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Zitat von Cat:
Aber andere dir in ihrer Kindheit sowas erlebten stehen sich auch nicht so an wie ich. Andre hatten es schlimmer.

Streiche diesen Gedanken bitte aus deinem Kopf. Das ist schlicht weg falsch - vertraue mir. Wir sind hier nicht bei Wer wird Trauma Millionär.

Ich habe sehr sehr viel Schrott mitmachen müssen. Trotzdem kenne ich Menschen mehr ausgesetzt waren. Warum sollte ich mich schämen?

Es gibt einen Fachbegriff. Den habe ich gerade googeln müssen, war mir entfallen. Es ist die Resilienz. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass das Urvertrauen und die Resilienz auch durch, oberflächlich betrachtet geringe Ereignisse, deutlich Schaden nehmen können. Resilienz ist auch mit genetisch vorbestimmt.
Von dem Aspekt her meine ich, dass es weniger wichtig ist was passiert ist, sondern viel mehr wieviel Schaden der Betroffene genommen hat. Jeder Mensch hat eine andere körperliche Schmerzgrenze, so wie auch eine andere psychische Schmerzgrenze. Emotionales Leid ist nicht gleich emotionales Leid. Das empfindet jeder anders.

Wenn man deine These in ein Extrem überzieht, dürfte nur ein einziger Mensch auf dieser Welt jammern.

05.12.2016 00:31 • x 1 #61


C
Hallo

habe mich auch mal durch Resilienz durchgelesen. Kann mir nur nicht vorstellen, dass es so wie das trainieren eines Muskels funktioniert.
Ich denke ich weiss, dass ich nicht blöd bin und habe Fähigkeiten wie jeder Mensch auch, nur weiss ich einfach nicht was mich daran hindert diese Fähigkeiten zu nutzen und einfach zu leben. Warum habe ich Angst in den Urlaub zu fahren? Da ist es eingebrochen. Ich hatte Angst dort wieder solche Panikattacken zu bekommen und verrückt zu werden. Was mach ich dann dort... wie gehen die anderen in einem andren Landdamit um.. etc.
Das waren dann so Gedanken. Dann habe ich immernoch im Kopf diesen Gedanken wer bin ich? Habe ich eine Psychose? Dieser Gedanke macht mir Angst... Dann denke ich wieder an das Zitat von Descartes ich denke also bin ich! Und denke dann ich bin all meine Gedanken meine Gefühle meine Fähigkeiten. Kann ich mich nicht annehmen? Oder habe ich ein gestörtes ICH und bin tatsächlich psychisch unheilbar krank oder shizophren?!?! Gibt es das überhaupt dass man nicht weiss wer man ist?
Es fühlt sich manchmal so an als würde ich wollen, aber eine Seite in mir die änsgtliche hält mich zurück, die sagt du kannst es eh nicht zu bekommst wieder Angst usw.
In meinem Kopf herrscht Gedanken Stau wie auf einer Kreuzung wo die GEdanken nicht wissen ob sie hier richtig sind und wohin sie abbiegen sollen... nach Sankt Nimmerlein oder sonst wo!?

05.12.2016 14:18 • #62


A


Ich kann nicht mehr Wird es je wieder besser?

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Du hast Angst vor dem dass eine Panikattacke in einer unpassenden Situation eine Peinlichkeit oder eine Gefahr darstellt. Diese Angst ist halte ich für eine normale Reaktion. Und zwar darauf bezogen wie dein Unterbewusstsein programmiert ist.

Für Schizophren halte ich dich wirklich nicht. Jemand der eine solche Störung hat, wäre nicht in der Lage sich so auszudrücken. Dein Doc hätte das mit Sicherheit bemerkt.
Eine Depersonalisation und eine Identitätsstörung sind ein abnormer Zustand. Der Verursacht halt nun mal Angst und kann emotional schmerzhaft sein.

Einfach zu leben? Jetzt scheinst Du das nicht zu können. Willst Du da heraus, kommst Du nicht darum herum deinen Körper, Zustand und die Situation radikal zu akzeptieren und dich entsprechend anzupassen. Du brauchst kleine Schritte in die richtige Richtung. Es radikal zu akzeptieren bedeutet auch zu sagen es ist wie es ist. Da Du keine Diagnose in Richtung Psychose hast, sind diese Gedanken alles andere als eine Akzeptanz. Der Gedanke Schizophren zu sein ist reine Spekulation von dir - nicht deinem Arzt.

