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F
Hallo,

ich habe ein großes Problem, ich kann seit 2 wochen nicht mehr schlafen, ich bin total fix und fertig.
Ich hatte schon mit Angststörungen zu tun (Angst vor der Angst) hat sich auf Supermarkt, Bahn fahren, viele Menschenansammlungen beschränkt, war zuletzt 2007 in Behandlung beim Psychologen. War danach gestärkt aber nicht vollkommen geheilt.
Ich habe in 4 wochen Hochzeit und Taufe geplant, bin seit April glückliche Mutter geworden. Wat am Anfang ziemlich stressig, schreite viel und musste den ganzen Tag mich um das Kind kümmern, wie es so ist als Mutter. Habe voll gestillt und bin nachts 2 mal mindestens raus zum stillen. seit ca. 4 wochen musste ich fast 4x nächtlich aufwachen zum stillen, bin aber immer ohne probleme wieder eingeschlafen. Vor 2 wochen war ich dann auch wieder nachts wach und dachte nur hoffentlich schlafe ich gleich wieder ein. Danach bin ich 3 stunden wach gelegen. Das ging mir dann auch tagsüber durch den Kopf, immer der Druck schlafen zu müssen da ich nachts häufig wach sein muss. Also bin ich abends wieder ins bett mit dem Gedanken, hoffentlich schlafe ich heute gleich ein... und machte mir dauernd druck endlich einzuschlafen, natürlich blockierte ich und lag die ganze Nacht wach! am nächsten morgen war ich wie gerädert und seitdem wiederholt sich das jetzt täglich. Ich habe mittlerweile panik ins schlafzimmer zu gehen und einschlafen zu müssen, da ich vorher schon weiß ich werde mich wieder nächtlich wälzen und nicht schlafen können. Mein Körper ist schon total müde, aber mein Geist ist hellwach, ich habe gar kein normales Schlafgefühl mehr, so als wäre alles blockiert. Was soll ich nur tun? Ich möchte wieder fit sein für mein Kind, es braucht mich, zum glück hat mein mann urlaub und hat diesen job für mich übernommen, aber so geht das nicht weiter. Ich habe etliche Baldrians und homöopath. Mittel genommen, war beim Hausarzt. Der hat mir Antideppressiva verschrieben, die ich nicht nehmen möchte. Zur zeit nehme ich INSIDON ein, als schwache Variante, auf empfehlung von meinem Psychologen, damit ich wieder runter fahre. Aber so richtig wirken tun die nicht. Ich liege jede nacht wach, manchmal schlafe ich gleich und wache aber wieder auf dann liege ich stunden wach und schlafe morgens um 4 oder 5 noch einmal ein für ca. 2stunden wenn es langt. ich möchte so gerne wieder schlafen. ich war früher immer der totale schlftyp, bin ins bett und war gleich eingeschlafen ohne probleme so möchte ich gerne wieder werden, was soll ich tun ich kann nichr mehr so weiter machen.

viele grüße
fanny

28.08.2010 15:33 • 06.09.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Informationen zum gesunden Schlaf und Schlafstörungen

Hallo fannygirl,

Du hast die wesentlichen Gründe für Deine Schlafprobleme bereits selbst gut analysiert und dargestellt:

Zuerst einmal die reale Situation mit einem Neugeborenen - hierbei ist es häufig so, dass junge Eltern erst einmal unter Stress geraten. Stress ist aber immer mit Anspannung verbunden und kann dadurch ganz natürlicherweise zu Schlafproblemen führen. Wie kommt es bei Dir nun dazu, dass sich dies nicht wieder beruhigt hat, sondern stabile Schlafprobleme daraus geworden sind. Dies beschreibst Du schon mit Deinen eigenen Worten:

und dachte nur hoffentlich schlafe ich gleich wieder ein
immer der Druck schlafen zu müssen
da ich vorher schon weiß ich werde mich wieder nächtlich wälzen und nicht schlafen können

Das erzeugt Druck und Anspannung -- kontra Schlaf. Der letzte Satz drückt zusätzlich aus, dass Du eine Überzeugung ausgebildet hast, die Dich bereits auf Nicht schlafen können einstellt, bevor Du überhaupt ins Bett gehst.

Wichtig ist nun: Schlaf kann man nicht herstellen ! er kommt von alleine, WENN MAN IHN LÄSST ! D.h. aber nun, dass es wichtig ist, das Problem erst einmal zu akzeptieren (es ist nun mal jetzt, wie es ist) und Dir nicht mehr einzureden ich MUSS schlafen, weil dies nicht unter Deiner Kontrolle steht. Nicht schlafen können ist sicherlich schlimm, aber mache es nicht noch zusätzlich zur Katastrophe.

Als nächsten Schritt kannst Du Bedingungen herstellen, die Deinen Schlaf erleichtern - Wichtig: Du kannst ihn aber nicht erzwingen. Es ist wichtig, für die nächste Zeit, alles so hinzunehmen, wie es ist ! (auch wenn dies schwer ist). Dann aber wird sich der Schlaf irgendwann von alleine wieder herstellen. Welche Bedingungen sind dies:

- gehe erst zu Bett, wenn Du Dich müde fühlst !
trinke vorher eine warme Milch ()wegen eines bestimmten Schlaf induzierenden Inhaltsstoffes)
- lege ein Tagebuch an; wenn Dir noch etwas Wichtiges durch den Kopf geht und schreibe es auf - Du kannst Dich am nächsten Tag damit beschäftigen
- versuche Dich zu entspannen - z.B. mit Entspannungsmusik, auf die Du Dich konzentrieren kannst oder eine CD mit Autogenem Training
- Dein Bett muss für Deinen Körper wieder ein Auslöser für Müdigkeit und Schlaf und nicht für Grübeln werden - also, wenn Du bis zu etwa 30 Minuten nicht einschläfst (innerlich abschätzen, nicht auf die Uhr sehen; die solltest Du in dieser nächsten Zeit des Umlernens überhaupt umdrehen oder wo anders hinstellen) - dann szehe wieder auf, gehe ins Wohnzimmer und lese etwas Beruhigendes (ohne negative Bewertung, dass Du nicht gleich eingeschlafen bist !)
- wenn Du wieder müde wirst, gehe wieder mit dem gleichen Prozedere ins Bett - wiederhole dies so lange es notwendig ist

Dein Schlaf wird sich mit der Zeit wieder von alleine einstellen. Aber bitte: Du kannst dies nicht beschleunigen, es braucht die Zeit, die es braucht, bis Du wieder gleich einschlafen gelernt hast. Dies zu akzeptieren ist das Wichtigste !

Viele Grüße

Bernd Remelius

P.S. Vermeide auf jeden Fall schwerere Schlafmittel ! Wenn Du bei Dir feststellst, dass Du über diese Entwicklung hinweg depressive Gefühle und Gedanken entwickelst, dann kannst Du durchaus für eine bestimmte Zeit, bis es Dir besser geht, auch Antidepressiva nutzen, die heute meist gut verträglich sind. Hierbei solltest Du aber noch einen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie als eigentlichen Fachmann konsultieren.

06.09.2010 09:28 • #2





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