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Sposkar
Denkt ihr, dass man mit seinen Gedanken die Krankheit vor der man panische Angst hat (in meinem Fall ALS) auslösen kann ?

Ich denke seit 7 Monaten 24/7 dran, wirklich immer, auch Nachts. Denkt ihr mein Gehirn könnte es schaffen es deswegen echt eine ALS zu erzeugen ? Das macht mir gerade mächtig Angst.

Wie lange war eure längste Krankheitsangst und musstest ihr auch 24/7 daran denken?

12.01.2017 12:55 • 13.02.2017 #1


22 Antworten ↓


petrus57
Mit deinen Gedanken kannst du wohl kaum eine ALS auslösen. Symptome einer ALS wohl schon eher.

12.01.2017 13:00 • x 1 #2


A


Kann man eine aLs etc durch Gedanken auslösen ?

x 3


Nataraja
Wie @petrus57 schon schreibt. Du kannst die Symptome durchaus damit auslösen.
Dann mag es sich für dich anfühlen, als hättest du die Erkrankung, aber es ist reversibel.
Gehen werden die Beschwerden nicht von allein. Erst wenn du die Angst davor verlierst und nicht mehr den Fokus darauf setzt,
verschwinden die Symptome allmählich. Je länger du dich darauf konzentriert hast, desto länger dauert es auch, bis es wieder verschwindet.

Mein längstes durchgehendes Symptom, an das ich durchgehend denken musste, waren starke Gleichgewichtsstörungen für über ein Jahr
und das war auch mein schlimmstes Symptom bisher. Sie waren immer da. Im liegen, sitzen, stehen, beim laufen, beim einschlafen und direkt wenn ich wach wurde. Alles hat sich gedreht und bewegt,
ich kann nicht mal sagen,dass es ein Drehschwindel oder so war..es war gefühlt alles. Beim laufen dachte ich in Löcher zu fallen.
Damit gingen einige andere Beschwerden einher. Ich hab auch Probleme mit den Ohren und Augen gehabt. Konnte Geräusche nicht richtig orten, Gegenstände haben vor meinen Augen geflimmert,
oder sind mir entgegen gekommen. Zeitweilig bin ich gelaufen, als sei ich schwer betrunken. Irgendwann sagte ich mir nimm doch einfach mal an, dass du nicht krank bist. Was hast du mit diesen Gedanken schon zu verlieren und so langsam ging es dann weg.

Auch heute kommen diese Gleichgewichtsstörungen gerne wieder, wenn es mir allgemein nicht gut geht, aber heute weiß ich, dass ich keine Angst davor haben brauche
und dann verschwinden sie auch relativ schnell wieder.

Eines hab ich mit den Jahren gelernt.
Dein Körper hat eine Art Gedächtnis. Du trainierst dir die Beschwerden an. Ursprünglich war womöglich wirklich einmal eine kurzzeitige Störung vorhanden
und durch deine Gedanken hat sich das manifestiert. Aber ich hab auch gelernt, dass diese Beschwerden wieder weg gehen.
Wenn ich mich durch meine Gedanken krank machen kann, dann kann das genauso umgekehrt funktionieren, indem ich positiv denke und mir aus Überzeugung sage,
dass alles wieder gut wird. Genauso ist es wichtig, keine Angst vor Rückschlägen zu haben. Die Beschwerden gehen nicht nach einem bestimmten Schema wieder weg.
Manchmal kommen sie wieder, wenn du gerade überhaupt nicht damit rechnest. Dann ist es wichtig nicht aufzugeben und seinem Körper auch einmal zu erlauben, für eine Zeit lang schwach zu sein.

Meine derzeitigen Beschwerden sind ziemlich ähnlich wie deine und machen mir momentan auch noch Angst, weil sie neu und ungewohnt sind.
Ich kann also glaube ich ein bisschen verstehen, wie du dich momentan fühlst.

12.01.2017 14:25 • x 1 #3


Sposkar
Also du meinst , dass man Symptome auslösen kan,aber nicht die Krankheit?

12.01.2017 14:43 • #4


Nataraja
Korrekt

12.01.2017 14:44 • #5


M
Man kann einen herzinfarkt auslösen, wenn man sich ständig Stress macht. Auch nicht gut.

12.01.2017 14:45 • x 1 #6


Sposkar
Natarja, hattest du schon Symptome von Krankheiten die du sehr gefürchtet hast und wenn ja welche ?

