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Hallo!

Ich bin neu hier. Bin durch Zufall auf euch gestossen und dachte ich ich wende mich mit meinem Problem auch mal an euch, vielleicht hat der ein oder andere ja einen Rat für mich ?!

Hier meine Geschichte:
Ich bin 26 Jahre alt und leide seit der Geburt meiner Tochter vor 6 Jahren, unter schweren Angstzuständen und Panikattacken.
Ich habe viel durchgemacht in meiner Vergangenheit und denke das die Angst daher kommt, und zusätzlich wohl auch eine verschleppte Wochenbettdepression.
Ich habe nie richtige Hilfe bekommen, da wir damals auf dem Land gewohnt haben und meine Hausärztin immer meinte ich soll mich nicht so anstellen...hatte wohl keine richtige Ahnung und ich danach Angst darüber zu reden, weil ich dachte ich sei nicht normal.
Ich habe mich total isoliert, ging kaum mehr raus.
2003 entschied ich mich dann eine Kur zu machen, mit therapeutischem Hintergrund. Als ich ankam fand ich allerdings ein Kloster vor - nicht das ich es als schlecht bezeichnen würde, aber es war eben wieder nicht die richtige Hilfe.
Habe mich aber durchgerungen und die 3 Wochen durchgezogen, was mir auch sehr gut tat.
Danach hatte ich die Kraft mich von meinem damaligen Freund zu trennen, mit dem ich in einer ziemlich schlechten Beziehung steckte und baute mein Leben neu auf.
Kurze Zeit später lernte ich dann auch schon meinen jetzigen Mann kennen. Mir ging es so gut wie lange nicht mehr und mir machten die fahrten zu ihm (er wohnte damals noch 35 km weit weg) fast nichts aus.
Seine Liebe beflügelte mich
Als wir uns entschlossen zusammen zu bleiben fing für uns der grösste Kampf an, denn mein Mann (Nigerianer) sollte abgeschoben werden !! Dazu wurde ich auch noch schwanger und bekam durch den ganzen Stress Blutungen und hatte furchtbare Angst mein Kind zu verlieren.
Es war eine grausame Zeit die wir durchgemacht haben, aber wir haben es geschafft und alle Rückschläge haben unsere Liebe nur noch stärker gemacht !
Im März 2006 kam dann endlich die Entwarnung und wir entschlossen uns in die Stadt zu ziehen und uns eine gemeinsame Zukunft aufzubauen.
LEIDER muss ich sagen, denn ich habe sehr gerne auf dem Land gewohnt und komme mit dem Stadleben nicht wirklich zurecht (alles zu laut, zu hektisch, zuviele Menschen und Autos...) aber für meinen Mann war es die beste Entscheidung, weil er hier viel bessere Chancen hatte Arbeit zu finden.
So regelte ich dann auch noch hochschwanger den Umzug während mein Mann arbeiten musste.
6 Wochen (April 2006) später kam unsere Tochter auf die Welt und weitere 6 Wochen später heirateten wir endlich !
Weitere 6 Wochen später brach ich zusammen - eine furchtbare Panikattacke überrollte mich und daraufhin folgte das Burnout !
Ich lag 6 Monate nur im Bett und konnte kaum noch was machen. War immer nur am Ende, abends heulte ich vor lauter Hilflosigkeit, Schuldgefühlen meinen Kindern und meinem Mann gegenüber und weil ich einfach keine Kraft mehr hatte !
Mein Mann machte in dieser Zeit alles für mich, er ging arbeiten, half mir danach im Haushalt, ging einkaufen etc. ...
Aber wirklich verstehen kann er es bis heute nicht, eben weil es Afrika sowas wie einen Therapeuten z.B. gar nicht gibt.
Ich suchte im Internet nach Hilfe, aber wirklich was gefunden habe ich nicht. Ich telefonierte mit Psychologen und Ärzten, aber da meine Hausärztin nun auch 50 km weiter weg wohnt, konnte diese mir auch nicht helfen. Alle Psychologen mit denen ich redete meinten sie können mir nur helfen, wenn ich in ihre Praxis komme - unmöglich für mich !
Die Ärztelisten in der Stadt sind lang und wenn man niemanden kennt ist es schwer sich zu entscheiden, denn ich hatte/hab auch nicht die Kraft zu wechseln um erstmal den richtigen zu finden...
Eines Tages raffte ich mich auf und fuhr zu einer Therapeutin, aber ich konnte vor lauter Panik und Atemnot nicht sprechen und sie meinte auch das ich dringend eine intensivere Betreuung. Eine Therapiestunde pro Woche würde nicht ausreichen.
Auch gibt es hier in der Stadt auch eine Tagesklinik, wo ich auch mit telefonierte, aber wieder sagte man mir ich müsse vorbeikommen.
