App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo liebes Forum,

ich möchte euch hier kurz mal von meiner Panikstörung erzählen. Meine erste Panikattacke hatte ich nach Canna.. Die war allerdings einmalig, keine weitern gehabt. Dann ( so doof wie ich bin ) habe ich allerdings wieder angefangen mit Canna.. Es musste natürlich so kommen und ich bekam eine weitere Panikattacke. Dies war von allen bisher die schlimmste. Auf diese möchte ich kurz eingehen :

Ich lag ruhig auf dem Bett und schaute TV, dann merkte ich langsam ein Gefühl in mir, ein Gefühl extremer Anspannung. Ewar wie ein fließen unter meine Brust. Dies wurde immer stärker. Ich wurde unruhig, lief auf und ab. Meine Freundin war zu jener Zeit bei mir und ich versuchte mich durch Gespräche mit ihr zu beruhigen. Ich setzte mich auch ans Fenster und schnappte etwas luft. Es wurde besser und ich beschloss mich wieder hinzulegen. Dann kam alles wieder schlagartig und viel intensiver zurück. Ich habe mich zum erbrechen gebracht da ich mir dadurch besserung erhoffte. Allerdings ohne Erfolg. Ich ging mit meiner Freundin raus, ein wenig spazieren und frische Luft zu schnappen. Ein extremer Druck in meinem Kopf, ein Gefühl gleich zu platzen. Herzrasen, mir war warm und kalt gleichzeitig. Am schlimmsten war dieses Gefühl verrückt zu werden. Ich hatte extreme Todesangst. Allerdings nicht durch eine körperliche Krankheit, sondern rein durch meine Psyche. Ich dachte mir knallt gleich ne Sicherung durch und das wars. Wir liefen an einer Kneipe vorbei wo Musik lief. Meine Wahrnehmung war allerdings extrem gestört und anstatt der Musik die dort lief, hörte ich eine extrem angsteinflößende Melodie, welche ich aus einem Videospiel kenne. Ich hatte wohl eine optische Halluzination, als ich durch zwei aus der Entfernung ein extrem grelles licht hervorblitzen sah. Dies konnte allerdings nicht sein, da die Rolladen unten waren. Wieder zuhause legte ich mich aufs Bett, mein Kreislauf war am Ende. Ich lag die Füße hoch um meinen Kreislauf zu stabilisieren allerdings ohne Erfolg. Ich kann mich nur schwer erinnern aber ich bin mir relativ sicher, dass ich für einen Moment mein Bewusstsein verloren habe. Meine Freundin rief den Notarzt, doch als dieser kam waren die Symptome wieder abgeklungen. Wir entschieden uns das ich nicht mit ins KH fahre, da es mir ja wieder besser ging.

Seither werde ich von extremer Anspannung und Panikattacken verfolgt. Meine größte Angst ist es verrückt zu werden. Es ist ein Gefühl welches man nicht beschreiben kann. Ich kann kaum noch alleine sein. Es muss immer ein TV oder Musik laufen, da ich stille vor Angst kaum aushalte aus Angst Stimmen zu hören. Ich weiß das ich Krank bin und hilfe brauch und ich weiß auch, dass ich nicht Schizophren werde, sobald allerdings eine Panikattacke kann ich keinen klaren Gedanken fassen.

Gestern als ich auf der Toilette saß wurde ich plötzlich sehr ruhig. Dann stieg ein Gefühl in mir hoch, gefühle voll mit Gewalt. Ich hatte Mord - bzw Gewaltfantasien vorallem in Bezug auf meine Freundin. Dazu wieder eine Panikattacke. Ich habe mich in meinem Leben noch nie geschlagen und bin das genaue Gegenteil von Gewalt. Ich könnte nie jmd. etwas Antun. Daher macht mir dieses Ereignis umso mehr Angst. Ich könnte meiner Freundin niemals etwas antun und ich weiß auch, dass meine Gedanken mir hier einen Streich gespielt haben, trotzdem ist es extrem schwer dies zu verarbeiten.

Ich hoffe jeden Tag nicht verrückt/schizophren zu werden. Abends kann ich kaum einschlafen vor lauter Angst und Anspannung.

Nächsten Monat habe ich einen Termin bei einem Psychiater, worauf ich sehr viel Hoffnung baue.

Ich hoffe manch User können mir ein paar Tipps geben oder sagen ob sie ebenfalls so etwas ähnliches erlebt haben. Danke im Vorraus

Edit : Ich bin männlich und 20 Jahre alt.

30.06.2015 21:16 • 30.06.2015 #1


1 Antwort ↓

Hallo,
ich hoffe, es klingt nicht allzu gemein wenn ich sage, ich bin froh zu lesen, dass es anderen genauso geht wie mir.
Bei mir fing die Panik Mitte November an, nachdem mein Opa gestorben ist. Zu der Zeit hatte ich auch gerade beim Bestatter gearbeitet.

Jedes Mal wenn die Panik ausbrach, hatte ich Todesangst und war fest davon überzeugt, dass ich jetzt sterben müsse. Daraufhin bin ich nach 1 Monat ohne Besserung in eine Akutklinik für psychisch Erkrankte gegangen. Das gab mir für eine gewisse Zeit das Gefühl von Sicherheit, hat aber an dem Problem selbst nichts geändert. Nach weiteren Monaten bin ich in einen weiteren stationären Aufenthalt gegangen mit intensiver Therapie.
Ich habe gelernt, dass man sich definitiv mit seiner Angst auseinandersetzen muss. Man wird noch oft darunter
leiden, aber es wird mit der Zeit besser. Es ist ein harter Lernprozess und ich bin immer noch dabei zu lernen.

Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer Verhaltenstherapeutin, in der Hoffnung, dass man meiner Angst weiter auf den Grund kommt. Der Tod meines Opas war vermutlich nur der Auslöser und es steckt weitaus mehr dahinter...die Kombination aus Depression und Panik ist nur nicht hilfreich das alles durchzustehen. Aber es kann nur wieder besser werden.

Ich befürchte nur, dass man der medikamentösen Einstellung nicht ausweichen kann. Ich denke, wenn ich die nicht nehmen würde, wären meine Panikattacken die jetzt noch kommen weitaus schlimmer.

Ich bin nicht sicher, ob dir diese Antwort irgendwie geholfen hat, aber denk dran: Du bist nicht allein! Es gibt viele mit dem Problem und so wie ich das gelesen habe, hast du eine Freundin die dich unterstützt. Und das ist auch unheimlich hilfreich selbst damit klar zu kommen.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore