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Es gibt schon viele Beiträge zu diesem Thema, aber keiner passt so richtig zu meiner Situation.

Ich wohne seit fast einem Jahr mit einem Familienmitglieder alleine in einer kleinen Wohnung. Kurz nachdem ich eingezogen bin gab es ein Wasserrohrbruch im Haus, aber nicht in meiner Wohnung. Wochen später brannte eine Wohnung bei dem leider auch der Bewohner starb. Beim Anruf, um mich zu erkundigen, da ich von einer Freundin aus der Straße informiert wurde, dass in dem Haus in dem ich lebe wohl etwas passiert sei, wurde ich mit jemand verwechselt und man sagte mir meine Katze wäre tot. Ich war an diesem Tag total am Ende und meine Lehrerin meinte nur, es wäre ja alles halb so will, obwohl ich eine Panikattacken hatte. Zuhause, als ich endlich wusste, dass es meiner Katze gut geht hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch und lag zusammengekauert auf dem Boden und weinte.

Das war das erste mal, dass ich so etwas erlebte und eigentlich dachte ich, dass ich mit meinem Alter (23 Jahre) und meiner gut therapierten Störung gelernt habe mit meinen Emotionen und schwierigen Situationen umzugehen. Doch gerade seit diesem letzten Ereignis habe ich große angst.

Keines dieser Ereignis steht im direkten Zusammenhang mit mir im Sinne von, dass ich zu Schaden gekommen wäre, aber trotzdem habe ich Angst, dass auch in meiner Wohnung soewas passieren kann.

Wenn ich alleine bin lege ich die Kette vor die Tür, weil ich seitdem auch Angst habe, dass sich jemand ungewollt Zugang zur Wohnung verschafft. Doch ich habe mehr Angst, wenn ich nicht alleine bin, weil im Fall eines Ereignisses wie die vorher genannten nicht nur mir etwas passiert.

Theoretisch weiß ich, dass es unwahrscheinlich ist, das so etwas passiert. Leider neige ich in schwierigen Lebenssituationen (Die Isolation aufgrund des Covid-19 ist so eine für mich) dazu generelle Angst zu entwickeln, vielleicht aufgrund meiner Boderline Persönlichkeitsstörung (circa 2-3 Jahre stabil), vielleicht weil ich generell ein ängstlicher Mensch bin.

Kennt jemand dieses beklemmende Gefühl Zuhause nicht sicher zu sein?
Angst den Ofen angelassen zu haben? Eine Zig. nicht richtig aus gemacht zu haben? Das es irgendwie zu einem Brand oder einem anderen großen Schaden an der Wohnung oder den darin lebenden Menschen und Tieren geben könnte?
Einfach Angst zu haben, dass etwas passiert, aber nicht wie normalerweise draußen, außerhalb der auf die meisten als save point wirkenden Wohnung?

Dieses Gefühl hatte ich noch nie in einer der vorherigen Wohnungen, in dennen ich Lebte. Dort gab es allerdings auch nie solche Ereignisse.

24.04.2020 10:47 • 24.04.2020 #1


1 Antwort ↓

Bei einer BPS liegt ein grundlegendes, diffuses Angstgefühl vor. Dieses mit Skills und Ressourcen in das Gleichgewicht zu bekommen ist an sich schon eine echte Herausforderung. Eine gewonnene Stabilität sagt aber nichts über die Resilienz aus.

Orte, Handlungen, Menschen als sicher zu empfinden - dieser automatische und unterbewusst ablaufende Prozess ist oft so gestört, dass er in den Vordergrund, sprich in das Bewusstsein tritt. In dem Moment kommt der Betroffenen nicht darum herum mit Übungen aus dem Achtsamkeitsmodul und somit dem bewussten entgegenwirken, als gefährlich eingestufte Sinnesreize und Informationen als sicher einzustufen.

Dieser Mechanismus kann bei besonderen Ereignissen gestört werden.

Du solltest das was Du wahrnimmst als Signal sehen, dass dein Unterbewusstsein im Moment mehr Aufmerksamkeit und besondere Führsorge benötigt.

- Grundstrukturen aufrecht erhalten.
- Ressoucen pflegen, nutzen. Vor allen Dingen entspannende Dinge und Bewegung.
- Deine Wohnung pflegen. Sprich aufgeräumt/geordnet halten/Putzen. Niemanden in die Wohnung lassen wo Du ein ungutes Gefühl hast.
- Skills anwenden





Dr. Christina Wiesemann
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