen bleiben sie da.

Diese beiden Punkte sind für jemanden, der das liest vermutlich ziemlich befremdlich. Mein direktes Umfeld weiss, dass ich Zeit für mein Tagebuch investiere, hat aber keinen Einblick. Freunde und Bekannte wissen i.d.r. nichts davon. Aber ich habe den Eindruck, dass ich so Defizite in meinem Gehirn ausgleichen kann und ich somit durch diese aktive Beschäftigung mit den meisten Gesprächssituationen zufrieden bin.

PS: Was mir vermutlich langfristig am meisten gebracht hat ist Meditation. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich erst in einer Krisensituation Zugang dazu gefunden habe. Ausserdem hatte mich das Thema Meditation sehr viel Zeit gekostet, bis ich Achtsamkeit und eine einfache 20 minütige Meditation in meinen Alltag integrieren konnte um es gezielt als Werkzeug zur Entlastung meines Gehirns einzusetzen.




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Dr. Matthias Nagel
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