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Mich beschäftigt diese Frage - als Kardiophobikerin mit einem entsprechenden emotionalen Hintergrund (Trauer) - schon länger. Man liest immer mal wieder darüber aber so richtig greifbar ist es nicht. Auch hier im Forum habe ich nur einen (sehr alten und kurzen) Thread gefunden.

Was denkt ihr darüber? Kennt ihr jemanden, der sowas mal hatte? Seid ihr sogar mal selbst betroffen gewesen?

Gestern 15:04 • 17.06.2025 #1


14 Antworten ↓


Ja, das gibt es.
Ausgelöst wird es durch großen emotionalen Stress der das Herz überfordert. Das geht in eine Art Schutzmodus und schränkt seine Arbeit sehr stark ein – das macht Symptome wie bei einem Herzinfarkt.

A


Glaubt ihr, dass es das Broken-Heart-Syndrom wirklich gibt?

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@ssdd Ein ganz klares ja gibt es. Hatte schon 2 ältere Patientinnen die dieses hatten.

Hm, ok... Aber es scheint nicht sehr häufig vorzukommen, oder?

Ja,das gibt es. Hatte mein Vater vor Jahren und lag im Krankenhaus......
Hätte ich sonst nicht geglaubt, dass es das gibt.
Aber mir wurde auf der kadiologischen Abteilung davon mehrfach berichtet......

Zitat von ssdd:
Hm, ok... Aber es scheint nicht sehr häufig vorzukommen, oder?

Jährliche Inzidenz, 50.000 - 100.000 Fälle, global. Deutlicher Frauenüberhang. 85-90 Prozent.

Quelle: Stress-Kardiomyopathie Wiki

@ssdd Ich glaube da auf jeden Fall dran. Mir ging es letztes Jahr emotional sehr schlecht durch einen Vorfall. Da ging es um meinen Sohn und „das Problem“ war zwei Wochen ganz akut, bevor es besser wurde. In dieser Zeit habe ich dauerhaft echte Herzschmerzen und herzrasen gehabt. Wäre das noch länger gegangen, dann keine Ahnung.. vielleicht hätte ich da auch eine leichte Form von diesem Syndrom bekommen. Jedenfalls hatte ich das noch einige Zeit länger, bis sich alles beruhigte. Im Prinzip ist es ja eine Erkrankung die aufgrund von einem Ausnahmezustand extremer Trauer entsteht und sich durch Herzprobleme äußert. Man kann sich davon erholen denke ich. Kommt aber auch immer drauf an, wie tief die Trauer ist.
Ich kenne einige Fälle, wo ein Ehepartner nur wenige Tage oder Wochen nach dem Partner gestorben ist.

Zitat von Afraid:
@ssdd Ich glaube da auf jeden Fall dran. Mir ging es letztes Jahr emotional sehr schlecht durch einen Vorfall. Da ging es um meinen Sohn und „das ...

Ich hatte mir dazu mal mehrere Dokus angeschaut und belesen, weil es bei mir auch eher schlagartig kam und es immerwieder mit dem Herzrhythmus und dem Kreislauf Probleme gab und soweit ich das verstanden, ist das was du schilderst typisch für den Verlauf.

Aber ich denke, wo die meisten hier von uns auch andere Dinge an sich bemerkt haben (neben dem Herzen) brauchen wir glaub ich gar nicht mehr rätseln, ob wir von einem realen Phänomen ausgehen müssen oder nicht.

Das Herz ist an das Nervensystem angeschlossen. Geht's einem emotional dreckig, ist das Stress und das wird auch das Herz merken und einem zeigen.

Im Grunde ist es nicht unähnlich zum enterischen Nervensystem, also Magen-Darm. Wenn man richtig Stress hat (auch emotional) dreht die Signalsteuerung am Sender und nix geht mehr wie gewohnt.

Kenne ich nur aus dem Fernsehen, aus Arzt- und Krankenhausserien. Ist ein sehr beliebtes Thema.

Es gibt das Broken Heart Syndrom (auch Stress-Kardiomyopathie oder Taktosubo-Syndrom) wirklich und es ist eindeutig nachweisbar.

Trigger

https://herzstiftung.de/herzkrankheiten/herz-und-andere-organe/frauenherzen/taktosubo


Das Kind braucht halt einen Namen
Das extremer Stress dem Herz schadet ist nix neues und ähnlich ist das bei langanhaltender Trauer.
Fakt ist jeder von uns trauert einmal um einen geliebten Menschen,aber nur ein relativ kleiner Teil bekommt auch dieses Broken Heart Syndrom.
Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht einmal geklärt und das obwohl der erste Fall schon vor über 30 Jahren beschrieben wurde.
Noch komischer ist das es sogar bei Meschem auftreten kann die positiven Stress haben.
Was für eine Krankheit ist das die entsteht wenn man sich sehr über etwas freut?
Alles sehr verwirrend.
Vielleicht sind die pathologischen Veränderungen welche man CT sieht einfach nur Zufall bzw Folge einer ganz anderen Grunderkrankung und man macht es sich da ganz einfach in dem man eine Zusammenhang mit starker emotionaler Belastung herstellt und dem einen Namen gibt.
Es kann einfach nur ein dummer Zufall sein,dass man die Krankheit hauptsächlich bei Menschen findet die den Verlust eines Menschen schlechter verkraften als andere.

Zitat von Faultier:
Noch komischer ist das es sogar bei Meschem auftreten kann die positiven Stress haben.

Da ist nichts komisch dran. Stress ist Stress, egal ob positiv oder negativ.

Das sollte man grade auch im Bezug auf psychische Erkrankungen nicht vergessen. Bei vielen Rückfällen fallen die Leute aus allen Wolken, weil doch alles total super war.

Hi,

Broken-Heart gibt's und das sogar recht oft. Nur ist es ja eben selten behandlungswürdig und vergeht in der Regel von selbst. Die schweren Verläufe bis hin zum Tod sind sehr selten, vor allem bei jungen Leuten und ohne vorherige Herzprobleme.

Grüße

Zitat von DrSeltsam:
Da ist nichts komisch dran. Stress ist Stress, egal ob positiv oder negativ.

Richtig, denn der Körper läuft auf Hochtouren und reagiert gleich. Bei manchen schädigt dass das Herz. So ist es leider nunmal

Ich habe mich Anfang des Jahres sehr stark mit Liebeskummer befasst, weil ich wirklich starken Liebeskummer hatte. Dabei bin ich auf das Hörbuch Goodbye Herzschmerz gestoßen.. da kam das Thema auch darin vor. Verfasst hat das Buch eine Agentur, die sich rein auf den Umgang mit Liebeskummer beschäftigt hat und eben nur mit diesem Thema konfrontiert ist. Ich meine mich eindeutig zu erinnern, dass gesagt wurde, dass dieser Fall in der Praxis in all den Jahren Behandlung noch nie vorkam. Daher glaube ich schon, dass es theoretisch möglich wäre, aber die Wahrscheinlichkeit kaum gegeben, dass durch Trauer sowas ausgelöst werden kann.

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Dr. Matthias Nagel
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