12.01.2017 15:09 • #7


Nataraja
Äääähähm..die Liste ist sooooooooooo... lang..
Momentan hab ich alle Nase lang was andres und recherchiere auch immer, um vermeintlich eine Lösung zu finden.
Meist recherchiere ich dann aber sooooo.. tief im Detail, dass ich die Erkrankung dann doch letztlich für mich ausschließen kann.
Ich suche bei den Erkrankungen gezielt die Symptome, die ich nicht habe.

Momentan hab ich noch nicht 100% etwas rheumatisches ausschließen können, gehe aber auch eher weniger davon aus.
Ich mach mir viel Gedanken wegen Autoimmunerkrankungen. Schilddrüse, Bindegewebserkrankungen..
Dann mach ich mir über Magen-Darm Geschichten Gedanken. Ich denke da an Helicobacter Pylori, Reizmagen..
Ich hab auch schon alle möglichen Klassiker durchgespielt. Krebs, MS, ALS, Nierenerkrankung..

12.01.2017 15:28 • #8


Sposkar
War es bei dir dann auch so, dass du über die Krankheit gelesen hast und passende Symptome entwickelt hast? So ist es bei mir und ALS.

12.01.2017 15:37 • #9


petrus57
Zitat von Sposkar:
War es bei dir dann auch so, dass du über die Krankheit gelesen hast und passende Symptome entwickelt hast? So ist es bei mir und ALS.


Damit stehst du nicht allein. Es gibt viele hier im Forum denen es so erging.

12.01.2017 16:17 • #10


Nataraja
Ja manchmal ist das schon so.
Das ist ja ganz typisch.. aber ich hab auch einige Beschwerden, von denen ich hier so in der Form nicht gelesen habe.
Aber wir sind ja individuelle Persönlichkeiten. Ich denke bei jedem läuft das alles etwas anders ab.
Je nachdem, was für Begleitbeschwerden vorhanden sind, wie kurzzeitige Hormon- oder Elektrolytstörungen, Verspannungen etc.
gepaart mit Angstgedanken und jedem macht ja auch was anderes mehr oder weniger Angst, oder stört einen mehr.
Jeder hat auch andere Körperstellen, an denen er empfindlicher ist.

12.01.2017 16:22 • #11


Sposkar
Darf ich dich fragen was für Symptome du während deiner ALS Angst hattest? Danke übrigens , du hilfst mir wirklich !

12.01.2017 17:48 • #12


Nataraja
Vor (ich schätze) etwa einem Jahr, hatte ich für ein paar Wochen eine punktuelle Stelle an der Zunge, die gezuckt hat.
Im Sommer wurde mein rechter Finger rechts außen leicht taub; auch beim anfassen.
Dazu gesellte sich ein Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen; beim hinfassen war's normal.
Später wurde mein rechter großer Fußzeh leicht taub; auch beim anfassen.
Dann hatte ich das Gefühl mein rechter Arm und rechtes Bein ist taub..aber es war auch normal bei Berührung.

Vor gut 3 Monaten bekam ich Schmerzen im rechten Fuß, wattiges Gefühl beim auftreten, Schmerzen rechte Kniekehle, rechte Hüfte, rechte Ellebeuge,
rechtes Handgelenk, Finger rechts, dann kurzzeitig auch mal linkes Handgelenk und linke Kniekehle.
Das wechselte den Tag über stundenweise. Manchmal ein Hitzegefühl rechts vom rechten Auge. Dann manchmal ein Kältegefühl, oder Nässegefühl (als wäre es nass, oder auch als würden Wassertropfen da dran kommen, wie Regen) an der rechten Kniekehle.
Zwischendrin hat sich meine Zunge angefühlt, als würde sie anschwellen.
Dann kam für ein paar Tage brennen im Nacken, was sich auf meine Kopfhaut und Schultern ausgebreitet hat.
Gefühl von steifen Fingern rechts (teils auch links) und ich hab feinmotorisch Schwierigkeiten. Also mir fällt es z.B. schwer kleine Objekte, wie Büroklammern zu greifen und zu halten..kann ich schlecht beschreiben..
als sei da ne Blockade in den Handgelenken, oder die Finger zu steif..
Nadelstiche an meiner Handaußenkante rechts und meine rechte Fußfessel, was sich besonders durch Hautberührung auslöst, oder verschlimmert.
Zwischenzeitlich Schwächegefühl, besonders auf der rechten Seite.
Also es bezieht sich meist alles auf die Rechte Seite.

