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DerÄngstliche
Jetzt war ich die letzten Tage echt auf einem guten Weg, aber nun bin ich glaube ich von einem Tag auf den Anderen am absoluten Tiefpunkt

Ich hatte ja sowieso die ganze Zeit die Sorge, dass meine Beschwerden vielleicht etwas mit Darmkrebs zu tun haben. Bisher konnte ich dem allerdings immer entgegenhalten, dass ich ja eigentlich noch viel zu jung dafür bin, keine Krebsfälle in der Familie sind und damit auch erblicher Darmkrebs ausscheidet. Jetzt hab ich allerdings gelesen, dass bei 20-30% die familiären adenomatöse polyposis eine Neumutation, ohne erbliche Vorbelastung ist. Und wenn man das hat, dann tritt Darmkrebs zu 100% auf und auch schon ab dem 20. Lebensjahr.

Jetzt sch. ich mir auf gut Deutsch gesagt komplett in die Hose vor Angst. Was wenn ich diese Genmutation habe und nichts davon weiß? Es heißt, dass es bei FAP unter Anderem auch außerhalb des Darms zu Sachen wie Limpomen, Osteomen, Zahnfehlstellungen kommt.

Ich habe ein Lipom, einen unförmigen Zahn und Osteome im Unterkiefer. Alles drei Dinge über die ich mir nie Gedanken gemacht habe, weil es ja nichts ist was man behandeln muss. Aber als ich diesen Zusammenhang gestern gelesen habe, hats mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen.

Auf der einen Seite ist FAP ja mit 1:10.000 ultra selten und dementsprechend die Neumutation noch viel seltener, aber kann das nur Zufall sein, dass ich so viele Dinge habe die mit FAP in Verbindung stehen?! Auf der anderen Seite war ich ja Ende Mai bei ner Enddarmspiegelung. Der Proktologe meinte, dass da keine Polypen oder sonst was im Enddarm waren. Bei der Krankheit hat man ja 100-1000 Polypen im ganzen Darm. Was meint ihr? Denkt ihr, dass man das dann ausschließen kann, wenn im Enddarm überhaupt kein Polyp war?

Ich glaube langsam ich komme an einer kompletten Darmspiegelung einfach nicht vorbei. Ich glaube bitte den Hausarzt heute Abend, wenn ich nach dem Ergebnis der Stuhlprobe frage, mir eine Überweisung auszustellen.

15.07.2019 15:08 • #21


M
wow, wie kommt man darauf, etwas über FAP zu lesen? Nach Symptomen gegoogelt und dann darauf gestoßen?
Meines Wissens ist die Erkrankungen, da autosomal- dominat vererbbar, zu annähernd 90% auch bei einem anderen Familienmitglied zu finden. Die Zahl der Neumutationen ist lange nicht so hoch.
Sry, aber das ist kompletter Blödsinn... um so mehr, da Du eine Proktoskopie hattest. Die Besiedelung ist zwar im Dickdarm, aber ich denke doch, dass man hier eine Veränderung auch im Rektum hätte sehen müssen.

Manchmal erschreckt es mich schon, wieviele junge Leute von solchen Ängsten geplagt werden und sich das Leben mit google und schweren, aber seltenen Krankheiten so hart machen, statt raus zu gehen und Spass zu haben.

15.07.2019 15:26 • x 2 #22


A


Erfahrungsbericht - Angst vor tödlichen Krankheiten

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DerÄngstliche
Zitat von med:
Nach Symptomen gegoogelt und dann darauf gestoßen?


Naja über FAP stolpert man zwangsläufig, wenn man bei seinen Google Recherchen bei Darmkrebs gelandet ist. Habe dann gestern eigentlich nur aus neugier explizit nach FAP gegooglet.

Zitat von med:
um so mehr, da Du eine Proktoskopie hattest. Die Besiedelung ist zwar im Dickdarm, aber ich denke doch, dass man hier eine Veränderung auch im Rektum hätte sehen müssen.[/pid]


Es war sogar eine Rektoskopie. Treten Polypen nicht auch Häufig im Enddarm auf? Habe zumindest mal gelesen, dass 30% aller Darmkrebsfälle im Enddarm liegen. Habe mich eigentlich die ganze Zeit daran festgehalten, dass wenn im Rektum alles fit ist, dass dann mit dem Rest auch alles passt.

Zitat von med:
Manchmal erschreckt es mich schon, wieviele junge Leute von solchen Ängsten geplagt werden und sich das Leben mit google und schweren, aber seltenen Krankheiten so hart machen, statt raus zu gehen und Spass zu haben.