Nicht jeder kann mit jedem Tipp etwas anfangen. Ich als Mr. Metapher kann auch nicht mit dem Begriff Wie ein Muskel trainieren anfangen.
Daher verwende ich die Begriffe Blickwinkel und Programmierung.

Du drehst dich so lange im Kreis, bis Du etwas änderst. Der Kopf ist rund, damit das denken seine Richtung ändern kann.
Verstehe mich bitte richtig. Ich antworte gerne auf deine Fragen. Aber viel mehr kann ich dir,auf diese Fragen bezogen, nicht mitgeben.

05.12.2016 15:11 • x 2 #63


Icefalki
Ich wollte das Gleiche schreiben, wie Cube.

Ich bin auch der Ansicht, dass das, das wir wirklich befürchten, also hinter den Symptomen der Angst versteckt ist, genau der Schlüssel zum Unterbewusstsein ist.

Angst vor Blamage. Der Lächerlichkeit ausgesetzt zu sein. Hilflosigkeit.

Wenns das ist, spiegelt das Erfahrungen von früher wider. Hier liegt der Schlüssel. Das gilt es anzuschauen.

05.12.2016 15:45 • x 2 #64


C
Hallo
Es leuchtet allmählich ein.
Öffentlich die Kontrolle verlieren über mich empfinde ich als furchtbar. Blamage ist schon ein Thema bei mir.

Hm ich drehe mich im Kreis das merke ich schon. Ich weiss nur noch nicht was ich ändern soll...bin mir unsicher ob ich auf dem richtigen Weg bin oder was der richtige Weg für mich ist!

05.12.2016 18:40 • #65


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Ich lebe nach dem Grundsatz Blamiere dich täglich, das hält dich jung.

Ich gehe noch ein Stück weiter wie Icefalki und sage Du hast Angst vor deiner persönlichen Büchse der Pandora.

Gute Nachricht. Die ist fest verschlossen. Druckregulatoren zum kontrollierten herauslassen gibt es beim Therapeuten um die Ecke.

05.12.2016 19:15 • x 2 #66


Icefalki
Cat, es ist auch schwierig, dir jetzt jahrelange Therapie Arbeit so geschwind zu erklären.

Wenn Angst vor Blamage etc. Hinter der Angst steht, und in der Vergangenheit das auch passiert ist, schaut man das heute an, und vergleicht. Heute hat man andere Möglichkeiten als früher. Früher war man hilflos, heute will man es nicht mehr sein, und ist es vielleicht trotzdem. Dieses Bewusst machen ist dann sehr wichtig.

Wie gesagt, bei mir brachte diese Sichtweise bzw. Therapie Erfolg. Geht aber nicht von heute auf morgen. Und jeder denkt vielleicht auch anders.


Sehr gerade Cube's Beitrag. Perfekt. Und noch einen oben drauf. Panik lüftet ein bisschen den Deckel. Damit nix platzt.

05.12.2016 19:23 • x 1 #67


C
Danke für Eure Beiträge. Ich bin froh wenn es mit der Therapie losgeht! Hoffe dass es mir dann besser geht und ich mich auch besser verstehen werde.

Due Büchse der Pandora bedeutet das schlimme .. die negative destruktive Seite... Unschöne Gefühle?

05.12.2016 20:00 • #68


Icefalki
Jeep, das sich die, an die du nicht ran möchtest.

05.12.2016 20:02 • #69


4_0_4
@Icefalki Du hast ja recht, aber musst du noch immer einen draufsetzen?

Scherz beiseite. Denke wir begreifen dein Leid. Aber ist ist wie ich es sagte. Die Reise kann hier und jetzt beginnen. Ja, ist teilweise sehr lange. Aber es lohnt sich. Denn deine befreite Seele ist der Hauptgewinn.

/edit: Du wirst den regulierten Umgang damit lernen. Angst vor dem zu haben was in der Büchse ist normal. Da hast Du ja schon selbst Phantasien gebildet. Bilde dir nun die Phantasie, dass es einen Regler gibt.

05.12.2016 20:11 • x 1 #70


C
Hat jeder eine Büchse der Pandora? Wenn ja Warum macht sich nicht jeder Sonne Probleme wie ich z.b.

05.12.2016 20:26 • #71


B
Ich musste erstmal googeln was mit der Büchse gemeint ist. Nun bin ich schlauer und kann dir sagen das es nur die eine für alle gibt.
Mach mal eine Atemübung, hilft mir auch und bewirkt Wunder.

