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Hallo zusammen,

nach meiner Vorstellung, möchte ich natürlich auch gleich zur Tat schreiten und meinen Beitrag eröffnen wo es um meinen Leidensweg geht.
Ich erhoffe mir hier gleichgesinnte zu finden und einen regen Austausch wie man sich selber etwas helfen kann.

Bei mir fing es vor gut 8 Wochen an.
Ganz normal war ich mit meiner Mutter zum Frühstück verabredet und trank wärend des Frühstücks zwei Latte Macchiato und wir plauderten etwas und wollten dann noch etwas durch die Innenstadt bummeln.
Wir gingen auch ein gutes Stück und schauten in die Fenster rein und gingen auch dann in den einen oder anderen Laden rein.
Urplötzlich bekomme ich in einem Textilgeschäft Herzrasen und mir wurd ganz merkwürdig.
Also verließ ich das Geschäft und dachte mir etwas frische Luft und dann wird es schon wieder.
Meine Mutter kam etwas später und ich deutete ihr an das mir auf einmal ganz seltsam ist.
Ein Gefühl das nicht wirklich zu beschreiben ist.

Meine Mutter wollte aber gerne noch in ein Schuhgeschäft, also gingen wir dort rein und dort wurde mir dann richtig Schwindelig.
Gut, nicht weit weg war ein Bäcker dorthinb erstmal sitzen und Wasser trinken vlt. ist es ja nur der Kreislauf weil es an dem Tag auch noch so warm war.
Es dauerte nicht lang und plötzlich schnürrte mir es den Hals zu. Und dann schoss mir in den Kopf ich habe einen Herzinfakt. Und mit diesem Gedanken wurde es auch immer schlimmer.
Ich fuhr selber noch mit dem Auto zum Arzt *kopfschüttel* und es wurden ein EKG gemacht und Blutdruck gemessen.
Dies war alles etwas Wild und erhöht jedoch keine Anzeichen für einen Herzinfakt.
Gut man verschrieb mir nun Betablocker weil ich letzter Zeit öfter bei der Ärztin mitteilte das es auf der Arbeit sehr stressig sei und ich dort mich auch nicht wohl Fühle und natürlich der hohe Blutdruck runter muss.

Erstmal dachte ich, damit sei es dann auch getan. Aber da hatte ich den Plan wohl ohne meinen Kopf gemacht. Das Wochenende stand vor der Tür und ich sollte den Samstag gleich wieder zur Arbeit. Ich habe es ganze 45 min. auf der Arbeit ausgehalten bis die gleichen Symptome von Freitag wieder auftraten. Ab nachhause und es wurde schon besser.
Das Wochenende war die reinste Hölle. Immer wieder die Angst einen Herzinfakt zu haben, einige Anrufe bei einer Notfallnummer der Krankenkasse die dann mir sagten ich solle mich etwas beruhigen es seie schon alles in Ordnung.
Am Montag dann gleich wieder zu der Ärztin nochmal Blutdruck kontrolliert, dieser war nun schon etwas besser und ruhiger.
Sie sagte mir das ganze sei wohl von der Psyche. Gut ich versuchte mich mit dem Gedanken anzufreunden und dachte mir das wird dann schon wieder wenn du jetzt mal etwas kürzer alles angehst.

Nur fuhr ich dann noch mit meinen Eltern und meinem Freund in den Urlaub und spätestens dort sollte ich ja dann etwas zur ruhe kommen.
Ich trank am Montag ztum Frühstück gleich einen Kaffee und hatte den ganzen Tag Herzstechen und mir ging es allgemein nicht sehr gut.
Also lies ich den Kaffee weg und schaute ob sich das so eventuell verbessert. Leider nicht, es gab auch in meinem Urlaub immer wieder diese Momente wo ich dachte nun habe ich aber einen Herzinfakt.

Aus dem Urlaub zurück nochmal zur Kontrolle zur Ärztin und es ging mir wunderbar, es ging mir so gut wie schon lange nicht mehr.
Aber die Arbeit ruft auch wieder und das Geld muss auf das Konto sonst kann man nicht Leben.
Also ging ich wieder normal zur Arbeit, das ging auch die erste Woche ganz gut keine Probleme bis auf einen Samstag wo es etwas Stressig war dort wurde mir dann etwas Schwindelig. Dies verging aber auch durch etwas frische Luft in der Pause und somit konnte ich meinen Arbeitstag beenden.
Am Abend von diesem Samstag fing es dann wieder an. Herzstechen, Die Luft wurde immer kanpper, schwindel, gedanken an einen Herzinfakt und zum allerersten mal machte sich die Angst breit ins Krankenhaus zu müssen oder zu Sterben. Ich redet mit meinem Freund über mein Problem der dies natürlich nicht ganz nachvollziehen konnte, aber dennoch versuchte er mich zu beruhigen.

Ich hatte weiterhin die Hoffnung das es von alleine verschwindet und ging auch positiv in die neue Woche, da die letzte Woche ja auch wunderbar lief.
Nur leider hatte ich diesmal sogar solche Anfälle auf der Arbeit, dort wusste ich damit dann nun gar nicht umzugehen ich habe allerdings trotzdem jeden Arbeitstag normal beendet.
Jetzt letzten Sonntag wurde es dann nochmal so Schlimm mit so einer Attacke, wir waren zum Grillen eingeladen bei der Familie und es geht mit dem Essen los uns aus dem nichts fängt es einfach an.
Und nun habe ich gesagt es geht einfach nicht mehr anders ich brauche Hilfe und bin auch heute dann gleich zu meiner Ärztin und so haben wir heute beschlossen, dass ich in eine Tagesklinik gehen werde. Dies brauch natürlich etwas zeit da dort eine Warteliste geführt wird.

Also meine Symptome im Schnellüberblick und aktuell:
- Herzstechen
- Angst ins Krankenhaus zu müssen
- Angst zu Sterben
- Luftnot
- Schwindel
- sehr oft Müde
- manchmal leichte schmerzen in den Armen / Schulter.

Eventuell was noch hinzu kommen wird, ich hatte schon immer Angst vor Zahnärzten. Also Angst war schon immer ein Thema in meinem Leben allerdings nur vor Zahnärzten.
Nun habe ich aber auch erstmal einen riesen Text verfasst und hoffe das sich, dass der eine oder andere durchlesen wird und man gleichgesinnte findet oder gerne auch Menschen die genau das auch durchgemacht haben und mir nun Tipps und Ratschläge geben können wie ich am besten meinen Alltag meistern kann.

Viele Grüße
Toffer

11.05.2015 23:23 • 12.05.2015 #1


1 Antwort ↓

Hallo Toffer!

Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...
Magst du vielleicht noch mal erzählen, wie alt du bist und wie dein Lifestyle so ist? Das ist bei solchen Geschichten ja nicht unerheblich, ob man überhaupt ein Risikopatient ist oder nicht...
Ich habe ein paar ähnliche Symptome wie du und kann dich evtl. etwas beruhigen und die Angst nehmen, wobei eine Tagesklinik auf jeden Fall eine sehr gute Idee ist und auch, dass du so schnell tätig wirst.. ich habe viel zu lange gewartet!

Also, Herzstechen Schmerzen in den Armen/ in der Schulter. Beobachte doch mal, ob sich das verändert, wenn du dich bewegst bzw. deine Position veränderst. Ich habe das hier schon in anderen Beiträgen geschrieben, weil es mir sehr geholfen hat: meine Ärztin hat mir erklärt, dass so gut wie alle organischen Erkrankungen, also auch die des Herzens, konstant sind. D.h. die Schmerzen werden nicht besser oder schlechter bzw. verändern sich, wenn du eine Bewegung machst. Das sagte sie mir, als ich ihr zeigte und beschrieb, wie oft ich schmerzen in der linken Brust und im Rückenbereich haben bis unter den Brustkorb und dass die manchmal auch bis in die Arme gehen.. da stellte sie mir eben diese Frage, wann das auftritt, woraufhin ich sagte, meistens wenn ich so oder so liege. Sie erzählte mir, dass ganz viele Patientin mit diesen Schmerzen in der Kardiologie auftauchen und dann gerne mal in die Orthopädie bzw. zur Krankengymnastik überwiesen werden und die Schmerzen weggehen
Natürlich kann es immer Ausnahmen geben, aber seitdem ich das weiß, checke ich immer wie sich der Schmerz bei Bewegung verhält und bei mir kommt das gut hin mit den Verspannungen, da ich wg. nem Bürojob und dazu ner furchtbaren Körperhaltung sicherlich nichts gutes dafür tue!

Perfekte Überleitung zum Schwindel: der kann tatsächlich auch vom Rücken bzw. Nacken kommen und den hab ich auch gerne mal.. allerdings auch Kreislaufbedingten Schwindel, der ist irgendwie anders.
Ich gehöre zu denen, die nicht nur Angst vor Ohnmächten haben sondern denen das auch ab und zu mal passiert. Und mein Herz spielt dann auch verrückt und gerät ausser Rhythmus bis hin zu Vorhofflimmern. Das beruhigt sich aber immer wieder, deswegen beruht meine Angst nicht auf was Schlimmes mit dem Herzen oder sogar Angst vor dem Tod (Blöde Floskel: aber wir alle werden hier nicht lebend rauskommen ) ...sondern eben nur dem Kontrollverlust durch die Bewusstlosigkeit. Vielleicht beruhigt es dich, zu wissen, dass wenn du bis dato nicht umgekippt bist, es vermutlich auch nicht passieren wird. Dein Blutdruck scheint ja auch eher zu hoch als zu niedrig zu sein.. da sind die Betablocker ja schon mal ein guter Ansatz um die in die Spur zu kriegen, egal wie die Beschwerden ausgelöst werden. Schwindel kann aber auch durch Stress kommen... zu wenig Trinken. Apropos:

Es klingt immer so abgedroschen, wenn Ärzte einem sagen, man soll regelmässig essen, viel trinken, nicht zu viel Stress/ Arbeit, aber allein das kann solche Beschwerden schon auslösen. Versuch das doch schon mal als erste Hausaufgabe, bis die Tagesklinik sich meldet, zu beobachten. Versuche mind. 2, besser 3l Wasser am Tag zu trinken und so ausgewogen wie möglich zu essen. Ich weiß nicht, was du beruflich machst, aber wenn es dir nicht gut geht, dann nehm dir eine Auszeit. Wenn dir 5 Minuten reichen, dann nimm sie dir, brauchst du mehrere Stunden oder sogar den ganzen Resttag, geh nach Hause. Wer dafür kein Verständnis hat, sollte einem meiner Meinung nach auch nicht tagtäglich als Kollege/ Chef/ Kunde umgeben. Wir haben alle nur einen Körper und wenn der im Eimer ist, dann kann man den leider nicht wie ein Auto gegen ein Neues eintauschen... (Und wie viele Menschen ihren Körper schinden und nicht pflegen aber dafür 1x die Woche ihr Auto in die Waschanlage bringen.... darüber will ich jetzt gar nicht reden )

Müdigkeit.. gut, es kann natürlich immer zahlreiche Ursachen für sowas geben. Klassisch ist glaube ich ein Eisenmangel? Allerdings ist das auch mit Antriebslosigkeit und Schlappheit ein Symptom für eine Depression (so ist's bei mir) aber ich bin auch total erschöpft nach solchen Panikattacken wie du sie auch beschreibst. Das ist enormer Stress für den Körper. Ich zitter dann auch und Muskeln arbeiten wie wild... habe danach auch gerne mal Muskelkater wie nach ner Stunde Joggen

Luftnot hör und les ich hier auch ganz oft im Zusammenhang mit ner Attacke und dem hyperventilieren. Das hab ich z.B. nicht. Ich hatte mal eine Phase (bevor die Ärztin mir das mit dem organischen Schmerzen erklärt hat) wo ich automatisch auch schlechter Luft gekriegt hab, wenn der Brustkorb weh getan hat. Ich vermute, ich hab mich dann so verkrampft, dass ich eben deswegen auch schlechter atmen konnte. Vielleicht beobachtest du das auch mal

Und zuletzt die Ängste. Dazu musst du wohl auch noch mal mehr schreiben.
Was macht dir genau Angst vorm Krankenhaus? Ärzte? Spritzen? Kranke Menschen? Das kann ich alles total nachvollziehen, aber lass dir gesagt sein, wenn du krank bist und es dir schlecht geht, dann ist dir das alles völlig egal. Dann bist du absolut glücklich, dass dir geholfen wird und die Schmerzen genommen. Ich musste leider schon öfter ins KH, auch operiert werden und das Schlimmste war tatsächlich immer die Angst davor. Also OPs, die geplant waren, wo ich wusste am Tag XY muss ich hin etc. Alles, was z.B. über die Notaufnahme ging, weil es mir akut super schlecht ging, war halb so wild. Natürlich wird keiner gerne mit Nadeln gepiekst und man ist nervös, weil man nicht weiß, was los ist... aber die Pfleger und Ärzte dort sind auch nur Menschen und in der Regel auch nett und kompetent Versuch es wirklich als Rettungsstelle zu sehen und nicht als Schmerzhölle!

...und der Tod. Puh, da müssen vielleicht andere noch mal was zu sagen, aber bei mir ist es so, dass ich nun schon echt viel durchgemacht hab und oft denke, ich kann nicht mehr und will dass es einfach schnell vorbei ist anstatt diese ganzen Schmerzen immer. Also, nicht falsch verstehen, ich hatte noch nie Suizidgedanken, aber ich denke, es gibt viel Schlimmeres, als den Tod. Ohne zu wissen, was danach passiert. Ich finde Schmerzen, egal ob seelisch oder körperlich, da viel beängstigender... aber dafür gibt's dann ja die Notaufnahme!

Das war's erst mal von mir..
Vielleicht konnte ich dir ja schon etwas weiterhelfen!

Alles Gute schon mal durchhalten





Dr. Reinhard Pichler
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