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hallo ihr lieben!

mir ist immer wieder beim lesen von threads - so wie bei mir selbst - aufgefallen, dass sehr viele leute ihren ärzten nicht trauen. eigentlich meine ich damit, dass viele das urteil ihrer ärzte immer wieder anzweifeln. zu der angst vor der krankheit - die einen ja zum arzt treibt - kommt dann noch der gedanke dazu: der doc sagte zwar, ich bin ok...aber was wenn er sich irrt?. auch die tatsache, dass er sagt, es sei unwahrscheinlich an krankheit X zu erkranken, tröstet nicht hinweg.

das ist echt nervig. die hypochondrie treibt einem zum arzt...und dann glaubt man ihm trotzdem nicht.

das war aber nicht immer so bei mir. das ist mit der zeit nur immer schlimmer geworden...und das macht die angst vor krankheiten noch viel unerträglicher. manchmal denk ich mir, dass ist doch schon beginnender realitätsverlust, oder?!
kennt ihr das? war das schon immer so bei euch? oder ist es erst mit der zeit dazugekommen?

bei mir ist es sogar unabhängig vom arzt. sogar ärzte, denen ich sonst vertraue, vertraue ich manchmal dann doch nicht

26.06.2011 15:42 • 08.07.2011 #1


7 Antworten ↓


wunna
Ich erdreiste mich jetzt mal, hier als erstes zu antworten.

Als ich jung war, war ich praktisch nur in Behandlung meines guten, alten Hausarztes. Dem habe ich 100%ig vertraut und bin damit auch gut gefahren. Hatte aber auch nur so Standard-Krankheiten.

Als ich eine Ausbildung im Gesundheitsbereich begonnen habe, kam ich erst richtig in Kontakt mit den tausend möglichen Krankheiten und Symptomen. Da ging es los, vermute ich.

Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich irgendwann gesundheitliche Probleme hatte, mich selbst informiert habe (erst in Büchern, dann im Internet) und dann rausfinden musste, wie oft Ärzte sich irren, wie oft Krankheiten nicht direkt erkannt werden, usw. Dr. Google kann fatal sein, aber eine gesunde, kritische Einstellung gegenüber den Ärzten sollte man schon haben. Also, gesund, nicht krankhaft im Sinne von absolutem Vertrauensverlust.

Außerdem hat dazu beigetragen, dass eine Freundin von mir nur aus purem Glück eine Thrombose und eine darauf folgende Lungenembolie überlebt hat. Ihr Hausarzt hatte sie zum Facharzt geschick mit Verdacht auf Thrombose, dieser schickte sie weg, weil er nix fand. 2 WOCHEN später, nachdem sie beharrlich zum Arzt gegangen war, wurde das dann endlich ernst genommen und sie musste sofort ins Krankenhaus. Sie hätte tot sein können. Keine Blutuntersuchung oder weitergehende Untersuchung. Da wurde nur sowas gesagt wie: Nee, das ist sicher nur ne Entzündung im Knie oder so. Das hat mich auch sehr beeindruckt und mein Misstrauen gegenüber Ärzten noch vertieft.

26.06.2011 16:09 • #2


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Den ärtzen trauen

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F
Bei mir ist es so, dass ich erstmal vom Arzt beruhigt nach Hause gehe und dann im Nachhinein auf einmal Fragen auftauchen. Z.B haben die meine Werte vertauscht, haben die was übersehen. Im Moment würde ich am liebsten auch nochmal zum Arzt rennen, da ich nach meinem letzten Besuch wieder alles anzweifel.
Ich war letztes Jahr im Krankenhaus und danach hat sich meine Angst vor Krankheiten nochmal verstärkt. Ich denke nach dem Urlaub werde ich mal professionelle Hilfe in Anspruch
nehmen. So kann es bei mir aufjeden Fall nicht weitergehen.

27.06.2011 21:05 • #3


K
Bei mir ist es auch so, das ich einen sehr teuren Check-Up habe machen lassen und danach ging es mir gut, Zweifel waren jedoch noch da. Über diese hilft mir mein Psychologe hinweg, so dass ich eigentlich Vertrauen zu Ärzten habe.
Ich war jetzt auch außer beim Zahnarzt schon länger nicht mehr beim Arzt. Mal sehen wie lange ich es schaffe!

28.06.2011 14:47 • #4


Z
manchmal renne ich sogar zu einem anderen arzt um mir eine zweite meinung zu holen, weil ich mir manchmal denke: hat er mich richtig verstanden? hat er mir überhaupt richtig zugehört? hat er sich mein problem richtig angesehen? und: nimmt er mich, nachdem ich dieses jahr schon ein halbes dutzend mal bei ihm war, noch ernst?

29.06.2011 21:25 • #5


B
das problem ist, dass wir von den ärzten wundertaten erwarten. diese können sie nicht erfüllen, denn ärzte sind auch nur menschen, die niemanden eine 100% sicherheit geben können. aber wer kann das schon? das einzige was ärzte können sind wahrscheinlichkeiten ausrechnen. natürlich kann JEDER mensch einen herzinfarkt oder krebs bekommen. genauso wie ein vierjähriger sechs richtige (+superzahl) im lotto haben kann. nur: wie hoch ist die wahrscheinlichkeit?

deshalb finde ich auch dieses zweitmeinung einholen nicht richtig. selbst das würde einen hypochonder nicht beruhigen. soll man solange von arzt zu arzt rennen, bis der etwas bösartiges findet? der sinn erschließt mir nicht.

06.07.2011 00:49 • #6


wunna
Das sehe ich anders:

Gerade weil Ärzte nur Handwerker am menschlichen Körper sind und Fehler machen, nicht alles wissen usw., gerade deshalb sollte man sich im Zweifel eine zweite Meinung einholen.

Wenn man jetzt Hypochonder ist, sollte man nur aufpassen, dass man sich nicht ständig noch eine 3., 4., 5. oder hundertste Meinung einholt. Da muss man schon ganz bewusst überlegen, ob das nötig ist und sich vielleicht mit einem Therapeuten besprechen.

Aber so grundsätzlich zu sagen: Zweitmeinung einholen ist Mist halte ich für falsch.

06.07.2011 10:12 • #7


B
und wer sagt dir bitteschön, dass auch die zweitmeinung keine fehler macht? wie gesagt, eine 100% sicherheit kann dir keiner geben. nirgendwo.

beim rest gebe ich dir recht. es gibt hypochonder, die haben schon eine achte meinung hinter sich.

08.07.2011 22:03 • #8





Prof. Dr. Heuser-Collier