05.12.2016 20:36 • #72


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@Cat
Ich sage dir mal etwas aus meiner langjährigen Erfahrung *phrasenschwein pling*.

Jeder einzelne hat eine solche Büchse. Darin sind alle Dinge abgelegt die emotional schlimm für uns waren. Da sind auch Dinge drin, die vor den bewussten Erinnerungen liegen. Manche Forscher sagen sogar das oder pränatale Ereignisse gespeichert sind. Mach auch irgendwie sinn, denn zu Urzeitmenschen hat nur der Überlebt, der sich (auch mit evolutionär) angepasst hat. Der eine hat mehr, der andere weniger erlebt.

Je nach Resilienz, Anzahl und schwere der Ereignisse und der aktuellen Lebenssituation und oder biochemischen Ursachen kann diese Barriere zwischen dem damals und dem Hier und Jetzt geschwächt werden. Das ist wissenschaftlich gesehen nicht korrekt ausgedrückt, aber soll es versinnbildlichen. Das Unterbewusstsein nimmt diese früheren Ereignisse zu ernst und bewertet die Situation falsch.
In dem sie auf die mehr oder weniger bewussten Erinnerungen zurückgreift, aktiviert sie auch die Gefühle die dort waren. Mit Hilfe dieser aktivierten Emotionen will es dich dort hinbringen wo es hin will und sich sicher fühlt, nicht wo du hinwillst.

Dieses Spiel habe ich 2008 mitgemacht. Nach einem starken Einschnitt in meinem Leben fingen wieder Symptome an, die ich locker 30 Jahre nicht hatte. Das Unterbewusstsein aktivierte meine Erinnerungen, Schutz- und Abwehrmechanismen die ich zum Überlegen benötigt habe.
Da ich zum Glück mich seit meiner Jugend damit auseinandergesetzt, sehr viel gelesen und auch viele Therapeuten hatte, habe ich die Mittel erlernt um mich wieder auf die Spur zu bringen. Mir geht es bescheiden, aber ich weiß was ich ändern muss um wieder frei zu sein. Und darauf bin ich stolz.

05.12.2016 20:50 • x 1 #73


C
Ich verstehe.. Habe nie wirklich an das Unterbewusstsein geglaubt! Hast es doch nicht ermüdet das lange kämpfen seit der Jugend?

05.12.2016 23:57 • #74


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Die Zeit bis zu meinem 23. Lebensjahr würde ich sagen ja - hat es sehr. Danach hatte ich die elterliche Folterkammer verlassen können. Hatte dann die erste Therapie über drei Jahre, gleich auch eine gute.
Mit der Zeit habe ich gelernt immer mehr zu kompensieren, auszuhalten und mein Leben nach und nach angepasst. Nur schwere Einschnitte werfen mich heute aus der Bahn. Meine Symptomatiken haben langsam über die Jahre nachgelassen. Nichts desto trotz bekomme ich irgendwann die Quittung, wenn ich mich nicht konsequent an gewisse Dinge halte. Das wird sich bei mir auch vermutlich nicht völlig auflösen - zumindest nicht in der Zeit die ich auf diesem Planeten verbringe.

Trotz allem hatte ich ein buntes Leben mit viel Lachen und Schnappatmung. Ja es gab auch immer wieder schwere Episoden. Aber mit der Zeit bekommt man Übung im wieder aufstehen.
Bedenke - zu meiner Zeit gab es solche Dinge wie Internet nicht. Das habe ich erst seit 1993. Davor musste man noch Bücher lesen, wenn man etwas in Erfahrung bringen wollte. Oder VHS-Videos ausleihen

Ohne diese Lebensfreude, ich ich immer wieder erleben durfte, mit den Menschen die ich traf und den absoluten sinnfreien jackass crap den wir gemeinsam veranstaltet haben - ohne das hätte ich es nicht geschafft. Es war mein Treibstoff.

Ich glaube an das Unterbewusstsein, denn nahezu täglich bringe ich mein inneres Kind, in dem imaginären, geschützten Haus, mit der Hilfe meiner imaginären Helferin ins Bett.

06.12.2016 00:48 • #75


C
Wow du hast ja einiges durchgemacht! Das mit dem inneren Kind in Sicherheit bringen berührt! Frag mich welche Bücher du gelesen hast?
Mich hat das schon alles sehr ermüdet. Und verliere/ finde oft meine Hoffnung das kostet Kraft jedes Mal. I

06.12.2016 15:34 • #76


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Ja, die Kindheit war extrem.

