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K
Hallo,

ich leide unter

Angstzuständen (gelegentlich vorm Einschlafen)
Somatisierung (Zahnschmerzen wegen nervösem Rumbeisen usw.).

Trotz das ich seit einem halben Jahr täglich meine Probleme sehr gut mit Sport kompensieren kann gehen sie nicht vollkommen weg. Da ich an ADHS leide tendiere ich leider auch zu actionreichen Freizeitbeschäftigungen die mir eher schaden (Musik hören).

Viele Freunde habe ich nicht aber auch keine großen sozialen Probleme.

Dauert es einfach noch bis ich wieder gesund werde oder müsste ich mehr tun?

Gruß

05.10.2008 13:41 • 10.10.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Kayone,

Du schreibst, dass Du zusätzlich auch unter ADHS leidest. Wenn dies gesichert ist, spielt dies bei jeder zusätzlich auftauchenden psychischen Problematik eine gewichtige und meist negativ verstärkende Rolle.

Da ich mich zufällig schon sehr viele Jahre mit ADHS beschäftige, weiß ich auch, dass dieses Störungsbild bei Erwachsenen sehr häufig übersehen bzw. nicht ernst genommen wird, obwohl es eigentlich immer zuerst behandelt werden sollte.

Ich sage Dir wahrscheinlich nichts Neues, dass es sich dabei um eine neuropsychologische Veränderung der Reizverarbeitung handelt, die besonders die eigene Selbststeuerungsfähigkeit und andere grundlegende Prozesse des Lernens und der Aufmerksamkeitssteuerung negativ beeinflusst.

Inzwischen wissen wir, dass hier eine medikamentöse Behandlung mit Stimulantien auch bei Erwachsenen die Therapie der Wahl ist und auch im Erwachsenenalter gut hilft. Deshalb möchte ich Dir unbedingt empfehlen, Dir einen psychiatrischen Fachkollegen zu suchen, der sich mit dem Störungsbild auskennt und auch mit Stimulantien behandelt (z.B. Ritalin, Medikinet u.a.) Häufig vermindern sich andere psychische Probleme dadurch rascher und besser, wenn zuerst das ADHS behandelt wird. Manchmal lassen sich andere Probleme überhaupt erst gut behandeln, wenn das ADHS vorher behandelt wurde.

Dann wäre es für Dich sicherlich z.B. auch einfacher, ein Entspannungsverfahren zu erlernen, dass Du abends zum Einschlafen nutzen könntest. Deine Ängste, sofern sie noch da wären, müssten dann genauer verhaltenstherapeutisch abgeklärt werden.

Ich grüße Dich ganz herzlich und wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg.

Bernd Remelius

10.10.2008 16:42 • #2





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