Ja ich weiß auch nicht was in den letzten 3 Monaten mit mir passiert ist. Ich war so ein gesunder, lebensfroher und ehrgeiziger Mensch und jetzt bin ich nur noch ein Schatten meiner selbst Aber ich habe halt das Gefühl, dass mein Körper nach Hilfe schreit

15.07.2019 15:41 • #23


M
Zitat von DerÄngstliche:
Naja über FAP stolpert man zwangsläufig, wenn man bei seinen Google Recherchen bei Darmkrebs gelandet ist


Finde den Fehler
Du recherchierst in Google- Fehler 1. Du suchst Dir die schlimmsten Gründe für irgendein Symptom raus- Fehler 2 und dann suchst Du auch noch nach den unwahrscheinlichsten Varianten - Fehler 3.

Zitat von DerÄngstliche:
Treten Polypen nicht auch Häufig im Enddarm auf


ja

Zitat von DerÄngstliche:
Aber ich habe halt das Gefühl, dass mein Körper nach Hilfe schreit


Ich habe das Gefühl, dass Deine Seele nach Hilfe schreit

15.07.2019 15:48 • x 1 #24


Sonja77
Bist du in psychologischer behandlung?oder und nimmst du medis gegen deine ängste?

15.07.2019 16:13 • #25


DerÄngstliche
Warteliste Und Medis nehme ich keine, nein. Werde ich auch nicht.

15.07.2019 16:16 • #26


Sonja77
Das ist gut das du dich um eine therapie kümmerst,alleine kommt man da nicht mehr raus
Kenne ich leider von mir

15.07.2019 16:17 • x 1 #27


M
Zitat von DerÄngstliche:
Warteliste

Du kannst bei Deiner Krankenkasse anrufen, ich meine, es gibt dort einen Service, der Dir zumindest mal eine Vorbehandlung, wenn nicht sogar einen schnelleren Therapieplatz ermöglicht.

15.07.2019 16:18 • x 1 #28


DerÄngstliche
Zitat von med:
Du kannst bei Deiner Krankenkasse anrufen, ich meine, es gibt dort einen Service, der Dir zumindest mal eine Vorbehandlung, wenn nicht sogar einen schnelleren Therapieplatz ermöglicht.


Die meinten, dass sie mir nur das Erstgespräch vermitteln können-keinen Therapieplatz. Habe theoretisch die Möglichkeit 2-3 Akutsitzungen wahr zu nehmen, während ich auf der Warteliste bin, aber dadurch komm ich halt aus dem Sumpf auch nicht raus.

Zitat von Ewigeangst:
Das ist gut das du dich um eine therapie kümmerst,alleine kommt man da nicht mehr rausKenne ich leider von mir

Ja, leider schaff ich es wohl dieses Mal wirklich nicht alleine. War ja immer schon ein kleiner Hypochonder, aber das hat sich früher immer noch ner Woche verflüchtigt. So akute Todesangst wie aktuell hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht

15.07.2019 16:24 • x 1 #29


M
Zitat von DerÄngstliche:
2-3 Akutsitzungen wahr zu nehmen, während ich auf der Warteliste bin, aber dadurch komm ich halt aus dem Sumpf auch nicht raus.


nein, da kommst Du nicht sofort raus, aber ich finde es trotzdem besser als nichts und ein Gespräch tut manchmal sehr gut.

15.07.2019 16:25 • #30


Sonja77
Auch diese akute todedangst kenne ich leider zu gut
Habe ich seit märz 2018

15.07.2019 16:25 • #31


M
Zitat von Ewigeangst:
Auch diese akute todedangst kenne ich leider zu gutHabe ich seit märz 2018


Das tut mir sehr leid- bleib stark, Du schaffst das.

15.07.2019 16:54 • x 1 #32


Sonja77
Zitat von med:
Das tut mir sehr leid- bleib stark, Du schaffst das.

Natürlich schaffe ich das,da habe ich keinen zweifel....
Aber hart ist es trotzdem..

15.07.2019 17:20 • #33


R
Zitat von DerÄngstliche:
Ich weiß, dass es rein von der Wahrscheinlichkeit extrem unwahrscheinlich ist, aber es gibt halt immer diese 1-2 Ausnahmefälle und leider machen diese 1-2 Fälle mir mehr Angst als mich die 2.999.998 gesunden Fälle beruhigen. Leider ist mein Hirn da extrem negativ vernetzt.


Das ist schade. Weil die Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung kann hier echt Dein Freund sein. Selbst die vielen anderen Krankheitsängste sind aufgrund Deines jungen Alters ziemlich unwahrscheinlich. Da ist es wahrscheinlicher, dass man einen tödlichen Verkehrsunfall hat, einen tödlichen Freizeitunfall im eigenen Haus erleidet, oder man einen Suizid begeht. Hast Du Dich mal gefragt, warum Du glaubst, dass Du einer der ganz wenigen Ausnahmefälle zu sein?

15.07.2019 17:59 • x 1 #34


DerÄngstliche
Ja, hab ich schon. Aber dann bekomme ich von meinem Kopf als Antwort: Warum sollte es immer nur die Anderen treffen und nicht dich?

