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Hallo Frau Dr. Wolf,

ich habe eine 2-jährige Therapie nach Mobbing am Arbeitsplatz hinter mir und mir geht es schon wesentlich besser, aber es gibt immer noch Situationen, bei denen ich Ängste habe. Meine Krankenkasse bewilligt mir keine neue Therapie, aber ich hoffe, Sie können mir noch einen Rat geben, wie ich mein Leben besser bewältigen kann.

Ich wache z. B. morgens auf mit einem Angstgefühl und weiß nicht warum. Das kommt aber immer nur vor, wenn ich alleine zuhause bin und mein Mann früher aufgestanden ist und schon weg ist und ich nochmals einschlafe. Wenn ich danach nochmals einschlafe, passiert dasselbe.

Ich zerbreche mir den Kopf, woran das liegen könnte. Mír fällt da nur ein, dass meine Eltern als Kind nur wenig Zeit für mich hatten und mein ältester Bruder manchmal auf mich aufpassen musste. Er hat mich damals oft alleine gelassen und sich versteckt und ich habe dann fürchterlich geweint.Meine Eltern haben mir als Kind auch oft gedroht, dass sie mich in ein Erholungsheim schicken werden, wenn ich nicht essen wollte. Auch davor hatte ich große Angst.

Dann ging es mir vor vielen Jahren das erste Mal richtig schlecht, ich wusste damals nicht warum, als mein Mann mehrmals jährlich für 1 Woche beruflich unterwegs war und ich alleine zuhause war.

Dann wiederum hatte ich jahrelang keine Probleme mehr, erst als berufliche Probleme dazu gekommen sind, dann wurde es richtig heftig.

Zur Zeit geht es mir auch gesundheitlich und psychisch meistens recht gut, nur in diesen Situationen morgens, wenn ich alleine aufwache, dann geht es mir schlecht.

Können Sie mir einen Rat geben, wie ich auch noch diese Ängste am besten überwinden kann?

Herzlichen Dank

19.04.2007 10:54 • 20.04.2007 #1


2 Antworten ↓


Dr. Doris Wolf
Liebe Hortensie,
eine weitere Erklärung für deine morgendliche Angst könnte auch sein, dass du nochmals in eine Traumphase gerätst und etwas Unangenehmes träumst. Es könnten auch noch Auswirkungen einer Depression sein. Unabhängig von der Erklärung kannst du jedoch etwas tun, um die Angst zu überwinden. Akzeptiere zunächst, dass sie im Augenblick am Morgen noch da ist. Überlege dir bereits am Abend zuvor, was dir den Einstieg in den Tag erleichtern könnte. Möchtest du dir eine schöne Musik anhören? Möchtest du den Tag mit einem Entspannungsverfahren beginnen? Möchtest du dir eine CD holen mit positiven Texten, um dich am Morgen auf hilfreiche Gedanken zu bringen? Möchetst du Gymnastik machen oder eine Yogaübung? Male dir außerdem aus, was dir am Tag Schönes widerfahren könnte.
Also wichtig ist, dich nicht auf die Angst zu konzentrieren.
liebe Grüße

Dr. Wolf

20.04.2007 09:40 • #2


H
Vielen Dank für Ihren guten Rat. Ich werde es auf jeden Fall probieren.

20.04.2007 21:01 • #3