Zur Zeit hab ich seit einigen Tagen Schmerzen im rechten Fuß beim auftreten, Schmerzen an den Sehen vom rechten Arm,
das Gefühl als sei meine Haut rechts neben dem Auge gereizt und manchmal das Gefühl, als läge ein Schleier auf meinem rechten Auge.
Einige Beschwerden kommen dazu, gehen wieder, wechseln sich ab.

Es ist auch gut möglich, dass ich gerade einiges vergessen hab aufzuzählen, weil mein Kopf grad auch nicht so will, wie ich es will.

12.01.2017 18:06 • #13


Sposkar
Hast du das zucken in der Zunge auch bei geschlossenem Mund gespürt? Meine zuckt auch manchmal ?

12.01.2017 18:13 • #14


Nataraja
Ja..du ich hab das richtig im Spiegel gesehen. Aber nicht die ganze Zunge hat gezuckt, sondern eine punktuelle Stelle in der Zunge hat sich zusammengezogen.
Natürlich hab ich das im Mund gemerkt..sehr deutlich.

12.01.2017 19:17 • #15


S
Mir geht es genau wie dir.Ich denke auch seit etwa 7 Monaten,im Sommer fing es an, ununterbrochen an ALS und die panische Angst daran erkrant zu sein. Ich habe auch den Eindruck,dass immer mehr Symptome dazu kommen. In der Tat ist es bei mir wie bei dir, dass sie nach lesen von selbigen auftreten. Ich habe das Gefühl,dass ich komisch spreche (alle behaupten dem wäre nicht so),Muskelzucken am ganzen Körper (mal mehr mal weniger-auch an der Zunge) und seit neuestem fühlt sich meine Hand schwach an. Die Logopädin bei der ich war, meinte dass die Fibrillationen auf der Zunge bei ALS anders wären als einfach Muskelzucken oder puckern,wie man es z.B.am Auge kennt. Ich finde auch, dass meine Zunge komisch aussieht. Habe mega Angst vor einer Zungenrandatrophie. Ich kontrolliere meine Zunge sicher 20-30× am Tag. Mein Neurologe meint, dass ich mal versuchen soll das zu reduzieren. Inzwischen ist es so weit,dass meine Tochter auch immer ihre Zunge im Spiegel anschaut Teilweise habe ich auch das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen. Aber das kommt und geht. Ich weiß nur, dass ich einfach nicht mehr kann. Normal waren meine Krankheitsängste wechselnd (also die Krankheiten). Diese ALS Angst hat sich manifestiert und das macht mir noch mehr Angst,da ich denke tatsächlich daran erkrankt zu sein. Vor Jahren hatte ich mehrere Jahre Angst HIV positiv zu sein. Diese Angst hat sich nach mehreren negativen Tests dann erledigt.
Dir viel Kraft!
Liebe Grüße

13.01.2017 08:45 • #16


Sposkar
h hab so Angst davor, dass ich mir eine ALS eingeredet habe und sie deswegen bekommen habe. Das Zucken hat ja auch erst begonnen , nachdem ich über ALS gelesen hatte- also wenn meine Psyche Zuckungen auslösen kann, dann womöglich auch die Erkrankung an sich. Ich hab solche Angst! Zucke jetzt 8 Monate, Schwäche oder Sprachprobleme habe ich keine . Ich weiß nicht mehr wie lange ich noch so leben kann, so voller Angst . Es ist so zermürbend

11.02.2017 09:23 • #17

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petrus57
Du musst versuchen deine Zuckungen zu ignorieren. Dann verschwindet auch deine angst vor ALS.

Du kannst höchstens die Symptome von ALS bekommen aber nicht die Krankheit.

Hast du schon mal gehört, dass sich jemand einen Beinbruch eingeredet hat und den dann auch bekommen hat?

11.02.2017 09:36 • x 1 #18


Sposkar
Aber wenn mein Kopf die Symptome machen kann, dann ja auch die Krankheit an sich, oder?

11.02.2017 09:43 • #19


petrus57
Das Gehirn kann eine Menge Unsinn anstellen. Ich hatte mal einen Film über Placebos gesehen. Dort wurde ein junger Mann mit Kreislaufversagen in eine Klinik eingeliefert. Es stellte sich heraus das er vorher an einer Tablettenstudie teilgenommen hat. Aber anstatt der richtigen Tablette hatte er nur ein Placebo bekommen.

Da kannst sämtliche Symptome einer ALS bekommen, aber nicht die Krankheit an sich. Hör endlich auf dich da so hineinzusteigern.

11.02.2017 10:04 • x 1 #20


A


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