Das es mir unter diesen Vorraussetzungen nicht möglich ist mich richtig zu erklären, weil meine Angst mich völlig einnimmt wollte/konnte niemand verstehen.
Mein neuer Hausarzt verschrieb mir dann Opipramol, aber die hauten mich gleich total um. Ich hab sie nie wieder genommen.
Zwischenzeitlich telefonierte ich mit einer Neurologin vom medizinischen Dienst, die aber leider auch nicht rauskommen konnte. Sie riet mir dazu Anafranil auszuprobieren, weil es im Gegensatz zu anderen Mitteln antreibend wirkt und nicht noch mehr müde macht.
Ich bin eigentlich überhaupt kein Tabletten-Schlucker, aber ich sah keinen anderen Ausweg mehr!
Also liess ich mir diese dann vom Arzt verschreiben und nach 1 Woche wagte ich wieder den ersten Schritt vor die Tür.
Ich merkte wie die Angst wieder hochkam, aber die Tabletten liessen es nicht zu einer Attacke kommen.
Allerdings merkte ich nach einiger Zeit das ich ziemlich vergesslich wurde, die Tabletten benebelten mich förmlich. Das wollte ich nicht länger und ausserdem hab ich auch grosse Angst vor Nebenwirkungen.
Ich setze diese dann langsam wieder ab.
Die Angst wurde wieder schlimmer, aber ich versuchte es mit hömöopathischen Mitteln, aber leider auch nur mit mässigem Erfolg.
Ich konnte damit meinen normalen Alltag einigermassen erledigen, funktionierte aber im Grunde nur noch.
Jetzt, 1 Jahr später merke ich wie die Angst wieder schlimmer wird. Ich kann kaum noch einkaufen gehen.
Ich habe weder Freunde noch Familie hier die mich unterstützen könnten.
Aber ich weiss: Ich brauche dringend Hilfe !!
Ich bin in den letzten Tagen wieder in ein Loch gefallen. Jetzt wo das Wetter wieder besser wird und meine Familie mehr draussen ist, merke ich meine Krankheit wieder. Ich kann nicht mal eine halbe Stunde ruhgi im Garten sitzen. Ich hab immer das Gefühl ich muss mich nach drinnen flüchten.
Die Kinder würden so gerne auf den Spielplatz gehen und ich muss immer nein sagen - das zerreisst mir das Herz !
Mein Mann ist auch mit seinem Latein am Ende und unsere Ehe leidet sehr unter dieser Situation, weil ich dadurch auch noch eine krankhafte Eifersucht entwickelt habe und angefangen habe ihn immer und überall zu kontrollieren... weil ich denke er könnte eine viel bessere und vorallem gesündere Frau haben.
Er ist sehr freiheitsliebend, aber wenn ich nur daran denke das er draussen welchen begegnet und sich unterhält könnte ich platzen.
Aber ich hab mich mittlerweile schon stark zurück genommen, weil ich gemerkt habe das es unsere Ehe zerstört und das möchte ich auf jeden Fall verhindern !! Er ist das Beste was mir bisher - neben meinen Kindern- passiert ist und ich möchte ich nicht verlieren !
Das ist meine grösste Angst.
Dadurch das ich nur noch Zuhause bin hab ich natürlich auch genügend Zeit mich nur auf ihn zu konzentrieren und dann spielt mir meine Phantasie die tollsten Geschichten vor, wenn er mal später nach Hause kommt.
Ich weiss das ich grundlegend etwas ändern muss. Deshalb hab ich mich nochmal hingesetzt und nach einer Lösung gesucht.
Ich denke das eine Reha-Kur das richtige wäre.Einfach mal wieder zu sich kommen und dann langsam mit einer Therapie beginnen die ich dann später Zuhause weiterführen kann.
Einfach einen kompleten Neuanfang !
Leider wurde mein Antrag von der KK 2 mal abgelehnt, obwohl ich auf 3 DinA 4 Seiten ausführllich beschrieben habe wie es mir geht, bzw. was nicht mehr geht.
Mittlerweile bin ich aber wieder dabei in dieses Loch zu fallen - die gleichen Gefühle, die Angst die mein Leben wieder bestimmt und ich habe keine Kraft mehr dagegen anzukommen weil ich nicht weiss was ich machen soll.
Der Leidensdruck ist so enorm hoch und ich weiss nicht wer mir helfen könnte !!
Ich habe manchmal sogar Selbstmordgedanken, weil ich so verzweifelt bin und ich weiss auch nicht was wäre, wenn ich meinen Mann und meine Kinder nicht hätte, die mir immer wieder Kraft geben weiter zu machen !
Ich denke das ich auch wieder Medikamente bräuchte, um erstmal wieder Fuss zu fassen...aber ich weiss einfach nicht an wen ich mich wenden kann...fühle mich hier total verloren. Ausserdem habe ich auch nach wie vor Angst vor den Chemiekeulen -es ist ein Teufelskreis

Dazu kommt noch meine Krankhaftre Eifersucht die im Moment meine Ehe so sehr belastet !

Er ist der Mann meines Lebens, ich liebe ihn so sehr und möchte ihn niemals verlieren !! Aber im Moment habe ich das Gefühl hier geht alles den Bach runter...
Mein Mann hatte selber eine schwierige Kindheit/Jugendzeit und ist daher sehr freiheitslieben, d.h. er trifft sich am WE gerne mit seinen Freunden und bleibt dann auch bis in die Nacht...
Er ist sehr attraktiv, durchtrainiert (geht regelmässig zum Bodybuilding) und intelligent, während ich mit einigen Kilos zuviel rumlaufe und mich im mom auch überhaupt nicht schön finde.

Ich habe angefangen ihn zu kontrollieren, aber nie Erfolg gehabt, denn es kam heraus das er mir immer die Wahrheit gesagt hat, wo er ist, und mit wem etc. !
Ich habe angefangen sein Handy, seine Sachen und Klamotten zu kontrollieren und habe gesehen das ihn ab und zu (3-4 mal die Woche) auch Frauen anrufen und das hat mich zur Weissglut gebracht !!

Wahrscheinlich hatte er die Kontakte auch früher schon, nur war es mir damals noch so gut wie egal, bzw. hab ich da nicht so drüber nachgedacht.
Auch eine Bekannte aus der Schule ruft ihn gelegentlich an. Er sagt sie sei verheiratet und schwanger, aber ich sehe in allem die Gefahr.

Tja, das Ende vom Lied war dann das er sich ganz zurück gezogen hat, weil ihn alles so sehr verletzt und enttäuscht hat.

Mittlerweile kann ich über das Thema fast gar nicht mehr mit ihm sprechen, denn wenn ich nur versuchte das Thema wieder anzuschneiden , wurde er gleich sauer. Er meint wir haben einfach oft genug darüber gesprochen und ich ändere mich einfach nicht und fange immer wieder mit dem Thema an - und da hat er auch Recht, aber ich komme gegen dieses furchtbare Gefühl nicht an !! :0(((

Er sagt immer, dass er ja nicht blind sei und natürlich auch andere Frauen draussen sehen würde, aber er wüsste wo er hingehört und das er keine andere Frau braucht und will !!

Vor ein paar Woche kam dann der Knaller : Er kam von der Kirche nach Hause, ich hatte eh schon schlechte Laune, und meinte nur er würde eben was essen und dann wieder gehen, weil ein Kollege eine Taufe feiern würde... fragt mich nicht warum aber mir schoss nur wieder die Eifersucht in den Kopf und ich fragte ihn: Wieso? Willste dich da mit deiner Freundin aus der Schule treffen ??

Ich hab den Satz sofort bereut, aber es war zu spät - ihr hättet mal den Gesichtsausdruck sehen müssen !!!

Er hat seine Sachen genommen und ist einfach weg, und kam erst am nächsten Morgen um 7 Uhr nach Hause !

Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge und weil ich nachts überhaupt nicht alleine sein kann !

Um 12 Uhr nachts kam nur eine SMS das ich mich nicht aufregen sollte, er wäre nicht in der Stadt und könnte nicht nach Hause kommen.
Es war die Hölle für mich, aber in dieser Nacht ist mir vieles klar geworden...