15.07.2019 19:19 • #35


R
Zitat von DerÄngstliche:
Ja, hab ich schon. Aber dann bekomme ich von meinem Kopf als Antwort: Warum sollte es immer nur die Anderen treffen und nicht dich?


Nun, irgendwann trifft es auch einen selber. Eine Freundin von mir hatte einen Nierentumor und 8 Jahre später Brustkrebs. Sie hat das alles durchgestanden, auch wenn es echt schwer war. Aber das es einen so hart trifft, ist schon selten. Bei deinem Alter sogar noch viel seltener (meine Freunde ist Ende 60). Umgekehrt käme auch niemand auf die Idee eine Wette einzugehen, die 1:1.000.000 steht.

15.07.2019 19:30 • #36


DerÄngstliche
Ich mal wieder...Mir geht es seit gestern körperlich echt nicht gut. Habe zwar weitere Untersuchungen hinter mir, aber bin dadurch kein bisschen schlauer.

1. Untersuchung: Blut - Alle Werte in Ordnung. Auch Niere, Leber, BSD Werte...Alles gut. Entzündungswert auch im Normbereich. Keine Unverträglichkeit für X (irgendwas kann man scheinbar im Blut testen)

2. Untersuchung: Stuhl - Calprotectin ok, keine keine Bakterien, Würmer, Parasiten usw.

Für den Arzt war damit klar: Reizdarm. Hat mir Duspatal verschrieben. Soll ich 3 mal täglich nehmen. Hat da jemand Erfahrung mit?!
Habe mir allerdings trotzdem auf eigenen Wunsch noch ne Überweisung zum Gastro geben lassen. Termin zur Darmspiegelung ist allerdings erst ende August.

Da bin ich nun also - beim Hausarzt austherapiert, weitere Behandlungen erst in Wochen und täglich schlechteres Allgemeinbefinden. Egal was ich mache - Entspannungsübungen, viel schlafen, Bewegung, Leute treffen...Es wird trotzdem immer Schlimmer.

Darm und Magen brüllen um die Wette, hab den ganzen Tag das Gefühl aufs Klo zu müssen, auch wenn ich nur 1-2 mal gehe...Der punktuelle Schmerz im Oberbauch wird auch immer intensiver, mir tun Muskeln am ganzen Körper weh - Pochen im Oberschenkel und an der Wade, Stechen im Hals, Druck an der linken Schläfe, stechen im oberen Rücken...

Ich weiß langsam wirklich nicht mehr was ich machen soll - ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt.

19.07.2019 15:10 • #37

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Sonja77
Solange du dermassen überdisgnostik betreibst wirst du wohl nie aus dieser hypochondrie raus kommen....bei deinen symptomen ist eine darmspiegelung echt nicht nötig..
Diese extreme rückversicherung durch ärzte ist der falsche weg...
Sei mir nicht böse meiner ist nur ein ratschlag

19.07.2019 16:37 • x 3 #38


M
Zitat von Ewigeangst:
Solange du dermassen überdisgnostik betreibst wirst du wohl nie aus dieser hypochondrie raus kommen....bei deinen symptomen ist eine darmspiegelung echt nicht nötig..Diese extreme rückversicherung durch ärzte ist der falsche weg...Sei mir nicht böse meiner ist nur ein ratschlag


dem kann ich nichts hinzufügen

19.07.2019 16:50 • x 1 #39


DerÄngstliche
Zitat von Ewigeangst:
Solange du dermassen überdisgnostik betreibst wirst du wohl nie aus dieser hypochondrie raus kommen


Ich verstehe den Punkt auf den du raus willst, aber von einer Überdiagnostik kann man bezüglich der Verdauungsproblematik beim besten Willen nicht sprechen. Wenn man einen starken Blutverlust über den Darm hat, dann muss man dem eben nachgehen (die proktologische Untersuchung). Blut- und Stuhluntersuchung in Verbindung mit einem Ultraschall sind denke ich der normale Untersuchungsablauf bei unklaren Verdauungsbeschwerden in einer Hausarztpraxis.

Lediglich die Darmspiegelung erfolgt nun auf meinen Wunsch. Damit möchte ich mir zum einen für jetzt eine endgültige Absicherung holen und zum Anderen möchte ich mich damit auch für die nächsten 10 Jahre absichern, denn sollte ich in den nächsten Jahren nochmal mit dem gleichen Problem konfrontiert werden, dann weiß ich zu 100%, dass keine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt.

Nicht falsch verstehen. Du hast natürlich grundsätzlich Recht damit, dass ständige Arztbesuche auf Dauer nicht hilfreich sind. Aber wenn man in 3 Monaten 4 mal wegen anhaltenden Beschwerden zum Arzt geht, dann ist das denke ich legitim.

19.07.2019 17:11 • #40


A


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