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Meerestraum
Vor 4 Wochen teilten mir die Ärzte mit, dass mein Baby sich nicht Zeitgerecht entwickelt hätte. Völlig fertig saß ich im Krankenhaus und musste mich entscheiden. OP oder auf einen natürlichen Abgang warten. Da ich die Tage davor schon leichte Blutungen hatte, entschied ich mich auf Anraten des Arztes für die OP. Im Nachhinein betrachtet, hat er mir die Entscheidung vielleicht doch ein wenig aufgedrängt. Doch für mich war es zu dem Zeitpunkt ok.

2 Stunden später lag ich im OP (für mich die erste OP im Leben) und konnte nach weiteren 5 Stunden nach Hause. Körperlich ging es mir soweit gut. Ich hatte keine Schmerzen und nur leichte Blutungen, die allerdings fast 14 Tage anhielten. Bei der ersten Nachuntersuchung (Vertretungsarzt) war alles gut.

Ich habe in den Tagen nach der OP viel geweint, fühlte eine unheimliche Leere in mir und wusste nichts mit mir anzufangen.

Natürlich war ich von den Blutungen genervt, aber es war ok für mich. Ich hatte etwas, worauf sich meine Gedanken konzentrieren konnten. Doch als die Blutungen verschwanden, war alles wieder da. Die Panikattacken und die Angst, die ich vor fast 1,5 Jahren hinter mir gelassen hatte, sind wieder da.

Ich entdeckte eine kleine Delle an meiner Brust, die man nur beim richtigen Licht sehen kann. Sie ist also winzig und ich meine, dass sie mittlerweile schon wieder zurückgegangen ist. Ich habe auch keine Ahnung, ob sie schon vor der Fehlgeburt da war oder erst danach aufgetreten ist. Ich begann das googeln und was dabei rauskommt, wissen wir ja alle

Ich steigerte mich hinein und bin nun wieder voll in der Panikspirale, die ich doch erfolgreich nieder gerungen hatte.

Am Ende der Woche habe ich einen Termin beim Arzt, um die Fehlgeburt zu besprechen und um zuschauen ob alles gut verheilt ist. Doch nun sitze ich hier und weiß nicht was ich tun soll? Soll ich meinem Arzt von der Delle erzählen, oder es sein lassen? Ich bin nämlich der Panikpatient, der so gut wie nie zum Arzt geht, aus Angst vor einer niederschmetternden Diagnose.

Gruß Lina

24.10.2017 12:56 • 25.10.2017 #1


1 Antwort ↓

Icefalki
Lina, trotz Angst, bzw. gerade bei Angst sollte man versuchen, wenigstens ein bisschen das Hirn einzuschalten.

Zitat von Meerestraum:
Ich bin nämlich der Panikpatient, der so gut wie nie zum Arzt geht, aus Angst vor einer niederschmetternden Diagnose


Und deshalb quälst du dich mit dem was wäre wenn herum. Eigentlich unlogisch , das Argument, dass unsere Angst sowieso unlogisch ist, zieht hier nicht. Deine Angst bezieht sich auf eine niederschmetternde Diagnose. Tritt die nicht ein, ist dann doch gut.

Derjenige, der dauernd zum Doc rennt, nun, der muss dann lernen, soviel Vertrauen aufzubauen, dass er auf ein vernünftiges Mass der Beruhigung kommt.

Kannst daher üben und deine Delle zeigen. Wär mal ein Anfang.

Mein Mitgefühl gilt deinem Verlust. Ich weiss, das tut sehr weh.

25.10.2017 11:30 • #2





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