Ich habe so einen tollen Mann und treibe ihn mit meiner Eifersucht von mir weg ! heul

Dabei ist meinen Mann verlieren, dass letzte was ich will !
Es war einige Tage eisige Stimmung aber ich konnte ihm zum Glück noch überreden mir eine letzte Chance zu geben.

Und es sind auch all diese Geschichten die man immer hört (fremdgehen etc.) und liest die mich so verunsichert haben... ich hab immer gedacht Warum sollte ausgerechnet mein Mann anders sein ?

Aber es ist wohl so und ich kann mich eigentlich glücklich schätzen, aber irgendwie kann ich es nicht annehmen, weil ich denke er hat was viel besseres verdient als mich... *seufz*

Dieses blöde Gefühl der Eifersucht übermannt mich immer wieder.

Und nun hat er auch seit ein paar Wochen weniger Lust auf Sex
Er sagte erst er sei müde, dann er sei kaputt vom Sport, aber nun war er seit fast 1 Woche nicht mehr dort und hat trotzdem keine Lust :0( Das macht mich so fertig.

Komischerweise ist es ja normalerweise so, dass die Frauen weniger Lust auf Sex haben und die Männer dann nörgeln, aber bei uns ist es genau anders rum.

Mein Mann (war schon immer so) BRAUCHT den Sex nicht sooft !! Habe vorher nie gewusst, das solche Männer existieren !?!

Trotzdem hatten wir die letzten Jahre regelmässig 2 - 3 Mal die Woche Sex und nun zieht er sich so zurück. Er meint er hätte es halt oft nur für mich getan, aber das könnte er jetzt nicht mehr, weil er merkt das er soviel Kraft nicht hat, denn er macht ja jetzt den Ausdauersport und hat sonst das Gefühl auf der Strasse umzukippen... ausserdem hat er auch so eine Menge im Kopf und meinte das Sex im mom fast das letzte ist woran er denkt. *autsch*

Meine Eifersucht tobt natürlich in mir und sagt mir das er eine andere Frau hat, aber eigentlich kann es nicht sein...das weiss mein Verstand, aber wenn er mal wieder später nach Hause kommt oder nichts ans Handy geht dann ist gleich für mich wieder alles klar und das Kino in meinem Kopf geht los. Das schlimmste ist eben das ich es nicht abstellen kann !


Gibt es so Phasen in einer Ehe ?

Ich habe eingesehen das ich unbedingt Hilfe brauche.

Ich habe nach langem hin und her mich endlich dazu entschieden in eine psychosomatische Klinik zu gehen. D.h. ich habe gestern meinen ganzen Mut zusammen genommen und dort angerufen und die waren dort so davon überzeugt das mir geholfen werden muss, dass ich den schnellstmöglichen Termin für nächsten Mittwoch 9 Uhr bekommen habe.
Puuuh, jetzt hab ich schon ganz schönen Bammel, aber es geht einfach nicht mehr anders.
Meine Ehe geht hier den Bach runter und ich kann mich selber nicht mehr ertragen
Es MUSS jetzt was passieren.
Der Knaller ist noch, dass ausgerechnet meine Mutter (mit der ich ja die letzten Jahre nicht den besten Kontakt hatte) sich bereit erklärt hat mich von nun an mehr zu unterstützen !! Sie wird mich auch am Mittwoch begleiten - ich glaube sonst würd ich das nicht packen.
Hat jemand zufällig noch einen Notfalltip weil ich immer so furchtbare Atemnot draussen habe und Angst habe nicht alles so erklären zu können wie ich vielleicht möchte...

Danke an alle die es bis hierher geschafft haben !

20.06.2008 12:39 • 23.06.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo loea,

erst einmal willkommen hier im Forum !

Du hast Dir viel Mühe gegeben, Deine schwierige Situation zu beschreiben. Trotzdem muß ich Dich auf unsere Regeln verweisen: zuerst mindestens drei Beiträge in den Foren für Betroffene, bevor Du Dich auch an uns Experten wenden kannst (siehe Wichtig: zuerst lesen ....)

Stelle also bitte Deine Anfrage in eins der Betroffenenforen, am besten Agoraphobie und Panikattacken. Das kannst Du ja über kopieren und dann dort einfügen machen, damit Du nicht alles noch einmal schreiben mußt.

Wenn Du selbst auch mehr als drei Beiträge geschrieben hast, kannst Du Dich gerne erneut an uns wenden.

Gruß

bernd

23.06.2008 15:24 • #2





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