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Hallo!
Ich hab euer Forum über die Suchfunktion gefunden und möchte mal meine Geschichte schildern.

Ich war schon immer ein sehr ängstlicher Mensch. Habe immer Angst gehabt geliebten Menschen könnte etwas passieren. Auch hatte ich jeden Tag irgendetwas Neues über das ich mir Sorgen machte. Es war nervig aber ich konnte damit eigentlich leben.

Letztes Jahr im Juni wurde ich schwanger. Ein absolutes Wunschkind, ich hab mich so gefreut.
Die Schwangerschaft war ein absoluter Traum. Ich kannte keine Sorgen, keine Ängste, ich war voller Kraft und Zuversicht. Ich strotzde vor Energie und Optimismus. Ich war ein komplett anderer Mensch.
Im Febraur kam dann mein Sonnenschein auf die Welt und mit mir ging es schlagartig bergab. Ich hatte erst ne leichte Wochenbettdepression, die ich aber nach etwa 5 Wochen in den Griff bekam. Trotzdem begab ich mir damals vorsichtshalber in Therapie. Die Therapie führ ich im Moment auch weiter.
Nachdem die Depressionen im Wochenbett abklungen, machte sich ein ganz anderes Gefühl in mir breit. PANIK!
Ich habe ständig Angst, aber dieses Mal richten sich alle meine Ängste auf meinen Sohn. Ich kann das Mutter sein gar nicht richtig genießen. Ich habe nur Ängste. Ich kontrollier schon fast peinlich genau seinen Windelinhalt, das auch ja alles in Ordnung ist. Ich bin ständig ängstlich ob ich ihn richtig anziehe.
Und meine absolute Panik: ihm könnte etwas passieren, ich könnte ihn verlieren, z.B. plötzlicher Kindstot.
Ich bin momentan mit meiner Welt am Ende, weiß nicht mehr weiter. Diese Angst frisst mich auf. Ständig kontrollier ich ob er noch atmet. Ich lass ihn eigentlich nie aus den Augen.
Ich kann einfach nicht mehr.
Wie gesagt, in Therapie bin ich, aber ich seh im Moment absolut keine Besserung, ich könnte den ganzen Tag weinen.
Ich hab so eine Angst um meinen Sohn.....
Bin ich bei euch richtig?

Traurige Grüße
Krümelix

07.07.2011 19:56 • 08.07.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo Krümelix,
herzlich Willkommen hier im Forum.
Was wird dir denn in der Therapie vermittelt, wie du mit den Ängsten um deinen Kleinen Mann umgehen sollst?
Auch ich hatte damals, als mein Sohn noch ganz frisch war, immer Angst wegen dem plötzlichen Kindtod. Und mein Kleiner hat viel und lange geschlafen, so dass ich manches mal mit einem komischen Gefühl im Bauch gucken gegangen bin. Jedoch wurde es deutlich besser, als er über das kritische Alter hinaus war....
In der Therapie würde ich mir laienhaft denken, das man mit Dir über deine Gefühle spricht, und auch das der Mensch es nicht in der Hand hat, über Leben und Tod die Kontrolle zu behalten. Das ist zwar schlimm und eigentlich ein grausamer Gedanke, aber er ist real und eine Tatsache.
Ich denke du hast deine Wochenbettdepression zwar irgendwie überstanden, aber nicht geheilt, sondern nur umgelagert. Vielleicht auch aus dem schlechten Gewissen heraus, damals nicht 100% als Mutter funktioniert zu haben, nicht gut genug als Mutter da gewesen zu sein.
Doch glaube mir, du bist einen gute Mutter, immer schon gewesen, denn du hast diesen kleinen Wurm mit Liebe unter deinem Herzen getragen, warst voller Freude und Erwartung, die er sehr wohl gespürt hat, und auch heute ganz bestimmt wahr nimmt.
Nun musst du lernen deine Fürsorge in ein gesundes Maß zu legen, und zu realisieren das du nicht Allmächtig sein kannst...egal wie viel Mühe du dir auch geben wirst. Abgesehen davon ist es für dich aber auch nur unnötige Quälerei, du machst dich selber krank, wenn du nicht der Tatsache ins Auge schaust und erkennst das du nicht für alles Elend dieser Erde verantwortlich bist.





Dr. Hans Morschitzky
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