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G
Hallo.
Ich habe mich eben hier registriert, weil ich einfach mal meine Sorgen los werden will, ohne dass ich doof angesehen werde und nicht ernst genommen. Ich kann mit keinem darüber reden und es belastet mich sehr.
Zu meiner Vorgeschichte: ich leide an Hypochondrie schon seit gut 20 Jahren (bin jetzt 30). Es verfolgt mich mal mehr mal weniger stark. Meistens bekomme ich so einen Schub, wenn ich wieder etwas von einer schweren Krankheit gehört/gelesen habe (zu Zeiten von BSE wars besonders schlimm). Meine Angst gilt dabei ausschließlich nur den unheilbaren und tödlichen Krankheiten und Krankheiten, die so lange unbemerkt in einem wachsen, bis sie nicht mehr zu behandeln sind und tödlich enden (z.B. Krebs).

Zwischen 11 und 17 Jahren war ich mind. einmal im Monat beim Arzt und öfters mal im Krankenhaus (als mein Opa an einem Herzinfarkt starb war ich alleweil wegen Herzproblemen beim Arzt für ein EKG). Immer wurde ich als gesund befunden und von meinem Hausarzt bald als Hypochonder abgestempelt. Ab da bin ich nicht mehr zu ihm gegangen, weil er mich ab da auch nicht mehr ernst genommen hat.
Seit dem hab ich aber auch totale Angst zu Ärzten zu gehen, weil ich Angst davor habe nicht ernst genommen zu werden. Dass ich nicht gründlich untersucht werde, weil ich doch nur ein Hypochonder bin Erst wenn es mir richtig dreckig geht, gehe ich zum Arzt.
Vor einigen Jahren hatte ich damit zu kämpfen, dass ich permanent müde war, mir zitterten die Glieder, Muskelkrämpfe, wachte nachts schweißgebadet auf und hatte ständig Flimmern vor den Augen. Ich konnte mich auf absolut nichts mehr Konzentrieren und gelesende Texte hab ich schon beim Lesen wieder vergessen. Ich war so fertig und bin zum Arzt: Depression mit Angststörung. Da könne man nichts machen. Ich war so wütend und sauer auf den Arzt, er ließ mich einfach hängen, obwohl ich nicht mehr am täglichen Leben teilnehmen konnte. Auf eigene Recherche im Netz bin ich auf die Diagnose Kryptopyrollurie gestoßen. Ich hab eigenhändig die Behandlung durchgeführt und war wieder fit.
Nun... dann vor 2 Jahren ging es los, dass mir ständig schwindelig war, ich hatte ein Pochen und Dröhnen im Kopf und mir wurden die Hände taub. Ich bin zum Neurologen. Es wurde ein MRT des Kopfes gemacht, alles in Ordnung. Diagnose: Depression mit Angststörung. Ich solle mir einen Psychiater suchen.
Dann wurde ich letztes Jahr schwanger und hab dieses Jahr im März entbunden.
Seit dem hat mich meine Angst fest im Griff. Meine Gedanken kreisen jeden Tag nur noch um schlimme Erkrankungen. Ich kann mich gar nicht richtig über meinen Sohn freuen... zumal noch erschwerend hinzu kommt, das ich ständig Angst um ihn habe (Krebs, Kindstod, Gendefekt, usw. usf.)
Seit der Entbindung hatte ich ständig Verdauungsprobleme und dann vor 2 Monaten der Schock: Ich habe beim Stuhlgang viel Blut verloren. Es wurde eine Darmspiegelung durchgeführt, alles in Ordnung. Es wären wohl nur Hämorrhoiden gewesen. Auch meine Hausärztin hat mich für Gesund befunden.
Seit dem hab ich aber ständig Rückenschmerzen, ein dumpfes Drücken im Unterleib, mir ist immer leicht Übel und meine Lymphknoten am Hals sind geschwollen. Ich habe aber wieder Angst zum Arzt zu gehen... Montag bin ich dennoch dort... werde ich wieder als Hypochonder abgestempelt? Ich hab mir jetzt extra einen neuen Arzt gesucht. Hoffentlich checkt er mich komplett durch. Alle anderen Ärzte haben immer gesagt, dass das nicht nötig sei.
Aber ich habe sooo Angst vor dem Arztbesuch, Angst vor dem Ergebnis. Wenn ich nichts habe, war alles mal wieder nur Einbildung und ich bin auch bei dem Arzt wieder gebrandmarkt. Und wenn ich doch etwas schlimmes habe? Ich habe so Angst davor Krebs zu haben und daran zu sterben. Mein Sohn ist doch erst 6 Monate alt und ich will ihn aufwachsen sehen. Man, manchmal nerve ich mich selbst mit meiner permanenten Angst. Es macht mich körperlich fertig. Dabei will ich das Leben doch genießen... Mein Mann ist auch schon genervt von meiner ständigen depressiven Stimmung. Er versteht es einfach nicht

Uff... danke fürs zuhören...

Gremlin

19.08.2011 10:26 • 19.08.2011 #1


3 Antworten ↓


T
hallo
ich habe das selbe wie du bin auch sehr hypochondrisch ,habe auch ständig wieder was neues und fühle mich auch nicht mehr für ganz voll genommen ,vor Ärtzten habe ich auch Angst wenn ich nur schon die Praxis betrete bekomme ich schon Panik,also weiß ich wie du dich fühlst und wie schlimm das ist machst du eine therapie ? Ich denke das ist ganz wichtig um da hilfe zu bekommen wenn ich es mal wieder ganz schlimm habe holt mich mein Therapeut meist schnell wieder runter und ich weiß dort auch das er mich versteht oder zumindest weiß wovon ich rede.!!


LG.Tini

19.08.2011 10:46 • #2


A


Muss mir eine Last vom Herzen reden.

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G
Ja, ich habe versucht eine Therapie zu machen. Ich habe gut 15 Therapeuten hier in der Gegend angerufen und um Rückruf gebeten (Überall nur Bandansage).
5 haben sich gemeldet und mir gleich gesagt, ich müsse mich auf ein Jahr Wartezeit einstellen. Dann war ich nochmal persönlich bei 4 Therapeuten, die mir aber auch gesagt haben, dass sie derzeit keine Patienten mehr annehmen und ich solle mich im kommenden Jahr nochmal melden
Das ist jetzt zwar auch schon ein Jahr her, aber irgendwie hab ich auch nicht mehr die Motivation mich nochmal überall zu melden

19.08.2011 10:53 • #3


T
ich denke aber es wäre wichtig ,weil alleine kommst du da warscheinlich nicht mehr raus ,Wartezeit hat man leider Überall ,ich hatte glück und habe nur 3 monate warten müssen .Ich war Ende letzten Jahres für drei monate auch in einer tagesklinik die mir auch eine Menge gebracht hat so das ich teilweise jetzt besser damit umgehen kann.Gehst du nur zum Hausarzt oder warst du auch schon mal bei einem facharzt psychater? Weil der dir warscheinlich da auch besser weiterhelfen kann auch wegen therapeuten !!


LG.Tini

19.08.2011 11:01 • #4





Prof. Dr. Heuser-Collier