Zu beginn meiner Pubertät gab es nur Bücher. Nicht einmal VHS Kassetten, geschweige den Internet.
Als ich dann 1993 Zugang zum Internet hatte, hat man auch noch nichts finden können. Suchmaschinen gab es noch nicht. Die erste war Fireball. Aber auch da war es schwer Informationen zu finden.

Mein Grundwissen über Angst, PTBS habe ich durch einen Therapeuten und Freund, lesen vieler medizinischer Online Artikel und vieler Therapien. Tiefenpsychologisch, Analytisch, VHT, DBT, Skills, Zen, EMDR.
Die letzten Bücher waren Ich hasse dich verlass mich nicht, Peter Levine - Vom Trauma befreien / Trauma und Gedächtnis: Die Spuren unserer Erinnerung in Körper und Gehirn, Das Handbuch der Borderline Störungen in der zweiten Auflage (Schattauer Verlag). Bei letzterem bin ich seit Jahren dran und noch lange nicht fertig. Diese Taschenbuchausgabe wiegt ~3kg.

Je besser Du damit umgehen kannst, desto weniger wirst Du emotional darunter leiden. Es wird mit jedem mal nicht mehr so tief einbrechen.
Der Witz ist - wenn Du das alles einmal global begriffen hast und anstelle von Nebel ein Meer aus vernetzten Lichtern siehst, wirst du erkennen das sich viele gesunde Menschen psychisch ungesund verhalten und unnötig leiden.

Man kann viel überwinden - wenn man es konsequent und richtig angeleitet durchzieht und eine angepasste Lebensweise entwickelt.

06.12.2016 20:05 • x 2 #77

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C
Fireball kenne ich noch!
Ich habe viel Philosophie gelesen und Psychologie eher weniger weil ich Gefahr laufe alles auf mich zu beziehen. Daher lese ich eher Lösungen. Ich habe zuviel helfen bzgl Persönlichkeitsstörungen unbehandelt führen sie zu Suizid... Zwangsgedanken über aggressives verhalten... Die dunkle Seite eines Menschen...etc. Plötzlich denke ich ich könnte die Kontrolle verlieren ausflippen aggro werden. Ich die immer freundlich ist eigentlich Angst vorm eigenen Schatten hat. Plötzlich hatte ich ne Psychose . Jeden schei. beziehe ich auf mich. Heute war ich bei der Therapeutin bei der ich evtl nach der Tagesklinik einen Platz bekomme. *freu*
Danke ab dich und alle anderen hier im Forum es ist so eine stütze gerade bis die Therapie richtig losgeht. Es beruhigt etwas und lässt hoffen. Dankeschön!

06.12.2016 20:22 • #78


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Denke viele psychische Krankheiten können unbehandelt einem zum Suizid führen. Dafür benötig man keine PS.
Zum Amok laufen auch nicht, dafür reicht manchmal der Chef

Jemand der sehr schwere Psychose hat, hat Schwierigkeiten sich klar auszudrücke. Du schreibst deutlich.
Lass dich erst einmal auf die Therapie ein. Diagnosen stellt ein Arzt. Weder Du noch ich.
Ich finde es gut, dass Du dich um einen Therapieplatz nach der Klinik bemühst und vor allen Dingen einen bekommst.

Drück dir die Daumen.

Wenn es dir geholfen hat, kann deine KK ja hier mal Spenden. /scherz

06.12.2016 21:29 • #79


C
Hallo! Der war gut haha... Man bekommt so schwer einen Therapieplatz. Jetzt heisst es in einem dreiviertel Jahr!

Seit gestern plagen mich seit neuem Zwangsgedanken glaube ich zumindest. Ich weiß nicht ob die Panikattacken einem einen Streich spielen können. Bei Panik heißt es ja flucht oder kampf. Was wenn man da tatsächlich mal ausrasten kann. Ich bin ein liebenswerter Mensch plötzlich dämliches kopfkino das mir Angst macht ich versuch das zu verdrängen. Kommt sowas von zu viel grübeln einfach oder durch das Adrenalin von den Panikattacken?
Jeden schei. Gedanken muss ich auch analysiert haben. Kann das nicht filtern.

LG

07.12.2016 14:52 • #80


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Dr. Christina Wiesemann